Proximo Colonies/Stories/101-110
Aus STNE-Wiki
Inhalt | STNE | Regeln | NPC | Kolonien | Gebäude | Waren | Items | Schiffe | Waffen | Sternenkartographie | Forschungen | Handel | Siedler | RPG | Support | Index |
---|
Inhaltsverzeichnis |
Die Geschichte der Proximo Colonies
Startseite/Einleitung | Geschichten 01-10 | Geschichten 11-20 | Geschichten 21-30 | Geschichten 31-40 | Geschichten 41-50 |
Startseite/Einleitung | Geschichten 51-60 | Geschichten 61-70 | Geschichten 71-80 | Geschichten 81-90 | Geschichten 91-100 |
Startseite/Einleitung | Geschichten 101-110 | Geschichten 111-120 | Geschichten 121-130 | Geschichten 131-140 | Geschichten 141-150 |
13.07.06
Hauskatzen
"Nein!", schreit der Commander auf und schließt die Augen
Das typische Energiesummen klingt ab, doch Phaserschuss ist nicht zu vernehmen. Sora blickt erstaunt auf. Sie sieht ein Flimmern in der Luft, einige breite Energiestrahlen formen sich zu fester Materie, das Licht flackert und fällt schließlich vollständig aus. Ein fader Lichtstrahl dringt durch einen Türspalt, viel zu wenig für das menschliche Auge und trotzdem scheinen die Wesen, welche durch die Gegend huschen, bestens zu sehen. Nach Überwinden des ersten Schreckens, feuert Xedo sein Gewehr ab um wenigstens Soras Leben zu beenden, doch der Schuss trifft ins leere, die Gefangen sind spurlos verschwunden...
"Captain an Brücke! Schilde aktivieren, Eindringlingsalarm!", schreit Xedo aufgebracht.
Mit sicherem Griff schaltet der Captain die Lampe des Gewehrs an und leuchtet durch den Raum.
"Sichert die Türe, sie können noch nicht weit sein! Vorwärts!"
Die total überraschten Sicherheitsleute reagieren endlich und schalten die Leuchten ihrer Kompressionsgewehre ein. Einige Schatten huschen vorbei, einer scheinbar nicht schnell genug. Ein Schuss zischt durch den Raum, das getroffene Opfer gibt ein fauchendes Geräusch von sich und geht zu Boden.
"Ich habe etwas getroffen!", meldet der Schütze, "Was war das?"
"Hoffentlich der Commander!", grummelt Xedo welcher sich zu seinem Team zurückzieht, "Los, schauen sie nach!"
Unsicher nähert sich der Crewmen dem Objekt, trotzdem es ruhig daliegt, scheint irgendetwas bedrohlich daran zu sein. Schließlich beugt er sich über das Lebewesen und fährt erschreckt zurück.
"Das... das ist eine... Katze?"
Er schaut sich verstört um und blickt, mit zugekniffenen Augen, in Lampen und ungläubigen Gesichter seiner Kollegen.
"Nein, wirklich, das ist eine zu groß geratene Hauskatze! Überzeugt euch doch selbst!"
Unsicher aber neugierig, bewegen sich die Sicherheitsleute Xedo's auf ihr Opfer zu welches ruhig auf dem harten Metallboden liegt.
"Ist es tot?", fragt Xedo ungeduldig, "Und was tut es auf meinem Schiff?"
Die Sicherheitsleute schauen sich ratlos an. Keiner von ihnen kann auch nur einer der Fragen mit Sicherheit beantworten...
18.07.06
Trügerische Sicherheit
"Entschuldigen sie unserrre Verrrspätung Commanderrr!", maunzt Captain Tchark V`Chassal kläglich.
Mit verkniffener Miene, zieht er, unter gedämpftem Knurren, eine längliches, spitzes Metallstück aus der rechten Hinterpfote, welches er sich, durch Rennen über den von Splittern übersäten Boden, während der Flucht, eingefangen hat.
"Wirrr hatten keine genauen Angaben überrr ihrrre Lage und rrriefen ihrrr Schiff eine Stunde lang auf allen Grrrußfrrrequenzen, es hat sich allerrrdings niemand gemeldet."
Belustigt sieht Proximo, wie der Caitianer seine verletzte Pfote sorgsam ableckt, lässt sich aber nichts anmerken.
"Ich habe deshalb beschlossen, mit einem kleinen Team hinunterrr zu beamen!"
Tchark V`Chassal begutachtet nochmals seine Verletzung, und reinigt seine Pfote von einigen Tropfen Blut aus der kleinen Wunde. Als er dann noch das restliche Fell der Gliedmaße putzt, hätte sich der Commander vor Lachen fast auf dem Boden gewälzt, mit letzter Kraft beherrschen er sich aber, um seinen Retter nicht zu verärgern.
"Eine Entschuldigung ist wirklich unnötig!", betont Proximo mit überraschter Stimme und abwehrender Geste, "Ich bedanke mich vielmals für ihren Mut und Einsatz, insbesondere das Ausschalten der Lichtkontrollen um unsere Flucht zu ermöglichen!"
Er legt seine Hand, nach menschlicher Art, freundschaftlich auf die breite Schulter des Caitianers. Im Hintergrund sieht man wie eine andere Katzenähnliche Gestalt Crewmen Hantor vorsichtig auf dem Boden ablegt und Sora beruhigend auf den schwer verletzten einredet.
Wirrr warrren das nicht, es handelte sich warrrscheinlich um eine Rrrrückkopplung, verrrurrrsacht durrrch unserrren Trrransporterrrstrrrahl. Durrrch die massive Interrritätsverrrstärrrkung ihrer Hülle, kam lediglich ein hochenerrrgetischerrr Trrransporrrterrrstrrrahl in Frrrage, ich hoffe sie sind mirrr nicht böse, wegen den Schäden durrrch den Trrransporrrt!
Nun ist Commander Proximo nicht mehr zu halten. Der Druck der letzten Monate, entweicht in einem schallenden Lachen, das erste Mal seit Monaten. Auch der Caitianer schnurrt leise, als er bemerkt, dass ihm Dank statt Zurechtweisung zusteht, hält sich jedoch etwas mehr zurück.
"Ich bitte sie Captain, wenn sie nicht gewesen wären, hätte ich und Sora sicher ganz andere Probleme, oder nie mehr welche. Schäden am Schiff lassen sich reparieren, meine Person, Sora und die Crew möglicherweise nicht, ich bedanke mich somit für ihren erfolgreichen Rettungsversuch."
Tchark V`Chassal sieht etwas unglücklich aus, als er die Wahrheit über seinen Besuch preisgeben muss.
"Nun ja, wirrr hatten schon angenommen dass sie in Schwirrrigkeit sind, durrrch die verrrstärrrkte Hüllenintegrrrität konnte aber nicht feststellt werrrden, welcherrr Arrrt ihre Schwirrrigkeiten sind. Wirrr dachten, dass ihrrr Subrrraumsenderrr ausgefallen ist und sie Prrrobleme mit irrrem Antrrrieb haben, nicht dass hirrr eine Meuterrrei stattfindet, weshalb wirrr unserrre Waffen an Borrrd gelassen haben. Es ist im Allgemeinen so, dass wirrr Frrreunden unbewaffnet gegenüberrrtrrreten!"
Vorsichtig schaut der Caitianer in Proximos Gesicht, doch der grinst nur und wirft ihm einen aufmunternden Blick zu.
"Wir haben auch keine einzige Waffe, war irgendwie problematisch während der Flucht noch Gewehre mitgehen zu lassen. Allerdings, wie sie schon sagten, war es schlichtweg nicht vorhersehbar."
Die Stimmung lockert sich etwas, als der Captain der FSE-201-Katzenpfote auf seine Pranke deutet und fünf Krallen hervorschauen lässt.
"Ich perrrsönlich gehe eh nie ganz ohne Waffen irrrgend wo hin, das kann ich auch von sämtlichen Mitgliederrrn meiner Crrrew behaupten!"
23.07.06
Verzwickte Lage
Mit einem gelösten Lächeln wendet sich der Commander kurz ab und winkt seine Frau herbei. Nach einer Geste, welche auf den Zeitdruck aufmerksam machen soll, unter welchem sie steht, übergibt sie Dexon den Hautregenerator und kommt schnellen Schrittes auf die Beiden zu.
"Wir haben ein Problem", beginnt Proximo zögernd, "Solange die Schilde dieses Schiffes oben sind, wird es wohl unmöglich sein zu beamen. Mich wundert am Meisten, dass die Schilde online sind obwohl fast alle Sekundärsysteme inklusive Lebenserhaltung und Beleuchtung ausgefallen sind."
Sora hält inne, darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht, obwohl es doch so offensichtlich ist. Dann schaut sie ihren Mann ernst an, welcher weiter fortsetzt.
"Die einzige logische Erklärung ist, dass die Schilde die Energie direkt vom Warpkern beziehen, was bedeutet dass ein Beschuss von außen den Kern überlasten würde. Außerdem denke ich nicht, dass Tchark V`Chassal's Schiff die Schilde brechen könnte, nichts für ungut Captain."
Der Caitianer hört es nicht gerne wenn sein Schiff als zu schlecht empfunden wird, da er sehr stolz über sein Kommando ist, allerdings gesteht er mit einem Kopfnicken ein, dass die FSE-201-Katzenpfote hoffnungslos unterlegen wäre, sollten die Torpedorampe oder Phaserbanken Strato Integra wieder online gehen.
"Sie haben Rrrrecht Commanderrr, mein Schiff ist ein Aufklärrrerrr derrr Oberrrth-Klasse, außerrrdem würrrde meine Crrrew nicht verrrsuchen ein alliirrrtes Schiff zu attackierrren ohne einen entsprrrechenden Befehl des Captains."
Die Lage scheint kompliziert, das Schiff in der Hand des Feindes, rausbeamen oder Versenden einer Nachricht unmöglich. Andererseits würde eine Flucht möglicherweise schon nach kurzer Zeit scheitern, sollte die Strato Integra die primären Waffensysteme aktivieren.
"Wir werden erst die Frachträume und den Zellenblock durchsuchen, wahrscheinlich leben unsere Leute noch", entscheidet Proximo schon nach einer knappen Minute, "Wie ich sehe haben sie immerhin vier... Leute... mitgenommen Captain?"
Tchark V`Chassal zögert kurz, schaut sich um, und denkt angestrengt nach.
"Nein, ich bin mirrr ganz sicherrr, dass wirrr zu sechst warrren. Einerrr fehlt!"
16.08.06
Handlungsbedarf
Während dessen, immer noch im Lagerraum für medizinische Einrichtung, stehen die Sicherheitsleute von Xedo und schauen das eigenartige Geschöpf mit großen Augen an.
"Ein komisches Viech, das ist mit Sicherheit nicht intelligent, nur... wie kommt es hier rein?"
Der Crewmen beugt sich über den Caitianer, schneidet eine Grimasse stellt einen Fuß drauf und hält sein Gewehr triumphierend in die Höhe.
"Ich glaube, das Fell wird ein schönes Andenken in meiner Sammlung, so wie damals die die Panzerung der Riesenwespe..."
Weiter kommt er nicht, denn das Wesen schlägt urplötzlich die Augen auf und der dadurch überraschte, kommt nicht mehr zum Ausweichen. Ein Prankenschlag trifft den Crewmen am Bein worauf jener mit einem Schrei zu Boden geht und der Caitianer mit einem gewaltigen Sprung, durch eine Luke, verschwindet, bevor die anderen Mitglieder des Sicherheitsteams ihren Schock überwinden.
"Ihm nach!", ruft Captain Xedo ungeduldig, "Ich bin inzwischen im Maschinenraum, nachdem Rechten sehen!"
Wie befohlen, macht sich das Team, mit den Kompressionsgewehren im Anschlag, auf den Weg dem Wesen zu folgen.
Nachdenklich kaut Proximo an einer Notration herum, während die letzten gefundenen Waffen auf einem Haufen zusammengetragen werden. Es ist nicht viel was gefunden werden konnte, lediglich Proximo's Kampfmesser, welches er bereits wieder an sich genommen hat, scheint den geringen Anforderungen einiger maßen gerecht zu werden. Auch Sora hat ein identisches, denn diese beiden, praktisch unzerstörbaren, aus Tritanium gefertigten Messer, sind seit der Hochzeit der Beiden ihr persönliches Zeichen für Zusammengehörigkeit bis in den Tod. Ansonsten können, außer einigen Metallstangen, keine wirklich brauchbaren Waffen gefunden werden. Die Caitianer jedoch scheinen sich hervorragend mit Wurftechnik und Handhabung dieser langen Stangen auszukennen, was Proximo stark verwundert, ihm aber neuen Mut einflößt. Interessiert schaut er den Katzen zu, wie sie mit den schweren Stangen trainieren und Bewegungen vollführen, bei dem er selbst schon längst zusammengebrochen wäre.
"Woher haben sie das nur", wendet sich der Commander an Captain Tchark V`Chassal, welcher ebenfalls gespannt dem Treiben zusieht.
"Dass ist einfach errrklärrrt Commanderrr", beginnt dieser, "Sperrre sind auf unserrrerrr Welt eine weit verbrrreitete, fast schon rrrituelle Waffe, ähnlich wie eure Messerrr."
Er deutet auf Proximos Fuß, an welchem er das Messer befestigt weiß, auch wenn es unter dessen Kleindung, nun nicht mehr erkennbar ist. Langsam nickt Proximo.
"Ich verstehe, nur, wie gehen wir jetzt vor wenn... Captain?"
Proximo stoppt seine Konversation als ihm der Caitianer das Zeichen gibt still zu sein. Angestrengt lauscht dieser in den leeren Gang hinein. Auch der Commander spitzt die Ohren, doch er kann keinen Laut hören, absolut nichts. Er möchte schon wieder etwas einwenden, als Tchark V`Chassal zu flüstern beginnt.
"Ich hörrre ganz deutlich Trampelgeräusche von festen Schuhen, aus dieserrr Rrrichtung."
Er deutet mit der Pfote in den Gang links von ihnen und lauscht weiter den, für Proximo absolut unhörbaren, Geräuschen.
"Eines derrr Gerrräusche allerrrdings, scheint von nackten Pfoten zu stammen!", meint der Captain und dreht sich dem Commander zu, "Es muss sich um meinen sechsten Mann handeln, und errr wirrrrd ohne Frage verrrfolgt, wirrr müssen ihm helfen!"
Ohne zu zögern, nickt ihm Proximo zu, worauf ein lautes Maunzen die trainierenden Caitianer sofort dazu veranlasst, mit ihren notdürftigen Waffen vor Tchark V`Chassal anzutreten. Nach gelungenem Vorbild, befiehlt der Commander seinerseits mit einem Lautzeichen, in Form eines schrillen Pfiffs, die ihm unterstellte Crew zum sofortigen Sammeln. Diese jedoch, eine andere Art von Kommunikation gewohnt, stoppen vorerst lediglich ihre Beschäftigung und drehen sich erschreckt in Richtung des lauten Tons um. Der Captain lässt ein selbstzufriedenes Schnurren hören, als er bemerkt, dass die Caitianer den Befehle eher verstanden haben, doch ein unmissverständlicher Blick des Commanders in Richtung seiner Leute, beendet die peinliche Situation glimpflich.
"Los, wir haben keine Zeit zu verlieren", beginnt Proximo gehetzt, "Alles folgt Captain Tchark V`Chassal, er weiß wo wir zuschlagen müssen!"
Ohne ein weiteres Wort setzt sich der Haufen in Bewegung um den Caitianer zu retten...
21.08.06
Nachtdienst auf Opinari II
Einige Lichtjahre weiter auf Opinari II scheint derweil Ruhe und Frieden zu herschen.
Gelangweilt gähnend sitzt Crewman Elenster, während der Nachtwache, im Kontrollraum und schaut auf die immer gleichen Anzeigen. Mit einem leisen Seufzer wendet er sich kurz davon ab und denkt über seinen bisherigen Aufenthalt auf Opinari II nach. Das einzig aufregende hier sind seid jeher die Nachrichten welche auf Opinari II, zwecks Information der Flotte, zusammenlaufen und seid über einer Woche ist nichts mehr Nennenswertes berichtet worden. Wortlos tippt er einige Befehle in den Replikator und sieht der Tasse, welche sich vor seinen Augen repliziert, gedankenverloren zu.
In seinem Innersten wollte er nie in dieses öde Asteroidenfeld, doch ein gutes Angebot seines Vorgesetzten hatte ihn damals dazu verleitet trotzdem hier her zu kommen. Vor allem die Aussicht nur vier Monate hier zu verweilen und dann Freistellung für die nächsten zwei Monate zu bekommen hatte ihn schließlich dazu bewegt hier in dieser Einöde zu dienen.
Nachdenklich nippt er an seinem Kaffee und denkst an Frau und die drei Kinder, malt sich Bilder aus was sie wohl in dieser Zeit alles unternehmen könnten und welches Glücksgefühl es sein würde sie in wenigen Tagen, endlich wieder, auf Sirion, in die Arme zu schließen.
Eher zufällig kreuzen seine Blicke die Anzeigentafel auf welcher ein kleines rotes Warnlicht aufleuchtet. Vorsichtig stellt er den Kaffee auf der Konsole ab und betrachtet das unscheinbare Licht. Andächtig liest er die Beschriftung, welche einige Millimeter drunter angebracht ist.
"Orbitalwarnsonde NCC 314803! Schon wieder so eine Fehlfunktion! Man sollte wirklich mal etwas gegen diese ständigen Störungen tun!"
Erleichtert nimmt er den Kaffee wieder in die Hand und liest dabei flüchtig die Anzeigen der Konsole, auf welcher dieser abgestellt war. Mit einem kauten Klirren zerspringt die Tasse auf dem Boden und verteilt ihren dunklen Inhalt auf zwischen den Geräten, während Elenster einen Sprung vorwärts vollführt und mit seiner Faust auf den großen roten Alarmbutton haut.
25.08.06
Massenmord auf Opinari II
"Notstandsplan 14a! die Kolonie wird attackiert! Alle Mann auf ihre Posten! Dies ist keine Übung!", plärrt es ununterbrochen durch die Lautsprenger während Truppen und Zivilisten zu Orbitalwaffensteuerung und Bunkern rennen.
Der Kommandokomplex von Opinari II wurde erst wenige Monate vorher, von den besten Köpfen der Proximo Colonies geplant und, als einer der letzten Befehle Proximos, gebaut. Die gut getarnte Basis liegt in mitten eines mächtigen, aber unscheinbaren Asteroiden, knapp 5 Kilometer unter der Oberfläche. Ziemlich genau diese Distanz hat auch Captain Jana, allerdings von ihrem Quartier aus, in leichter Ausgangskleidung, zurückgelegt, als sie schweißgebadet den Kommandoraum betritt.
"Status!", schreit sie völlig außer Atem, "Wieso wurde der Notstandsalarm ausgelöst?"
Ohne zu salutieren beginnt der Radaroffizier mit seinem Bericht, welchen er schnell mit Daten der Überwachung füllt.
"Die Sensoren meldeten vor knapp 10 Minuten, nach Sunda Standard Time, eine sehr große Anzahl, fast gleichzeitiger, Raumerschüttungen welche von Raumschiffen mit Warpantrieb stammen mussten. Crewman Elenster löste darauf hin Großalarm aus und dieser hat sie dann wahrscheinlich auch geweckt."
Hilflos deutet er auf die Anzeigen auf welchen sich die Vorahnungen bestätigen.
"Bauen sie sofort eine Verbindung zu Kommandantin Sheila auf", entscheidet Jana schnell als sie die über 400 Warpsignaturen betrachtet, "Priorität 1, wir werden angegriffen!"
Ohne ein weiteres Wort tippt Jana ihren Code und einige Befehle in die Konsole, bevor sie noch einige Worte an die wenigen Schiffe richtet, welche sich unglücklicherweise im Asteroidenfeld befinden.
"Hier spricht Captain Jana, ich richte mich mit meinem wahrscheinlich letzten Befehl an sie alles, welche mein Schicksal auf diesem Asteroiden teilen. Ob Zivilist oder militärischer Befehlshaber, ich möchte sie hiermit davon in Kenntnis setzen dass uns eine Armada von über 400 Kriegsschiffen in kürze angreifen wird. Jeder Seele auf diesem Asteroiden werden ab sofort Handfeuerwaffen zur Verfügung stehen, bewaffnen sie sich, denn sollten die Eindringlinge landen, werden sie wahrscheinlich keine Rücksicht auf Status und Zugehörigkeit nehmen."
Ein Offizier will einen Einwand erheben, doch sie winkt nur schwach mit der Hand, setzt sich langsam in den Sessel des Captains, holt Luft, und spricht, scheinbar gelassen, weiter.
"Ich möchte nicht so tun als würden wir das mit Sicherheit überleben oder wir sie mit unseren wenigen Schiffen in die Flucht schlagen, aber solange nicht der letzte Humanoide Tod, unter Trümmern im begraben oder im All treibt, werden wir uns nicht beugen!"
Sie wendet ihren Kopf kurz zu den Anzeigen auf ihrem Sessel und denkt über die Situation nach.
"Laut den Signaturen sind es Koalitionstruppen die unsere Bemühungen für Frieden und Zusammenarbeit, in Shangri La, zunichte machen wollen. Wir werden ihnen hier und heute zeigen, dass wir, egal wie brutal sie auch vorgehen mögen, ihnen diesen Weg, wenn nötig mit unserem Blut, versperren werden! Zu den Waffen!"
Mit einem kraftvollen Druck auf den Übertragungsschalter, beendet Captain Jana den Kontakt und baut mit geübten Schaltungen eine Verbindung zur Flottenleitung dieses Sektors auf.
"Captain Jana an Captain Rralk V'San!"
Ein kurzes Rauschen, dann meldet sich endlich der erhoffte Flottenleiter.
"Hier sprrricht derrr Captain derrr FSE-710-Katzika II! Wie lauten ihrrre Befehle, Captain?"
"Gehen sie auf roten Alarm!", beginnt Jana ohne zu zögern, "Bereiten sie sich auf den Angriff einer mehrfach überlegenen Angriffsflotte vor! Ich übergebe ihnen hiermit die volle Verantwortung für Strategie und Ausführung der Verteidigung mit den 72 Schiffen welche wenigstens ihre Schilde aktivieren können!"
Sie unterbricht die Verbindung ohne auf die Bestätigung zu warten und schaut dann dem gespenstischen Treiben zu, welches sich auf den großen Monitoren abspielt.
Ohne Vorwarnung scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, nichts bewegt sich. Die 72 Verteidiger stehen der gegnerischen Armada mit über 400 Schiffen stumm drohend gegenüber, nicht bereit auch nur einen Meter zu weichen.
Dann plötzlich bricht ein Verband Kazon-Fighter und Adrecs aus und fliegt mit hoher Geschwindigkeit auf die Verteidigerflotte zu.
"Feuer!", schreit Captain Jana und schaut den Strahlen zu welche sich von den Orbitalphasern lösen und ein gegnerisches Schiff kraftvoll aus der Bahn zwingen.
Kurz danach bricht ein Feuerwerk aus Phaserstrahlen und Torpedoexplosionen über beide Kampfverbände herein, während sich noch die letzten Verteidigungsschiffe kampfbereit machen. Bebannt blickt Jana auf das Lichtspiel und verfolgt die Explosionen.
Schließlich wendet sie sich doch ab und schaut bestürzt auf die Kontrollanzeigen der Kolonieenergiereserven. Bestürzt erinnert sie sich daran, dass sich dieser Asteroid erst seit einigen Wochen im Umbau befindet und die Verteidigungsanlagen erst einige Tage zuvor installiert worden waren. An einen Fusionsreaktor hatte man dabei natürlich gedacht, allerdings wurde er, wie es der Zufall will, noch nicht eingebaut.
Wutentbrannt haut sie der Faust auf ihre Armlehne, worauf hin der Sicherheitsoffizier an der Konsole aufschreckt.
"Leiten sie sämtliche verfügbare Notenergie in die Waffenphalanx! Umweltkontrolle, Replikatoren, Holodecks, Integritätsfelder, Beleuchtung! Ziehen sie die letzten Watt aus den Schallduschen oder dem Computerkern, ich will ihnen, alles was wir noch haben, in ihre habgierigen, mordlustigen, Hälse stecken!"
"Aye Mam!", bestätigt der Offizier und macht sich an sofort an die Arbeit.
"Noch was, Leutnant! Sie haben freies Feuer sobald sie die gesamte verfügbare Energie in die Waffenphalanx transferiert haben!" Ich bin in der Zwischenzeit auf der Oberfläche, ein Willkommensgeschenk vorbereiten!"
Mit einem letzten Blick auf die Energieanzeigen wendet sie sich ab und verschwindet im Turbolift welcher sie sogleich 80 Stockwerke höher zu einem Transporterraum bringt.
Knapp drei Minuten später materialisiert Captain Jana mitten in der Koloniezentrale. Ohne auch nur einen Moment abzuwarten, dass sich die im Raum befindlichen Personen von diesem Schrecken erholen, drückt sie einem Crewman neben ihr ein Pad in die Hand.
"Hierauf sind Anweisungen alle Hydroponikkuppeln sowie Habitat 5, welches eh nur teilweise genutzt wird, zu deaktivieren. Auch sämtliche Produktionsanlagen sind mit sofortiger Wirkung abzuschalten sowie der Doppelbeschleuniger."
Ein Offizier will einen Einwand erheben, doch Jana weißt ihn sofort scharf zurecht.
"Ich habe keine Zeit führ ihre überflüssigen Einwände! Sollten wir diesen Energiezyklus überleben, will ich genug Energie haben um noch ein paar dieser Schiffe und ihre Crew in die Hölle zu schicken!"
Jemand möchte noch einen Einwand vorbringen, doch im selben Moment verschwindet Jana auch schon wieder um die letzten Codesequenzen der Selbstzerstörung persönlich zu tätigen.
Der ungleiche Kampf endet innerhalb weniger Stunden und bei dem darauf folgenden Bombardement wurde kein einziges Lebewesen verschont.
Durch den heldenhaften Einsatz der Humanuiden, welche ihr Leben für ihren Glauben an Freiheit gegeben haben, bleibt allerdings auch beim Gegner der fade Beigeschmack einer Niederlage hängen. Keiner hat bei diesem Kampf gewonnen, am wenigsten an Ressourcen, welche die niedrigen Motive der gierigen Koalitionseinheiten befriedigt und auch nur einen Bruchteil dieser Materialschlacht gedeckt hätten.
Die einzigen die an diesem Tag an Ehre gewonnen haben, sind die Helden der Proximo Colonies welche, den sicheren Tod vor Augen, die gesamten Lager und darin enthaltenen Ressourcen gesprengt und dafür mit ihrem Leben bezahlt haben...
Die Geschichte der Proximo Colonies
Startseite/Einleitung | Geschichten 01-10 | Geschichten 11-20 | Geschichten 21-30 | Geschichten 31-40 | Geschichten 41-50 |
Startseite/Einleitung | Geschichten 51-60 | Geschichten 61-70 | Geschichten 71-80 | Geschichten 81-90 | Geschichten 91-100 |
Startseite/Einleitung | Geschichten 101-110 | Geschichten 111-120 | Geschichten 121-130 | Geschichten 131-140 | Geschichten 141-150 |