Proximo Colonies/Stories/121-130

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Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Proximo Colonies

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09.12.07

Erinnerungsstücke

Das Erste was Proximo nach seinem Erwachen wahrnimmt ist das brummende Geräusch eines Gleiters. Er öffnet seine Augen und erblickt als erstes eine Sanddüne, welche scheinbar gemächlich vorbeizieht. Langsam dreht sich der Junge um und erblickt Vater welcher am Steuer sitzt.

"Nicht fragen!", sind die ersten Worte welche Proximo vernimmt, "Und beschütze das hier um jeden Preis!"

Mit einer bedeutsamen Handbewegung übergibt Tchark dem Jungen einen, an einer Kette befestigten, Kristall. Behutsam hängt sich das Kind das schimmernde Etwas um den Hals ohne zu ahnen wozu es gut sein soll.

"In der Kiste neben dirrr sind noch ein paarrr Gegenstände, welche dirrr möglicherrrweise helfen werrrden... mach sie auf!"

Behutsam öffnet Proximo den Behälter und entdeckt dort einen Handphaser sowie das ihm bekannte Tritaniummesser mit einem seltsamen Emblem, welches sein Vater bisher immer als ein besonderes Erinnerungsstück angesehen hat. Als letztes erfassen die Augen des Jungen ein unscheinbares Gerät dessen Zweck er nicht entschlüsseln kann.

"Du... Papa, was ist das?", erkundigt er sich deshalb und hält das Objekt hoch.

Die Augen des Caitianers bewegen sich daraufhin langsam zur Seite und erblicken den Gegenstand.

"Das ist ein perrrsönlicherrr Schutzschild.", antwortet Tchark kurz, "Befestige ihn an deinem Oberrrarrrm!"

Schnell tut der Junge wie ihm geheißen wurde. Sowohl Schild wie auch Messer und Phaser sind schnell befestigt und ergeben damit ein Gesamtbild welches äußerst komisch wirkt. Kurz darauf beginnt der Caitianer erneut zu sprechen.

"Weißt du noch was ich dir beim Training über Phaser und Humanoide gesagt habe?"

"Ja", antwortet Proximo schnell, "Schieße nie auf Humanoide!"

Stolz grinst der Kleine und schaut Tchark erwartungsvoll an. Der jedoch verzieht keine Miene und setzt seine Lektion fort.

"Gut! Vergiss das!"



10.12.07

Der lang erwarteter Tag

Die Sonne berührt gerade den Horizont als Proximo einen zerklüfteten Berg wahrnimmt. Rotes Leuchten beherrscht das Bild welches träumerisch die scharfen Kanten und Erhöhungen überzieht und alles ein wenig überzeichnet erscheinen lässt. Wie betäubt beobachtet der Junge das Schauspiel, bis der kleine Gleiter einen Spalt im Massiv passiert und darin verschwindet.

"Wo sind wir hier Papa?", möchte der Kleine schließlich wissen.

Langsam ohne sich umzudrehen antwortet der Caitianer: "Die gesamte Geschichte kann ich dirrr leiderrr nicht soforrrt erzählen, aberrr ich wahrrr nicht immerrr auf diesem Planeten!"

Im selben Moment weiten sich die Felswände und geben den Blick auf ein, von Sand bedecktes, großes Objekt frei. Erstaunt schaut Proximo seinen Vater an, doch dieser hält nur den Gleiter an und hebt ihn wortlos aus dem Fahrzeug.

Andächtig wischt Tchark über einen Teil des großen Gebildes. Ein kurzer Schriftzug, "Eye 1", wird sichtbar und scheint im Caitianer Erinnerungen wach zu rütteln.

"Ich hab gehofft dass derrr heutige Tag noch lange auf sich warrrten lässt, nun ist es aberrr zu spät."

Nach einem gezielten Drucks an einer Stelle des seltsamen Dings, öffnet sich dieses und wenig später ist der Eingang so groß dass Tchark hinein gehen kann und Proximo, mit einem Wink seiner Pfote, anweist mit zu kommen.

Der Junge aber steht wie angewurzelt da, denn ihm ist das Innenleben dieses Objekts äußerst vertraut.

"Das...", beginnt der Kleine, stockt aber.

"Das ist ein Schiff der Venturrre-Klasse", setzt sein Vater fort, "Wirrr haben auf dem Holodeck harrrt trrrainierrrt damit du eines Tages in der Lage bist dieses Ding zu fliegen. Heute ist dieserrr Tag gekommen!"

Ohne weiter Zeit zu verschwenden, besteigen die Beiden das Raumschiff und wenige Sekunden später hebt es auch schon ab.

"Sanda Bodenkontrolle an unbekanntes Flugobjekt! Verringern sie sofort ihre Geschwindigkeit und folgen sie den Gleitern, welche jede Sekunde bei ihnen eintreffen werden! Anderenfalls sind wir gezwungen das Feuer zu eröffnen!"

"Die glauben doch nicht im errrnst dass ich umkehrrren werrrde... oderrr?", macht der Caitianer am Steuer der Eye 1 über die sinnlose Übertragung aufmerksam.

Die roten Lichter, welche auf einige wichtige Gefahren aufmerksam machen, werden schlicht ignoriert als das kleine Raumschiff mit unverantwortlicher Geschwindigkeit die Atmosphäre durchschlägt und schon wenige Sekunden nach dem Austritt eine starke Wendung vollführt.

Mit voller Kraft düst die Venture an der Orbitalstation vorbei, kurz bevor Proximo erschreckt aufschreit.

"Quantentorpedos im Anflug!"

"Volle Enerrrgie auf den Warrrpantrrrieb", befiehlt Tchark mit verkrampfter Stimme, "Jetzt!"

Fast im selben Moment verschwindet die Eye 1 aus dem Sternensystem und rast in den scheinbar unendlichen Weltraum hinein.

"Gut gemacht!", lobt der Caitianer kurz, "Wirrr sind aberrr noch lang nicht in Sicherrrheit, sie werrrden uns garrrantierrrt..."

Er stockt im Satz und wendet sich seinen Geräten zu.

"Drrrei Schlachtschiffe verfolgen uns! Sie sind zwarrr etwas langsamerrr, leiderrr überrrtrifft ihrrre Reichweite und Kampfkraft die Unserrre bei weitem!"

Konzentriert beobachtet Tchark seine Instrumente.

"Außerrrdem haben unserrre Schilde beim Austrrrittsmanöverrr starrrk gelitten und die Kiste hätte auch mal drrringend geladene Rrreserrrvebatterrrien und eine Überrrholung nötig... spätestens vorrr 10 Jahren!"

Proximo schmunzelt ein wenig, erkennt dann aber wie ernst es sein Vater gemeint hat.

"Wir könnten uns irgendwo verstecken", schlägt der Junge schnell vor, "Du sagst doch immer dass man seine Stärken nutzen und die schwächen des Gegners ausnutzen soll!"

Amüsiert dreht sich der Caitianer um und fixiert den Kleinen.

"Du lerrrnst schnell! Was schlägst du also vorrr?"



10.12.07

Neue Herausforderung

"Unox an Flottenkommando. Wir haben das Asteroidenfeld erreicht, haben aber, wegen der extremen energetischen Strahlung in dieser Region, Probleme ein Ziel auszumachen. Wie sieht es bei euch aus Zerospace 48 und Zerospace 49?"

"Zerospace 48 hier, wir haben ebenfalls große Probleme die Scanner zu kalibrieren, wir arbeiten noch daran."

"Flottenkommando? Unser Bericht muss ebenfalls warten bis die exakte Frequenz ermittelt werden konnte! Zerospace 49 Ende!"

Missmutig wischt Commander Entar das Pad mit dem Bericht vom Tisch und erteilt seinem zitterten Untergebenen neue Befehle.

"Besorgen sie Massenvernichtungswaffen und bestücken sie unsere Träger damit. Wenn sie das Schiff nicht finden können, jagen sie das komplette Asteroidenfeld in die Luft. Setzten sie alle notwendigen Ressourcen ein aber sorgen sie dafür dass es kein Entkommen für die Flüchtlinge gibt!"

"Verstanden Commander!", antwortet der Captain schnell, "Ich werde mich sofort darum kümmern!"

Mit schnellen Schritten verlässt er den Raum um den Wünschen seines Vorgesetzten nachzukommen.

Viele Millionen Lichtjahre weiter sitzen Tchark und Proximo tatenlos nebeneinander und reden über die letzten Ereignisse. Während der Junge über die letzten Stunden vor seiner Flucht berichtet verzieht sein Vater keine Miene, dennoch keimt es in ihm. Nach einer Weile beendet der Kleine seine Erzählung und erschaut den Caitianer erwartungsvoll an, welcher dann mit gequälter Stimme antwortet.

"Ich hab dirrr nicht ganz die Wahrrrheit gesagt Proximo. Auch wenn du führrr mich niemals wenigerrr wie ein Sohn warrrst..."

Er stockt im Satz. Der Junge schaut ihn erwartungsvoll an.

"Was könnte er damit gemeint haben?", denkt er angestrengt.

Proximo möchte etwas weiter bohren, aber im selben Moment wird das Schiff mit solcher Gewalt durchgeschüttelt dass er stattdessen nur noch einen kurzen Schreckensruf loswird. Schnell schwingt sich Tchark ans Steuer schaltet die Kontrollen ein.

"Das darrrf doch nicht wahrrr sein! Das Asterrroidenfeld wirrrd scheinbarrr mit Massenverrrnichtungswaffen beschossen! Komm herrr!"

Schnell springt der Junge auf den Co-Pilot-Sessel und ergreift das Steuer. Erwartungsvoll schaut er in Richtung des Caitianers welcher beschäftigt versucht Antrieb und Schilde zu aktivieren.

"Die Schilde rrreagierrren nicht! Du fliegst aberrr verrrgiss nicht, es gibt hierrr keinen zweiten Verrrsuch!"

Mit diesen Worten verlässt Tchark das Steuer und verschwindet im hinteren Teil des Schiffes, als eine weitere Erschütterung das Schiff erfasst.

"Auf was warrrtest du?", ruft der Caitianer ungeduldig, "Willst du dass wirrr pulverrrisiert werrrden?"

"Ich bin noch nie durch ein Asteroidenfeld geflogen!", gibt der Junge zu bedenken.

"Das trrrifft sich gut", mein Tchark nur, "Dann hast du jetzt ja eine Herrrausforrrderrrung!"

Zögerlich ergreift Proximo das Steuer und wenige Sekunden später rast die Eye 1 auch schon, mit Vollgas und ohne Schilde, durch das endlose Asteroidenmeer...



08.12.2007

AZRAEL: Dreck und mehr

Leutnant XELAS, ein junger Offizier, der vor etwa eineinhalb Jahren die Akademie mit Bestnoten verlassen hatte und schnell befördert worden war, stand auf der Brücke seines Schiffes, das sich seit einigen Tagen in einem Asteroidenfeld aufhielt. Derzeit war die BFK-931 Schneeleopard wirklich "sein" Schiff, denn vor einer Woche hatte man ihm dieses Kommando angeboten, um ein paar Forschern die Erkundung des Asteroiden zu ermöglichen. XELAS hatte dieses Angebot natürlich nicht ausgeschlagen, viel zu stolz war er gewesen einer der jüngsten Offiziere zu sein, die einen Kommandoposten inne hatten. Mittlerweile war seine Begeisterung ein wenig verflogen, auch wenn er Hoffnungen hatte, bald mit einem wichtigeren Kommando bedacht zu werden.

Man hatte im Erz dieses Asteroiden vor kurzem geringe Spuren eines bisher wenig bekannten Stoffes entdeckt und dieser hatte das Interesse der Forschungszentren auf Acorion geweckt. Diese wiederum waren derzeit knapp bei Kasse und das einzige Forschungsschiff der Aco-Zentren, wie sie genannt wurden, war vor zwei Monaten in einen Subraumriss gezerrt worden. Das hinderte allerdings niemanden daran dem Militär die Sache schmackhaft zu machen und so wurde im Eilverfahren ein Schiff ausgerüstet.

Über die Gründe seiner Anwesenheit hatte XELAS schon oft genug nachgedacht und er war zu dem Schluss gekommen, dass dies nur die Vorstufe, eine Art Eignungsprüfung, zu einer Beförderung mit daran gekoppeltem Kommando über eines der Patroullienschiffe der Flotte sein konnte. Prinzipiell befand er sich ja gerade bereits auf einem, wenn auch momentan im Auftrag der Forschung. Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer war er sich: Wenn er sich bewährte würde man ihm das Kommando über dieses Schiff nicht wieder nehmen, sondern ihn mit diesem Schiff in den Patroulliendienst schicken. Das würde dann seinen Weg in Richtung der Großkampfschiffe der Flotte ermöglichen.

Leutnant XELAS war ein selbstsicher Mann der genau wusste was und wohin er wollte. Er war nicht so unklug die Zeit nicht zu genießen, die er als Kommandant dieses Schiffes verbrachte, aber er hatte höheres vor Augen und träumte gerne davon. So gesehen war es nicht schlecht, dass ihn einer der einfältigen und irgendwie ein wenig weltfremden Wissenschaftler nun aus seinen Gedanken riss.

Wissenschaftler: "Kommandant, sehen Sie sich das an. Diese Probe haben wir vor 20 Minuten auf das Schiff gebeamt. Sehen Sie das? Es ist eigentlich keine wissenschaftliche Neuigkeit, aber sehr interessantes Phänomen, vor allem wenn man beachtet, dass..."

Der Forscher war begeistert und seine Augen glänzten wie funkelnde Sterne, als er XELAS alle Einzelheiten des, in XELAS Augen, Stückchen Drecks beschrieb. Solche Dinge interessierten ihn herzlich wenig, er fand schon die Grundkurse zu diesem Thema auf der Akademie ziemlich uninteressant, aber er nickte nur und lächelte. Sollte man ihn fragen, dann sollte dieser Forscher nichts negatives über XELAS vorbringen können und so musste Interesse gezeigt werden.

Der Vortrag wurde allerdings recht abrupt abgebrochen, als die Sensoren des Schiffes eine Explosion im Sektor erfassten und Alarmstufe Rot auslösten. Alle Wissenschaftler verließen sofort die Brücke und einige Sekunden nach Auslösen des Alarms wurde das Bild auf den Schirm gelegt...



10.12.2007

Spielball der Gewalten

"Wir haben etwas auf dem Schirm!", meldet ein Brückenoffizier der Unox, "Ein kleines Schiff nähert sich mit hoher Geschwindigkeit aus Richtung der letzten geplanten Detonation!"

"Setzten sie einen Abfangkurs und informieren sie die Zerospace 48 sowie Zerospace 49!", befiehlt der Captain der Unox, "Jetzt können sie uns nicht mehr entkommen!"

Mit verkniffenen Augen sitzt Proximo zur gleichen Zeit vor dem Steuer und versucht den Felsbrocken auszuweichen, nicht ohne immer mal wieder den Einen oder Anderen kleinen Brocken zu übersehen.

"Konzentrrrierrr dich oderrr wirrr enden als hierrr als Weltrrraumstaub!", schreit der Caitianer mit einem Diliziumchip im Maul.

Mit einem unwillkürlichen, fauchenden Geräusch drückt Tchark V`Chassal seinen Unmut aus und versucht sich nun selbst zu konzentrieren. Dennoch fällt ihm wenige Sekunden später ein Trikorder aus seinen Pfoten als er Proximos aufgeregte Stimme vernimmt.

"Drei sehr große Schiffe im Anflug! Was soll ich machen?"

"Das müssen die Schlachtschiffe sein.", meint der Caitianer trocken, "Drrreh sofort um!"

Auch wenn Tchark auf das Wendemanöver bestand, so eine starke Bewegung hat er definitiv nicht vorhergesehen. Ohne die Chance zur Gegenwehr verliert der Caitianer den Halt und wird mit hoher Beschleunigung an die Rückwand geschleudert. Wütend bemerkt Tchark dass er den Diliziumchip in seinem Maul zerbrochen hat und spuckt die Bruchteile angewidert aus.

"Vorrrsichtig fliegen! Ich muss..."

"Quantentorpedos!", ist das Wort mit dem er unterbrochen wird.

Resigniert antwortet Tchark: "Gut, verrrgiss das mit vorrrsichtig!"

Mit wahnwitziger Geschwindigkeit steuert das kleine Schiff erneut in Richtung der großen Steinbrocken, stetig verfolgt durch 6 erbarmungslose Quantentorpedos welche immer näher kommen.

Als die Eye 1 in einer scharfen Kurve fast einen der Brocken streift und der Caitianer eben erneut versucht die Schilde online zu kriegen, verfehlen fünf der Torpedos den exakten Winkel und explodieren am Asteroid. Die dadurch entstandene Schockwelle trifft die kleine Venture und schmettert sie unkontrolliert gegen einen mittleren Brocken, welcher einen Teil des Antriebs unbrauchbar macht.

Proximo wird mit unbändiger Gewalt aus dem Sessel geschleudert und verliert durch den folgenden Aufprall das Bewusstsein. Der Caitianer jedoch ist zäher und krabbelt, nach einem schmerz geprägten Maunzen in Richtung des Steuers und bekommt gerade noch mit wie das letzte der Torpedos die Hecksektion auflöst. Mit letztem Aufbäumen seiner Kräfte erreicht er den Jungen und aktiviert den Persönlichen Schutzschild, dann wird Tchark schwarz vor Augen.

"Captain!", berichtet der taktische Offizier der Unox, "Ziel ist bewegungs- und kampfunfähig, wie gehen wir weiter vor?"

"Sehr gut! Lebenszeichen?", erkundigt sich der Captain ungeduldig.

Schnell antwortet ein anderer Offizier: "Ein Lebenszeichen, schwach aber stabil! Sollen wir einen Trupp hinüberschicken?"

"Unnötig", erwidert der Captain überheblich, "Wieso sollen wir rüber? Beamen sie das Lebenszeichen auf die Krankenstation und sorgen sie dafür dass es anschließend eingesperrt wird. Setzten sie dann sofort Kurs auf Sanda, das wird dem Commander sicher eine Auszeichnung wert sein!"

Stolz setzt er sich und genießt seinen Erfolg während seine Untergebenen die Befehle ausführen. Wenige Minuten später verlassen die Schiffe auch schon den Sektor um auf dem Wüstenplanet Sanda von ihren Erfolgen zu berichten...



10.12.2007

AZRAEL: Unbemerkte Zuschauer

Kurz nachdem das Bild auf den Schirm gelegt wurde, gab es eine zweite, etwa zehn Sekunden später noch eine dritte Explosion. Alles deutete auf Antimateriedetonationen hin und das wiederum ließ nur eine Reaktion zu.

XELAS: "Volle Kraft zurück, raus aus diesem Asteroidenfeld! Bekannt wer die Dinger abgeschossen hat?"

Noch während er seine Befehle gab, registrierten die Sensoren weitere sechs, wenn auch schwächere Explosionen, allerdings fast in unmittelbarer Nähe. Kurz darauf kamen zwischen zwei und fünf Schiffen in Sensorreichweite der Schneeleopard. Genauere Scans wurden durch das Asteroidenfeld verhindert, doch das war Leutnant XELAS ganz recht. Wenn man selbst die Angreifer kaum sah, dann bestand eine große Chance, dass die BFK-931 Schneeleopard unentdeckt blieb, denn eins stand fast fest: Sie waren nicht das Ziel. Spätestens als die fremden Schiffe ihre Position kurzzeitig nicht weiter veränderten und schließlich abdrehten, war man sich dessen sicher.

XELAS: "Irgendwelche eigenen Schäden?!"

Ingenieur: "Keine Schäden, Herr Leutnant!"

XELAS: "Sehr gut.", und an den Steuermann gewandt, "Warten Sie, bis die Fremden nicht mehr von den Sensoren erfasst werden und bringen Sie uns dann ganz langsam an Position der letzten Detonationen!"

Mit größter Vorsicht näherte man sich dem Ort des letzten Geschehens. Dort angekommen zeigte sich auf dem Schirm ein katastrophales Bild. Vor der eigenen Oberth trieb die vordere Hälfte einer Venture und dahinter war nichts, sah man von Staub ab. Gut ein Drittel des Asteroidenfeldes war, vermutlich nicht ohne Einwirkung von Massenvernichtungswaffen, verschwunden.

XELAS: "Irgendwelche Lebenszeichen auf dem ... Wrack? Sonstiger Systemstatus?"

Wissenschaftsoffizier: "Keine Lebenszeichen, Systeme größtenteils ausgefallen, Lebenserhaltung und seltsamerweise auch Kurzstreckensensoren funktionsfähig und in Betrieb."

XELAS: "Verständigen Sie das Flottenhauptquartier. Währenddessen beamt ein Außenteam auf das Schiff und macht es transportfähig. Wir laden es auf Leopeda ab, erstatten ausführlich Bericht und machen uns dann hier wieder an die Arbeit, sollten keine anderen Befehle eintreffen. Auf dem Weg zur nächsten Werft sichern Sie schon einmal den Bordcomputer der Venture, sollte es dort noch etwas zu sichern geben."

Befehle waren Befehle und Befehle wurden ausgeführt. Der WO informierte das Flottenhauptquartier und die Werften auf Leopeda und ein Außenteam beamte auf die Venture, die, wie man Sekunden später feststellte, Eye I hieß. Kurze Zeit später fand man etwas, mit dem man nicht gerechnet hatte. Auf der "Brücke" des Schiffes lag ein ohnmächtiger, menschenähnlicher Junge.

Leiter d. Außenteams: "Leutnant XELAS, wir haben hier einen bewusstlosen Jungen gefunden. Ich würde ihn als Menschen einstufen ... zumindest zum Großteil. Er lag unter einem Schutzschild, daher konnten unsere Sensoren kein Lebenszeichen erfassen, gleiches könnte für den Angreifer gelten."

XELAS: "Danke, wir beamen ihn rüber. XELAS Ende. - Transporterraum, eine Person von folgenden Koordinaten direkt auf die Krankenstation beamen, ich werde gleich hinunter kommen."

XELAS begab sich daraufhin direkt auf die Krankenstation. Dort traf er auf besagten Jungen und nun wusste er auch, was sein Außenteam mit "... zumindest zum Großteil" meinte. Der Junge hatte einen Schwanz wie er für Faeli und Caitianer üblich, XELAS aber an Menschen bisher nicht bekannt war. Da der Junge nach wie vor ohnmächtig war, wendete er sich zunächst einmal dessen Sachen zu, die neben ihm in einer Kiste lagen: Ein Handphaser, ein Tritaniummesser und ein Datenkristall. Die beiden Waffen ließ er vorerst sicherstellen, den Datenkristall betrachtete er sich allerdings einige Zeit genauer, um dann beim Leseversuch festzustellen, dass er verschlüsselt war. Letztendlich gab er es auf und verständigte das Flottenhauptquartier über seinen neuen "Fund".

Nach ungefähr einer halben Stunde kehrte er mit neuen Befehlen auf die Krankenstation zurück. Dort kam sein junger Gast gerade zu sich...



16.12.07

Pfotendruck

Das erste was Proximo während seines Erwachens wahrnimmt, ist eine Vielzahl an unbekannten Gerüchen und Geräuschen. Benommen blinzelt er vorsichtig mit einem Auge und erblickt eine Katzenähnliche, weibliche Gestalt mit grau getigertem Fell. Überrascht darüber hätte sich der Junge fast verraten, als sich ihm eine andere Person nähert.

Schnell kneift er wieder sein Auge zu und wartet darauf dass dieses Individuum wieder von ihm weggeht. Langsam öffnet Proximo wieder das linke Auge und erblickt erneut die grau getigerte Katzengestalt, welche scheinbar gerade ein paar Präparate sortiert. Irgendwie wirkt sie glücklich, ausgeglichen und bei näherem hinsehen bemerkt er auch zwei Ohrringe welche die Katze schmücken. An sich nichts ungewöhnliches, doch die Caitianer der Proximo Colonies lehnen jeden Schmuck dieser Art ab, denn ihrer Meinung nach verändert dies nur ihr natürliches Erscheinungsbild.

Ein weites Mal bewegt sich eine Person auf ihn zu und wieder schließt er unbemerkt das offene Auge. Doch statt zu warten, schnuppert das Kind vorsichtig, denn ihm ist etwas Merkwürdiges aufgefallen. So sehr sich Proximo auch konzentriert, er kann keine typisch menschlichen Duftnoten erschnüffeln, lediglich eine Vielzahl an Caitianer-Ähnlichen Gerüchen sind zu erschnuppern.

Seine Gedanken werden abrupt unterbrochen als er ein Gespräch wahrnimmt.

"Ist er wach?", hört Proximo eine männliche Stimme fragen.

"Es müsste jeden Moment so weit sein", erwidert eine Andere mit einer etwas dunkleren Stimme, "Soll ich ihn aufwecken?"

Erneut erklingt die hellere, männliche Stimme: "Ich bitte darum!"

Proximo sieht nicht wie sich Sanitäter Collin eine Dosis Inaprovaline schnappt und in sein Injektionsgerät einlegt. Wenige Sekunden später jedoch spürt der Junge etwas Kaltes an seinem Nacken und hört kurz darauf ein leichtes, pfeifendes Geräusch. In seinem Inneren beginnt es zu brodeln und die Muskeln zu beben.

Keine Sekunden später wird die Hitze unerträglich und er verliert für einen Moment die Beherrschung, springt wie ein Blitz nach vorne, stößt dabei einen Tisch um und landet abwehrbereit in der Ecke des Raumes. Die Krallen seiner rechten Hand sind unwillkürlich ausgefahren und wie immer blutet es stark, Schmerz jedoch verspürt er keinen.

Während alles um ihn herum in Zeitlupe zu geschehen scheint, beobachtet er die drei Wesen in diesem Raum. Während die weibliche Katze einen Schritt zurück weicht, bereitet sich die in braungelbem Fell auf dessen Verteidigung vor. Die dritte Person aber scheint vollkommen anders zu sein und ihre Fellfarbe erinnert Proximo an die von Tchark. In seinen gründen Augen schimmert so etwas wie Güte und Ruhe, außerdem scheint er weder besonders erschrocken noch in irgendeiner anderen Form überrascht zu sein.

"Zuviel?", hört er den Sanitäter mit braungelbem Fell überrascht sagen, bevor sich Proximo selbst zu Wort meldet.

"Wo ist mein Vater?", ermittelt der Junge scharf, "Wer seid ihr und wo bin ich?"

"Ich bin Xelas, kommandierender Offizier der BFK-931 Schneeleopard.", hört er den Leutnant mit der ihm vertrauten Fellfärbung sprechen.

"Wir haben Explosionen registriert und sind in dessen Richtung geflogen.", berichtet Xelas bereitwillig, "Dich haben wir aus einem Schiffswrack geborgen, welches zwischen den Asteroiden und vielen Trümmern getrieben ist."

"Und mein Vater?", stochert Proximo misstrauisch.

"Wir haben nur dich auf dem Wrack gefunden.", gibt Leutnant Xelas offen zu, "Aber wenn du willst helfe ich dir ihn wieder zu finden!"

Freundlich hält der Leutnant seine offene Pfote hin und langsam löst sich auch das Kind aus seiner verkrampften Abwehrhaltung. Mit äußerster Vorsicht rückt Proximo ein Stück näher auf Xelas zu und ganz allmählich verschwinden auch die Krallen wieder in der Hand des Jungen.

Als die katzenähnliche Gestalt erneut ihr freundliches Lächeln zeigt, ergreift der Kleine beherzt die angebotene Pfote. Sein persönlicher Erstkontakt zu den Faeli wird so mit einem Hände-, oder auch Pfotendruck, in die Geschichte der Proximo Colonies eingehen...



20.12.07

AZRAEL: Fischstäbchen und andere Erlebnisse

Der erste Schock scheint also überstanden und der Junge hält XELAS anscheinend nicht für die Angreifer. XELAS beobachtet den Jungen mit zunehmender Erleichterung und gibt gleich darauf den Befehl zum Abflug.

XELAS: "Leutnant XELAS an Brücke, Kurs setzen auf Leopeda!" Danach wendet er sich wieder dem Jungen zu, der ihn neugierig ansieht. "Wie heißt du eigentlich?"

Proximo: "Proximo"

Auf die Frage, ob er Hunger habe, antwortet der Junge ziemlich selbstbewusst mit einem deutlichen "Ja" und einem fast frechen Grinsen. Durch den Namen des Kindes nachdenklich geworden, begibt sich XELAS in die Offiziersmesse des Schiffes und Proximo folgt ihm. Ist es Zufall, dass dieses Kind den Namen eines der größten Krieger der Freien Siedlergemeinschaft Eastend trägt? Es muss Zufall sein, denn wie viele Peter oder Jim gibt es unter den Menschen - haufenweise.

XELAS: "Erzähl dem Replikator hier hinten einfach was du haben möchtest, dann wirst du es erhalten, sollte dein Wunsch nicht zu ausgefallen sein."

Er demonstriert Proximo das Gerät noch schnell, indem er sich selbst eine kleinere Portion Fischstäbchen repliziert - auf den Patroullienschiffen des Bundes freier Kater eine geschätzte Delikatesse. Proximo schaut sich kurz einen Ausschnitt aus der "Speisekarte" an, entscheidet sich dann aber auch für die Fischstäbchen.

Nachdem Proximo sich ihm gegenüber gesetzt hat, läst XELAS seiner, teils beruflichen, Neugierde freien Lauf:

XELAS: "Erzähl mal, warum hat man dein ... oder besser euer Schiff beschossen? Was ist überhaupt passiert? Wie heißt Vater und wo könnte er sein, wenn wir ihn nicht auf eurem Schiff gefunden haben? Irgendeine Idee, die mir weiterhelfen könnte?"

Proximo fasst zunehmend mehr Vertrauen in die große Katze mit der vertrauten Fellfarbe und so erzählt er XELAS offen von seinem Vater, von seinem Heim auf Sanda, von dem Vorfall in der Schule mit den bewaffneten Männern, von dem Kampf Tcharks mit diesen Männern bei sich zu Hause und schließlich von der abenteuerlichen Flucht mit dem kleinen Schiff. Er lässt auch seine halsbrecherischen Flugmanöver im Asteroidenfeld nicht aus, im Gegenteil: Sie werden noch ein wenig ausführlicher beschrieben, als die Geschehnisse vorher.

Die beiden reden noch eine ganze Zeit miteinander und auch der eine oder andere Witz fließt in die Sache ein, auch wenn XELAS die ganze Geschichte eher besorgniserregend, denn witzig findet. Nach einer Stunde führt XELAS das Gespräch schließlich einem Ende entgegen.

XELAS: "Eine interessante Geschichte. Ich werde jetzt das Oberkommando über die Sache informieren, damit man uns bei der Suche nach deinem Vater helfen kann. In diesem Asteroidenfeld ist er definitiv nicht mehr, soviel steht fest. Wenn du versprichst für die Dauer der Nachrichtenübertragung still zu sein, darfst du mit."

Proximo nickt und so begeben sich beide in das Quartier des Leutnants, wo dieser eine Verbindung zum Oberkommando herstellt. Im wesentlichen wiederholt er Proximos Geschichte noch einmal, wenn auch ohne die detaillierten Flugmanöverschilderungen des Jungen. Als er den Planeten Sanda erwähnte, fixieren die Augen seines Gegenübers - es war Leutnant NIGRIP - kurz etwas hinter der Kamera, bevor er nachhakte.

NIGRIP: "Sanda?"

XELAS: "Korrekt, dort lebte der Junge und von dort floh er offenbar zusammen mit seinem Vater."

NIGRIP: "Wie hieß der Vater des Jungen? Tchark V`Chassal sagen Sie?"

XELAS: "Korrekt, ein Caitianer."

NIGRIP: "Wir werden der Sache weiter nachgehen, ich kann Ihnen aber mitteilen, dass Ihre Informationen sich mit den unseren ergänzen. Halten Sie sich an die Befehle und begeben Sie sich mit dem Jungen auf die BFK-211 Caitian. Das Schiff trifft in ca. sechs Stunden auf Leopeda ein und bringt Sie wie geplant nach Xatarias. Melden Sie sich anschließend zusammen mit dem Jungen bei mir im Kommandostand. Dort werdem Sie dann alles Notwendige erfahren und neue Befehle erhalten. Leutnant NIGRIP - ENDE"

Das Oberkommando hat also bereits Informationen, die zu der Geschichte des Jungen passen. Leutnant XELAS wüsste nur zu gerne, was da eigentlich genau vor sich ging, doch das würde wohl warten müssen bis sie auf Xatarias eintreffen würden. Proximo reißt ihn nun allerdings aus seinen Gedanken, denn er will wissen, wie die Caitianer, von denen er noch nicht weiß, dass es eigentlich Faeli sind, ihn denn nun genau gefunden haben. XELAS zeigt Proximo also die visuellen Aufzeichnungen, wenn auch nicht in kompletter Form.

Einige Stunden später erreicht die Oberth den Planeten Leopeda, wo Leutnant XELAS, Proximo und eine Frachtkiste auf die BFK-211 Caitian umsteigen. Während die BFK-931 Schneeleopard wieder Kurs auf das Asteroidenfeld setzt, muss Proximo dem kommandierenden Admiral der Caitian noch einmal seine Geschichte erzählen. Etwa eine Stunde später nimmt die Caitian dann endlich das Wrack der Eye 1 in den Traktorstrahl und setzt schließlich Kurs auf Xatarias.

Die Stunden des Fluges nutzt XELAS, um seinem neuen kleinen Freund die "öffentlichen" Bereiche des Schiffes zu zeigen - nicht ganz uneigennützig, denn auch XELAS ist noch nie auf einem Schiff der Sirius-Klasse gewesen. Als sie schließlich Xatarias erreichen, erhält Proximo die Erlaubnis zum Aufenthalt auf der Brücke und so dürfen XELAS und Proximo zusehen, wie die Wüstenkugel vor ihnen langsam größer wird...



20.01.08

Groß und größer

Hoch interessiert betrachtet Proximo die vielfältigen Dinge die rundum ihn geschehen und bekommt die Gelegenheit den Wüstenplaneten Xatarias aus einer Perspektive zu sehen, welche ihm bei Sanda bisher verwehrt geblieben ist. Die kleinen Shuttles, die wie Bienen geschäftig ihre Runden fliegen, ziehen den Jungen besonderes in ihren Bann, doch der Anblick der gewaltigen Raumstation Xatarias Wache stellt alles andere rundum in den Schatten.

Still betrachtet er alles um sich herum und verarbeitet die vielfältigen, neuen Eindrücke während sich das Schiff langsam den Verankerungen der Station nähert.

"Na?", befragt Xelas den kleinen Proximo, "Gefällt dir die Basis und der Planet Xatarias?"

"Oh ja! Da ist alles so groß und überall blinken Lichter und Sachen fliegen herum!", beantwortet der Junge die Frage mit weit geöffneten Augen.

Wenig später ertönt ein dumpfes Geräusch und ein sanfter Ruck geht durch die BFK-931 Schneeleopard als die Halteklammern schließen und das Schiff zum stehen kommt.

"Wow!", staunt Proximo mit offenem Mund, "Dieses Ding ist ja riesengroß!"

"Da staunst du!", meint Xelas grinsend und begibt sich zu einer Kontrollkonsole um den Aufenthaltsort seines Vorgesetzten, auf der Basis, festzustellen.

Während er einige Eingaben tätigt, bemerkt wer wie der Kleine unruhig auf der Stelle tritt und scheinbar ungeduldig wartet.

"Aufgeregt?", ruft Leutnant Xelas fragend auf die andere Seite der Brücke

Proximo nickt unsicher und schaut verschämt auf den Boden.

"Was gibts denn?", ertönt Xelas Stimme erneut, "Stimmt etwas nicht?

Wieder drückt der Junge Zustimmung aus, beantwortet die Frage aber nicht sondern blickt nur flehend in die Richtung des Leutnants. Dieser wiederum weiß nicht recht was er damit anfangen soll und erhebt erneut seine Stimme.

"Was gibts denn?", fragt er so laut dass die Offiziere auf der Brücke urplötzlich ihre Arbeit einstellen, "Fühlst dich krank? Tut dir was weh? Sag schon!"

Ohne zu antworten läuft Proximo zu Xelas, stellt sich dann direkt vor ihm auf die Zehenspitzen und macht Anstalten etwas flüstern zu wollen.

"Also... ähmm... ich muss mal ganz dringend Pipi!"



22.01.08

Geheime Orte

Wenige Minuten, und einen kleine Auszeit später, begibt sich Xelas zu einer Besprechung mit seinem Vorgesetzten während Proximo allein zurück bleibt. Der sitzt gelangweilt auf einer hervorstehenden EPS-Leitung und schlenkert mit den Beinen, als ein weibliches Faeli-Junges vorbei kommt und ihn anspricht.

"Hey du da! Meine Mama sagt da darf man nicht sitzen!"

Verwundert klettert der Kleine von der Leitung herunter und schaut die Faeli fragend an.

"Das ist gefährlich", bekräftigt diese ihre Meinung, "Mama sagt dass die Leitungen explodieren können wenn das Schiff angegriffen wird!"

Beunruhigt lauscht Proximo und erwartet gespannt Laute welche auf einen Kampf schließen lassen, ehe er auf die Warnungen des Weibchens antwortet.

"Ich kann keinen Kampf hören. Bist du sicher dass es hier gefährlich ist?"

Mit einer abwertenden Pfotenbewegung schlägt das Katzenmädchen die Argumente Proximos nieder.

"Doch nicht jetzt, aber man weiß ja nie wann so ein Kampf anfängt!"

Leicht misstrauisch mustert das Faelikind den Jungen welcher ihr gegenüber steht.

"Du bist neu hier, oder? Du schaust auch irgendwie seltsam für einen Faeli aus! Woher kommst du?"

Ohne Auskunft zu geben betrachtet Proximo die seltsame Katze vor ihm, mit den roten Augen und fast schneeweißen Fell. Nach einigen Augenblicken beantwortet er die Fragen dann mit einer Gegenfrage.

"Du schaust aber auch nicht so aus wie die anderen hier auf der Station. Du hast eine ganz andere Fellfärbung und Augen wie ich sie noch nie gesehen habe!"

Verlegen schaut die kleine Katze zu Boden und wedelt unruhig mit ihrem Schwanz bevor sie flüsternd erwidert:

"Man nennt das bei uns Albino. Die Anderen in meiner Klasse hänseln mich deshalb immer weil ich so anders ausschaue sie!"

Mit traurigem Blick schaut das Weibchen auf und setzt dann, ohne eine größere Pause zu machen, auffordernd fort:

"Gefälltes dir nicht? Wenn du mich so hässlich findest dann geh ich halt wieder!"

Ohne lange zu zögern, mit der inneren Angst seine neue Bekanntschaft könnte wieder weggehen, antwortet Proximo schnell:

"Nein! Bleib doch! Ich finde du siehst sehr schön aus!"

"Wirklich?", entgegnet das Mädchen überrascht, "Findest du nicht dass ich irgendwie komisch aussehe?"

"Wirklich nicht!", bekräftigt der Junge seine vorherige Aussage, "Ich finde du siehst genau so aus wie die schneeweißen Engel von denen mir mein Papa vorgelesen hat!"

Völlig perplex bleibt das die Faeli stehen und antwortet Proximo dann überrascht:

"Also das hat noch keiner zu mir gesagt!"

Unschlüssig, was er nun davon halten soll, versucht der Junge die Caitianerin zu beschwichtigen.

"Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen oder so, das ist mir einfach nur rausgerutscht!"

"Ach was!", erwidert die Angesprochene verschmitzt lächelnd, "Ich bin nur so überrascht dass ich nicht weiß was ich sagen soll! Ich finde das wirklich süß von dir!"

"Wirklich?", mein Proximo daraufhin misstrauisch, "Sagst du das nicht nur so damit ich nicht traurig bin?"

Ein fröhliches Lachen erschallt aus Richtung des kleinen Mädchens welches daraufhin ihre Pfote ausstreckt und dem Jungen hinhält.

"Du bist lustig!", und ohne dem Jungen die Möglichkeit zum widersprechen zu geben, "Ich bin Nikira, kannst aber Niki zu mir sagen!"

"Mein Name ist Proximo", entgegnet der Kleine daraufhin bevor er etwas trauriger fortfährt, "aber ich hab keine so tolle Abkürzung für meinen Namen wie du!"

Wieder ist ein charmantes Lachen zu vernehmen, bevor Nikira antwortet.

"Das macht nichts, Proximo klingt doch auch ganz toll!"

Nun endlich schmunzelt der Junge etwas gelöster und ganz langsam glättet sich auch das vor Aufregung abstehende Fell am Schwanzende, während seine neue Bekanntschaft erneut zu sprechen beginnt:

"Soll ich dir die Station zeigen? Ich kenn alle aufregenden und", flüsternd setzt sie fort, "auch geheimen Orte hier!"

Erfreut darüber endlich der Langeweile zu entkommen nickt Proximo begeistert und rennt daraufhin mit seiner neuen, kleinen Freundin zusammen los um die Station zu erkunden...




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