Proximo Colonies/Stories/131-140

Aus STNE-Wiki

Wechseln zu: Navigation, Suche
Inhalt | STNE | Regeln | NPC | Kolonien | Gebäude | Waren | Items | Schiffe | Waffen | Sternenkartographie | Forschungen | Handel | Siedler | RPG | Support | Index


Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Proximo Colonies

Geschichten Schiffe Flotten Personen Gegenstände Besondere Gebiete


Startseite/Einleitung | Übungsgeschichten | 117-120 | 121-130 | 131-140 | 141-150 | 151-160 | 161-170 | 171-180 | 181-190 | 191-200 | 201-210 | 211-220 | 221-230


22.01.08

AZRAEL: Bittere Wahrheit

Es ist gerade zehn Minuten her, dass Xelas den kleinen Proximo mit der Anweisung zu warten am Dock 19 zurückgelassen hat, als er die Kommandobrücke von Xatarias Wache betritt. Die Anweisungen des Oberkommandos sind deutlich gewesen und da man offenbar nicht warten will, bis Xelas in der Kommandozentrale 300 Meter unter der Oberfläche des Planeten eingetroffen ist, wurde das Ganze kurzerhand auf die Raumbasis verlegt.

Als er nun die Brücke betritt wartet Leutnant Nigrip dort bereits auf ihn. Die Sache scheint die höchsten Stellen sehr zu interessieren, wenn Nigrip sich darum kümmert und nicht irgendein anderer Flottenoffizier. Xelas denkt sich seinen Teil und wird von Nigrip in einen Nebenraum geführt in dem er dann relativ schnell zur Sache kommt, nachdem Xelas ihm das Messer, den Phaser und den Datenkristall Proximos übergeben hat.

Nigrip: "Die Geschichte des Jungen ist sehr ungewöhnlich, vor allem wenn man weiß, welche Mittel von den Behörden auf Sanda mobilisiert wurden. Der Junge schwebt in höchster Gefahr und auch Beschuss des Asteroidenfeldes durch Massenvernichtungswaffen dürfte kein Zufall gewesen sein. Scheinbar ist der Junge sehr wichtig, beziehungsweise gefährlich für Entar, den derzeitigen Herrscher über die Proximo Colonies."

Xelas: "Entschuldigen Sie bitte, aber wir sprechen von einem zehnjährigen Jungen. Was soll an ihm denn so wichtig oder gefährlich sein?"

Nigrip: "Das wissen wir auch noch nicht, aber eventuell wird dieser Kristall das Rätsel lüften. Der Admiral wird ihn sich in Kürze ansehen, dann wissen wir eventuell mehr. Derzeit können wir nur aufgrund der letzten Ereignisse urteilen."

Mit diesen Worten wendet er sich einem kleinen Bildschirm zu und drückt eine Taste. Kurz darauf werden offenbar Sicherheitsaufzeichnungen abgespielt, die der Leutnant kommentiert.

Nigrip: "Von wem diese Informationen genau kommen, ist für Sie unwichtig. Sie brauchen lediglich wissen, dass es sich hierbei um Aufzeichnungen aus der orbitalen Überwachungsstelle von Sanda handelt."

Sie sehen hier, wie die Venture den Planeten verlässt und sich mit hoher Geschwindigkeit entfernt. Es handelt sich hierbei um einen schwarzen Orbitaustritt, also um ungenehmigtes Flugmanöver. Der BFK sieht so etwas bei eigenen oder alliierten Schiffen in der Regel nicht so streng, sieht man einmal vom Orbit dieses Planeten ab, aber bei den Proximo Colonies ist das durchaus anders. Jeder Start und jede Landung sind dort zu genehmigen. Allerdings ist hier eine Sache sonderbar: Kurz nach dem Abflug der Venture, werden von der Orbitsicherheit drei starke Kampfschiffe, zwei der Adrec- und eines der Miranda-Klasse, in Bewegung gesetzt, um die Verfolgung aufzunehmen. Ein solcher Aufwand zur Ahndung von Regelverstößen bei eigenen und alliierten Schiffen ist selbst für Entar ungewöhnlich.

Kurz darauf verschwindet die Venture in dem Asteroidenfeld, in dem Sie das Schiff gefunden haben. Einige Minuten später wird auf persönlichen Befehl Entars ein Trägerschiff mit Massenvernichtungswaffen entsendet. Wo und wie diese Waffen verwendet wurden dürften Sie ja mitbekommen haben.

Als die Schiffe nach einiger Zeit wieder auf Sanda ankamen, soll Entar sehr erleichtert gewirkt und den einzigen Überlebenden der Venture schnell verurteilt haben.

Die Aufnahme läuft weiter und man kann in allen Einzelheiten erkennen, wie Entar offenbar über den vor ihm stehenden Caitianer richtet. Kurz darauf wird dieser abgeführt und im Innenhof der Sicherheitszentrale von einem Exekutionskommando hingerichtet.

Nigrip: "Mit diesem Mann oder besser mit seiner Hinrichtung ergibt sich nun für Sie ein weiteres Problem. Dieser Caitianer ist Tchark V`Chassal."

Für einige Sekunden herrscht tiefes Schweigen zwischen den beiden. Der eine denkt darüber nach, wie er das nun seinem Schützling erklären soll und der andere wartet auf ein Lebenszeichen seines Gegenübers, um fortfahren zu können.

Xelas: "Warum erzählen Sie mir das so detailliert? Sie müssen zugeben, dass das recht ungewöhnlich ist."

Nigrip: "Korrekt. Diese ungewöhnlich ausführliche Unterrichtung soll Ihnen zeigen, wie wichtig uns dieser Junge ist. Sie werden nicht bestreiten, dass die Ereignisse auf und um Sanda sehr seltsam waren. Nicht nur, dass drei schwere Kampfschiffe auf eine flüchtende Venture angesetzt werden. Nein, diese Venture wird auch noch unter massivem Massenvernichtungswaffeneinsatz aus einem Asteroidenfeld gesprengt und seine Besatzung hinterher exekutiert. Hinzu kommt noch die Geschichte, die der Junge Ihnen erzählt hat und sie passt haargenau zu den Geschehnissen, die ich Ihnen eben gezeigt habe. Näheres hofft man in diesem Datenkristall zu finden."

Xelas: "Der ist verschlüsselt."

Nigrip: "Lassen Sie das unsere Sorge sein. Ihr weiterer Auftrag besteht vorerst darin sich um den Jungen zu kümmern und ihn zu schützen. Machen Sie sich beiden ein paar schöne Wochen, meinetwegen auch Monate. Sorgen Sie für einen Platz in einer Schule und was ein Junge sonst noch so braucht. Wenn Sie so wollen, sind Sie jetzt der Ersatzvater. Sollte es irgendwo Probleme geben, die sich als komplizierter erweisen sollten, so geben Sie mir Bescheid. Es bleibt Ihnen überlassen, ob und wie Sie dem Jungen den Verlust seines Vaters beibringen. Abgesehen davon ist alles was Sie hier erfahren haben natürlich streng geheim. Noch Fragen?"

Xelas: "Nein."

Nigrip: "Gut, wegtreten. -und als Xelas gerade gehen will- Achso, warten Sie, das hätte ich beinahe vergessen. Leutnant Xelas, auf Anordnung von höchster Stelle befördere ich Sie mit sofortiger Wirkung zum Hauptmann! Herzlichen Glückwunsch."

Als Xelas kurz darauf den kleinen Raum und die Kommandobrücke verlässt, weiß er nicht ob er sich nun freuen soll. Einerseits wurde er soeben befördert und er wurde dem Jungen als Erziehungsberechtigter an die Seite gestellt. Andererseits musste er Proximo nun erklären, was mit seinem Vater passiert war...



22.01.08

AZRAEL: Der Datenkristall

Nach seinem Gespräch mit Hauptmann Xelas macht sich Leutnant Nigrip relativ bald auf den Weg in den Kommandobunker, wo er sich auf direktem Weg zu Admiral Azrael begibt und ihm Proximos Messer, den Phaser und den Datenkristall aushändigt. Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Treffens mit Xelas und dann wenden sich beide den Gegenständen zu.

Der Phaser ist ein Standardprodukt aus den Waffenfabriken der Colonies und nicht wirklich weiter interessant. Auch bei dem Tritaniummesser gibt es nichts außergewöhnliches zu sehen, sieht man davon ab, dass die Klinge eine Gravur enthält. So zieht nun der Datenkristall die volle Aufmerksamkeit auf sich. Der Versuch ihn zu lesen scheitert erst einmal an der Verschlüsselung und dem hierfür nötigen Passwort. Eine Zeit lang testet Azrael mehrere simple Varianten, die erschreckend oft verwendet werden, doch der Erfolg bleibt aus.

Während nun Nigrip seiner Kreativität freien Lauf lässt, lehnt sich Azrael zurück, um nachzudenken und schaut sich dann noch einmal das Tritaniummesser, genauer die Gravur auf der Klinge, an. Dort steht in verschlungenen Buchstaben "proXimo". Da ein Versuch bekanntlich klug macht, und sie diese Variante noch nicht getestet haben, wird dieses Buchstabenfolge kurzerhand als Passwort eingegeben. Der Kristall wird entschlüsselt und eine Audionachricht mit der Stimme Tchark V`Chassals erklingt.

Tchark V`Chassal: "Hallo Proximo! Wenn du diese Aufzeichnest abspielst, hoffe ich dass du mindestens 18 Jahre alt bist, um das Folgende zu verstehen und ausführen zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, war ich wohl gezwungen dir diese Nachricht bereits früher zukommen zu lassen. Wahrscheinlich ist auch, dass ich in diesem Fall bereits tot bin. Sei dennoch stark für das Folgende: Der Krieger nachdem ich dich benannt habe, Commander Proximo, war ein alter Freund, der gemeinsam mit seiner Frau Commander Sora über die gesamten Proximo Colonies geherrscht hat.

Nach seinem Tod brach in weiten Teilen der Proximo Colonies Panik und Anarchie aus und nachdem ich von der Abreise Assets erfahren musste, war die Zeit gekommen eine Entscheidung zu treffen. Ich brach auf um den Sohn Proximos zu suchen und somit den Proximo Colonies irgendwann wieder Wohlstand und Stabilität bringen zu können. Er wurde kurz nach seiner Geburt einem Captain und engem Freund anvertraut, welcher selber, bedingt durch eine schwere Kriegsverletzung, keine Kinder mehr bekommen konnte. Er und seine Frau versprachen gut für das Kind zu sorgen, wussten aber nicht genau wessen Nachkomme es war.

Soweit ich weiß wurde diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, sondern der Commander war fest der Ansicht, dass es schlecht für die Entwicklung seines Kindes wäre, wenn dieses durch seinen Rang überheblich und verhätschelt werden würde. Er versuchte seinem Nachkommen die Möglichkeit zu geben sich selbst zu entfalten und sich auch selbst durchzubeißen zu müssen.

Nur die engsten Vertrauten Commander Proximos kannten das Geheimnis. Leider wurde Commander Proximo aber verraten als Commander Entar an die Macht kam. Der neue Commander ist aggressiv und selbstsüchtig, was ihn dazu veranlasste alle diejenigen zu jagen, welche ihm und seiner Regierung gefährlich werden könnten. Er erfuhr auch von Proximos Sohn und schickte sofort Leute aus, um diesen zu töten. Das ganze gestaltete sich jedoch schwieriger als angenommen, da nur die Siedlung bekannt war in der sich das Kind aufhalten sollte. So erließ Entar den Befehl jedes Kind dort einzusammeln und verwendete sie für seine brutalen Experimente. Die meisten Nachkommen dieses Gebietes überlebten die verachtenswerten Forschungen nur wenige Tage, Proximos Kind aber hielt den Strapazen stand und hat bis zum heutigen Tage überlebt.

In diesem Kristall befinden sich noch Informationen über die Position des Labors, einiger wichtiger Planeten der Proximo Colonies, dem Grab Commander Proximos, sowie einiger Vertrauter, die ins Exil gehen mussten.

Ich zähle auf dich, dass du meinen Aufgabe fortführen und beenden wirst."

Es folgen noch weitere Worte, die sich Azrael und Nigrip gut anhören. Als Tcharks Stimme schließlich verstummt, herrscht einige Sekunden Schweigen, bis Azrael schließlich das weitere Vorgehen bestimmt.

Azrael: "Sie haben dafür gesorgt, dass der Junge ein vernünftiges Zuhause bekommt und demnächst die Schule besucht, so wie jedes andere Kind in seinem Alter auch?"

Nigrip: "Jawohl, Hauptmann Xelas wird das übernehmen. Er hat alle notwendigen Informationen und ich habe ihn zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet, vom Tod des Vaters des Jungen einmal abgesehen. Der Kleine sollte es erfahren, sobald es sinnvoll ist."

Azrael: "Sehr gut. Ich wünsche, dass der Junge hier ein normales Leben führt. Zu Entar muss ich wohl nichts sagen, denn in dieser Beziehung ist meine Meinung ist bekannt. Er hat nicht ansatzweise das Führungspotential des toten Commander Proximo.

Tchark V`Chassal war ein Offizier Assets und in gewisser Weise verpflichtet und das, seine Aufgabe zu unterstützen. Sobald Proximo alt genug ist, werden wir ihm unter die Arme greifen und ihn langsam auf seine Aufgabe vorbereiten. Bis die Zeit reif ist wird der Junge nichts über seine Aufgabe erfahren und wann die Zeit reif ist, entscheide ich! Sie sind bis dahin die offizielle Ansprechperson für Xelas. Abgesehen davon habe ich auch so noch eine Menge zu tun, also werde ich mich im Hintergrund halten. Allerdings wünsche ich trotzdem informiert zu werden!"

Somit ist diese Sache vorerst geklärt und die beiden wenden sich anderen wichtigen Dingen zu. Proximo soll erst einmal die Gelegenheit bekommen so normal aufzuwachsen, wie es für einen Jungen mit seinen Erlebnissen möglich ist. Später einmal würde man ihm helfen den Auftrag seines Vaters zu Ende zu bringen. Entar würde sich wundern...



28.01.08

Nasse Träume

Die Zeit auf der Planetenoberfläche von Xatarias vergeht wie im Flug und die kleine Dienstwohnung von Xelas wird dabei zu Proximos neuem Zuhause. Doch die Umstellung und die Nachricht über den Tod seines Vaters setzen ihm mehr zu wie er zugeben möchte. So passiert es eines Nachts, dass er aus einem Traum aufwacht in welchem er gerade von einem Sprungbrett in ein großes Schwimmbecken gepinselt hat. Leider erweist sich sein Bett als weit aus weniger Aufnahmefähig aber schließlich eben so feucht wie der bereits erwähnte Pool.

Das erste was Proximo durch den Kopf geht: "Wie erkläre ich das Xelas?"

Mit einem tiefen Seufzer schält sich der Junge aus seinem Bett und macht sich etwas schlaftrunken auf den Weg zu Xelas welcher sich nur zwei Räume entfernt auf einer kleinen Couch zusammengerollt hat. Bevor Proximo allerdings so weit kommt, hört er ein Geräusch aus der Küche kommen welches sich wie ein leises Klirren anhört. So lässt er vorerst von seinem Ziel ab und läuft in Richtung des Geräusches das ihn neugierig gemacht hat.

Im Nachbarraum angekommen erblickt er zu seiner Überraschung eine schwarze Gestalt welches gerade eben durch das zerbrochene Fenster hereinkommt. Etwas an ihr macht den Jungen aber besonders stutzig denn bisher hatte er auf Xatarias keinen einzigen Mensch gesehen oder gerochen, dennoch scheint dieses Wesen diesen markanten Geruch abzusondern.

Unvermittelt trifft den Jungen der Lichtkegel einer Taschenlampe und zwingt diesen dazu seine Augen verschlafen zuzukneifen. Zuerst scheint das menschliche Wesen erschrocken, kommt dann aber näher heran um den Kleinen zu begutachten.

"Ein Wort und du bist tot!", flüstert der Eindringlich bedrohlich und ergänzt dann, "Wie ist dein Name?"

"Proximo", antwortet der Befragte ohne zu zögern aber mit erhöhtem Misstrauen.

"Das trifft sich gut", meint die Gestalt mit einem fiesen Grinsen im Gesicht, "ich bin schließlich wegen dir hier!"

Unvermittelt geht der kleine Junge in Verteidigungshaltung, was bei seinem Gegner jedoch nur ein gedämpftes Lachen auslöst.

"Glaubst du wirklich ich hab angst vor einem kleinen Hosenscheißer wie dir?"

Der Mensch zeigt mit einer abwertenden Bewegung auf die nasse Pyjamahose was dem Jungen gar nicht passt.

"Das war ein Unfall!", versichert Proximo beleidigt, "Ich hab von einem großen Schwimmbecken geträumt und..."

"Ein kleiner Bettnässer also!", unterbricht der Eindringling den Jungen, "Und wegen so was werde ich von Entar durch die halbe Galaxie gejagt? Nun ja, genug geredet, ich bin schließlich nicht ausschließlich zu meinem Vergnügen hier!"

Mit einer ruckartigen Bewegung zieht er ein Tritaniummesser hervor und hält es bedrohlich in seinen Händen.

"Ich soll dir das hier von Commander Entar überbringen!", meint der Auftragsmörder gehässig.

Überrascht gibt der kleine Junge seine Verteidigungshaltung auf und betrachtet erst den Mensch und anschließend das Messer eindringlich.

"Das ist aber nett vom Commander! Mein Vater sagte immer dass ein gutes Messer manchmal leben retten kann!"

"Dieses nicht!", versichert der Eindringling und stürmt dann ohne zu zögern auf den Jungen zu.

Diesen trifft die Attacke völlig unvorbereitet und kann ihr nicht mehr komplett ausweichen. Blut spritzt als sich das Messer in Proximos Arm bohrt welchen er im Reflex hochgerissen hat um sich vor dem Schlimmsten zu schützen. Ein weiterer Angriff verfehlt ihn knapp, drängt ihn jedoch in die Ecke des Raumes.

"Aua! Du bist gemein!", ruft der Junge außer sich, "Das hat weh getan und du sagtest du würdest mir das Messer schenken!"

Etwas perplex steht der Angreifer einen Moment da und wundert sich über das Verhalten Proximos bevor er antwortet.

"Du wirst das Messer schon noch bekommen kleiner, ich werde es dir in dein Herz bohren!"

Erneut schnellt der Auftragskiller vor, doch nun ist sein Ziel abwehrbereit und, was wohl noch schlimmer ist, stocksauer. Als der Mensch mit dem Messer zustechen will, schnellen die Krallen aus Proximos linker Hand und blocken den Schlag auf, für beide Seiten, schmerzhafte weise. Erneut verteilt sich Blut auf dem Boden, der Kleidung beider Kontrahenten sowie ebenfalls an Wänden und Decke. Erschrocken und verletzt torkelt der Killer einige Schritte rückwärts.

"Stirb du Freak!"

In völliger Raserei wirft die Gestalt das Messer in die Richtung des Jungen und trifft dabei nur die Wand hinter diesem. Das aber steigert seine Wut nur noch und ohne eine Sekunde zu zögern zieht der Eindringling einen Handphaser. Ehe er ihn jedoch abfeuern kann, bemerkt der Junge bereits die Gefahr, stößt sich kraftvoll von der Wand ab und schnellt dabei mit einem gewaltigen Satz nach vorne. Die Splitter fliegen als der Phaser von den Krallen in tausend Stücke geschlagen wird und sich zwei Finger des Killers von dessen Hand lösen. Noch während Proximo in der Luft ist schnellen nun auch noch die Klauen seiner rechten Hand hervor und bohren sich zielsicher in den linken Oberschenkel seines Kontrahenten. Das Schauspiel endet endgültig als Zeitgleich Xelas, geweckt vom Lärm, in der Tür erscheint und der Kleine den Auftragskiller aus der Drehung heraus mit einem einzigen, kraftvollen Tritt an den Kopf außer Gefecht setzt.

Fassungslos lässt der Faeli einen kleinen Phaser fallen und betrachtet Proximo mit einer Mischung aus Furcht und Unglauben. Der ganze Raum trieft von Blut, drei Finger des eigenartigen Eindringlings liegen am Boden und die Einrichtung des Raumes scheint nur noch aus Trümmern zu bestehen. Mittendrin steht ein kleiner Junge mit 8 dolchartigen, blutenden Krallen und schaut verlegen zu Xelas hoch.

"Tut mir leid dass ich ins Bett gemacht habe, wirklich!"

Etwas irritiert betrachtet der Angesprochene erst den Pyjama von Proximo, dann aber eben so schnell wieder das schlimm zugerichtete Wesen am Boden. Genau so wort- wie fassungslos zeigt der Hauptmann auf dieses und bringt den Jungen dabei erneut in Verlegenheit.

"Also... ich... er hat angefangen!"



29.01.08

AZRAEL: Geburtstage und andere lustige Sachen

Einen Monat war der gescheiterte Anschlag auf Proximo nun bereits her. Auf Anordnung Azraels wurde der Attentäter medizinisch behandelt, um ihn dann ganz "zufällig" entwischen zu lassen. Proximos Erzählungen waren relativ eindeutig gewesen und der Admiral hielt eine unmissverständliche Warnung für durchaus sinnvoll. Es war bekannt, dass Commander Entar in Kürze seinen Geburtstag feiern würde und man beabsichtigte ihm etwas zu schenken, dass er nie vergessen sollte.

Knappe drei Stunden nach seiner Flucht, wurde der Attentäter in die kleine Leichenhalle des Führungsbunkers der BFK-Raumflotte eingeliefert: Auf der Flucht erschossen. Für eine angemessene Verpackung war dort bereits gesorgt und so konnte das Vorhaben starten. Als Entar am Morgen seines Geburtstages aufwachte, flog ein bestimmtes Tritaniummesser durch das offene Fenster und bohrte sich in die Wand über seinem Bett, sodass ihm der Putz in sein Gesicht rieselte. Der Schreck stand ihm noch in das Gesicht geschrieben, als er wenig später die Botschafter der befreundeten Völker empfing, um ihre Glückwünsche entgegenzunehmen. Als er am Abend schließlich die Zeit fand, die eingegangenen Sendungen zu prüfen und ihn aus einer der Transportkisten ein vertrautes, allerdings diesmal totes Gesicht anstarrte, da verstand er schließlich ...

Seit diesen Ereignissen sind nun bereits weitere fünf Monate ohne erneute Zwischenfälle vergangen und Proximo besucht nun bereits seit einiger Zeit eine Schule, so wie es jedes andere Kind in seinem Alter auch tut. Er scheint die Ereignisse langsam zu verarbeiten und entgegen seinen ersten Befürchtungen, dass ihn die anderen seines Aussehens wegen ärgern und ablehnen würden, hat Proximo nun auch neue Freunde gefunden. Auch das Mädchen von der Raumbasis ist zu seiner großen Freude in seiner Klasse.

Während Proximo am diesem Vormittag in der Schule ist, wird Xelas in die Kommandozentrale gerufen, wo ihm Major Godic zu seinem Entsetzen einen neuen Auftrag erteilt.

Godic: "Sie kennen doch die Nebula-Formation, oder? Vor einigen Tagen wurden dort interessante Entdeckungen gemacht, die wir dringend genauer unter die Lupe nehmen müssen. Wir werden in einer Woche ein Schiff dorthin entsenden und ich will Sie als Kommandanten!"

Xelas: "Herr Major, bei allem nötigen Respekt, aber weiß Leutnant Nigrip davon?"

Diese Bemerkung verärgert Godic sichtlich, denn auch wenn ihm Leutnant Nigrip als Adjutant Admiral Azraels übergeordnet ist, so bleibt er in Godics Augen trotzdem ein einfacher Leutnant. Allerdings weiß auch Godic, dass es nicht ungefährlich ist den Admiral oder auch nur seinen Adjutanten zu übergehen und ihnen Männer zu nehmen, die eventuell in ihrem direkten Auftrag handeln. Trotz allem ist Hauptmann Xelas derzeit der einzige Offizier, der für diese Aufgabe qualifiziert scheint und so erklärt Major Godic Nigrip sein Problem. Nach einiger Zeit willigt Nigrip schließlich ein.

Nigrip: "In Ordnung Major, Sie haben recht. Hauptmann Xelas, Sie übernehmen auf dieser Mission das Kommando! Sie haben zweifellos wichtige Aufgaben, aber diese dürften durch eine kurze Abwesenheitsphase nicht behindert werden."

So wird Xelas schließlich detailliert in seinen neuen Auftrag eingeführt. Vereinfacht gesagt, soll er in der nächsten Zeit das Kommando über ein Forschungsschiff übernehmen, dass Raumanomalien und Nebelbänder der Nebula-Formation erforschen wird. Xelas Begeisterung hält sich durchaus in Grenzen. Zum Einen hat er seine letzte Forschungsmission und ihr Ende noch nicht vergessen und zum Anderen hat er einen Jungen zu Hause, der hier anscheinend gerade vergessen wurde. Als der Major ihn endlich entlässt begibt er sich daher zu Leutnant Nigrip, um Antworten auf ungeklärte Fragen bezüglich Proximo zu bekommen.

Xelas: "Leutnant, was soll aus dem Jungen werden? Er lebt sich hier gerade ein und es wäre unverantwortlich ihn aus seinem neuen Leben wieder herauszureißen. Abgesehen davon ist ein Forschungsschiff meiner Meinung nach kein geeigneter Ort für einen Elfjährigen."

Nigrip: "Sie haben recht und niemand hat behauptet, dass Sie den Jungen mitnehmen sollen. Für die zwei Monate Ihrer Abwesenheit, wird der Junge bei Doktor Veriy untergebracht. Sie dürften sie von der BFK-931 Schneeleopard kennen. Mittlerweile ist sie Stabsärztin des Excalibur Corps. Proximo wird für die zwei Monate zu ihr auf den Stützpunkt ziehen, wo man ihm ein paar grundlegende Selbstverteidigungsmaßnahmen beibringen wird, soweit er sie nicht schon kennt und er dazu Lust hat. Er wird natürlich weiterhin zur Schule gehen."

Als Xelas das hört fühlt er große Erleichterung, wäre Proximo bei der Ärztin doch sehr gut aufgehoben. Beide sprechen noch einige Zeit über die kommenden zwei Monate der Trennung von Proximo und klären wichtige Fragen. Schließlich ist es kurz nach Mittag und Xelas macht sich auf den Heimweg, um nach Möglichkeit noch vor Proximo wieder zurück zu sein. Wirklich begeistert ist er von seinem neuen Auftrag immer noch nicht, aber ein Befehl ist und bleibt ein Befehl und so macht er sich erneut Gedanken darüber, wie er das nun möglichst behutsam seinem Schützling erklären soll...



05.02.08

Bündnis der Waisen

Tief traurig sitzt Proximo auf seinem Platz in der Schule ohne dem Unterricht wirklich zu folgen. Als das pfeifende Pausensignal erklingt, rührt er sich nicht sondern lässt nur einen tiefen Seufzer erklingen. Seine Gedanken kreisen um die baldige Abreise von Xelas und das neue Zuhause bei Doctor Veriy. Erneut seufzt er und erregt damit Nikiras Aufmerksamkeit, welche daraufhin in der Türe stehen bleibt und ihre Blicke zurück in Richtung des Jungen wirft.

"Stimmt was nicht?"

Der Angesprochene wischt mit einer schnellen Bewegung eine Träne aus den Augen und blickt dann zu Niki auf.

"Nein, alles bestens...", meint Proximo ohne wirklich glaubwürdig zu klingen.

Ein kritischer Blick des Weibchens reicht dann allerdings aus um Proximo zum Sprechen zu bringen.

"Weißt du, ich muss wegziehen weil Xelas auf eine Mission geschickt wird", erzählt der 11-Jährige und wischt sich dabei erneut über die Augen.

"Ist doch nicht so schlimm", meint das Mädchen beruhigend, "ich kann dich ja immer mal wieder besuchen kommen und schauen wie es dir geht!"

Nicht wirklich überzeugt seufzt der Junge erneut und setzt dann fort:

"Ich will aber nicht dass er geht! Und wenn ich auch noch von hier weg muss dann verlier ich schon wieder alle die ich kenne!"

Betroffen setzt sich Nikira dem Jungen gegenüber und versucht dann mit ruhiger Stimme auf ihn einzureden.

"Kopf hoch, ich weiß wie du dich fühlst, wirklich!"

Ach wenn nett gemeint, gibt sich Proximo mit dieser Argumentation nicht zufrieden. Trotzig entgegnet er:

"Ich hab schon meinen Papa verloren und jetzt geht auch noch Xelas weg! Du weißt gar nicht wie das ist!"

"Weiß ich sehr wohl!", entgegnet das Weibchen gekränkt, "Du bist nicht der einzige der jemanden verliert der ihm wichtig ist!"

Mit verschränkten Pfoten dreht sich Niki vom Jungen weg, welcher ihr gegenüber sitzt, und demonstriert damit dass sie nicht sagen will warum. Proximo aber wird dadurch noch neugieriger, steht auf und bewegt sich um das Mädchen herum. Gerade noch nimmt er eine stille Träne wahr, welche über die Wange der Faeli rinnt bevor sie verstohlen ihr Fell am Kopf glattstreicht und dabei auch das Gesicht trocknet.

"Erzählt schon, ich hab dir schließlich auch gesagt warum ich traurig bin!", mein der Junge schließlich und bricht damit den schon vorher kaum vorhandenen Widerstand.

"Weißt du, mein Papa musste auch mal auf eine Mission. Wir mussten gegen die Klingonen kämpfen und wir haben auch gewonnen nur…", traurig stockt sie im Satz und erklärt dann nach einer kurzen Pause, "mein Papa und meine Mama werden seit dem vermisst. Alle glauben sie sind tot aber ich glaub das nicht!"

Nach einer kurzen Unterbrechung fügt sie noch aufgebracht hinzu:

"Die wissen gar nichts! Sie haben meine Eltern sogar in einer Zeremonie begraben ohne sie je gefunden zu haben! Das ist so gemein!"

Tränen aus Wut und Trauer rinnen über das Gesicht des Faeli-Weibchens. Ihren Gefühlen freien Lauf lassend, weint sie sich an der Schulter des Jungen aus, welcher sich für diese Reaktion verantwortlich fühlt.

"Aber du hast doch zumindest viele Freunde hier und die Faeli die dich immer von der Schule abholt.", meint Proximo einfühlsam, "Wer ist das eigentlich?"

Bedrückt schaut das Weibchen zu Boden und beantwortet die Frage dann mit weinerlicher Stimme.

"Das ist meine Tante. Sie sagt sie wäre jetzt meine Mama aber…", mit gedämpfter Stimme, als ob sie Angst hätte gehört zu werden, "ich mag die nicht!"

Mit kurzem Schweigen quittiert Proximo das Gehörte, entgegnet dann aber mit ernster Stimme und einer absoluten Entschlossenheit:

"Gut! Dann weißt du ja was ich machen muss und werde!"

Still nickt die Faeli und drückt damit Zustimmung für einen Plan aus, welchen sie nur erahnen kann. Dennoch ist ihr nicht ganz wohl bei der Sache, für lange Überlegungen bleibt allerdings keine Zeit mehr…

08.02.2008

AZRAEL: Die letzte Mission der Schneeleopard

Die BFK-931 Schneeleopard befindet sich nun bereits seit einige Tagen in der Nebula-Formation und die ersten Testreihen sind mittlerweile abgeschlossen. Die Anreise ist erstaunlich ruhig verlaufen und man kommt schneller als geplant voran. Bereits am ersten Tag der Mission kontaktiert das Hauptquartier auf Xatarias das Schiff und fordert von Hauptmann Xelas Informationen über den Verbleib Proximos. Dieser kann logischerweise keine Antwort geben, doch das Geheimnis lüftet sich schließlich am folgenden Tag, als Proximo und ein kleines Faeli-Mädchen im Laderaum des Schiffes gefunden werden. Das Problem wird daraufhin schleunigst an das Hauptquartier weitergeleitet und dort wird entschieden, dass die beiden Kinder für die Dauer der Mission auf Schiff verbleiben dürfen.

Dies ist nun bereits einige Tage her und die beiden Kinder folgen Hauptmann Xelas bei jedem Schritt den er auf dem Schiff tut und so befinden sie sich an diesem Tag auch auf der Brücke des Schiffes, als der Wissenschaftsoffizier einige merkwürdige Beobachtungen macht.

W-Offizier: "Kommandant, sehen Sie sich das hier bitte einmal an. Auf elf Uhr registriere ich in kurzer Entfernung Veränderungen im Raum."

Während Xelas und einige andere Offiziere sich den Monitor anschauen, bewegt sich das Schiff langsam auf die Störung zu, allerdings wird ein gewisser Sicherheitsabstand beibehalten. Manchmal ist aber fraglich was für eine bestimmte potentielle Gefahr denn nun der richtige Sicherheitsabstand ist und so zeigt sich nun, dass der gewählte Sicherheitsabstand offenbar zu gering ist. Das Schiff wird in ein Wurmloch gezogen. Unter lautem Fluchen und Verwünschungen des Hauptmanns versucht die Crew das Schiff zu befreien, doch es gelingt nicht. Es wird ein arg unruhiger "Rutsch" durch das Wurmloch und schließlich kommt die BFK-931 Schneeleopard mit leichten Schäden auf der anderen Seite heraus.

Xelas: "Bericht!"

W-Offizier: "Die Raumveränderungen waren offenbar ein sich öffnendes Wurmloch, in das wir dann hineingezogen wurden. Im großen und ganzen ist das Schiff unbeschädigt, lediglich ein paar Kratzer an der Außenhülle. Die Schäden sind nicht gravierend, aber die betroffenen Sektionen werden zur Sicherheit evakuiert. Unsere derzeitige Position ist ... er stutzt und sieht dann erneut auf seine Konsole, um sich dann verwirrt Xelas wieder zuzuwenden ... im Borgraum, in der Nähe der äußeren Barriere."

Xelas: "WAS? Schilde aktivieren, sofort die Umgebung scannen!"

W-Offizier: "Zwanzig Weltraumstaubpartikel pro Kubikmeter, ein Subraumriss auf drei Uhr, größere cerulanische und radioaktive Nebel um uns herum und ein Borg-Kubus in einiger Entfernung voraus. Man scheint uns bemerkt zu haben, der Kubus nimmt Kurs auf uns."

Proximo: "Was ist ein Borg?"

Xelas: "Ruhe! Steuermann, bringen Sie uns sofort hier weg!"

W-Offizier: "Hauptmann, es gibt da ein nicht zu unterschätzendes Problem, sehen Sie bitte selbst."

Xelas sieht sich an, was ihm sein Wissenschaftsoffizier auf dem Monitor zeigt und beschreibt. Das Schiff ist umgeben von cerulanischen Nebeln, die sich in einiger Entfernung mit radioaktiven Nebeln mischen. Ein Befliegen wäre tödlich, da die cerulanischen Nebel das Aktivieren der Schilde verhindern würden und die Crew beim Übergang in die radioaktiven Nebel ungeschützt der starken Strahlung ausgesetzt wäre. Eine weitere Fluchtrichtung ist durch die äußere Barriere versperrt und alle anderen Optionen würden sie zu nahe an den Kubus heranführen, der keine Mühe haben dürfte, das kleine Schiff aufzuhalten und seine Crew zu assimilieren. Xelas berät sich kurz mit seinen Wissenschaftsoffizier und beide halten die besprochene Option offenbar für die "freundlichste".

Xelas: "Kurs setzen auf die äußere Barriere!"

Steuermann: "Kommandant, niemand ist je aus der Barriere zurückgekehrt!"

Xelas: "Recht eindringlich Besser sterben bei dem Versuch die äußere Barriere zu befliegen, bzw. zu durchqueren, als einen aussichtslosen Kampf gegen die Borg zu führen, um von ihnen mit ziemlicher Sicherheit assimiliert zu werden! Sehen Sie das etwa anders? ... und als der Steuermann verneint ... Sieht das hier irgendjemand anders?! Nein? Befehle ausführen!"

Und so bewegt sich das Schiff mit zunehmender Geschwindigkeit auf die äußere Barriere zu, in die es schließlich eindringt. Augenblicklich wird das Schiff von schweren Energieentladungen durchgeschüttelt, doch auch wenn die Schilde schwere Schäden davontragen: Sie halten. Einige Minuten später fallen alle Waffen und ein Großteil der Sensorsysteme des Schiffes aus, gleich gefolgt vom Hauptcomputer. Nach kurzer Zeit sind die Notsysteme - soweit funktionstüchtig - aktiv und die beiden Kinder wagen es sich kurz umzuschauen. Vorerst scheint das Schiff zu halten, doch als die Schilde schließlich zusammenbrechen und die Energieentladungen ungehindert die Hülle treffen, sieht das schon ganz anders aus und die beiden klammern sich wieder aneinander.

Die Außenhülle weist mit der Zeit immer mehr Fehlstellen auf und als der Maschinenraum schließlich den Kontrollverlust über die Schiffsysteme melden muss, haben die meisten der Crewmitglieder bereits mit ihrem Leben abgeschlossen. Als wenig später das Antriebssystem ausfällt und der Notcomputer in einem spektakulären Funkenregen endgültig seinen Dienst verweigert, verliert sich jede Hoffnung auf Überleben. Zu allem Übel fällt nun auch noch das Licht, das letzte funktionierende System an Bord, aus und einige der Offiziere auf der Brücke fragen sich, ob dies nun bereits der Tod sei. Das Schreien der beiden Kinder reißt sie aus ihren Gedanken, als eine letzte schwere Entladung das Schiff trifft. Danach ist alles still ...

Nach einiger Zeit bricht Xelas das Schweigen und versucht irgendwie einen Rundumblick auf den Schirm zu bekommen. Es dauert einige Minuten bis dies gelingt, doch anscheinend ist zumindest die Kamera nicht beschädigt. Vor ihnen liegt in einiger Entfernung ein Planet der Klasse M, zumindest sieht es stark nach einem aus, und mit einem Blick zurück stellt Xelas erstaunt fest, dass das Schiff sich weit von der Barriere entfernt hat und weiter nach vorne treibt. Kurz versinkt er in Gedanken, aber das soll sich schnell wieder ändern...

Alarm: "Achtung! Kühlungsleck, Warpkernbruch in 15 Minuten! Achtung! ..."

Für einen Augenblick hat es so ausgesehen, als wenn die Crew der BFK-931 Schneeleopard noch einmal mit dem Leben davongekommen ist, doch das könnte sich durch die neuen Umstände auch wieder ändern.

Xelas: "Evakuiert das Schiff!"

Mit diesen Worten verlässt die Crew das Schiff und Xelas schnappt sich die beiden Kinder und begibt sich ebenfalls zu den Rettungssystemen. Nach acht Minuten ist das kleine Schiff restlos evakuiert und nach 15 Minuten muss die Crew aus größerer Entfernung beobachten, wie der Warpkern der BFK-931 Schneeleopard in einer hellen Explosion detoniert und das Schiff in kleine Weltraumstaubpartikel verwandelt. Als der Major im Hauptquartier vom letzten Einsatz dieses Schiffes sprach, hatte er das sicherlich anders gemeint.

Was auch immer er meinte, nun steht die Rettung der Crew im Vordergrund und so landen die Rettungsboote nach einiger Zeit auf dem Planeten, der sich tatsächlich als ein Klasse M - Planet erweist. Allerdings als kein unbewohnter, wie sich bald herausstellt ...


AZRAEL: Ein Anfang irgendwo im Nirgendwo

Seit Monaten unterwegs, haben sie die Barriere durchquert und nun suchen sie neue Jagdreviere. Sie sind Canidar und sie sind ein Rudel. Ein Rudel, berüchtigt im eigenen Volk, aber nicht viel mehr als eine unbekannte Gruppe unter den Völkern im Alpha-Quadranten - das Rudel Fenris. Ihrer Taktik verdanken sie, dass nur wenige ihre wahre Gestalt kennen und die, die ihre wahre Gestalt kennen lernen, sind ausgesuchte Freunde - oder sie hatten Glück und wohnen nun im Reich der Toten.

Der Tag auf der Brücke RF-941 Canis Lupus ist ein Tag wie jeder andere seit das Rudel Fenris die Heimat verlassen hat, um neue Gebiete zu erschließen. Man fliegt Planeten an, scannt sie und vergisst sie. Bisher hat man keinen passenden Planeten der M-Klasse finden können, doch man gibt die Suche nicht auf.

Auf der Brücke des Schiffes sitzt ein mittlerweile desinteressiert wirkender schneeweißer Wolf mit einer schwarzen linken Vorderpfote, als die Sensoren einen weiteren Planeten der Klasse M erfassen. Es ist Lykan Ikoris, nach Fenrir Akkunar zweiter Wolf auf diesem Schiff. Groß sind die Erwartungen der Besatzung nicht, dass dies nun das Ende ihrer Suche sein könnte - zu enttäuschend waren die ersten Kandidaten. Mit der Zeit wird aber schnell klar, dass es sich hier doch um das ersehnte Ziel handeln könnte, denn der Planet wird von keiner ansatzweise intelligenten Lebensform bewohnt. Ikoris entsendet umgehend ein Außenteam unter der Leitung Oris Skalli und überlegt, ob er Alpha Akkunar bereits von diesem vielversprechendem Planeten berichten soll. Er entscheidet sich erst einmal dafür es nicht zu tun.

Skalli: "Außenteam an Ikoris! Nach eingehender Betrachtung scheint der Planet optimal für unsere Bedürfnisse zu sein."

Ikoris: "Verstanden, Ende. Er schaltet den Kommunikator ab und wendet sich einem jungen Crewmitglied zu Du da, unterrichte Akkunar!"

Wenig später erscheint Fenrir Akkunar auf der Brücke des Schiffes. Er ist der unangefochtene Anführer und das macht sich bemerkbar, verfolgt man die Reaktionen der übrigen Brückencrew. Sie alle haben großen Respekt vor ihrem Alpha, hat er das Rudel doch bereits oft aus kritischen Situationen gerettet. Verglichen mit Lykan Ikoris, dem weißen, freundlich erscheinenden Wolf, wirkt Fenrir Akkunar eher bedrohlich. Er ist kräftiger gebaut, als sein Stellvertreter Ikoris und sein Fell ist tiefschwarz. An der Stelle, an der sich normalerweise sein linkes Auge befinden sollte, hat er nur eine tiefe Narbe, die er sich vor drei Jahren bei einem Überfall auf einen Waffentransporter einhandelte. Sein rechtes Auge hingegen ist vollkommen intakt und leuchtet gelb und wachsam aus seinem schwarzen Wolfsgesicht heraus. Er lässt sich von Ikoris die Sensorberichte in aller Ausführlichkeit zeigen und schließlich trifft er eine Entscheidung.

Akkunar: "Wir werden auf diesem Planeten unser Basislager errichten. Transportiert die Baumaterialien und die Maschinen auf die Oberfläche! Heute Abend will ich dort unten eine Koloniezentrale, funktionstüchtige Baumaterialfabriken, ausreichend Nahrungsproduzenten und Unterkünfte, sowie einige offiziell erklärte Naturparks sehen! Was steht ihr hier noch herum, faules Pack, seht zu!"

Gesagt, getan und so schafft man es tatsächlich die geforderten Bauten bis zum Abend zu errichten. Als Akkunar am Ende des Tages von einer höhergelegenen Felsformation auf die neue Kolonie herabblickt, ist er durchaus zufrieden mit der Leistung, die das Rudel erbracht hat. Es ist sogar zusätzlich eine Wartungshalle für die Androiden errichtet worden. Akkunar ist sich zwar sicher, dass die Androiden so schnell nicht gebraucht würden, doch im Gewerbe des Rudel Fenris ist es immer besser im gewissen Maße vorbereitet zu sein. Es wird nicht lange dauern, bis sich die Einsatzbereitschaft der Androiden auszahlt ...

15.04.08

Bruchlandung

Reglos liegt Proximo auf dem Boden, bedeckt mit Staub und Splittern. Der Flug durch die äußere Barriere und die darauf folgende Landung auf einem unbekannten Planeten haben ihren Tribut gefordert. Als der Junge schließlich die Augen öffnet ist so als ob er sie noch geschlossen hätte. Absolute Dunkelheit umgibt ihn, nicht einmal die Notbeleuchtung scheint mehr zu funktionieren. Vorsichtig schnuppert Proximo und hört in die Dunkelheit hinein. Die absolute Stille welche ihn umgibt erfasst seinen Geist wie die kalte Hand eines Toten.

Eindrücke aus den letzten Minuten vor dem Absturz erwachen in ihm. Erneut hört er die aufgeregten Rufe eines Offiziers wie sie, während den letzten Sekunden des Landeanflugs, durch den kleinen Shuttle schallen.

"Captain! Wir werden beschossen! Der Hauptantrieb versagt!"

Hastig rennen Faelis herum, schreien irgendwelche Namen, versuchen funkensprühende Konsolen zu reparieren, versorgen Verletzte oder sind selbst diejenigen die unter Schmerzschreien am Boden liegen.

Mitten in diesem Getümmel steht ein apathisch wirkender Junge an welchem sich ein verängstigtes Katzenmädchen festklammert. Die Rufe um ihn herum werden immer panischer, die Luft wird heißer und knirschende Geräusche lassen die Luft erzittern. Vom Boden aus kann man beobachten wie ein Feuerball den Himmel in ein schwaches, rotes Licht taucht und dabei dem Boden immer näher kommt.

Ein paar letzte Rufe begleiten die letzten Sekunden, dann schlägt die Feuerkugel auf dem Planeten ein. Splitter fliegen durch die Luft, verzweifelt versucht sich Proximo an irgendetwas festzuhalten und gleichzeitig das Faeli-Weibchen nicht loszulassen, doch die unbändige Kraft des Aufschlags reißt ihn einfach weg.

Dann wird es schwarz und obwohl der Junge angestrengt nachdenkt, hier endet seine Erinnerung bis er hier, unter Staub und Trümmern begraben, wieder erwachte.

Ein Schauer läuft ihm über den Rücken und reißt ihn aus seinen Gedanken, als ein knirschendes Geräusch ertönt und eine leise, dünne Stimme nach seinem Namen ruft.

"Proximo! Proximo wo bist du?"

Vorsichtig folgt der Gerufene den Lauten und erreicht schließlich ein Wesen welches sich weich anfühlt und dem Jungen bekannt vorkommt. Meter für Meter tasten sich die beiden in Richtung des Ausgangs durch die absolute Dunkelheit und treten schießlich, vom grellen Tageslicht geblendet, ins Freie. Dort angekommen machen jedoch hundert fletschende Mäuler furchteinflößender Wölfe jedes weiterkommen unmöglich.

"Renn!", ruft der Junge der jungen Faeli zu und stellt sich schützend vor sie.

Das Mädchen ist in diesem Moment aber viel zu geschockt um sich auch nur einen einzigen Schritt wegzubewegen.

"Los! Verschwinde!", schreit Proximo erneut und dreht sich dabei zum Katzenmädchen um.

Genau jene Sekunde nutzt einer der Wölfe aus, springt mit einem gewaltigen Satz auf den Jungen und erwischt ihn mit einem gewaltigen Prankenhieb am Kopf. Benommen sackt der Getroffene zusammen, die Hand nach der Faeli ausgestreckt, bevor er endgültig das Bewusstsein verliert.

16.04.08

Risiken und Nebenwirkungen

Als endlich die Lebensgeister Proximos in seinen Körper zurückkehren, findet er sich in einer offenen Halle wieder. Mit einem leisten ächzen greift sich der Junge an den Kopf, schreckt dann aber auf als er die Stimme Xelas vernimmt, welcher scheinbar lautstark mit einem menschenähnlichen Wesen diskutiert.

"Was heißt hier persönliches Pech?", entrüstet sich der Hauptmann lautstark, "Wir wurden von ihren... Wachhunden... hinterrücks attackiert, gleich nachdem sie unser Schiff abgeschossen hatten!"

Mit emotionsloser Mine betrachtet der andere Humanoid den aufgebrachten Faeli welcher ihm gegenüber steht.

"Wir haben nicht auf sie geschossen.", meint der Angesprochene nur, dreht sich auf dem Absatz um und verschwindet dann wortlos in einem Seitengang.

Völlig fassungslos schaut ihm Xelas hinterher, sie Stirn in tiefe Falten gelegt. Schließlich wendet er der Faeli seine Blicke, mit einem unverständigen Kopfschüttelnd, von dem gähnend leeren Gang ab, in welchem die eigenartige Gestalt verschwunden ist.

"Egal was die Jungs nehmen...", meint der Hauptmann seinem ersten Offizier zugewandt, "es ist eindeutig zuviel davon!"

Nach einem weiteren ungläubigen Kopfschütteln, wendet er seine Blicke jener Richtung zu, in welcher Proximo so eben an seiner großen Beule am Kopf rumtastet. Mit wenigen Schritten erreicht der Faeli schließlich den Jungen und untersucht die Verletzung führsorglich.

"Tut es noch sehr weh?", befragt er den Kleinen, welcher darauf hin etwas quengelig reagiert um die Aufmerksamkeit seines Ziehvaters in Anspruch zu nehmen.

Dennoch ist dies scheinbar von wenig Erfolg gekrönt, denn Xelas hat ganz andere Sorgen und Befürchtungen, welche sich spätestens mit dem Erschallen der Warnsirenen zu erfüllen scheinen. Mit einem Schlag sind die Kopfschmerzen völlig unwichtig und vernachlässigbar geworden, denn eine viel wichtigere Frage brennt dem Jungen auf der Zunge.

"Wo... wo ist Niki eigendlich?"

18.04.08

Sternschnuppen

"Komm sofort zurück!", schreit Xelas dem Junge nach, "Proximo!"

Unbeachtet verklingen die Rufe des Hauptmanns genau wie der schrillende Alarm, während sich der Gerufene immer weiter entfernt. Proximo bemerkt nicht einmal wie alle Wesen um ihn herum hektisch rennend einen sicheren Zufluchtsort suchen, doch er ahnt dass die Zeit drängt. Eilig schnüffelt der Junge um die Duftspur des Faeli-Weibchens aufzunehmen und rennt dann aufgeregt in die ausgemachte Richtung. Sein Weg führt ihn einige hundert Meter, über unwegsames und steiles Gelände, an den äußersten Rand der kleinen Siedlung. Dann endlich, nach schier endloser Suche, erblickt Proximo das Katzenmädchen welches auf einem kleinen Hügel kauernd. Es scheint angespannt etwas zu beobachten und als Niki den Jungen bemerkt gibt sie ihm ein hektisches Zeichen ruhig zu sein und herzukommen.

"Siehst du das da?", flüstert das Weibchen und zeigt mit ihrer rechten Vorderpfote auf den Horizont, "Da fallen ganz viele Meteoriten vom Himmel!"

Ungläubig kneift Proximo seine Augen zusammen und blickt angestrengt in die Ferne. Zu seiner großen Überraschung hat die Faeli recht denn dort am Horizont fallen unaufhörlich glühende Lichter vom Himmel, begleitet mit einem sehr dumpfen und füllenden Geräusch.

"Aber... das gibts doch nicht! Meteoriten die so hell sind dass man sie am helllichten Tag sehen kann?"

Völlig überfordert betrachtet der Junge erst das Mädchen und dann erneut das ferne Lichtspiel.

"Siehst du!", meint das Katzenmädchen mit großer Selbstsicherheit, "Die hab ich ganz alleine entdeckt!"

Unter normalen Umständen hätte Proximo nun ebenfalls Anspruch auf diese tolle Entdeckung erhoben und dieses sofort Xelas gezeigt, doch er spürt instinktiv dass irgendetwas nicht stimmt. "Komm, lass uns zurück gehen", meint der Junge mit einem ernsten Gesichtsausdruck und streckt Niki seine Hand entgegen, "Irgendwas gefällt mir an den Sternschnuppen nicht! Sie bewegen sich einfach zu schnell und viel zu viele sind es auch!"

Widerwillig erhebt sich die Angesprochene und ignoriert trotzig die angebotene Hand.

"Du bist ein Spielverderber!", meint sie nur und geht anschließend zügig zurück in Richtung der Siedlung.

Weit kommt sie allerdings nicht denn urplötzlich zischt eine dieser Sternschnuppen über die Köpfe der beiden Kinder und erzeugt wenige Augenblicke später einen gewaltigen Lichtblitz und eine unglaublich starke Detonation welche Nikira, allein durch die Schallwelle, zu Boden wirft. Der drauffolgende Sturm ist so heiß und gewaltig dass jeder Wüstensturm dagegen wie eine milde Briese wirkt. Erst wenige Sekunden später, welche den Kindern wie Stunden vorkommen, verschwindet das Schauspiel eben so schnell wie es gekommen ist und hinterlässt eine versengte Landschaft und zwei zu Tode erschreckte Kinder.




Persönliche Werkzeuge