Proximo Colonies/Stories/61-70

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(Gestrandet in der wunderschönen Hölle)
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Langsam schweifen seine trockenen Augen gegen den Himmel. Der violette Dunst lässt das schwache Sternenlicht, welches durch die Atmosphäre dringt, unwirklich erscheinen, wie entnommen aus einem Traum
Langsam schweifen seine trockenen Augen gegen den Himmel. Der violette Dunst lässt das schwache Sternenlicht, welches durch die Atmosphäre dringt, unwirklich erscheinen, wie entnommen aus einem Traum
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01.04.06<br>
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===Tödliche Biologie===
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Der ständige Wechsel von Tag und Nacht lässt Commander Proximo nicht zur Ruhe kommen. Nach einigen Stunden zwischen Halbschlaf und Nervenzusammenbruch, beginnt Proximo wieder mit seinen Aufzeichnungen.
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"Eintrag 2", spricht er benommen in das eigenartige Gerät, welches durch gleichmäßige Lichtimpulse seine Bereitschaft verspricht.
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"Nach meinen Berechnungen beträgt der Nacht-Tag-Zyklus gut 0,088 Sunda-Umdrehungen also 4 Sunda-Stunden, zirka 2,133 Terra-Stunden. Die Schwerkraft ist nur zirka ein Zehntel so stark wie auf Sunda und der Luftdruck entspricht der, die man bei einer hohen Bergwanderung erwartet. Ein zusätzliches Problem allerdings stellen die Proteine der Lebensformen dieses Mondes dar. Sie scheinen mit der eines Menschen nicht kompatibel zu sein, doch viel schwerer liegt die Verschmutzung des Wassers mit diesen Organismen, denn meine selbstgebaute Kondensationsanlage wurde durch eine klebrige Flüssigkeit vernichtet, die ab und zu von der Decke der Höhle tropft. Bisher ist es mir nicht gelungen ihren Ursprung zu identifizieren, genau weiß ich bisher nur dass sie sehr schnell fest wird und scheinbar die Höhle mit der Zeit füllen wird."
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Bedächtig klappt der Commander seinen Tricorder zu.
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"Weitere Informationen über die Biologie, konnte ich bisher nicht gewinnen. Wenn ich nur einen medizinischen Tricorder hätte, dann könnte ich vielleicht herausfinden wie ich diese Lebensformen aus dem Wasser filtern kann, denn da nun meine begrenzten Wasservorräte aufgebraucht sind, werden diese kleinen Tierchen wahrscheinlich mein Tod sein."
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Nachdenklich schaut er in Richtung des kleinen Flusses, welcher scheinbar reiches Leben beinhaltet. Die durchwegs violett gefärbten Tiere, passen sich fast unsichtbar ihrer Umgebung an, selbst der Tricorder scheinen sie nicht erfassen zu könne.
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"Die Lebensformen dieses Planeten, scheinen durchwegs friedlich zu sein und unterscheiden sich in vielerlei Belangen von allem was ich je gesehen habe. Wenn ich je zurückkomme, werden mir meine Biologen und Wissenschaftlich mit Sicherheit die Einzigartigkeit dieses Mondes bestätigen… ich befürchte lediglich dass es nie dazu kommen wird."
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Schweigend schaut Proximo der aufgehenden Sonne entgegen. Am Horizont spielen die Magnetfelder mit den violetten Wolken, welche unter gewaltiger Licht- und Farbentwicklung erstrahlen und dann in einem Blitz vergehen.
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"Es ist eine einzigartige Natur hier draußen. Es ist faszinierend dem Leben zuzuschauen und zu sehen wie es gewaltige Temperaturschwankungen unbeschadet übersteht. Immer wenn die Sonne aufgeht, herrschen innerhalb kürzester Zeit Temperaturen von über 50°C Lufttemperatur, wahrscheinlich gut 120°C in der Sonne, und in der Nacht kann es leicht auf -30°C herunterkühlen, innerhalb von Minuten."
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Unruhig geht er in seiner Höhle hin und her, welche er mit einem Handphaser geschnitten hat, um Schutz vor der Sonne zu erhalten und in kurzen Schlaf zu fallen. Er hat Stunden gebraucht um ein Loch zu schneiden wodurch der Phaser annähernd erschöpft ist. Das Material hat sich als sehr widerstandsfähig erwiesen und verfärbt sich bevor es Flüssigkeit abgibt und langsam verbrennt. Die Stabilität der Höhle ist trotz ihres kleinen Durchmessers eigenartig gering, und jeder weitere Beschuss führt zu gewaltigen Reaktionen der gesamten Umgebung wie er es noch nie erlebt hat, allerdings war er ja auch noch nie zuvor hier.
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"Ich versuche gerade aus einem Teil meiner Uniform ein Gerät zur Kondensierung von Wasser zu bauen, doch ich bin nicht sehr zuversichtlich. Die Luftfeuchtigkeit ist zwar relativ hoch, allerdings besteht diese nicht aus Wasser sondern scheinbar aus einem ungiftigen organischen Stoff welcher jedoch eine Reizung der Lunge bewirkt. Leider kann ich diese Vermutung nicht beweisen, da ich keinen medizinischen…"
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Ein Hustenreiz schüttelt ihn als er wieder an das Beißen in seiner Lunge denkt, auch die Trockenheit dieser macht ihm zu schaffen.
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"…keinen medizinischen Trikorder habe. Meine Ausrüstung besteht lediglich aus den Utensilien die am Raumanzug befestigt waren. Ein Fusionsschweißer, Magnetstiefel, Handphaser, 2 Duraniumnägel, Klasse 3 Triebsatz und dazugehörige Korrekturdüsen sowie ein Kraftfeldgenerator zur Eindämmung beschädigter Hüllenteile eines Raumschiffes. Ich war daher in der Lage dieses Speichergerät zu bauen, diese Höhle aus dem Berg zu schneiden und mich mit dem Kraftfeldgenerator, welchen ich zu einem Biokraftfeldgenerator umgebaut habe, vor der enormen Hitze des Tages zu schützen. Notrationen sind das Einzige was ich wirklich im Übermaß besitze, ich habe wohl welche aus dem Schrank genommen und in meiner Kapsel verstaut bevor ich gestartet bin… Wenn ich mich doch nur daran erinnern könnte…"
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Müde und Durstig sinkt er neben dem Aufnahmegerät nieder.
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"Bevor ich sterbe, möchte ich dir Sora noch sagen, wie sehr ich dich Liebe und vermisse. Hitze, Durst, Hunger, Müdigkeit, Brennen in der Luge oder die Schmerzen meiner entzündeten sowie eiternden Wunden, sind nichts im Vergleich zum Gefühl, dich nie wieder sehen zu können."
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Eine stille Träne rollt Proximo über das zerschlissene Gesicht. Kurz darauf fällt er in einen komaartigen Schlaf...
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Version vom 1. April 2006, 14:08 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Proximo Colonies


Startseite/Einleitung Geschichten 01-10 Geschichten 11-20 Geschichten 21-30 Geschichten 31-40 Geschichten 41-50
Startseite/Einleitung Geschichten 51-60 Geschichten 61-70 Geschichten 71-80 Geschichten 81-90 Geschichten 91-99


10.01.06

Ein guter Tag zum sterben

Commander Proximo sitzt auf der Brücke der Zerospace Leader. Beim ihm laufen alle Fäden zusammen, die Schiffe bewegen sich wie Marionetten nach seinem Kommando. Bereits der 3. Außenposten wird nicht länger durch Schilde geschützt und verliert rapide an Hüllenintegrität.

"Jetzt haben wir sie!", triumphiert Proximo stolz, "Feuern wenn bereit!"

Obwohl praktisch alle Torpedos inzwischen verbraucht sind, befiehlt Proximo den Angriff. Trotz der schwachen Phaser läuft der Kampf gegen den übermächtigen Sicherungsposten ausgezeichnet. Bis auf 1 Schiff der Sternhagel Fleet überleben alle das heftige Gegenfeuer. Doch dann passiert das Unerwartete, ein harter Treffer durchfährt das Flagschiff Zerospace Leader

"Aktives Feuer Sir", gibt der Sicherheitsoffizier an der Waffenkonsole bekannt, "Schilde brechen zusammen"

Der 2. Treffer der das Schiff trifft ist durch die fehlenden Schutzschilde so gewaltig, dass die Brückenoffiziere von den Beinen und den Sitzen gerissen werden. Polternd stürzen sie auf Boden und harte Konsolenverkleidungen. Auch Proximo fällt unsanft auf eine Kante der Treppenerhöhung seines Platzes. Benommen greift er nach einer Konsole vor ihm.

"Schadensbereicht!", fordert er mit schmerzverzerrtem Gesicht

Keuchend richtet sich der Sicherheitsoffizier auf

"Hüllenbrüche auf Deck 4,7,9 und 10", meldet dieser mit gepresster Stimme, "Die Basis macht sich wieder zum feuern bereit! Einen weiteren Schuss verkraften wir nicht!"

"Computer!", schreit Proximo mit voller Kraft, "Notfallmanöver Sora Beta! Beschleunigen!"

Ein weiterer harter Stoß durchzuckt das schwer beschädigte Schiff, doch nicht der Phaserbeschuss der knapp hinter dem Schiff vorbeizischt ist schuld daran, sondern die ungeheuren Beschleunigungswerte eines sofortigen Warpsprunges, der durch seine Stärke nicht komplett durch die Trägheitsdämpfer absorbiert werden kann. Das Schiff beschleunigt ohne genauen Kurs innerhalb Bruchteilen einer Sekunde auf Warp 5 und schießt in das Universum hinaus. Proximo wird schwarz vor Augen.

"Haben wir es geschafft?", hört sich Proximo sagen, doch niemand antwortet da er anscheinend als erstes das Bewusstsein wiedererlangt hat.

Benommen schleppt er sich auf seinen Kommandosessel um die Daten über ihre Position zu ermitteln als ein sanftes Rütteln durchs Schiff eilt und den Computer zu einer monotonen Audiowarnung veranlasst

"Warnung! Eindringlingsalarm! Warnung! Eindringlingsalarm!", knackt es aus dem Lautsprecher

Durch einen unglücklichen Zufall ist die schwer beschädigte Zerospace Leader genau ins Nachbarsystem geraten und steht nun 7 schweren Klingonen-Kreuzern und einem feuerbereiten Sicherungsposten gegenüber. Die Klingonen erkennen die aussichtslose Position und entern das Schiff um Ruhm zu ernten.

"Zum Nahkampf bereitmachen", schreit Commander Proximo, und hätte bei der Lautstärke wahrscheinlich Tote mit seinem Befehl geweckt, "Phasergewehre auf töten einstellen! Zielt schnell und genau, man darf die Klingonen nicht unterschätzen!"

Ohne ein weiteres Wort reist er die kleine, metallene Kastentüre auf, hinter der sich die Phasergewehre befinden. Schnell wirft er seinen Leuten 2 der Gewehre zu und schnappt sich dann selber eines der Gewehre.

"Computer! Selbstzerstörungssequenz Delta 8 initialisieren, Berechtigung Proximo 9-2-8-3-3-4!", Proximo holt tief Luft, schaut in die gespannten, mutigen Gesichter seiner Crew und fährt dann fort, "15 Minuten stiller Coutdown!"

Der Computer bestätigt sofort mit gefühllosem Ton: "Warnung! Selbstzerstörung wurde initialisiert! 15 Minuten stiller Countdown, es wird keine weitere Warnung geben!"

Durch die geschlossene Tür der Brücke, die Anschluss zum Deck 2 hat, dringen die Geräusche von Phaserbeschuss, aufschreie getroffener Kameraden und Schritte die immer näher kommen. Proximo stellt sich hinter eine Konsole, und sucht sich dort die beste Schussposition auf die Türe

"Heute ist ein guter Tag zum Sterben!", ruft er beschwörend durch den Raum

Dann ertönt ein Schuss der die Türe in tausend Teile zerreist, dahinter werden die Konturen eines Klingonen durch den Qualm erkennbar der mit hocherhobener Waffe auf die Brücke zustürmt

11.01.06

Das Loch zum Nichts

Als der erste Klingone auf die Brücke stürmt, eröffnet Proximo und die anderen Crewmitglieder das Feuer. Von mehren Phasern getroffen geht der 1. Klingone zu Boden, doch er war nicht der einzige Angreifer. Während gut 20 Klingonen versuchen auf die Brücke zu gelangen, sucht Proximo verzweifelt einen Ausweg aus der scheinbar ausweglosen Lage zu finden.

"Zurück! Auf den Gang!", schreit Proximo seinen Leuten zu.

Gehorsam ziehen sich seine Männer unter heftigem Feuer auf die Gänge zurück, Proximo bleibt als letztes zurück und versucht noch einen Verletzten aus der Schussbahn zu ziehen bevor dieser einen weiteren Treffer, und er selbst einen an der rechten Schulter erleiden. Mit einem kurzen Schmerzausruf geht er zu Boden und lässt das Phasergewehr zu Boden fallen

"Commander Proximo!", ruft einer der zurückziehenden entsetzt und will zu Proximo zurück rennen

"Kümmern sie… sich… nicht um… mich…Befehl…! Flieht… mit der Jacht…sofort! …Befehl! Abfliegen… nicht… warten!", stammelt Proximo mit schmerzverzerrtem Gesicht, aus der Wunde ein seiner Schulter dringt Blut

"Los!", schreit Proximo halb wahnsinnig vor Schmerz, "Sofort!"

Unwillig gehorcht der Leutnant und rennt so schnell ihn seine Beine tragen können, den anderen hinterher. Proximo grinst nur als die Klingonen langsam auf ihn zugehen. Die Meisten haben ihre Schusswaffen gesenkt und ziehen ein Messer oder Bathleth

"Denkt ihr also!", meint Proximo spöttisch, von Schmerz gepeinigt als er langsam einige Zentimeter weiter zur Tür der Brücke, die zum Gang führt, kriecht, "so einfach kriegt ihr mich nicht!"

Übermenschlich schnell rollt er auf die Seite, ergreift in der Bewegung das Phasergewehr mit der linken Hand und feuert einen verehrenden Strahl gegen die Kuppel der Brücke. Noch ehe die Klingonen erfassen was genau passiert werden sie vom Vakuum des Weltraumes erfasst und durch das Loch hinausgezogen.

Er fällt hin und erleidet dabei eine Verletzung am Kopf, doch mit letzter Kraft hält sich Proximo am Türrahmen fest und sinkt kraftlos zu Boden als wenige Sekunden später das Notfallkraftfeld einsetzt. Sein Phasergewehr, sowie alle anderen die sich auf der Brücke befanden, wurden ebenfalls vom gewaltigen Sog erfasst. Proximo erkennt dass er nun nichts mehr besitzt womit er den Angriff eines Klingonen abwehren könnte.

"Computer!", ruft er mit schwacher Stimme, "wie viel Zeit bleibt mir noch?"

Prompt antwortet der Schiffscomputer: "Definieren sie die Frage bitte genauer"

Ärgerlich richtet sich Proximo auf: "COMPUTER! Wie viel Zeit noch bis zur Selbstzerstörung des Schiffes?!"

"Selbstzerstörung in 7 Minuten, 38 Sekunden", gibt dieser nun endlich bekannt

Eine Digitalanzeige auf jeder noch intakten Konsole des Schiffes wird sichtbar und macht die schnell verrinnende Zeit vor der Selbstzerstörung sichtbar

"Computer, erfasse meine Signatur und beame sie auf die Jacht des Captains!"

"Befehl nicht ausführbar", klingt es aus den Lautsprechern, "das Ziel befindet sich nicht in Reichweite!"

Erschreckt erinnert er sich dass er den Befehl gegeben hatte, sofort zu starten und nicht auf ihn zu warten. Plötzlich hört er Schritt im Gang, eine Gruppe Klingonen ist wieder auf dem Weg zur Brücke, und diesmal würden sie wahrscheinlich nicht so unvorsichtig sein.

11.01.06

Kraft der Verzweiflung

Die Klingonen gehen unaufhaltsam auf die Brücke zu, um Commander Proximo den Rest zu geben, während dieser einen Überbrückungsbefehl für das Kuppel-Kraftfeld eintippt. Er setzt einen Befehlstimer von 10 Sekunden und verschwindet so schnell es ihm unter den gegebenen Umständen möglich ist im Turbolift. Zeitgleich treten die Klingonen durch die zerschossene Türe, die Lifttüre geht zu, das Kraftfeld deaktiviert sich und zum 2. Mal wird den Klingonen das Loch ins Nichts zum Verhängnis.

Auf Ebene 5 angekommen, läuft Commander Proximo so schnell es geht in Richtung Torpedorampe. Quälendlange Minuten vergehen während sich Proximo dorthin schleppt. Schweißperlen tropfen von seiner Stirn, Blut überströmt sein Gesicht, von der Platzwunde am Kopf, und seine Beine zittern als würden sie jede Sekunde nachgeben und ihn auf den Boden fesseln. Proximo atmet schwer als sich der Schott zur Torpedorampe öffnet. Er stolpert langsam auf eine Konsole zu um ein Torpedo zum Abschuss bereit zu machen, als ein Geräusch hinter ihm seine Aufmerksamkeit erregt. Er dreht sich langsam um und sieht mit Schrecken einen einzelnen Klingonen der ein Bathleth in der Hand hält.

"Ihr seid wie Schmeißfliegen auf einem Haufen Scheiße!", meint er verächtlich, "Egal wie oft man draufschlagt, es werden einfach nicht weniger!"

Nur verschwommen sieht er den Schatten auf sich zukommen, das Bathlet bedrohlich schwingend. Proximo findet nicht die Kraft sich schneller zu bewegen, langsam wie eine Schnecke drückt er einige Köpfe auf der Schalttafel hinter sich. Nur mit Mühe erreicht er die Türe und bewegt sich einen Schritt in den Gang. Schwankend dreht Proximo sich um, aber seine Reaktion reicht nicht mehr um dem Bathlet vollständig ausweichen dass auf ihn zukommt.

Das Blut spritzt als der Klingone seinen Fuß trifft und dabei schallend auflacht. Als dieser zum finalen Schlag ausholt, wird ein leises Zischen hörbar. Proximo lässt sich einfach fallen und dreht sich um die eigene Achse durch das offene Tor. Gerade noch entrinnt er der schweren Schotttüre, die ohne Vorwarnung herunter rast und bleibt ächzend liegen.

"Das war knapp", bemerkt Proximo flüchtig und wendet sich schlaff in Richtung Türe.

Der ihm übermächtige Klingone wurde durch das riesige, massive Duraniumtor überrascht und ist nicht mehr dazu gekommen auszuweichen. Die zerquetschen Überreste seines Körpers, quellen unter der Tür hervor und Proximo wendet sich voller Ekel ab.

Trotz der schweren Verletzungen am ganzen Körper, richtet er sich auf und klettert ächzend in einen der Druckanzüge, welche für Reparaturen außerhalb des Schiffes vorgesehen sind.

Obwohl er kaum noch die Konsole sehen kann, gibt ihm der Wunsch zu überleben und jetzt nicht im letzten Moment aufzugeben die übermenschliche Kraft, um letzte Eingaben zu tätigen. Er programmiert einem Transporttorpedo den genauen Kurs zum Nachbarsystem ein, stellt den Abschusstimer auf 15 Sekunden, steigt ein und verschließt das Torpedo von innen. Danach verlassen ihn seine Kräfte, ihm wird schwarz vor Augen und er sieht nicht mehr wie er mit rasender Geschwindigkeit aus der Torpedorampe schießt und das einst mächtige Flagschiff Zerospace Leader in einer Kettenreaktion zur Mininova wird.

29.03.06

Gestrandet in der wunderschönen Hölle

"Sternzeit 200603291115, Nachträge der vergangenen Monate."

Proximo sitzt auf einem unwirklich glühenden, violetten Stein. Die eigenartige Umgebung mit befremdenden Pflanzen und der ebenfalls violette Schlamm am Boden wirken bedrohlich und gleichzeitig traumhaft.

"Berichtstart definieren", spricht Proximo in eine unscheinbare Bastelei, während er eine eiternde Wunde an seinem Knie säubert, "Nachträge ab Sternzeit 200601101217. Ich hoffe dass dieser Datenspeicher ausreichend ist um diese Einträge über längere Zeit zu speichern."

Er mustert nochmals das Gebilde vor ihm. Es scheint vom Antriebsaggregat einer Frachtkapsel mit Strom versorgt zu werden, einige Bauteile eines Magnetschuhes zu beinhalten und das Computermodul der Steuerungselektronik einer Solchen scheint als Datenspeicher zu dienen. Der kleine Communicator, der ein Peilsignal aussendet und ebenfalls an das Frachtkapselaggregat angeschlossen ist, scheint sicherzustellen zu sollen, dass irgendwann, irgendwer diese Daten findet.

"Eintrag 1", beginnt der Commander zu erzählen, "Zu Sternzeit 20061101217 wurde mein Flagschiff, die Zerospace Leader unter heftiges Feuer genommen. Nach Treffern zweier kompletter Phasersalven der Station, meldete mir mein Sicherheitoffizier den Ausfall der Schilde und Hüllenbrüche auf Deck 4,7,9 und 10."

Ein eisiger Schauer läuft Proximo über den Rücken als er an diese Situation denkt. Er hat sich oft vorgeworfen in dieser Situation die falsche Entscheidung getroffen zu haben, doch was hätte er tun können um dieser zu entrinnen?

Nachdenklich setzt er fort: "In letzter Sekunde löste ich das Notfallmanöver Sora Beta aus, welches uns durch einen unglücklichen Zufall in ein Benachbartes System mit 7 schweren Klingonen-Kreuzern und einem kampfbereiten Sicherungsposten. Der Sektor war..."

Er versucht sich daran zu erinnern, doch die Dehydrierung ist schon zu weit fortgeschritten. Der Wassermangel raubt ihm seine letzten Kräfte während er versucht seine letzten Einträge zu machen.

"Die Logbuchkapsel!", beginnt er aufgeregt, "Eine Bergung sollte inzwischen möglich sein. Wenn ihr sie findet, stehen euch genauere Informationen zur Verfügung!"

Langsam schweifen seine trockenen Augen gegen den Himmel. Der violette Dunst lässt das schwache Sternenlicht, welches durch die Atmosphäre dringt, unwirklich erscheinen, wie entnommen aus einem Traum

01.04.06

Tödliche Biologie

Der ständige Wechsel von Tag und Nacht lässt Commander Proximo nicht zur Ruhe kommen. Nach einigen Stunden zwischen Halbschlaf und Nervenzusammenbruch, beginnt Proximo wieder mit seinen Aufzeichnungen.

"Eintrag 2", spricht er benommen in das eigenartige Gerät, welches durch gleichmäßige Lichtimpulse seine Bereitschaft verspricht.

"Nach meinen Berechnungen beträgt der Nacht-Tag-Zyklus gut 0,088 Sunda-Umdrehungen also 4 Sunda-Stunden, zirka 2,133 Terra-Stunden. Die Schwerkraft ist nur zirka ein Zehntel so stark wie auf Sunda und der Luftdruck entspricht der, die man bei einer hohen Bergwanderung erwartet. Ein zusätzliches Problem allerdings stellen die Proteine der Lebensformen dieses Mondes dar. Sie scheinen mit der eines Menschen nicht kompatibel zu sein, doch viel schwerer liegt die Verschmutzung des Wassers mit diesen Organismen, denn meine selbstgebaute Kondensationsanlage wurde durch eine klebrige Flüssigkeit vernichtet, die ab und zu von der Decke der Höhle tropft. Bisher ist es mir nicht gelungen ihren Ursprung zu identifizieren, genau weiß ich bisher nur dass sie sehr schnell fest wird und scheinbar die Höhle mit der Zeit füllen wird."

Bedächtig klappt der Commander seinen Tricorder zu.

"Weitere Informationen über die Biologie, konnte ich bisher nicht gewinnen. Wenn ich nur einen medizinischen Tricorder hätte, dann könnte ich vielleicht herausfinden wie ich diese Lebensformen aus dem Wasser filtern kann, denn da nun meine begrenzten Wasservorräte aufgebraucht sind, werden diese kleinen Tierchen wahrscheinlich mein Tod sein."

Nachdenklich schaut er in Richtung des kleinen Flusses, welcher scheinbar reiches Leben beinhaltet. Die durchwegs violett gefärbten Tiere, passen sich fast unsichtbar ihrer Umgebung an, selbst der Tricorder scheinen sie nicht erfassen zu könne.

"Die Lebensformen dieses Planeten, scheinen durchwegs friedlich zu sein und unterscheiden sich in vielerlei Belangen von allem was ich je gesehen habe. Wenn ich je zurückkomme, werden mir meine Biologen und Wissenschaftlich mit Sicherheit die Einzigartigkeit dieses Mondes bestätigen… ich befürchte lediglich dass es nie dazu kommen wird."

Schweigend schaut Proximo der aufgehenden Sonne entgegen. Am Horizont spielen die Magnetfelder mit den violetten Wolken, welche unter gewaltiger Licht- und Farbentwicklung erstrahlen und dann in einem Blitz vergehen.

"Es ist eine einzigartige Natur hier draußen. Es ist faszinierend dem Leben zuzuschauen und zu sehen wie es gewaltige Temperaturschwankungen unbeschadet übersteht. Immer wenn die Sonne aufgeht, herrschen innerhalb kürzester Zeit Temperaturen von über 50°C Lufttemperatur, wahrscheinlich gut 120°C in der Sonne, und in der Nacht kann es leicht auf -30°C herunterkühlen, innerhalb von Minuten."

Unruhig geht er in seiner Höhle hin und her, welche er mit einem Handphaser geschnitten hat, um Schutz vor der Sonne zu erhalten und in kurzen Schlaf zu fallen. Er hat Stunden gebraucht um ein Loch zu schneiden wodurch der Phaser annähernd erschöpft ist. Das Material hat sich als sehr widerstandsfähig erwiesen und verfärbt sich bevor es Flüssigkeit abgibt und langsam verbrennt. Die Stabilität der Höhle ist trotz ihres kleinen Durchmessers eigenartig gering, und jeder weitere Beschuss führt zu gewaltigen Reaktionen der gesamten Umgebung wie er es noch nie erlebt hat, allerdings war er ja auch noch nie zuvor hier.

"Ich versuche gerade aus einem Teil meiner Uniform ein Gerät zur Kondensierung von Wasser zu bauen, doch ich bin nicht sehr zuversichtlich. Die Luftfeuchtigkeit ist zwar relativ hoch, allerdings besteht diese nicht aus Wasser sondern scheinbar aus einem ungiftigen organischen Stoff welcher jedoch eine Reizung der Lunge bewirkt. Leider kann ich diese Vermutung nicht beweisen, da ich keinen medizinischen…"

Ein Hustenreiz schüttelt ihn als er wieder an das Beißen in seiner Lunge denkt, auch die Trockenheit dieser macht ihm zu schaffen.

"…keinen medizinischen Trikorder habe. Meine Ausrüstung besteht lediglich aus den Utensilien die am Raumanzug befestigt waren. Ein Fusionsschweißer, Magnetstiefel, Handphaser, 2 Duraniumnägel, Klasse 3 Triebsatz und dazugehörige Korrekturdüsen sowie ein Kraftfeldgenerator zur Eindämmung beschädigter Hüllenteile eines Raumschiffes. Ich war daher in der Lage dieses Speichergerät zu bauen, diese Höhle aus dem Berg zu schneiden und mich mit dem Kraftfeldgenerator, welchen ich zu einem Biokraftfeldgenerator umgebaut habe, vor der enormen Hitze des Tages zu schützen. Notrationen sind das Einzige was ich wirklich im Übermaß besitze, ich habe wohl welche aus dem Schrank genommen und in meiner Kapsel verstaut bevor ich gestartet bin… Wenn ich mich doch nur daran erinnern könnte…"

Müde und Durstig sinkt er neben dem Aufnahmegerät nieder.

"Bevor ich sterbe, möchte ich dir Sora noch sagen, wie sehr ich dich Liebe und vermisse. Hitze, Durst, Hunger, Müdigkeit, Brennen in der Luge oder die Schmerzen meiner entzündeten sowie eiternden Wunden, sind nichts im Vergleich zum Gefühl, dich nie wieder sehen zu können."

Eine stille Träne rollt Proximo über das zerschlissene Gesicht. Kurz darauf fällt er in einen komaartigen Schlaf...


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