Proximo Colonies/Stories/91-99

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Version vom 14. Mai 2006, 11:35 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Proximo Colonies


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04.05.06

Todesangst

Am anderen Ende des Schiffes, ganz hinten in der Steuerbordgondel, sitzt Proximo mit Leutnant Dexon zusammen, welcher von den Ereignissen der letzten Monate erzählt. Als Proximo zusehends schwächer wird und einige kleine Bläschen auf seiner Haut entstehen, zieht der Offizier den Trikorder und stellt die ernüchternde Lage fest.

"Die Strahlungswerte haben bereits den Grenzwert um das dreifache überschritten. Noch weiter zurück geht es einfach nicht. Das einzige was uns von der Umwelt da draußen trennt, sind 1 Zentimeter Tritanium-Legierung sowie zirka 120 Meter bis zur Oberfläche!"

Der Leutnant schaut Proximo mit ernstem und sicheren Blick an.

"Commander, sie werden sofort meinen Anzug anlegen, die Proximo Colonies brauchen sie! Wenn sie nicht freiwillig zustimmen, werde ich sie betäuben und in diese Sachen stecken! Ich werde es tun, zwingen sie mich nicht dazu!"

Sofort versucht Commander Proximo, gute Ausflüchte zu finden, doch ein schwaches Signal kommt plötzlich über seinen Communicator herein.

"Hier... shh..pff...Sor...chhh..porter...pfff...beam nich..."

Sofort wird die Diskussion unterbrochen, aber auch eine Signalverstärkung kann die Verbindung nicht wieder herstellen.

"Benutzen sie ihren Trikorder!", befielt Proximo rüde, "Können sie das Signal noch identifizieren?"

Eifrig scannt Dexon die Umgebung und meldet dann enttäuscht.

"Negativ Sir, aber ich registriere eine instabile Antimaterieeindämmung. Sie bewegt sich vom Schiff weg... jetzt hält sie Abstand... und wendet?"

Verstört, sich nicht über die Bedeutung seiner Entdeckung im Klaren, schaut er den Commander an, welcher, trotz seiner schweren Verletzungen, sofort reagiert und dem Leutnant den Phaser aus dem Halfter reist.

"Ein Zentimeter sagten sie", wiederholt Proximo die Aussagen Dexon’s.

Er feuert auf die Wand welche langsam zu schmelzen beginnt.

"Ich hoffe dass sie Recht haben, wir haben keine 20 Sekunden mehr!"

Der Leutnant scheint verblüfft über die schnelle Gesundung Proximo’s, doch dies ist natürlich ein Trugschluss. Es ist pure Todesangst die seinen Körper zu solchen Reaktionen veranlasst, Dexon scheint derweil die Lage noch nicht ganz begriffen zu haben. Commander Proximo jedoch stellt den Phaser, während er feuert, auf immer höhere Leistung und schnell ist ein hohes Summen zu vernehmen.

"Achtung Commander!", ruft der Leutnant beschwörend, "Der Phaser überlädt sich, er wird explodieren!"

Völlig außer sich schreit Dexon, doch Proximo hört kein Wort während er den Phaser zu immer höherer Leistung zwingt. Zirka 16 Sekunden nach dem Anfang des Schusses, lässt der Commander den Phaser fallen, welcher einen singenden Ton, nahe dem Ultraschallbereich, von sich gibt. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, packt er den immer noch protestierenden Leutnant am Arm und sieht ihn durch das Loch, ohne auch nur daran zu denken ihn los- oder zurückzulassen.

"Sind sie waaaaaaaaa", schreit Leutnant Dexon auf.

Wie zwei Steine fallen die Beiden in die Tiefe, keine Sekunde später explodiert über ihnen der Torpedo mit geballten Kräften einer Antimateriebombe. Während der Boden immer näher zu kommen scheint, rast die Druckwelle, wie eine Walze aus purer kinetischer Energie, schneller wie ihre Fallgeschwindigkeit, hinterher.

Beide fühlen den Schmerz, welcher durch diese Atmosphäre ausgelöst wird. In ihren Lungen kocht die fremdartige Luft die überforderten Gefäße, die Reibung von scharfen, stachelartigen Teilchen, welche in dieser Höhe schweben, verletzt die Hautoberfläche. Nur das erreichen der Oberfläche verspricht Erleichterung, Erlösung von den Qualen der Hitzewelle welche knapp vor der Druckwelle dahin treibt. In einem langen Schrei voller Schmerz, pressen sie die fremde Atmosphäre aus ihren Lungen, ohne sich über den Geruch verbrannten Fleisches zu wundern, welches innerhalb von Sekunden von den Knochen brennt. Dann erreicht die Druckwelle endlich den Boden...

05.05.06

Engel

Kurz nachdem Proximo wieder etwas empfindet, erwartet er als erste Eindrücke Schmerz und Zorn, doch die Emotionen bleiben aus. Stattdessen erwarten ihn Gefühle wie Geborgenheit, Sicherheit und Frieden, trotz dieser absoluten Dunkelheit die ihn umgibt. Es scheint niemand da zu sein, außer ihm selbst, trotzdem ist er zufrieden und geduldig, völlig gegen seine sonstige Art.

"Das wars also.", überlegt er traurig, "Und ich weiß nicht einmal was aus Sora geworden ist."

Emotional gleichmütig, denkt er über die letzten Sekunden seiner Erinnerung nach, welche wie die Längsten seines Lebens erscheinen.

"Warum hat es nicht funktioniert?", überlegt er nüchtert, "Es war meine letzten Chance, was hätte ich schon anders tun können. War es Vorbestimmung? Warum jetzt, in der Blüte meines Imperiums?"

Mitten in seinen Gedanken, wird er ein plötzliches Licht aufgeschreckt, welches in der Ferne erstrahlt. Er schaut genau in das grelle Licht und erkennt einen Tunnel in welchen er langsam aber stetig in Richtung Licht gezogen wird. Er möchte nicht in das Licht, will sich bewegen, aber nachdem alle Versuche scheitern, ergibt er sich dem Unvermeidlichen.

"Volltreffer! Das wars wohl EX-Commander Proximo und EX-Kommandantin Sora!", schreit Captain Xedo, völlig außer sich, "Bericht, Sicherheit!"

Wie ein Gummiball hüpft Xedo auf der Brücke herum, ohne sich Gedanken darum zu machen, was die anderen Anwesenden von ihm halten. Jetzt nachdem er alle hochrangigen Offiziere ausgeschaltet hat, ist ihm der Platz als Commander sicher, jeder muss ihn nun akzeptieren, so schreibt es das Gesetz der Proximo Colonies vor.

"Die Lebenszeichen haben das Schiff, kurz vor der Explosion, verlassen und wurden scheinbar von der Druckwelle oder dem Aufschlag getötet.", berichtet der Sicherheitsoffizier sachlich, ohne eine Emotion zu zeigen.

Der erste Eindruck, den Dexon als nächstes, nach seinem Sturz aus 120 Metern Höhe, wahrnimmt, ist undurchdringliche Dunkelheit. Dann, nach einigen Sekunden, erscheint ihm plötzlich ein helles Licht, welches den einzigen Bezugspunkt in dieser Dunkelheit darstellt. Langsam kommt das Licht immer näher, es blendet ihn, so grell ist es. Er hat den Wunsch seine Augen zu schließen, ist aber so fasziniert von diesem Anblick, dass er darauf verzichtet und verfolgt, wie ein zweites Leuchten erstrahlt, welches ihn vollkommen zu umgeben scheint. Obwohl die Helligkeit nicht nachlässt, gewöhnt sich der Leutnant daran und verfolgt erstaunt wie sich ein Engel über ihn herabbeugt. Das wunderschöne Geschöpf scheint etwas zu sagen, doch er hört es nicht, nur Lippenbewegungen sind zu erkennen.

"Wo... bin ich hier?", spricht er langsam, "Sind sie ein Engel?"

Das scheinbar weibliche Wesen legt ihren Finger auf seinen Mund und nimmt etwas aus einer glänzenden weißen Schale. Leutnant Dexon kneift die Augen zusammen, um zu erkennen was es sein könne, doch das Licht blendet ihn immer noch zu stark. Erst als es der Engel näher zu ihm heranführt, wird ihm der Zweck des Objekts klar.

"Wie geht es dem Leutnant", will ein besorgter Fähnrich des Sicherheitsteams wissen.

Mit einem beruhigenden Lächeln führt Sora den Offizier einige Schritte vom Operationstisch weg.

"Es geht ihm, den Umständen entsprechend, gut. Wir haben die Fremdkörper, welche sich in die Haut gebohrt haben, entfernen können und sind gerade dabei die Hautverbrennungen mit Proqualin-Lösung zu behandeln. Die Verbrennungen seiner Haut waren sehr stark, aber ich denke dass, bis auf ein paar kleinere Narben, keine Spuren zurückbleiben werden."

Etwas beruhigter befragt der Fähnrich Sora weiter über die Umstände der geretteten.

"Was ist mit dem Commander, hatte er ebenfalls soviel Glück.*

Die Kommandantin verzieht das Gesicht, man sieht ihr an dass sie diese Frage nicht gerne beantwortet, trotzdem beginnt sie, nach einem tiefen Atemzug mit ihrem Bericht.

"Nicht ganz, Commander Proximo hat ebenfalls Verbrennungen 3. und 4. Grades, fast überall am Körper, aber zusätzlich noch eine schwere Strahlenvergiftung, eine völlig zerstörte Lunge, Verbrennungen von einigen Tropfen Tritanium, welche sogar teile von Knochen aufgelöst haben, sowie multiple oberflächliche Verletzungen."

Heimlich verdrückt Sora eine Träne und holt eine weitere Ampulle Rexalin, mit welcher sie die Schmerzen der Beiden lindern möchte. Mit einem Seufzer spricht sie gequält weiter.

"Außerdem Symptome von körperliche Überanstrengung bis zum Kollaps und eine Vergiftung durch eine Übermedikation mit Inaprovaline. Als ob das nicht schon ausreichen würde, scheint sich bei Proximo, durch die Schwächung des Organismus, eine Infektion breit gemacht zu haben. Es ist ein Wunder dass er noch lebt, vor allem weil beide immer noch unter starkem mentalen Schock stehen."

Mit sicherem Griff entnimmt sie noch ein Röhrchen Corophizine und leuchtet dann mit der Taschenlampe, welche an ihrem Arm befestig ist, ins Gesicht des Offiziers.

"Worauf warten sie noch, Fähnrich! Sie wissen alles, was ich auch weiß, und nun sorgen sie dafür dass die Sekundärsysteme wieder online gehen, damit ich die Biobetten für die Behandlung der Kranken benutzen kann."

Der Angesprochene zögert kurz.

"Wo ist der Commander eigentlich?"

Gestresst nimmt Sora zwei Hyposprays, ein Laserskalpell und einen medizinischen Trikorder vom Tisch.

"Haben sie immer so viele Fragen?"

Zielsicher zeigt sie zu einem großen zylindrischen Gerät mit zirka 2,5 Metern Länge und 1 Meter Durchmesser, welches mit Stützen auf dem Boden befestigt ist.

"Er befindet sich in dieser Bioregenerativen Behandlungsröhre, mit welcher ich, laut Anleitung in der medizinisch-lokalen Datenbank, den Strahlenschäden entgegenwirken kann. Ich betreibe das Ding momentan mit den Energiezellen 2er Phaser und musste diese schon zum dritten Mal auswechseln! Beide Patienten haben eine hohe Dosis Rexalin zur Schmerzmilderung erhalten, außerdem gebe ich dem Commander nun noch Corophizine gegen die Infektion."

Der Fähnrich ist besorgt, dass Sora die Behandlungen auf Grund von Anleitungen in der medizinischen Datenbank durchführt, doch diese steckt selbstsicher Medikamente in die Hyposprays und schaut ihn auffordernd an.

"Los jetzt, beeilen sie sich, die Energiezellen werden nicht für immer halten!"

Der angesprochene salutiert kurz, gibt seinen zwei Begleitern, mit den scharfen Phasergewehren, ein Handzeichen und geht mit ihnen zusammen aus der Türe in Richtung Maschinenraum...

14.05.06

Gebratene Stachelschweine

Hastig rennt das Dreierteam durch die Gänge und versteckt sich dabei bestmöglich vor den, stetig durch die Gänge patrouillen, Sicherheitsleuten. Einige schweißtreibende Minuten und einen beinahezusammenprall mit einigen Crewmitgliedern später, erreicht das Team einen kleinen Lagerraum für diverse Waffen, Schutzfeldern und diverse Kleinigkeiten wie Energiezellen.

"Hier sind genug Energiezellen, um das ganze Schiff damit zu versorgen", lacht der Fähnrich, welcher den Trupp anführt.

Trotz des Versuchs, die Stimmung etwas aufzulockern, bleibt die Situation weiter angespannt. Kaum hat das Team die benötigten Utensilien verpackt, sind draußen im Gang Schritte zu vernehmen.

Im Lagerraum für medizinische Einrichtung, kommt Dexon wieder zu Bewusstsein und schlägt die Augen auf.

"Wo... bin ich...", spricht Leutnant Dexon langsam.

"In Sicherheit!", antwortet Kommandantin Sora, "Bleiben sie ruhig liegen, ich muss ihre Verletzungen behandeln."

Zielsicher greift sie zu einem Geweberegenerator und fährt vorsichtig über die verletzte Haut.

"Sie haben beide riesiges Glück gehabt, insbesondere ihres möchte ich haben!", beginnt sie ruhig.

Erstaunt überlegt der Leutnant, warum gerade er am Rande des Todes gestanden haben sollte und nicht Proximo, welcher doch schon zuvor unter Strahlenvergiftung sowie äußeren und inneren Verletzungen litt. Als er jedoch genauer nachfragen will, beginnt Sora wieder zu sprechen.

"Da Proximo Verbrennungen durch Tritanium, besonders an der rechten Schulter, aufweist, denke ich dass er durch die weiche, glühende Tritaniumwand gesprungen ist. Ich glaube nicht dass sie dies erlaubt hätten, ihrem Commander, oder täusche ich mich?"

Die Ausführungen mit seinen Erinnerungen vergleichend, kommt Dexon zu einem, ihm unangenehmen, Schluss.

"Sie meinen also, ohne den Commander wäre ich jetzt tot? Wenn er nicht diese Tritaniumwand beschossen hätte, diese 120 Meter runter gesprungen wäre und mich mitgezogen hätte..."

Sora schaltet das Gerät aus und nimmt die Proqualin Lösung vom Beistelltisch.

"Sagen sie es mir, Leutnant. Wie sie sagen, hat er sie hinterher gezogen, also hat er reagiert und gehandelt, während sie was gemacht haben?"

Unsicher überlegt Dexon, er kann sich an diese Momente kaum erinnern, alles ging so schrecklich schnell, doch langsam wird ihm klar, warum Commander Proximo so gehandelt hat, ja handeln musste. Ein Gedanke jedoch lässt ihn nicht los während er zusieht wie Sora eine Ampulle für den Hypospray besorgt.

"Ich, ich wusste nicht was diese Signatur auf dem Tricorder zu bedeuten hat, der Commander hatte wohl keine Zeit mich aufzuklären. Mich interessiert aber viel mehr sein Gedankengang und der Grund unseres Überlebens!"

Unschuldig schaut Dexon in Soras Gesicht, dessen Grimasse ohne Zweifel negative Gefühle ausdrücken soll. Mit einer schnellen Bewegung knallt das Proqualin auf den kleinen Tisch, welcher unter der Belastung bedenklich schwankt.

"Genau das ist ihr Problem Leutnant!", resigniert Sora, "Sie sind kein schlechter Mann Dexon, aber wenn es darum geht schnelle Schlüsse und Entscheidungen zu treffen, bin ich bei jedem anderen besser beraten!"

Ohne ein weiteres Wort nimmt die Kommandantin einen vorbereiteten Dermalregenerator, welcher ebenfalls auf dem Tisch liegt. Dexon scheint ihren Ausführungen nicht beizupflichten, versucht zu protestieren und richtet sich auf.

"Liebenbleiben!", befiehlt Sora scharf, "Ich erklär ihnen warum, falls sie es immer noch nicht begriffen haben!"

Irritiert aber gehorsam lässt er sich wieder auf das, leider durch fehlende Stromzufuhr, inaktive Biobett drücken. Vorsichtig beginnt Sora mit dem Dermalregenerator die kleineren Verbrennungen zu behandeln.

"Das kann doch nicht so schwer zu versehen sein. Als Proximo die Anzeigen auf ihrem Tricorder sah, hat dieser, nach ihrer Beschreibung, sofort reagiert. Er hat gewusst dass ich ihn nicht im Stich lassen würde, vielleicht auch einen Verzerrten Funkspruch von mir aufgefangen."

Der Leutnant sieht den Auffordernden Blick und bestätigt mit einem Kopfnicken dass kurz vorher tatsächlich ein Funksignal eingegangen war. Nach einem Seufzer fährt sie mit der Analyse fort.

"Jedenfalls konnte ich bei diesem Strahlungsniveau nicht beamen, eine gewaltige Strahlungswelle verhinderte jede Erfassung."

Langsam scheint Dexon die Lage zu begreifen. Mit leicht stotternder, unsicheren Stimme, schlussfolgert er die Erlebnisse.

"Heißt das, dass der Commander ahnte, welche Probleme den Transport verhinderten? Er riskierte den Sprung aus 120 Meter Höhe, durch eine unbekannte Atmosphäre also wegen der geringen Chance, dass sie ihn rausbeamen sobald der Abstand zur Strahlungsquelle groß genug würde?"

Dexon schaut ungläubig in Soras wissende, blaugrüne Augen.

"Sie beide, nicht ihn alleine. Er hatte jederzeit die Chance den Communicator zu aktivieren. Seine Signaturverstärkung hätte den Transport möglich gemacht, allerdings hätte sie nicht für 2 Personen ausgereicht, dass wusste er ebenfalls, dieser Sturkopf!"

Schnell wendet sich die Kommandantin ab, um ihre Träne zu verdecken. Der Leutnant ist nach diesen Worten allerdings völlig aufgebracht, er bekommt langsam eine Ahnung, welches Opfer der Commander bereit war für ihn zu geben.

"Ich, ich", stammelt er, "Ich hatte keine Ahnung! Verlangen sie von mir was sie wollen, egal was, es ist mir egal ob es mein Leben kostet, ich kann diese Schande nicht auf meinen Schultern ruhen lassen!"

Sora drückt den aufgebrachten Leutnant mit einer kraftvollen Bewegung zurück auf das Biobett.

"Sie werden nicht einfach ihr Leben durch irgendwelche sinnlosen Heldentaten aufs Spiel setzen! Vergessen sie nicht, der Commander hat sein Leben für ihres riskiert, also schulden sie ihm zumindest dass sie dieses nicht verlieren, er könnte aufgrund seiner Geste immer noch sterben!"

Hilflos gibt Dexon alle Versuche, das Schiff alleine zurückzuerobern, auf und versucht sich verzweifelt anderweitig zu revengieren.

"Sagen sie mir doch bitte wie ich mich erkenntlich zeigen kann!", bittet er mit weinerlicher Stimme, "Ich kann doch nicht einfach tatenlos hier herumliegen!"

Ein scharfer Blick trifft ihn wie ein Pfeil, während Sora mit der Behandlung fortfährt.

"Sie müssen sogar! Wenn sie beweisen wollen, dass sie das Opfer wert sind, welches Proximo gebracht hat, bleiben sie liegen und ruhen sich aus!"

Mit gerunzelter Stirn schaut Sora auf den Dermalregenerator, als wäre die Behandlung mit diesem Gerät eine extreme Herausforderung.

"Wie es scheint, ist Proximo nicht der einzige, dem sie ihr Leben schulden, seine Initiative alleine hätte wohl keinen Erfolg gehabt."

Der Leutnant denkt kurz über die Worte nach und glaubt dann die Andeutungen der Kommandantin verstanden zu haben.

"Natürlich bin ich ihnen genau so dankbar!", beginnt er, "Wie sorgsam sie, trotz der schweren Verletzungen ihres Ehemanns, um mein Wohl besorgt sind, wie führsorglich sie jede kleinste Schramme versorgen..."

Verlegen versucht Sora den Redeschwall Dexons zu unterbrechen.

"Aber, nein das meine ich nicht, ich..."

Sich sehr sicher in seiner Sache setzt Soras Patient die Rede fort, ohne sich unterbrechen zu lassen.

"...wie schnell sie sich medizinische Kenntnisse aneignen über welcher nur Schiffsärzte nach Jahrelanger Ausbildung verfügen und..."

Die in so hohen Tönen gelobte, fühlt sich völlig falsch verstanden und deutet auf einen großen stachelförmigen Gegenstand welcher relativ tief in Dexons Haut steckt.

"... ja, wie sie sogar kleine Operative Eingriffe vornehmen, diese Durchführen ohne mit der Wimper zu zucken, keine Angst vor Blut haben, schmerzlos sogar komplizierte Verletzungen..."

Mit einem fiesen Grinsen, fasst Sora den Stachel, so gut wie möglich mit einigen Fingern beider Hände, an und zieht ihn mit einem Ruck aus dem Fleisch des Schenkels.

"Auuu, ahh!", schreit Dexon und verzieht das Gesicht.

Schmerzverzerrt, völlig perplex, schaut er in die Kommandantin an, doch bevor er etwas sagen kann, wirft sie ihm den entfernten Gegenstand zu und beginnt ihre Entdeckung näher zu spezifizieren.

"Nachdem ich die zwei stärksten Biosignaturen zwischen der Antimateriewelle und der Biologischen Strahlung des Untergrunds erfasst hatte, bemerkte ich, dass die Signaturstärke nicht ausreichend war um den Transport durchzuführen, denn die externen Sensoren waren erst zu zirka 8% wieder hergestellt. Ich dachte in diesen Sekunden schon, eine Rettung sei unmöglich. Im aller letzten Moment aber, verstärkten sich die Signaturen plötzlich um ein Vielfaches. Beide erfassten Muster erschienen wie ein Leuchtfeuer aus Biomaterie auf den Sensoren und ich beamte einfach alles hier her, bevor es auf einmal dunkel wurde."

Gespannt lauscht Dexon den Ausführungen, ohne Sora auch nur für eine Sekunde zu unterbrechen.

"Als ich endlich die Lampe meines euch Phasergewehrs eingeschalten hatte, erschrak ich fürchterlich. Sie sahen beide aus wie gebratene Stachelschweine, verkohlt und mit diesen... Dingern... übersäht. Das eigenartige daran, diese haben Widerhaken, allerdings in die falsche Richtung, wodurch sie nicht sehr tief in die Haut eingedrungen und innere Organe verletzt haben."

Der Leutnant lauscht ungläubig den Worten der Kommandantin, scheint jedoch noch immer keinen Zusammenhang feststellen zu können.

"Die Stacheln konnte ich leicht entfernen, und ich hoffe dieser, den sie in der Hand halten, war der Letzte den ich übersehen habe. Mich interessiert viel mehr, woher diese Dinger kommen, sie erscheinen nicht mehr auf den Sensoren!"

Nun runzelt auch Dexon seine Stirn, doch dies scheint nicht unbedingt etwas zu nützen.

"Haben sie schon eine Idee? Eine Vermutung?", fragt Dexon neugierig.

Schelmisch legt Sora den Kopf zu Seite und schaut ihn herausfordernd an.

"Ja, habe ich, allerdings müssen sie selber draufkommen! Denken sie darüber nach Leutnant!"

Mit diesen Worten verlässt sie das Biobett und geht die paar Schritte bis zur Behandlungsröhre um nach Proximo zu schauen.


Die Geschichte der Proximo Colonies


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