Proximo Colonies/Stories/211-220

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Sie ist noch nicht fertig, doch das Aufblitzen einer glühenden Kugel lässt alle auf dem Hügel in Deckung gehen, gerade noch rechtzeitig bevor diese ihr Ziel nur knapp verfehlt und mit einem mächtigen Krachen einschlägt sowie das Katzenmmädchen mit dem Tigermuster den Abhang hinunterschleudert.
Sie ist noch nicht fertig, doch das Aufblitzen einer glühenden Kugel lässt alle auf dem Hügel in Deckung gehen, gerade noch rechtzeitig bevor diese ihr Ziel nur knapp verfehlt und mit einem mächtigen Krachen einschlägt sowie das Katzenmmädchen mit dem Tigermuster den Abhang hinunterschleudert.
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===Wege zu einer Entscheidung===
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Benommen rappelt sich Panteri auf: "Computer! Programm sofort beenden!"
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Natürlich nimmt das Weibchen an dass ihrem Befehl folge geleistet wird, doch nichts passiert.
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"Computer! Status!", versucht sie es erneut, wieder meldet sich dieser nicht.
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Durch den Nebelschleier vor ihren Augen betrachtet sie ihre Pfote und entdeckt eine, nicht unerhebliche, Platzwunde was nur eines bedeuten kann.
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"Kannani du verdammter...", beginnt das Mädchen wütend, gar nicht mehr militärisch korrekt, und setzt anschließend erschrocken fort, "Vater!"
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Ein Blick nach oben zeigt nur aufgewirbelten Staub und und bröckelnde, zum teil glühende, Felssplitter. Auf allen Vieren kämpft sich Panteri den Hügel hoch und erreicht Nikira, welche praktisch unverletzt aber bewegungsunfähig unter dem Leutnant Commander liegt. Das Weibchen mit dem auffälligen Panter-Fellmuster hilft tatkräftig sie zu befreien und beugt sich dann über Kannani Catoris. Eine auffällige Verletzung am Hinterkopf gibt Aufschluss über die Uhrsache der Bewusstlosigkeit, auf den ersten Blick wirkt es jedoch nicht wirklich lebensbedrohend. Während das Mädchen noch versucht ihren Vater wach zu bekommen, versucht die andere Faeli das Gewehr wieder in Schussposition zu bringen, welches zwischen dem ganzen Geröll eingekeilt ist. Kostbare Sekunden verstreichen während sie alles daran setzt die Waffe an sich zu nehmen und als sie es schließlich schafft zeigt sich schon das nächste Problem. Unschlüssig betrachtet Nikira ein rot blinkendes Signal, welches wohl irgendetwas wichtiges zu bedeuten hat, winkt die andere Faeli heran, die sich dann auch überreden lässt zu helfen und dies genauer ansieht.
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"Verdammt!", faucht diese, nach genauer Betrachtung, wütend, "Der Zielmechanismus und und Materiezuführung sind defekt, es ist gerade noch genug für ein einen einzigen Schuss!"
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Nikira versteht und bringt das Scharfschützengewehr erneut in Position bringen als sie hart angepackt und zur Seite gerissen wird. Eine Detonation folgt dem Schauspiel welche diesmal einen Felsen hinter den Beiden in Stücke reißt, doch sie scheint nicht von einer weitreichenden Waffe des Kalibers, wie zuvor, ausgelöst worden zu sein. Ein Blick nach oben zeigt einen kleinen Jäger, welcher wohl in einem unbeobachteten Moment zur Verteidigung gestartet wurde. Während dieser jedoch gerade ein scharfes Wendemanöver vollführt schnuppert Panteri an der Faeli welche von ihr an die Felswand gedrückt wird. Irritiert wiederholt die Faeli dies und nähert sich mit ihrer Nase so weit dem anderen Mädchen dass dieses ihren Kopf zur Seite dreht. Erst scheint der überraschte Gesichtszug des gefleckten Katzenmädchens noch Neutral, dann aber ist eine aufkeimende Wut nicht zu übersehen.
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"Du bringst uns alle in Gefahr!", knurrt sie aufgebracht das Weibchen ihr gegenüber an, "Ich werde schießen, geh in Deckung!"
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Die Angesprochene nickt schuldbewusst, ohne auch nur einen Moment Wiederworte Auszusprechen. Panteri wiederum lässt das Mädchen los und hechtet in Richtung der Waffe, welche immer noch schussbereit in Position liegt. Dort kann sie allerdings nicht bleiben, denn der Angreifer schließt gerade sein Manöver ab und sucht ein bewegliches Ziel um erneut zu attackieren.
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"Lupi und Proximo sind dort unten!", ruft Nikira ihr noch nach und drückt sich dann noch näher an den Felsen.
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Das Mädchen mit dem Gewehr nickt, überblickt einen Augenblick die Lage und betrachtet die hilflos zusammengekauerte Faeli sowie ihren Vater welcher regungslos am Boden liegt. Für Sie gibt es nur eine einzig logische Option, welche sie ergreift indem Sie die HASA9C aufnimmt und in Richtung des Abhangs los rennt, welcher zur feindlichen Basis zeigt. Als Panteri den Rand erreicht, spürt sie förmlich den Abschuss hinter sich, lässt sich die wenigen Meter in die Tiefe fallen, gerade als über ihr die Kuppe explodiert. Trotz des gut gezielten Manövers, verliert das Mädchen das Gleichgewicht durch die ankommende Druckwelle, überschlägt sich am Hang zwei mal, ohne aber die Waffe loszulassen, und schlittert dann, gebremst durch die Krallen ihrer linken Pfote, noch einige Meter bis sie auf einem flachen Felsen zum stehen kommt.
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Von vorne in Gefahr durch die Geschütze über ihr der Jäger, ohne Zielhilfe und Möglichkeit für einen Nachschuss ist die ganze Situation ein Alptraum und für einen präzisen Schuss mit einem Scharfschützengewehr denkbar ungeeignet. Es bleibt einfach keine Zeit für lange Überlegungen oder auch nur das Gewehr auf den Boden zu legen. Erst berührt ihre Pfote den Sicherungsschalter für den Soriumsprengkopf, bevor sie zügig in geduckte Haltung übergeht, das linke Knie am Boden und den Ellenbogen auf dem Rechten abgestützt. Sie ahnt dass die explosive Kraft des Projektils stark genug sein wird um nicht nur das anvisierte Ziel sondern auch Proximo und Lupi töten wird.
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Doch ihre Entscheidung ist kalt und präzise, für sie bedeutet das Wegfallen aller anderen Optionen dass die Letzte zwangsweise die Richtige ist. Der Abschuss wirkt, trotz des eingebauten Trägheitsdämpfer, mit so gewaltiger Kraft auf die Faeli, dass ihr die Waffe entgleitet und sie selbst rücklinks umfällt, doch dies ist angesichts des verheerenden Effekts völlig nebensächlich. Die Lufthülle wird durch die wahnwitzige Geschwindigkeit der Kugel zerrissen, doch die verbrennenden und sogar fusionierenden Sauerstoffteilchen sind nichts im Vergleich zu der gigantischen Druckwelle welche sich den zwei Freunden am Boden nähert. Reflexartig hebt Proximo die Hände während der Wolf schützend den Kopf senkt, eine Pfote auf die Schnauze legt und beide die Augen schließen, Millisekunden vor dem Aufschlag.
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Version vom 9. April 2010, 22:32 Uhr

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Die Geschichte der Proximo Colonies

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01.03.2009

Rechts- und Linkspföter

Wie versprochen steht sie auf und bewegt sich hinter den Wolf, der immer noch die Geräte in seinen Pfoten balanciert ohne dabei den Anschein zu erwecken dass dahinter irgend ein genauer Plan steckt. Also nimmt die Faeli erstmal das Besteck an sich und legt zwei der Geräte in die linke Pfote des Canidar. Der Versuch alle drei Stäbchen in die richtige Position zu bringen scheint dabei aber dem Unmöglichen nahezukommen und auch die tatkräftige Hilfe des Mädchens führt schließlich nur dazu dass eines der Stäbchen aus der Pfote Lupis, erneut auf den Boden fällt.

Schnell verschwindet dieser wieder unter dem Tisch und entschuldigt sich sofort mit gesenktem Haupt und einer niederschmetternden Vermutung: "Ich glaube das funktioniert nicht, wenn das so einfach wäre würden ja alle Canidar mit Besteck essen und du siehst ja..."

Doch davon lässt sich das Weibchen nicht so schnell entmutigen, betrachtet den Wolf ganz analytisch, überlegt was vielleicht helfen könnte und blickt schließlich auf dessen linke Pfote in welche er die drei Stäbchen hält.

"Bist du Rechts- oder Linkshänder?", eruiert sie genau, wobei man dabei wissen muss dass es in der jeweiligen Ursprache der Faeli und Canidar überhaupt kein Wort für Hand gibt und so der Begriff Linkshänder eigentlich genau so gut Linkspföter heißen könnte.

Viel essenzieller an dieser Stelle ist aber wohl die Begebenheit dass Lupi keine Ahnung hat wodurch der Unterschied zu erkennen ist, was das Weibchen aber nicht davon abhält die Stäbchen nun in die rechte Pfote des Canidar zu legen. Versuch Nummer zwei sieht immer noch sehr ungeschickt aus, allerdings reicht schon ein kleines korrigierendes Eingreifen Panteris um den typischen kleinen Energiestrudel hervorzubringen, welcher die Nahrung aufnimmt die zuvor, mittels der aggressiveren Energiestrahlen zwischen den Spitzen, zerteilt wurde. Letzterer Vorgang scheint besonders kompliziert und ungewohnt für den Canidar zu sein, doch glücklicherweise ist der bei dieser Mahlzeit garnicht erforderlich. So führt er, gemeinsam mit der Faeli, den erzeugten Strudel so nahe an den Teller, dass sich sofort einige Nudelbänder des Gerichtes darin verfangen zu einem kleinen Knäul zusammengerollt werden.

"Du bist ja ein richtiges Naturtalent!", kichert das Faeli-Mädchen, wobei sich nur Lupi darüber sicher ist dass dies nicht erst gemeint ist.

Ermutigt durch den Erfolg, greift Panteri die Pfote des Canidar und führt sie so dass das schwerelose Essen langsam in Richtung seines Mäulchens fliegt. Sie lächelt, der Wolf auch, doch gerade in diesem Moment, als Lupi gerade die fliegende Kugel verspeisen will, berühren sich die Wangen der beiden. Was für eine Bedeutung dies für Centauri hat, ist für Menschen am einfachsten durch einen Kuss zu erklären, in diesem Fall eine zufällige Berührung der Lippen. Grund genug allerdings dass das Mädchen die Konzentration verliert und dadurch mit einer Stäbchenspitze das Maul des Jungen berührt. Unmittelbar zuckt der kleine Wolf zusammen und verkrampft seine Pfote, was die Position des Bestecks so ungünstig verändert dass sich das Energie- und Schwerkraftfeld auflöst und die Nudeln zur Erde fallen. Bevor dies passiert ist, hat sich die Faeli allerdings bereits fluchtartig von Lupi gelöst und betrachtet aus aufgerichteter Position hinter ihm wie das Missgeschick seinen Lauf nimmt.

"Tut mir leid!", reagiert der kleine Wolf schuldbewusst, doch das Mädchen schüttelt energisch mit dem Kopf.

"Es war meine Schuld, ich hab nicht aufgepasst", übernimmt sie die Verantwortung, überlegt dann aber angespannt wie sie die Situation retten kann.

Scheinbar ohne darüber nachzudenken offenbart der kleine Wolf seine Gefühle: "Ich finde es eigentlich ganz lustig!"

"Wie... Was?", stottert die Faeli erschrocken und bewegt sich instinktiv ein Stück weit von Lupi weg, "Wirklich?"

"Ja, und wir haben jedes mal die volle Aufmerksamkeit der Leute hier!", bekräftigt der Canidar wie selbstverständlich, was Panteris Augen zu voller Größe bringt und ihre Nase rot verfärbt.

Mit verstohlener Miene nähert sich der Kopf Lupis dem des Katzenmädchens uns flüstert: "Ich zeig dir was ich meine!"

"Nein, nicht!", raunt sie energisch zurück und kneift verkrampft ihre Augen zusammen.

Sekunden verstreichen und nichts passiert, als plötzlich ein Geräusch aus Bodennähe ertönt und das Weibchen dazu veranlasst ein Blinzeln zu riskieren.

Der weiße Wolf scheint verschwunden zu sein, wodurch sie halblaut seinen Namen ruft: "Lupi?"

Doch in diesem Augenblick erscheint der Canidar wieder, genau vor ihrem Gesicht wodurch das Mädchen erschrocken zurückweicht.

"Ich wollte dich nicht erschrecken!", entschuldigt der erneut, deutet dann aber auf das Stäbchen in seiner Hand, "Hast du gesehen wie alle hergeschaut haben als ich es runtergeworfen und dann unter dem Tisch gesucht habe?"

"Klar!", flunkert Panteri erleichtert und atmet leise auf und schaut dann auf das ICU an ihrem Unterarm, dessen Anfangsbuchstaben in der Sprache der Centauri etwa intelligentes Steuergerät bedeuten, "Oh schon so spät, ich muss jetzt aber dringend wieder zum Training!"

Die Faeli würde es nie offen zugeben, aber in ihrer Erleichterung über das Missverständnis verbirgt sich auch ein klein wenig Enttäuschung. Kann es sein dass eine Faeli gefallen an einem Canidar findet?

"Vielleicht", denkt sie laut, wobei sie diese dumme Idee sofort zur Seite schiebt, da ein so emotionsloses Lebewesen wie einer dieser Wölfe doch ohnehin nie ihre Gefühle nachvollziehen könnte, oder?

"Was vielleicht?", geht Lupi auf die Reaktion des Mädchens ein.

"Vielleicht...", beginnt erschrocken, findet dann aber ihre Fassung wieder, "treffen wir uns ja morgen wieder! Zum Essen! Hier!"

"Ja, das wäre schön! Vielleicht kannst du mir ja dann nochmal zeigen wie das mit dem Besteck geht!", akzeptiert der Canidar die Einladung freudig.

"Vielleicht...", flüstert Panteri gedehnt, in Gedanken versunken, und verlässt dann schnell den Raum.

18.03.2010

Sonnengruß

Schon wieder bricht ein neuer Morgen an, angekündigt durch ein nervendes Piepsen und dem Raumlicht welches Lupi mit seiner Helligkeit aus dem Bett treibt. Im Gegensatz zu Proximo aber fällt es ihm deutlich schwerer einen neuen Tag zu beginnen, neigt er doch dazu bis in die späte Nacht an Terminals und anderen Eingabegeräten zu sitzen um alles mögliche zu probieren und simulieren. Knurrend wälzt er sich herum und verdeckt seine Augen und Ohren gleichzeitig mit beiden Vorderpfoten. Wirklich helfen tut dies allerdings nicht, weshalb sich der Canidar schließlich entscheidet einen Fuß auf den Boden neben dem Bett zu setzten, nur um den Lärm endlich zu beenden. Die stupide Morgenbegrüßung ist dann auch nicht viel leiser, aber wenigstens ist danach nur noch das grelle Licht störend. Alle Tricks scheinen aber überflüssig als der Computer endlich registriert dass der kleine Wolf gemogelt hat und erneut den lästigen Alarm in noch lauterer Ausführung durch den Raum schallen lässt.

"Schon gut, ich bin ja schon wach!", knurrt Lupi den Computer an und krabbelt mühsam aus seiner Schlafgelegenheit.

Wiedereinmal die Vorderläufe durchstreckend und der, nicht vorhandenen, Sonne entgegengähnend, beginnt der junge Canidar einen neuen Tag, reibt sich mit der rechten Vorderpfote über die Schnauze und trabt langsam in Richtung Schalldusche, in welcher er sich erneut zusammenrollt, den Kopf auf seine eigenen Pfoten legt und auf das Ende der Prozedur wartet. Diese kommt dann auch schneller wie gewünscht und kündigt sich mit einem erneut unangenehmen Signal an. Erneut erhebt sich der kleine Wolf und wackelt langsam Richtung Computerterminal um schließlich, natürlich ohne eine Kleidung auswählen zu müssen, den Transportbefehl zu bestätigen.

Ohne Zeitverzögerung kommt er auf dem Holodeck an, dass heute allerdings irgendwie anders aussieht als sonst. Statt offensichtlich irrealer Objekte in Form von Plattformen, fliegenden Quadraten oder einem kleinen Hügel, zeigt sich die Simulation heute als endlose nächtliche Steinwüste mit einigen wenigen Erhebungen und einer großen, von Mauern umschlossenen, Basis welche nur durch die vielen Scheinwerfer weithin sichtbar ist.

"Heute machen wir mal etwas richtig lustiges!", beginnt Kannani Catoris, wie üblich ohne den drei Kadetten einen guten Morgen zu wünschen.

Mit prüfendem Blick mustert er die Anwesenden und richtet seinen Blick auf die ferne Basis, was insbesondere Lupi und Proximo schon böses erahnen lässt.

"Kadett...", beginnt der hoch gewachsene Faeli, stockt dann aber und wendet sich Proximo zu, "Wie lautet der Name ihrer komischen Familie?"

"Ich komme aus dem Alphaquadranten, da gibt es soetwas nicht, Sir!", grummelt der Angesprochene gereizt und hebt das Wort Sir mit ganz besonders abfälligem Tonfall hervor.

"Menschliche Immigrant aus dem Alphaquadranten?", erwidert der Faeli überrascht und ungläubig, "Wenn das stimmt wäre es eine Katastrophe!"

"Warum, Sir? ", fragt Nikira neugierig, nicht zuletzt weil sie ja selber da herkommt.

"Das solltet ihr in Geschichte gelernt haben!", meint Kannani unfreundlich, geht dann aber, wohl weil die Frage von seiner Lieblingsschülerin stammt darauf ein.

"Vor vielen tausend Zyklen entdeckten wir dass es möglich war Portale zu anderen Galaxien zu stabilisieren!", erzählt er in kurzen Worten die Vorgeschichte, "Einige von uns dachten wohl es sei eine gute Idee mal auf die andere Seite zu schauen und später auch Kolonieschiffe dort hin zu senden! Das ganze war aber ein Fehlschlag, die abgelösten Kolonien entwickelten sich zurück und schließlich wurde das ganze eingestellt und die Dysonsphäre erbaut!"

"Sir! Das erklärt natürlich warum es hier auch Faeli und Menschen gibt aber was ist mit den Canidar?", forscht das Mädchen weiter nach.

"Ich weiß es nicht und das ist auch nicht mein Job! Wenn sie sich für so etwas interessieren, können sie die Centauri-KI befragen!", stoppt der Leutnant Commander die Unterhaltung und wendet sich an den Computer des Schiffes, "Computer! Ein Objekt vom Typ HASA-9C in aktuelles Programm, vor meiner aktuellen Position, einfügen!"

03.04.10

HASA9C

Wie befohlen erscheint sofort die gewünschte, ziemlich großen, Waffen, welche nicht den Anschein erweckt als wäre sie für einen direkten Nahkampf ausgelegt. Demonstrativ hält der große Faeli sie in die Luft und beginnt dessen Spezifikationen zu erklären.

"Das HASA 9 Typ C ist eine Waffe für den Einsatz aus großer Entfernung ausgelegt und mit großer Entfernung meine ich sehr große Entfernung!", bestärkt der Erklärende diese Worte bevor er fortfährt, "Die HASA9C verwendet meist Soriumprojektile mit Tritaniumvollmantel welche, je nach Einstellung, innerhalb der Reaktionskammer sogar Warpgeschwindigkeit erreichen können! Für den Einsatz gegen von Kraftfeld- und Schildesystemen geschützen Zielen ausgelegt, kann die reine kinetische Kraft der Kugel ausreichend sein um einen Humanoiden zu Desintegrieren während die Soriumsprengladung ausreicht um jeden im Umkreis von zwanzig Meter drumherum zu erledigen!"

Natürlich sind die Jugendlichen beeindruckt, der Faeli ist aber noch garnicht fertig: "Natürlich gibt es auch Geschosse ohne Sprengladung, der integrierte Replikator kann jede Projektilart herstellen dessen Definition zuvor in den Speicher geladen wurde, gespeist wird die Waffe dabei von diesen Gelmagazinen welche die erforderliche Materie und Energie liefern!"

Der Ausbilder hält eines der komischen Speichervorrichtungen in die Luft bevor er einen virtuellen Bildschirm aktiviert, welcher scheinbar schwerelos über der Erde schwebt und das Gesicht eines Menschen mit Admiralsauszeichnung zeigt.

"Dieser Wurm ist Thomas Rotweil, gerade bei einer nächtlichen Überraschungsinspektion! Was machen wir also, jetzt, nachdem wir dieses Stück Dreck aufgespürt haben, Kadett Arcto?", stellt der Leutnant Commander die, schon fast rhetorische, Frage.

Lupi aber gefällt nicht worauf das ganze hinausläuft, weshalb er stotternd eine ziemlich eigenartige Theorie aufstellt: "Sir, ich schlage vor Verstärkung zu rufen, den Stützpunkt einzukesseln und dann mit ihm die Kapitulationsbedingungen auszuhandeln!"

Es ist in jedem Fall eine Möglichkeit, allerdings nicht ganz die welche sich der Ausbilder ursprünglich vorgestellt hat.

"Wir könnten ihnen auch ihre ohnehin schon aussichtslose Situation vor Augen führen und die Verhandlungen gleich aufnehmen!", versucht der Wolf leicht zitternd das unvermeidbare abzuwenden.

Unerwartet lobt Kannani Catoris: "Eine wirklich gute Idee!"

"Ja?", erwidert der Canidar unsicher.

"Natürlich!", bestärkt der Ausbilder seine Aussage, "Kadett Arcto, ich befehle ihnen sofort dort hinunter zu laufen und die Kapitulation auszuhandeln, wir warten hier! Wieso stehen sie da noch rum, Bewegung, Bewegung!"

04.04.10

Ungewollte Hilfe

Befehl ist Befehl, also rennt Lupi los, den Lichtern entgegen, um den Gegner davon zu überzeugen sich zu ergeben.

Als der Wolf nicht mehr in Hörweite ist spricht der getigerte Faeli erneut zum Computer: "Computer! Alle Beenden- und Modifikationskommandos sowie Sicherheitsprotokolle des laufenden Programms deaktivieren, automatisches Programmende bei Zerstörung des Hologramms Thomas Rotweil, Autorisierung Catoris 2-7-9!"

"Das können sie nicht!", schreckt Proximo auf, als das Bestätigungssignal des Computers ertönt, und ballt die Fäuste.

Cannani Catoris aber lässt sich dadurch nicht beeindrucken: "Und ob ich kann, warum denkst du dass über die Hälfte der Kadetten nicht mal die ersten hundert Zyklen überleben?"

"Lupi!", schreit der Menschenjunge dem Canidar nach, doch der reagiert winkt nur freundlich und läuft dann weiter seinem Ziel zu, "Ich muss ihm nach!"

"Hier geblieben, ich...", befiehlt der Ausbilder streng, doch schon ist der Menschenjunge dabei den Abhang hinunter zu rennen.

"Proximo!", mischt sich Nikira ist das Geschrei ein, doch auch auf sie scheint er nicht zu hören.

"Sir! Ich bitte sie, stoppen sie das!", bittet das Weibchen praktisch um das Leben ihrer Freunde.

"Sie haben sich das selbst zuzuschreiben!", reagiert der Faeli kalt, "Aber da sie für ihr Team verantwortlich sind...!"

Gönnerhaft bietet er Nikira das Gewehr an welche es unschlüssig annimmt und es dann, nach den Anweisungen des Ausbilders, auf dem Boden aufstellt: "Du hast gehört was ich dem Computer gesagt habe, das Programm friert sich automatisch ein wenn die Zielperson eliminiert wird! Finde und töte den Admiral!"

Es wäre eine Lüge zu behaupten dass sie eine Wahl hat, ist es doch die einzige Option ihre Freunde zu retten, doch durch die Angst und Anspannung zittert das Mädchen und kann so das Ziel nicht fixieren. Der Menschenjunge derweil verringert schnell seinen Abstand zum Canidar, nicht zuletzt weil dieser nicht mit voller Geschwindigkeit läuft, doch es ist eine trügerische Hoffnung. Als er nämlich gerade Lupi erreicht, ihn stoppt und dieser sich umdreht, fällt ein Lichtkegel auf die beiden. Nikira sieht die Phaserschüsse von allen Seiten auf ihre Freunde zuzischen und diese nur knapp verfehlen, Schüsse welche sie wirklich töten könnten und gerade deshalb zittert das Mädchen noch mehr.

"Ruhig, konzentriere dich nicht auf sie sondern dein Ziel!", faucht der große Faeli und ist dabei doch wenig hilfreich, denn es ist nicht der Wille der ihr fehlt.

In den Augen Nikiras spiegelt sich ansteigende Hilflosigkeit, doch bevor sie es nicht wenigstens versucht hat kann und will sie nicht einfach aufgeben. Piepsend bestätigt die Waffe die Munitionswahl der Projektilart ohne Sprengsatz während die Zielhilfe duzende Signaturen erfasst die ständig rennend ihre Position wechseln. Sie blinzelt angestrengt und einige Schweißtropfen verfangen sich in ihrem Fell als sie das Ziel ausmacht und den Finger zum Abzug führt.

Doch gerade als das Mädchen ihr Ziel anvisieren will, spürt sie wie sich Leutnant Commander Catoris von hinten nähert und an die rechte Schulter fasst: "Sachte, spüre die Waffe als Verlängerung deines Arms, ihre Macht jeden Feind zu zerstören!"

Nicht seine Worte sind es welche die Faeli durcheinander bringen, sondern schlicht seine Nähe, Berührung und Geruch. Grade jetzt, im völlig falschen Moment, verstärkt sich das Zittern und in ihr beginnen Hormone zu wirken welche der Situation total unangemessen sind. Krampfhaft presst sie die Lippen zusammen und knurrt angestrengt.

"Ich helf dir!", bietet sich Kannani, nicht nur für diese Übung, an.

Plötzlich berührt der Faeli die Pfote des Weibchens, sie verkrampft diese und ein Schuss löst sich mit einem gewaltigen Donnerschlag. Das Inferno der fusionierten Atome in der Lufthülle präsentiert sich als glühender Strich welcher sich bis zur feindlichen Basis zieht, ein Gebäude, die Mauer und einige Kisten durschlägt, bevor es in der Erde verschwindet. Dort wo es diese berührt hat entsteht, durch die reine kinetische Kraft, ein so gewaltiger Krater dass man meinen könnte es wäre das Werk eines Torpedowerfers.

"Was war das?", reagiert der Faeli kopfschüttelnd und will gerade losschimpfen als sich hinter ihm die Holodecktüre öffnet und wieder schließt.

"Sir! Sofortiger Einsatzbefehl!", beginnt Panteri mit steifer Haltung und einem Pad in der Hand, "Wir haben einen Notruf aus Sektor 544|576, eines unserer experimentellen Forschungsschiff der Pekto-Klasse wird angegriffen, wir..."

Sie ist noch nicht fertig, doch das Aufblitzen einer glühenden Kugel lässt alle auf dem Hügel in Deckung gehen, gerade noch rechtzeitig bevor diese ihr Ziel nur knapp verfehlt und mit einem mächtigen Krachen einschlägt sowie das Katzenmmädchen mit dem Tigermuster den Abhang hinunterschleudert.

10.04.10

Wege zu einer Entscheidung

Benommen rappelt sich Panteri auf: "Computer! Programm sofort beenden!"

Natürlich nimmt das Weibchen an dass ihrem Befehl folge geleistet wird, doch nichts passiert.

"Computer! Status!", versucht sie es erneut, wieder meldet sich dieser nicht.

Durch den Nebelschleier vor ihren Augen betrachtet sie ihre Pfote und entdeckt eine, nicht unerhebliche, Platzwunde was nur eines bedeuten kann.

"Kannani du verdammter...", beginnt das Mädchen wütend, gar nicht mehr militärisch korrekt, und setzt anschließend erschrocken fort, "Vater!"

Ein Blick nach oben zeigt nur aufgewirbelten Staub und und bröckelnde, zum teil glühende, Felssplitter. Auf allen Vieren kämpft sich Panteri den Hügel hoch und erreicht Nikira, welche praktisch unverletzt aber bewegungsunfähig unter dem Leutnant Commander liegt. Das Weibchen mit dem auffälligen Panter-Fellmuster hilft tatkräftig sie zu befreien und beugt sich dann über Kannani Catoris. Eine auffällige Verletzung am Hinterkopf gibt Aufschluss über die Uhrsache der Bewusstlosigkeit, auf den ersten Blick wirkt es jedoch nicht wirklich lebensbedrohend. Während das Mädchen noch versucht ihren Vater wach zu bekommen, versucht die andere Faeli das Gewehr wieder in Schussposition zu bringen, welches zwischen dem ganzen Geröll eingekeilt ist. Kostbare Sekunden verstreichen während sie alles daran setzt die Waffe an sich zu nehmen und als sie es schließlich schafft zeigt sich schon das nächste Problem. Unschlüssig betrachtet Nikira ein rot blinkendes Signal, welches wohl irgendetwas wichtiges zu bedeuten hat, winkt die andere Faeli heran, die sich dann auch überreden lässt zu helfen und dies genauer ansieht.

"Verdammt!", faucht diese, nach genauer Betrachtung, wütend, "Der Zielmechanismus und und Materiezuführung sind defekt, es ist gerade noch genug für ein einen einzigen Schuss!"

Nikira versteht und bringt das Scharfschützengewehr erneut in Position bringen als sie hart angepackt und zur Seite gerissen wird. Eine Detonation folgt dem Schauspiel welche diesmal einen Felsen hinter den Beiden in Stücke reißt, doch sie scheint nicht von einer weitreichenden Waffe des Kalibers, wie zuvor, ausgelöst worden zu sein. Ein Blick nach oben zeigt einen kleinen Jäger, welcher wohl in einem unbeobachteten Moment zur Verteidigung gestartet wurde. Während dieser jedoch gerade ein scharfes Wendemanöver vollführt schnuppert Panteri an der Faeli welche von ihr an die Felswand gedrückt wird. Irritiert wiederholt die Faeli dies und nähert sich mit ihrer Nase so weit dem anderen Mädchen dass dieses ihren Kopf zur Seite dreht. Erst scheint der überraschte Gesichtszug des gefleckten Katzenmädchens noch Neutral, dann aber ist eine aufkeimende Wut nicht zu übersehen.

"Du bringst uns alle in Gefahr!", knurrt sie aufgebracht das Weibchen ihr gegenüber an, "Ich werde schießen, geh in Deckung!"

Die Angesprochene nickt schuldbewusst, ohne auch nur einen Moment Wiederworte Auszusprechen. Panteri wiederum lässt das Mädchen los und hechtet in Richtung der Waffe, welche immer noch schussbereit in Position liegt. Dort kann sie allerdings nicht bleiben, denn der Angreifer schließt gerade sein Manöver ab und sucht ein bewegliches Ziel um erneut zu attackieren.

"Lupi und Proximo sind dort unten!", ruft Nikira ihr noch nach und drückt sich dann noch näher an den Felsen.

Das Mädchen mit dem Gewehr nickt, überblickt einen Augenblick die Lage und betrachtet die hilflos zusammengekauerte Faeli sowie ihren Vater welcher regungslos am Boden liegt. Für Sie gibt es nur eine einzig logische Option, welche sie ergreift indem Sie die HASA9C aufnimmt und in Richtung des Abhangs los rennt, welcher zur feindlichen Basis zeigt. Als Panteri den Rand erreicht, spürt sie förmlich den Abschuss hinter sich, lässt sich die wenigen Meter in die Tiefe fallen, gerade als über ihr die Kuppe explodiert. Trotz des gut gezielten Manövers, verliert das Mädchen das Gleichgewicht durch die ankommende Druckwelle, überschlägt sich am Hang zwei mal, ohne aber die Waffe loszulassen, und schlittert dann, gebremst durch die Krallen ihrer linken Pfote, noch einige Meter bis sie auf einem flachen Felsen zum stehen kommt.

Von vorne in Gefahr durch die Geschütze über ihr der Jäger, ohne Zielhilfe und Möglichkeit für einen Nachschuss ist die ganze Situation ein Alptraum und für einen präzisen Schuss mit einem Scharfschützengewehr denkbar ungeeignet. Es bleibt einfach keine Zeit für lange Überlegungen oder auch nur das Gewehr auf den Boden zu legen. Erst berührt ihre Pfote den Sicherungsschalter für den Soriumsprengkopf, bevor sie zügig in geduckte Haltung übergeht, das linke Knie am Boden und den Ellenbogen auf dem Rechten abgestützt. Sie ahnt dass die explosive Kraft des Projektils stark genug sein wird um nicht nur das anvisierte Ziel sondern auch Proximo und Lupi töten wird.

Doch ihre Entscheidung ist kalt und präzise, für sie bedeutet das Wegfallen aller anderen Optionen dass die Letzte zwangsweise die Richtige ist. Der Abschuss wirkt, trotz des eingebauten Trägheitsdämpfer, mit so gewaltiger Kraft auf die Faeli, dass ihr die Waffe entgleitet und sie selbst rücklinks umfällt, doch dies ist angesichts des verheerenden Effekts völlig nebensächlich. Die Lufthülle wird durch die wahnwitzige Geschwindigkeit der Kugel zerrissen, doch die verbrennenden und sogar fusionierenden Sauerstoffteilchen sind nichts im Vergleich zu der gigantischen Druckwelle welche sich den zwei Freunden am Boden nähert. Reflexartig hebt Proximo die Hände während der Wolf schützend den Kopf senkt, eine Pfote auf die Schnauze legt und beide die Augen schließen, Millisekunden vor dem Aufschlag.




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