Proximo Colonies/Stories/171-180

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Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Proximo Colonies

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12.04.09

Entführung

In den folgenden Wochen und Monaten passiert nichts wirklich ungewöhnliches, alles scheint wieder gewohnte Bahnen zu gehen und Proximo lebt im gleichen, halbschlafähnlichen Zustand wie sonst auch. Das einzig wirklich schmerzhafte, scheint für ihn die Ablehnung Nikiras zu sein, welche jeden näheren Kontakt vermeidet. Auch wurmt ihn sehr dass das Mädchen immer öfter Einsätze annimmt, welche sie oft Wochen von ihrem Zuhause auf Centauri, und somit ihm, wegbringen.

So verläuft euch jener Tag scheinbar ereignislos und nach den schier endlosen Stunden der Berieselung mit Wissen, bestätigt der Junge wiedermal die bekannte Stelle an seinem Unterarm um wenig später im wohl bekannten Zuhause zu erscheinen. Sofort bekommt er sein übliches Essen und sieht gerade wie Xelas den Raum betritt, dessen Angesicht bleich und leer wirkt, während seine Augen Hilflosigkeit widerspiegeln.

"Ist was?", fragt Proximo mit vollen Mund, "Wo ist Niki?"

"Weg!", erwidert der Faeli schwach und lässt sich in einen Sessel fallen.

"Weg?", ertönt es überrascht, "Wo ist sie, was ist passiert?"

"Sie war auf Hilfsmission in den Canivornebeln um einem Notruf nachzugehen, als ihr Schiff geentert wurde!", führt Xelas mit kraftloser Mimik aus, "Anscheinend wurden nur die Weibchen entführt, sämtliche andere Crewmitglieder wurden auf der Stelle exekutiert!"

"Was? Niki? Das kann nicht sein, ich muss ihr helfen!", reagiert der Junge auf die unfassbaren Neuigkeiten.

"Nein, bleib hier!", befiehlt der Faeli und hindert Proximo daran den Raum zu verlassen, "Es ist bereits ein Suchteam unterwegs, die werden sie bestimmt finden!"

"Und wenn nicht?", reagiert der Junge unvernünftig und versucht sich aus der Umklammerung zu lösen.

Mit seiner ganzen Kraft hält der Hauptmann dagegen: "Versteh das, ich kann dich nicht gehen lassen! Ich will dich nicht auch noch verlieren!"

"Und ich kann und will Niki nicht verlieren!", argumentiert der Menschenjunge, während er seine ganze Kraft darauf konzentriert frei zu kommen.

"Du kannst nicht dein Leben und deine Zukunft auf Spiel setzten, nur für den sinnlosen Versuch Nikira zu retten!", meint Xelas verzweifelt und verstärkt seinen Griff.

"Doch!", beantwortet Proximo die Fragestellung , "Ein Leben und eine Zukunft ohne sie, ist für mich schlimmer wie der Tod!"

Völlig perplex, löst der Faeli seine Umklammerung ein wenig und schaut dem Jungen tief in die Augen.

"Du möchtest also ein Schiff stehlen, mal eben die Verteidigung von Centauri durchbrechen, Nikira finden und sie schließlich aus den Fängen der Angreifer zu befreien, welche in der Lage waren eine voll besetztes Schiff der Defiant-Klasse zu besiegen!", versucht Xelas das Vorhaben zu analysieren, "Bist du jetzt komplett von Sinnen?"

"Ich finde einen Weg, lass mich endlich los!", reagiert der Menschenjunge erneut ungestüm.

Mit kompromissloser Überzeugung, konzentriert er sich auf seine Krallen und lässt diese durch die Hand brechen. Überrascht springt der Hauptmann zurück und sieht mit geweiteten Pupillen wie ernst es Proximo offensichtlich ist, so dass dieser sogar ihn ohne zu zögern angreifen würde, um seinen Willen durchzusetzen.

Schnell wendet sich Xelas an die Centauri-KI: "Computer? Alle Beamautorisationen meines Sohnes Proximo sofort einfrieren!"

Die Bestätigung des Befehls lässt nicht lange auf sich warten, worauf der Faeli mit Genugtuung die Ratlosigkeit in den Augen das Jungen erblickt.

"Eine ganze Staffel schwer bewaffneter Suchschiffe mit hunderten Spezialisten ist in diesem Moment auf der Suche nach ihr, du würdest nur im Weg steht!", versucht es der Hauptmann erneut beschwichtigend.

"Ich bin nicht dein Sohn, Tchark war mein Vater!", bemerkt Proximo kalt und geht in eine offene Angriffshaltung, "Gib mir dein Steuergerät oder ich hol es mir mit Gewalt!"

"Ich bin genau so wenig dein Vater wie Tchark V`Chassal, aber ich liebe dich nicht weniger wie einen eigenen Sohn!", verteidigt sich der Hauptmann gegen die Anschuldigungen.

"Was bedeutet genau so wenig?", reagiert der Junge aufgebracht und tritt einen Schritt näher an seinen Ziehvater heran, welcher daraufhin überrascht zurückweicht.

"Ich...", beginnt der Faeli bestürzt als er bemerkt dass er sich verplappert hat, "...also es ist nichts wichtiges..."

"Nicht wichtig? Du beleidigst mich, verleugnest meinen Vater, stellst meine Abstammung in Frage und sagst es wäre nicht wichtig?"

Erneut nähert sich der Junge und bringt sein Gegenüber dazu zurückzuweichen.

"Also gut!", beschwichtigt der Bedrängte ängstlich, "Ich beweise es!"

Unter den wachsamen Augen Proximos läuft der Hauptmann zielsicher in Richtung seines Raumes. Dort angekommen beginnt er einen Schrank zu durchsuchen und wird schließlich fündig. Vorsichtig nimmt Xelas eine kleine Schachtel aus dem Kasten und stellt sie auf den kleinen Glastisch daneben, bevor er sie öffnet und einen kristallähnlichen Gegenstand zu Tage fördert.



13.04.09

Wahrheit und Verrat

Der Gegenstand in Xelas Pfote stellt als Datenträger heraus, als er diesen in ein kleines Lesegerät einführt und die Wiedergabe startet. Interessiert lauscht der Junge den Ausführungen Tcharks, in welchen erwähnt wird dass der Commander Proximo zusammen mit seiner Frau Sora über die Proximo Colonies herrschten. Auch hört er über die Entscheidungen des Commander seinen Sohn einem engen Freund anzuvertrauen, statt ihn selbst aufzuziehen, um ihm somit die Chance zu geben auf eigenen Beinen zu stehen.

Besonders interessiert verfolgt er aber die Geschichte um Verrat, Machtmissbrauch und der Aggressivität eines Commander's namens Entar. Als er jedoch die Geschichte über jene brutalen Experimente an all den Kindern hört, welche verdächtigt wurden die Nachkommen des ersten Proximos zu sein, läuft ein kalter Schauer über seinen Rücken. Aus der Aufnahme geht auch hervor dass der Nachwuchs diese überlebte, sowie einige Informationen über das Labor, das Grab des alten Commanders und Details über Verbündete die ins Exil gehen mussten.

"Proximo, du warst für mich zeitlebens wie ein Sohn!", vernimmt der Junge überrascht aus dem Munde Tcharks, "Deine Aufgabe ist es, den Proximo Colonies die Stabilität zurückzubringen, die sie am Tage des Todes deines Vaters verloren haben. Du bist der Sohn Commander Proximos und Soras! Dir ist es vorbestimmt in ihre Fußstapfen deiner Vorfahren zu treten und dein Volk in eine neue Ära zu führen!"

Betroffen sinkt der Menschenjunge in sich zusammen, während eine Welt in sich zusammenzubrechen scheint. Seinen bleichen Gesichtszügen ist in etwa zu entnehmen, wie er sich fühlt und was ihm der Caitianer wirklich bedeutet hat.

"Ich habe dich nicht angelogen, also glaub mir auch wenn ich dir sage dass du Nikira nicht helfen kannst, selbst wenn du dein eigenes Leben riskierst", versucht Xelas einige schwache Argumente vorzuschieben.

Wenngleich Proximo oft genug Opfer seiner Naivität wird, war es ein Fehler den Jungen zu unterschätzen, denn Wahrnehmung ist wirklich nicht einer seiner Schwächen.

"Warum hast du mich hierher gelockt?", äußert er offen seine Vermutung und erklärt diese analytisch, "Du würdest mir in dieser Situation nichts derartiges Zeigen nur um deine Glaubwürdigkeit wiederherzustellen! Willst du Zeit schinden, oder hast du noch etwas anderes in dieser Box, welche du alle paar Sekunden anschaust?"

"Versteh doch, selbst wenn du an mir vorbeikommen würdest, dein Anzug sendet ein Signal, welches sogar über mehrere Sektoren anpeilbar ist.", scheint der Hauptmann dem Jungen wieder Vernunft einreden zu wollen.

"Um den Anzug abzuschalten und zu entfernen brauchst du sicher fast eine ganze Zeiteinheit", warnt Xelas nochmals und nähert sich vorsichtig dem Jungen, "Da du unter Überwachung steht, wird innerhalb dieser Zeit ein Ärzteteam hier auftauchen, welches den Grund des Defekts überprüfen möchte! Was willst du also tun?"

Als der Faeli schon annimmt gewonnen zu haben, blickt Proximo auf und fixiert den Hauptmann mit eisernem Blick und Mine.

"Was ich schon lang hätte tun sollen", erwidert er nur und erneut die Krallen seiner rechten Hand aus, wie üblich begleitet von einem heftigen Bluterguss.

Rücksichtslos zu sich selbst schlitzt der Junge den Anzug der Länge nach auf, was durch die sich verhärtende, schützende Faser deutlich erschwert wird. So setzt er seine ganze Kraft ein, nicht ohne dabei seinem eigenen Körper tiefe Schnittwunden zuzufügen. Wie gelähmt beobachtet Xelas wie Proximo schließlich sein Werk vollendet hat, dann aber, von starken Schmerzen gepeinigt, mit dem rechten Fuß einknickt und die Krallen auf der selben Seite in den Zimmerboden bohrt, um nicht umzufallen.

"Proximo!", schreckt der Faeli endlich aus seinem komatösen Zustand auf und rennt in Richtung des Jungen.

Er wäre fast in die Klauen Proximos linker Hand gerannt, welche dieser nun bedrohlich nahe an Xelas Hals hält und damit zuvor, dessen Bewegung, jäh gestoppt hat.

"Fass mich nicht an", warnt der Junge mit schmerzverzerrter, gepresster Stimme und hebt dann langsam seinen Kopf.

Wie vom Blitz getroffen weicht der Hauptmann zurück, als er das leuchtende Grün in Proximos Augen wahrnimmt, und fällt rücklings über jenen, kleinen Beistelltisch, auf welchem er zuvor die Utensilien Proximos Vergangenheit abgestellt hatte.

Währen sich Xelas wieder aufrappelt und langsam von seinem Schrecken erholt, ereignen sich weitere, für ihn unbegreifliche Sachen. Dort wo sich eben noch blutende Schnittwunden befunden hatten, beginnen diese sich zu verkrusten und stoppen so innerhalb von Sekunden den weiteren Verlust der wertvollen Körperflüssigkeit.

Ohne ein weiteres Wort bewegt sich der Junge auf seinen Adoptivvater zu, welcher wie versteinert dasteht und beobachten muss wie ihm sein Unterarmcomputer abgenommen wird. Daraufhin begibt sich Proximo in die Mitte des Raumes und tippt einige Sachen in das Gerät ein, was Xelas endlich wieder aus seiner verkrampften Haltung löst. Blitzschnell greift er in die kleine Kiste und zieht den Phaser heraus, welchen Tchark dem Jungen vor seinem Abflug von Sanda anvertraut hat. Überrascht schaut der nun bedrohte auf, nicht ohne sich an jede Situation und jenen Tag zu erinnern.

"Das war es also!", reagiert Proximo scheinbar gelassen, "Du würdest wirklich auf mich schießen? Mich mit der Waffe aufhalten, welche Tchark mir zu meinem Schutz anvertraut hatte?"

"Es tut mir leid", rechtfertigt sich der Hauptmann nur noch, bevor er den Schuss abfeuert.



14.04.09

Blick in den Spiegel

Während Xelas die Feuertaste betätigt, scheinen für den Jungen Minuten zu vergehen. Deutlich sieht er, wie das Glühen an der Öffnung des Phasers immer heller wird, doch auch wenn sein Geist kein Problem damit hat dies wahrzunehmen, ist sein Körper viel zu langsam um dem Partikelstrahl aus der Distanz auszuweichen. Mit aller Kraft spannt er seine Muskeln an und zwingt seinen Brustkorb aus der Schusslinie, so dass der Strahl schließlich nur seinen linken Oberarm trifft und nutzt die restliche Energie um einen Satz nach vorne zu nehmen.

Wenn auch gebremst durch den Treffer, hört man beim Zusammenstoß förmlich die Knochen der beiden Kontrahenten knirschen. Proximo schlägt dadurch seinem Gegner die Phaserwaffe aus der Pfote, ist aber nicht in der Verfassung den Faeli weiter festzuhalten als sich dieser aus seinem Griff befreit. Benommen muss der Junge zusehen wie sich sein Ziehvater aufrichtet und die Energiewaffe vom Boden aufnimmt. Bevor Xelas die Waffe allerdings erneut auf seinen Adoptivsohn richten kann, fasst dieser dessen linkes Bein und zieht es heran.

Der Faeli verliert jäh das Gleichgewicht und findet sich auf dem Boden der Tatsachen wieder, nur wenige Zentimeter von der rettenden Waffe entfernt. Bevor er jedoch einen Satz nach vorne nehmen kann, sieht auch Proximo die drohende Gefahr und rammt die Krallen seiner rechten Hand durch das Bein Xelas, auf der gleichen Seite.

"Du weißt nicht mehr was tu tust!", schreit der Hauptmann schmerzgepeinigt auf, während er weiter versucht die Handfeuerwaffe in seinen Besitz zu bringen, "Lass mich dir helfen!"

"Helfen? Du bist nicht gerade hilfsreich heute!", stellt der Menschenjunge kühl fest und zieht sich näher an Xelas heran.

Zentimeterweise nähert sich die Tatze des Faeli dem Phaser, was Proximo durch die Lähmung seines linken Armes nicht verhindern kann. Mit gewaltiger Kraftanstrengung streckt sich Xelas immer weiter und berührt schließlich mit einer Pfote den Griff, worauf ihm endlich in den Sinn kommt dass auch er Krallen besitzt. Die dolchartigen Klauen überbrücken spielend die kurze Distanz zwischen ihm und der Energiewaffe, woraufhin er diese endlich ergreifen kann. Unübersehbar nähert sich dem Jungen die drohende Gefahr und mit der geballten Ladung aus Adrenalin, seiner Fähigkeit menschliche Limits zu überschreiten sowie rasender Wut schafft er es endlich seine linke Hand zu bewegen.

Während der Hauptmann seinerseits die Phaserwaffe verwendet um Proximo zu bedrohen, drücken dessen Krallen gefährlich gegen den entblößten Hals des Faeli.

"Gib auf!", fordert der offensichtlich erschöpfte Besitzer der Energiewaffe, "Bevor du bemerkst dass ich geschossen habe, bist du schon lange ohnmächtig!"

"Ich bin dem Strahl vorher fast ausgewichen, und du denkst ich würde ihn nicht zumindest kommen sehen? Bevor auch nur Glimmen für dich wahrnehmbar ist, hab ich bereits Halsschlagader, Luftröhre und Halswirbelsäule durchtrennt!", droht Proximo in kompromissloser Manier, verstärkt den Druck und beweist dass er doch einige Grundkenntnisse in Sachen Biologie besitzt.

"Du wärst wirklich in der Lage mich zu töten?", versucht der Hauptmann den Jungen erneut zur Aufgabe zu bewegen.

"Könntest du es denn?", kontert dieser allerdings gezielt und deutet mit einer Kopfbewegung auf den Phaser, "Du hast mich schon einmal damit getroffen und nun bin ich stark geschwächt, ein weiterer Schuss, aus dieser Distanz..."

Proximo lässt den Satz unvollendet, doch der Faeli registriert dass er bei dieser Phaserstärke und Distanz unweigerlich das Leben seines Adoptivsohnes gefährdet und der Versuch die Stufe zu verstellen, voraussetzten würde den Abzug loszulassen. Kraftlos lässt er die Waffe zu Boden sinken, woraufhin sie ihm auch schon abgenommen wird. Danach bewegt sich der Junge zielsicher zur kleinen Box, nimmt wie selbstverständlich den letzten Gegenstand heraus und befestigt das Tritaniummesser an seinem rechten Unterschenkel.

"Du wusstest...", beginnt Xelas, ohne in der Lage zu sein den Satz zu beenden.

"Es tut mir auch leid", reagiert der Junge mit monotoner Stimme, bevor er dem Hauptmann tief in die Augen schaut und mit einem gezielten Phaserschuss außer Gefecht setzt.

Ein Blick auf das Chronometer des Minicomputers verrät Proximo, dass keine Zeit mehr bleibt. Nach einem einzigen Klick auf Monitor, wird er von einem Transporterstrahl erfasst und verschwindet nur wenige Augenblicke vor dem Eintreffen des Ärzteteams.



17.04.09

Verrückt

Proximo rematerialisiert, findet er sich in einem hell erleuchteten Raum wieder und schaut sich dort verstohlen um. Als er niemand siehst, zertrümmert er zuerst Xelas Minicomputer, nähert sich dann vorsichtig einer kleinen Wandkonsole und tippt darauf eine kurze Suchanfrage ein. Im selben Moment wo das Ergebnis erscheint, stutzt der Menschenjunge überrascht. Sollten die angezeigten Informationen korrekt sein, so müsste die gesuchte Person genau hinter ihm stehen, also dreht er sich etwas misstrauisch um.

"Wie kommst du denn hier her?", erklingt die Stimme Proximos und Lupi Arctos absolut synchron.

Mit gewohnter Vorsicht beschnuppert und mustert der Canidar sein Gegenüber.

"Na sag mal!", fährt der weiße Wolf den Menschenjungen laut an, "Du erscheinst hier ohne Ankündigung, offensichtlich verletzt, bis an die Zähne bewaffnet und..."

"Nikira wurde entführt!", wirft der vermeintliche Eindringlich nur ein und stoppt damit die Anklage seines Freundes.

"Hast du was gesagt Lupi?", ertönt aus einem Nebenraum eine Stimme, welche für beide eindeutig Lyra Lycaon zuzuordnen ist.

"Nein Mama!", lügt der Canidar als er die heftigen Handzeichen Proximos wahrnimmt, "Ich hab mit dem Computer geredet!"

Nochmals betrachtet der, eher zierlich gebaute, Wolf den Jungen von oben bis unten: "Sag mal, du hast doch sonst immer Kleidung an gehabt?"

Proximos, welcher etwas wie Scham nicht zu kennen scheint, bemerkt erst jetzt dass er jetzt wo er den Anzug ausgezogen hat, splitternackt vor dem verwunderten Canidar steht. Schnell läuft er zum Replikator und repliziert einige Kleidungsstücke, welche der dann auch schnell anzieht.

"War ja nur eine Frage.", meint der Canidar, welcher sich Schuldig fühlt dass sich sein Gegenüber nun mit Stoff bedeckt, "Ich versteh so-wie-so nicht warum Faeli und Menschen diese Kleidung anziehen."

"Du hast auch überall Fell!", erwidert der Junge und kontrolliert nochmals seine neue Kleidung.

"Ja!", bestätigt Lupi die These, "Aber wenn Menschen schon Fell am Schwanz und Kopf haben, wieso haben sie es nicht auch sonst überall?"

"Menschen haben doch garkeinen Schwanz!", argumentiert Proximo dagegen.

"So?", entgegnet der Canidar irritiert, bevor er auf den Schwanz des Jungen tritt.

"Aua!", schreit dieser überrascht auf, "Wieso hast du das gemacht?"

Grinsend blickt Lupi auf: "Ich wollte nur schauen ob auch ein nicht vorhandenes Körperteil weh tut!"

"Wir haben jetzt keine Zeit dafür, Nikira wurde entführt!", versucht Proximo wieder Ernst in die Situation zu bringen, "Ich muss sie versuchen zu retten!"

"Das war also kein Witz vorher?", reagiert der Wolf geschockt.

"Nein, wirklich nicht", bestätigt der Junge mit angespannten Gesichtszügen.

"Du bist verrückt!", kontert der Angesprochene scharf und wendet sich entschieden ab.

"Das hab ich heute schon mal von Xelas gehört!", beantwortet Proximo die Anschuldigung kühl.

"Da hat er auch recht!", bestätigt der Canidar seine Worte, "Wieso hat er dich überhaupt in dem Aufzug aus dem Haus lassen?"

"Hat er nicht!", erwidert Proximo kurz angebunden, "Ich würde ja alleine gehen, allerdings wüsste ich nicht wo ich mit Suchen anfangen soll! Du musst mir einfach helfen, ich weiß nicht wen ich sonst noch fragen kann!"

"Du könnest noch viele Fragen, aber leider werden dir alle sagen dass du verrückt bist!", antwortet Lupi mit abgewendetem Kopf.

"So ist das also!", versucht es der Menschenjunge auf andere Weise, "Sobald die tollen Canidar also Gefahr wittern, ziehen sie den Schwanz ein?"

"Hey, das ist unfair! Du weißt genau dass das nicht stimmt!", wehr sich Lupi vehement gegen die Anschuldigungen.

"Ach nein?", spielt Proximo den Unschuldigen, "Und warum hilft mir mein bester Freund, der rein zufällig ein Canidar ist, nicht, sobald es mal ein wenig schwieriger wird?"

"Ein wenig schwieriger? Die Verteidigung von Centauri zu knacken ist fast unmöglich!", versucht der Wolfsjunge die Unmöglichkeit des Vorhabens aufzeigen.

"Fast!", springt sein Gegenüber auf die Wortstellung an, "Centauri ist sehr gut verteidigt, allerdings eher gegen größere Feindaufgebote sowie große und starke Schiffe. Von außen ist die Sache aussichtslos, aber von Inneren..."

Herausfordernd blickt Proximo den Canidar an: "Ich bring uns hier raus und du findest dafür eine Spur zu Niki!"

"Du bist verrückt!", verkündet Lupi erneut seine Meinung über das Unterfangen, "Aber ich komme mit!"

"Ich wusste dass man sich auf dich verlassen kann!", reagiert Proximo äußerst erfreut und möchte den Canidar umarmen, welcher dies aber abblockt.

"Ich komme nicht wegen unsere Freundschaft mit oder weil ich glaube dass es funktioniert, sondern weil ich sehen möchte wie du schon beschaffen des Schiffes scheiterst!"



19.04.09

Besser frontal als nie

Wenig später, in der Nähe eines kleinen und Proximo wohl bekannten Flugfeldes, schleichen die beiden Jungen durch die künstlich angelegte Vegetation und besonders der weiße Wolf mit den braunen Flecken am Kopf, scheint sehr nervös zu sein. Der Menschenjunge scheint jedoch zumindest nach außen hin völlig ruhig, nur Konzentriert auf sein Ziel und Aufgabe. Vorsichtig inspiziert er das Gelände von außen und wendet sich dann etwas verärgert an Lupi.

"Scheinbar wurden sie gewarnt, Xelas muss früher wach geworden sein wie ich dachte."

"Früher wach geworden?", hakt der Canidar nach, "Hat er geschlafen oder hast du ihn betäubt?"

Proximo geht nicht auf die Frage ein, viel zu sehr ist er mit Planung und Abschätzung seines Vorhabens beschäftigt.

"Ich denke wir probieren es einfach durch den Haupteingang", beschließt der Junge schließlich, geht einige Schritte in die besagte Richtung und schaut sich dann etwas verwundert zu Lupi um, welcher gerade Beamkoordinaten einzugeben scheint.

"Ich muss noch einige Dinge im Labor erledigen, mach in der Zwischenzeit das was du nicht lassen kannst!", meint der Canidar etwas ärgerlich und dematerialisiert daraufhin.

Irritiert starrt Proximo noch einige Sekunden auf den Punkt, an welchem sich sein Freund einfach aufgelöst hat. Es gibt allerdings wichtigeres zu tun, weshalb der Junge versucht seine Konzentration zurückzuerlangen und seinen Plan fortsetzt. Die äußeren Wachen scheinen zwei Canidar zu sein, was aufgrund ihrer außergewöhnlichen Wahrnehmung nicht unbedingt von Vorteil ist. Ein Schleichangriff ist somit hinfällig, also läuft Proximo einfach auf die Beiden zu.

"Halt!", fordert einer der Beiden und kommt näher heran bis er direkt vor dem Menschenjungen steht, "Du bist doch nicht etwa..."

Total unvorbereitet trifft den Wolf ein Schlag von der Seite, woraufhin er leicht benommen zur Seite torkelt, zusehen muss wie der Angreifer einen Phaser zieht und ohne zu zögern den anderen Canidar damit trifft. Bevor sich der erste allerdings wieder aufrappeln kann, wird er schon Ziel der Waffe und findest sich ebenfalls im Land der Träume wieder. Mit heftigem Herzklopfen sowie leichter Übelkeit steckt Proximo die Phaserwaffe weg und realisiert dass es auf dem Holodeck viel einfacher ist auf eine Person zu schießen.

Er schnappt sich noch die Handfeuerwaffe eines Betäuben und nimmt aus der des Anderen beide Energiezellen, auf welche der Junge anschließend mit aller Kraft drauftritt. Vor einigen Jahren hatte er einmal gesehen wie eine Phaser anfing einen grünlichen Rauch aufzustoßen und von dessen Besitzer sofort in einem Dematerialisierer entsorgt wurde. Genau jener Effekt wird auch nun unmittelbar sichtbar als die Speicherflüssigkeit mit der Außenverkleidung der Zelle in Kontakt kommt. Schnell läuft Proximo in Richtung eines kleinen Raumschiffes, dass offen auf dem Gelände herumsteht und gerade scheinbar von zwei Wartungstechnikern begutachtet wird, welche die Rauchentwicklung offensichtlich noch nicht bemerkt haben. Er schleicht näher heran und versteckt sich hinter einem der viele Kisten, welche scheinbar Ersatzteile für diesen Raumschifftyp beinhalten.

"...sollte man dringend austauschen! Wenn die dies Kids einfach im Holodeck ausbilden würden, könnten wir uns so manchen Andruckabsorber sparen!", hört der Junge einen der Techniker sagen, welcher daraufhin anfängt misstrauisch zu schnuppern.

"Riechst du das auch?", reagiert der Arbeiter alarmiert, "Das riecht wie... schau, da drüben!"

In heller Aufregung rennen Proximos letzte beiden Probleme der riesigen, grünen Rauchsäule entgegen während er unbehelligt das Fluggerät betritt und den Ausgang gut hinter sich verschließt. Etwas erleichtert atmet der Junge aus, zum Ausruhen ist allerdings keine Zeit, werden die beiden Arbeiter doch zwei bewusstlose vorfinden und selbstverständlich Alarm auslösen. Schnell schwingt er sich auf den Pilotensitz und nimmt, über den Bordcomputer, Kontakt mit seinem besten Freund auf.

"Lupi, bist du da? Schnell, ich übermittele Koordinaten!"

"Nicht übermitteln!", ist deutlich vor einem Klatschgeräusch zu vernehmen, woraufhin die Stimme Lyras erklingt.

"Wie kannst du nur deinen eigenen Vater angreifen und meinen Sohn in Gefahr bringen? Komm sofort her, hier sind einige Leute die dringend mit dir reden wollen!"

Obwohl Proximo oft mit der Technik Centauris in Konflikt kommt, gibt es Momente in welche er einfach froh um dessen berechenbare Zuverlässigkeit ist. Auch wenn Lupi scheinbar gerade in den Händen von einigen, für ihn äußerst unangenehmen, Personen ist, kann der Menschenjunge annehmen dass niemand daran gedacht hat ihm seinen kleinen Computer abzunehmen. Also übernimmt Proximo die angezeigte Position in die Zielerfassung und beamt den kleinen Canidar aus seiner misslichen Lage. Um zu verhindern dass sein Gegner auf die selbe Idee kommt, nimmt er Lupi schnell seinen Oberarmcomputer ab, wirft ihn auf den Boden und sieht wie dieser schon während dem Fall dematerialisiert.

"Ich sehe du warst nicht so erfolgreich beim Besuch des Labors?", stichelt der Menschenjunge grinsend.

"Daran bist alleine du schuld!", fährt ihn der wütende Canidar an, "Die haben nach mir gesucht weil ich mit dir befreundet bin und Mama hat mich geschlagen weil ich dir gesagt habe dass du die Koordinaten nicht übermitteln sollst. Außerdem hab ich jetzt ein Ausgangsverbot und keine Beamprivilegien mehr!"

"Die letzten Beiden Sachen spielen wohl keine Rolle mehr", erfasst der Junge die Situation und macht Anstalten die Schilde aktivieren zu wollen.

"Warte!", hält ihn der Canidar auf, "Ich hab einige Markierungen auf Sachen angebracht die wir dringend brauchen und unbedingt alle hergebeamt werden müssen!"

Positiv überrascht nimmt Proximo die Hand von der Aktivierungsschaltfläche und drückt stattdessen einige andere, woraufhin ein Terminal etwas weiter hinten im Schiff aufleuchtet.

"Tu dir keinen Zwang an, vergiss aber nicht dass wir ohne Schilde ziemlich schutzlos sind!"

"Es wird doch wohl niemand auf uns schießen?", reagiert Lupi ängstlich, ohne selbst dran zu glauben.

"Mach einfach schnell, da sind sie schon!"

Scheinbar hat die Wachmannschaft nicht viel Zeit verloren nachdem der Alarm ausgelöst worden ist, denn ein vollzähliges Einsatzteam materialisiert sich mitten auf dem Flugfeld. Um dem Problem vorerst aus dem Weg zu gehen, aktiviert Proximo den Antrieb und hebt innerhalb weniger Augenblicke ab.



20.04.09

Provokation

Während das kleine Raumschiff zunehmend an Höhe gewinnt, transportiert der Canidar so viele Kisten an Bord das der Menschenjunge Angst bekommt dass dadurch die ganze Venture zu schwer werden könnte.

"Bist du bald fertig?", erörtert er angespannt, während immer mehr Aktivität auf den Sensoren erkennbar wird.

"Das war die letzte!", verkündet Lupi bevor er misstrauisch fortfährt, "Wie kommst du überhaupt durch das Atmosphärenkraftfeld?"

"So weit war ich noch nicht, irgendwie hat mir die Zeit zur ausführlichen Planung gefehlt!", erwidert Proximo wie selbstverständlich.

"Bravo, wirklich klasse!", reagiert der Wolf mit einer ordentlichen Priese Sarkasmus, "Aber ich kenn dich ja inzwischen gut genug, also aktivier die Schilde und stell die Modulation auf 271,3 Megahertz!"

"Ich wusste dass auf dich Verlass ist!", bedankt sich der Junge am Steuer kurz, bevor er die Schildmodulation ändert und tatsächlich ohne Probleme das Atmosphärenschild durchfliegt.

Mit leichtem Kopfschütteln setzt sich der Canidar auf den Stuhl neben ihm, liest die Sensorendaten und fängt auch schon im selben Moment an eine Warnung auszustoßen, dessen Inhalt Proximo schon längst bekannt ist.

"Schlachtschiff an backbord, aktiviert die Waffensysteme! Es feuert, EMP-Torpedos im Anflug!"

Fast schon lässig lässt der Venture-Pilot das Schiff abfallen und sinkt wieder zurück durch die Schildbarriere, an welcher die Torpedos auch schließlich zerschellen. Ebenfalls gelassen schließt er das Manöver wieder in umgekehrter Richtung und scheint den Captain des anderen Schiffes damit förmlich provozieren zu wollen.

"Gutes Manöver", lobt Lupi und atmet etwas erleichtert aus, sieht jedoch dass die Züge des Piloten zunehmend angespannter werden.

"Ich habe sie ausgetrickst", erklärt Proximo kurz und erläutert seine Gedanke, "Sie werden diesen Fehler aber kein zweites mal machen wollen und ihre Waffenfrequenz auf 271,3 Megahertz einstellen!"

"Das ist ja schrecklich!", reagiert der Canidar außer sich.

"Keineswegs!", wiederspricht der Junge, "Computer? Sicherheitssysteme für Trägheitsdämpfer und Steuersystem außer Kraft setzten, Rückhaltesystem aktivieren!"

Ein Bestätigungssignal ertönt, bevor die beiden Jungen vom schon erwähnten Rückhaltesystem an ihre Stühle gefesselt werden.

"Was ist das? Was machst du da?", verlangt der verängstigte Canidar einige Antworten von seinem Freund.

"Eine neuartige Centauri-Technologie welche verhindert dass wir durch extreme G-Kräfte aus den Sesseln gerissen werden!", erklärt der Befragte kurz das Rückhaltesystem, lässt aber den Rest offen.

Lupi ist solchen Stress aus seinem Alltag nicht gewohnt, versucht aber tapfer sich zu beherrschen als vier weitere EMP-Torpedos auf die Venture zufliegen.

"Vier weitere Torpedos, wir müssen unsere Schildfrequenz rotieren, sonst werden die einfach durch unsere Schilde durchfliegen!"

"Nein!", wehrt Proximo heftig ab, "Schilde deaktivieren und Energie auf Trägheitsdämpfer sowie Hüllentintegritätsfeld umleiten!"

Auch wenn der Canidar keine Ahnung hat welches Ziel sein bester Freund damit verfolgt, setzt er die Anweisungen präzise um, wohl wissend dass auch die Schilde diese Waffengewalt nicht aufhalten könnten, und nickt dem Jungen am Steuer dann angespannt zu.

"Ich hoffe du weißt was du tust! Fünf Sekunden bis Einschlag, drei, zwei!"

Weiter kommt Lupi nicht, denn das folgende Manöver wirkt mit einer solch gewaltigen Kraft auf seinen Körper ein, dass ihm förmlich die Luft wegbleibt. Während der Canidar nicht einmal feststellen kann wo genau oben und unten ist, fängt Proximo die Maschine wieder ab und zielt mit geschulter Präzision auf die Warpgondeln des Schlachtschiffes.

"Computer! Quantentorpedos scharf machen, niedrige Streuung, auf manuelle Zielerfassung umschalten!", hört der kleine Wolf eine verzerrte Stimme bevor ein Bestätigungssignal sowie das typische Geräusch eines Torpedoabschusses erklingt.

"Lupi, Schilde, schnell!"

So sehr der Canidar diesem Befehl auch Folge leisten will, in seinem jetzigen Zustand kann er die zugehörigen Schaltflächen weder sehen noch betätigen. Im letzten Moment stellt dies auch Proximo fest, greift auf die andere Seite hinüber und schafft es im aller letzten Augenblick die Schilde zu reaktivieren bevor die kleine Venture an denen des Schlachtschiffes zerschellt. Der Junge hatte sich nicht verrechnet, denn wenn das angreifende Schiff auf exakt dieser Waffenfrequenz feuern wollte, mussten die Schilde ebenfalls auf 271,3 Megahertz eingestellt sein. Wie zu erwarten, durchschlagen sowohl die Quantentorpedos als auch das kleine Schiff den Schild, wobei erstere empfindliche Schäden an den Gondeln und den dort befindlichen Trägheitsdämpfern hinterlassen. Der junge Pilot zieht das Raumschiff diesmal etwas vorsichtiger hoch, und feuert noch vor verlassen des Schildes zwei präzise gezielten EMP-Torpedo, durch den Hecktorpedowerfer, auf den Maschinenraum des Schlachtschiffes.



21.04.09

Spontane Urlaubsplanung

Mit einem verschmitzten Lächeln nimmt Proximo zur Kenntnis dass diese Treffer das riesige Schlachtschiff komplett außer Gefecht gesetzt haben und schaut herausfordernd den Canidar an, welcher weniger begeistert zurückblickt.

"Bist du jetzt ganz verrückt geworden!", schimpft der Wolf auf den Piloten ein, "Du hast gerade ein Schlachtschiff von Centauri angegriffen und kampfunfähig geschossen!"

"Ein Schlachtschiff welches uns mindestens zehnfach überlegen war! Ja, und sie haben zuerst gefeuert, ich habe mich nur verteidigt!"

Verärgert wenden sich die Jungen einander ab, für Streit bleibt aber keine Zeit denn schon taucht das nächste Problem auf. Je näher sich die Beiden dem Ausgang nähern, desto dringender wird die Frage nach dem öffnen des großen Tores.

"Ich beame runter und öffne die Türe einfach von innen, es wird nicht lange dauern!", beschließt Proximo und prüft ob sein Phaser tatsächlich auf betäuben steht.

"Was machst du da?", fragt der Canidar misstrauisch als er die Waffe erblickt, "Du hast doch nicht vor schonwieder jemand abzuschießen?"

Das war in etwa das was dem Jungen tatsächlich vorschwebte, aber hatte er denn wirklich eine andere Wahl, jetzt nachdem er ein Kriegsschiff der Centauri ausgeschaltet hatte? Etwas hilflos blickt er in Lupis Richtung, unsicher wie er reagieren sollte.

"Wenn du schon da runter gehst, dann musst du das ohne dieses Ding tun! Du wirst noch jemanden damit verletzten!", fordert der Canidar kompromisslos und blockiert die aufkeimende Reaktion des Menschenjungen, "Kein Aber! Versuch es mal ohne Gewalt, falls du das überhaupt noch beherrscht!"

Demonstrativ knallt Proximo den Phaser auf einen Beistelltisch und entnimmt zwei kleine, jeweils identische Geräte aus dem Kasten neben den Schutzanzügen. Ohne eine weitere Erklärung steckt er die Modul nacheinander in eine kleine Vorrichtung auf der Steuerkonsole und tippt einige Befehle ein, bevor er die Geräte wieder abzieht.

"Dann eben auf deine Art!", entgegnet der verärgerte Junge und verschwindet nach einigen weiteren Eingaben auf der Konsole per Transporter.

Während Lupi noch angestrengt darüber nachdenkt was genau Proximo vor hat, materialisiert dieser auf der Kontrollstation. Wie zu erwarten ist nur eine einzige Person zu sehen, welche allerdings erschreckt aufspringt und mit einer Phaserwaffe im Anschlag auf ihn zu rennt.

"Hey!", schreit der Diensthabende erzürnt, "Hier haben Kinder keinen Zutritt, was machst du hier?"

Auch wenn der Junge beim Wort Kinder fast explodiert wäre, versucht er sich zu beherrschen und antwortet äußerst diplomatisch.

"Entschuldigung, bitte nicht schießen, ich soll hier nur schnell etwas für sie abgeben!", erwidert Proximo mit gespielter Angst, "Hier!"

Scheinbar etwas beruhigt senkt der misstrauische Faeli seine Waffe und nimmt den kleinen Gegenstand entgegen, welchen der Menschenjunge durch zusammendrücken auf beiden Seiten zuvor aktiviert hat.

"Was ist denn...", sagt der Beschenkte noch, bevor dieser von einem Transporterstrahl erfasst wird und spurlos verschwindet.

Ohne weitere Verzögerung, tritt Proximo an die Konsole und aktiviert die Torsteuerung, welche auch sofort reagiert und den Ausgang zum freien Weltraum öffnet. Ahnend dass der Faeli wohl bald wieder auftauchen würde, aktiviert der Mensch den zweiten Notfalltransporter, welcher auf die Koordinaten des zu groß geratenen Shuttles eingestellt ist, und landet wieder auf der Venture, bevor der Canidar seine vorher begonnenen Überlegungen zu ende denken konnte. Verzögerungslos schwingt sich der Junge auf den Pilotensessel und beschleunigt sofort auf maximale Impulsgeschwindigkeit.

"Das ging ja schnell!", staunt der Canidar, bevor er misstrauisch fortsetzt, "Was hast du mit dem zuständigen Offizier gemacht?"

"Der hat sich für einen spontanen Kurzurlaub in den Bergen entschieden!", erwidert Proximo, ohne eine genaue Erklärung zu liefern.

"Einen Kurzurlaub?", reagiert Lupi ungläubig, bevor die Sensoren-Anzeigen betrachtet, "Der Urlaub muss sehr kurz gewesen sein, das Tor beginnt sich nämlich wieder zu schließen! Ach ja, und vielleicht interessieren dich auch die zwei Schlachtschiffe hinter uns?"

Proximo ist die Entwicklung nicht entgangen, sieht aber auch dass sein Freund diesmal die Fassung behält, was unter Umständen auch am zuvor erlebten oder dass der Gegner nur mit EMP's feuert, liegen kann. Während sich das Venture immer weiter dem rettenden Ausgang nähert, schließt dieser sich immer weiter. Leider ist dies nicht das einzige Problem, denn plötzlich erschallt unüberhörbar die Stimme des Canidar.

"Zwei Vierersalven EMP-Torpedos im Anflug! Schnell weich aus!"

"Wenn ich ausweiche schaffen wir es nicht mehr raus!", gibt der Pilot seine Überlegungen zum offensichtlichen, aktuellen Dilemma preis.

Mit immer größerer Geschwindigkeit nähert sich das kleine Raumschiff dem inzwischen stark geschrumpften Spalt, dicht gefolgt von acht gnadenlosen Torpedos, welche nur ihr vorprogrammiertes Ziel kennen.



24.04.09

Windsurfen

"Wir schaffen es nicht, es ist zu weit und die Torpedos sind zu schnell, Aufschlag in Komma 009!", warnt Lupi vor den drohenden Gefahren.

"Computer! Hecktorpedorampe mit Photonentorpedos laden, Zielsystem deaktivieren, Horizontalwinkel auf Nulllinie und auf mittlere Streuung stellen!", befiehlt Proximo dem Computer und wendet sich anschließend an den Canidar, "Schilde aktivieren und auf rotierende Frequenz einstellen, Deflektorpolarität umkehren!"

Während der Wolf die Befehle umsetzt, wendet sich Proximo erneut an die KI: "Computer! Sicherheitskontrollen der Torpedosteuerung auf Konsole legen!"

Diesmal ohne Sprachkommando aber mit mindestens doppeltem Zeitdruck, aktiviert der Junge das Rückhaltesystem und feuert zwei Photonentorpedos ab. Diese kommen jedoch nicht weit, denn schon einen Wimpernschlag später bestätigt Proximo die Selbstzerstörung der Projektile und löst damit eine gewaltige Antimateriedetonation genau hinter dem Schiff aus. Nicht nur dass diese weitere fünf Verfolgertorpedos vernichtet, verursacht die Explosion doch ebenfalls eine starke Druckwelle welche die Venture mit gewaltiger Kraft nach vorne schleudert, was von der Ferne betrachtet entfernt an Windsurfen erinnert.

Innerhalb des kleinen Raumschiffes deutet die Situation allerdings weniger auf Urlaub hin, denn die gewaltigen Kräfte übersteigen erneut die Kapazitäten der Trägheitsdämpfer und wirken unbarmherzig auf die Körper der beiden Teenager ein. Völlig außer Kontrolle wird die Venture durch den dünnen Spalt hinauskatapultiert, bevor die restlichen Torpedos am nun geschlossenen Tor detonieren.

Benommen blickt sich Proximo um, doch auch reiben an den Augen scheint nichts daran zu ändern dass er absolut nichts sieht.

"Lupi! Lupi bist du da?", schreit der Junge in die Dunkelheit, erhält aber keine Antwort.

Unsicher tastet er seinen Sessel ab und findet schließlich die kleine Lampe, welche nach dem Einschalten ein irritierend schwaches aber immerhin sichtbares Licht wirft. Mit einem weiteren Griff unter den Sitz erreicht Proximo die Notentriegelung des Rückhaltesystems und befreit sich so erstmal von den Gurten, bevor er sich dem Canidar zuwendet. Lupi ist nicht nur einfach kein besonders starker Vertreter seiner Rasse sondern auch ansonsten zierlich und ist solche Kräfte auch nicht gewohnt. So verwundert es nicht, dass der kleine Wolf, durch die auftretenden Beharrungskräfte, das Bewusstsein verloren hat und so ist der Junge wohl vorerst auf sich alleine gestellt.

Wenngleich die EMP-Torpedos die Venture nicht direkt getroffen haben, so ist ihre Wirkung auf das Schiff dennoch vernichtend gewesen. Mühsam durchforstet der Junge die diversen Beschriftungen des Zentralverteilers und sitzt etwas ratlos, mit der kleinen Lampe, vor einer riesigen Menge Isolinearer Chips welche alle irgend eine Funktion haben. Während er noch grübelt, arbeitet draußen bereits die Befehlskette, woraufhin sich das Portal Centauris langsam wieder öffnet und die Kriegsschiffe dahinter erneut zur Gefahr werden. Der Jugendliche ahnt dies, kommt aber einfach nicht dahinter wie die Computerchips nun genau anzuordnen sind. Ein Griff zum Notfallmedizinkoffer soll das Problem mit dem kleinen Canidar lösen, aber auch hier fehlt Proximo das notwendige Wissen um zweifelsfrei zwischen den Medikamenten unterscheiden zu können. In seiner Not versucht er sich erneut zu konzentrieren, wobei die Inhalte aller Lehrbücher an seinem inneren Auge vorbeiziehen. Krampfhaft konzentriert er sich auf jenes mit der technischen Beschreibung der Venture und kann, bevor das Bild endgültig verschwimmt, noch die Hauptsysteme direkt mit der Reservebatterie koppeln.

Erschöpft aber etwas beruhigter atmet der Venture-Pilot aus und schafft es schließlich die Antriebssysteme und Sensoren zu aktivieren. Die sich langsam näherenden Schiffe allerdings bekommen diese Entwicklung ebenfalls mit, wollen kein Risiko mehr eingehen und feuern eine weitere Salve EMP's auf das praktisch wehrlose Schiff. Zu ihrem Pech ist Proximo aber erneut etwas schneller und leitet sämtliche Energie in den Warpantrieb um einen Sprung zu initiieren, welcher das kleine Raumschiff knapp vor den Torpedos und der Wachstation vorbeikatapultiert sowie dessen Traktorstrahl ins Leere greifen lässt.



26.04.09

Spuren im Sand

Nach einer kurzen Runde durch den Strahlengürtel eines Neutronensternes, ist sich Proximo sicher dass er nun wohl keine Verfolgung zu befürchten hat. Erneut versucht er den Canidar zu wecken und hat diesmal auch Erfolg. Scheinbar angeschlagen fasst sich Lupi an den Kopf, wobei er mit einem gequälten Laut ausdrückt welche schmerzen ihm dieser bereitet.

"Was ist passiert, was hast du nun wieder angestellt?", drückt sich der kleine Wolf verwirrt aus.

"Wir haben keine Verfolger und sind noch zirka acht Sektoren von der letzten Position der Dekora B entfernt!", berichtet der Junge in kurzen Zügen, ohne genau zu erwähnen was passiert ist.

Lupi steht immer noch etwas benommen auf, ohne seinen Freund aus den Augen zu lassen.

"Schön!", erwidert er missmutig, "Du erwartest jetzt also von mir dass ich mit den Sensoren einer Venture nach Spuren scanne, welche die Spezialisten des Einsatzkommandos mit ihrer Hightech-Ausrüstung übersehen haben, und uns anschließend direkt zu Nikira bringen!"

"Genau! Brauchst du dazu was bestimmtes?", reagiert Proximo ungeniert, während er die Kisten mit der ganzen Technik eingehend betrachtet.

"Du meinst außer einem Wunder?", entgegnet Lupi, während er sich nun wegen einem völlig anderen Grund an den Kopf greift, "Gib mit einfach einen Hyperschlüssel, ich mach das schon!"

Etwas unschlüssig öffnet der Junge den Werkzeugkoffer, "Kein Problem!"

Einige Sekunden starrt er noch verwirrt die vielen Geräte an, bevor er vom Canidar zur Seite gestoßen wird.

"Sorg einfach dass wir unbeschadet ankommen, du weißt doch eh nicht wie ein Hyperschlüssel aussieht!"

Dankbar wendet sich Proximo wieder einer Aufgabe zu, welche er auch wirklich beherrscht, auch wenn der Autopilot genau so gut zum Ziel gefunden hätte. Als sich der Aufklärer allerdings den angegebenen Koordinaten nähert, stört plötzlich ein Ruckeln die Arbeit Lupis, welchem daraufhin fast ein Werkzeug aus der Hand fällt.

"Halt das Ding ruhig, wenn ich die Leiter abreiße kann ich von neuem Beginnen!", reagiert der Canidar ruppig.

"Tut mir leid!", erwidert der Junge am Steuer, "Dieses Asteroidenfeld ist sehr dicht und du hast gesagt ich muss den Deflektor deaktiviert lassen!"

"Asteroidenfeld? Du fliegst ohne Deflektor durch ein Asteroidenfeld?", entgegnet der Canidar panisch als er auch registriert dass ohne den Deflektor die Schilde ebenfalls nicht funktionieren.

"Das geht schon!", reagiert Proximo in beruhigend lässiger Art, "Aber wir nähern uns langsam den angegebenen Koordinaten! Bist du bald fertig?"

"Gleich, nur noch das hier...", viel hastiger wie zuvor arbeitet Lupi an der Modulverbindung und drückt in schneller Abfolge auf einige Schaltflächen bevor er die Steckplätze zweier Isochips austauscht und mit einer weiteren Handbewegung die Vorrichtung aktiviert.

"Fertig!", ruft der Canidar hastig, "Aktivier den Deflektor und die Schilde, schnell!"

Immer noch völlig ruhig tut der Angesprochene das worum ihn der Wolf bittet, um sich anschließend weiter einen Weg durch das Steinmeer zu bahnen, bis die Beiden schließlich an einer Stelle mit außergewöhnlich vielen Trümmern ankommen. Ein Nicken Lupis bestätigt die Vermutung des Jungen, dass diese wohl vom gesuchten Schiff der Defiant-Klasse stammen könnten. Der Scan der Überreste ergibt erstaunlich schnell eine ganze Menge Informationen, vor allem aber viele Biosignaturen.

"Ich zähle bereits über zwanzig Biosignaturen!", berichtet der Canidar sichtlich geschockt und lässt kein Zweifel daran dass diese wohl alle einen gewaltsamen Tod gefunden haben.

"Sonst noch etwas?", fragt Proximo eisern, wohl bewusst was sein Freund damit sagen wollte.

"Hör mal", möchte Lupi vorsichtig beginnen, wird aber vom Menschenjungen harsch unterbrochen.

"Ich weiß selbst dass eine Defiant nur mit einer Normalbesatzung von dreißig Personen hat, allerdings weigere ich mich jetzt schon aufzugeben!"

Deutlich zerknirscht setzt der kleine Wolf seine Scans fort, bis er endlich eine große Anzahl Plasmasignaturen anhand ihrer Zerfallsraten zuordnen kann.

"Hier!", erregt Lupi die Aufmerksamkeit des Menschen, "Es gibt, inklusive unserer, insgesamt 38 verschiedene Plasmazerfallsraten!"

Mit herausforderndem Blick fixiert der Canidar sein Gegenüber: "Welcher der 37 Spuren möchtest du verfolgen?"

Noch einmal betrachtet Proximo eingehend die verschlungenen Kurven, welche der Computer auf den Monitor gezaubert hat, ganz genau und schaut dann seinerseits den Wolf an.

"Vorerst keiner, mit den Spuren stimmt etwas nicht!"

"Was soll damit nicht stimmen?", reagiert der Wolf völlig perplex.

"Ich weiß es nicht, aber da fehlt was!", erklärt der Junge mit konzentrierter Miene, "Laut dieser Grafik ziehen sich 22 Spuren nebeneinander bis zu diesen Trümmern! Eine weitere, sehr verzerrte, Signatur zeigt eine ähnlicher Flugbahn und macht scheinbar eine ganze Menge Wendungen, bevor sie spurlos in der Nähe der Trümmer verschwindet! Insgesamt 37 unterschiedliche Plasmaspuren, darunter unsere Eigene und die vorherigen 22, gehen ziemlich gerade von den unterschiedlichsten Ecken des Sektors bis genau an diesen Punkt!"

Ohne viel Aufhebens erkennt er das offensichtliche und zieht seine Schlüsse daraus: "Da niemand bisher die Toten eingesammelt hat ist anzunehmen, dass es schnell gehen musste und unsere eigene Flotte bisher nicht zurückgekehrt ist!"

Mit einigen Einstellungen verändert Proximo die Farbgebung der verschiedenen Linien, bis auch der Canidar die Unstimmigkeit entdeckt, welche dem Jungen, durch seine außergewöhnliche ausgeprägte Wahrnehmung, schon zuvor aufgefallen ist. Deutlich zeichnen sich die Fährten des Plasmas ab, welche erst parallel in das System hineinlaufen und sich anschließend in alle Richtungen zerstreuen, sowie eine dessen Signatur abrupt aufhört.

"Die 22 welche nebeneinander sind, müssen von der Centauri-Flotte kommen, welche sich dann geteilt hat!", bemerkt Lupi den Umstand nun ebenfalls, als er die Spuren der Schiffe genauer vergleicht, "Die eine mit ähnlicher Flugbahn und den vielen Windungen, stammt von der Defiant die wir suchen! Aber es ist unmöglich..."

Angetrieben von der Faszination diese Geheimnisses, welches möglicherweise sogar den Spezialisten der Centauri in der Eile entgangen sein könnte, filtert der Canidar erst alle Plasmaspuren der 22 Schiffe heraus. Anschließend versucht er die restlichen 14 Spuren irgendwie zu verbinden, findet aber keine Lösung.

"Es ist eigentlich unmöglich,", beginnt der weiße Wolf erneut, "aber so wie es aussieht beginnen oder enden 13 Plasmasignaturen fast exakt an der selben Stelle!"

"Und da hier niemand mehr zu sehen ist sowie alle Spuren gleichzeitig beim Zusammentreffern verschwinden, können wir annehmen dass sie hier beginnen und nicht aufhören!", führt Proximo das erneut offensichtliche aus und betrachtet erneut die knäulartigen Linien.

"Es sind also 13 Täuschungen, Nummer 14 muss von unserem gesuchten Schiff sein!", bemerkt auch der Canidar schnell und beginnt die erwähnten Plasmaspuren komplett herauszufiltern, zeigt einen zufriedenen Gesichtsausdruck als er die Linie präsentiert welche nicht an der gleichen Stelle aufhört.

Trotz des Erfolges legt Proximo weiter seine Stirn in Falten und beobachtet die 14. Plasmasignatur ganz genau. Etwas überrascht schaut ihn Lupi an, der auch an den Gedanken des Jungen teilhaben will.

"Die Signatur stammt sicher vom Angreifer,", merkt der Junge zuversichtlich an, "aber da es ebenfalls nur eine einzelne Spur ist, glaube ich dass diese, im Gegensatz zu den Anderen 13, in den Sektor hinein führt!"

Da sich der Mensch so sicher zu sein scheint, filtert Lupi alles bis auf die 14. Signatur heraus und sieht dann erstaunt auf die Linie welche von der Sektorengrenze aus hereinführt, einige Windungen nimmt und anschließend einfach aufhört.

"Eine Tarnung? Ein anderer Antrieb?", spekuliert der Canidar unsicher.

"Was würdest du sagen ist passiert, wenn du erst zwei Spuren im Sand siehst und dann nur eine weitergeht?", versucht Proximo seinen Freund mit einem wissenden Grinsen auf die Sprünge zu helfen.

Mit einem Kopfschütteln realisiert Lupi dass die Lösung klar auf der Hand liegt und er selbst hätte draufkommen müssen. Als der kleine Wolf schließlich, nach einem tiefen Seufzer, die kombinierten Linien der Defiant und des Angreifers betrachtet, ist ihm nun auch klar warum die Plasmasignatur so unsauber ausgesehen hat.

Schon wenig später erreicht die Venture den Rand des Systems und findet, ohne größere Probleme, die schon erwartete Warpspur, welche eben nicht in Richtung Centauri führt, und geht selbst auf Warpgeschwindigkeit.



27.04.09

Brotkrumen

Das Folgen der Warpspur stellt keine große Herausforderung für das Scoutschiff dar, was dem Piloten und Lupi etwas Zeit lässt sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Während der Canidar mit mengenweise Isochips und eigenartigen Schiffsmodulen hantiert, inspiziert Proximo die sonstige Ausrüstung sowie Waffenbestände der kleinen Venture. Als Aufklärer konzipiert, wird es wohl ein deutliches Problem werden dem Feind entgegenzutreten, insbesondre wenn dieser es fertig gebracht hat ein Flaggschiff mit darauf befindlicher Centauri-Technologie zu erledigen.

"Hältst du das wirklich immer noch für so eine gute Idee?", sinniert der weiße Wolf mit bedrückter Stimme, "Das gegnerische Schiff muss mindestens so stark wie eine Defiant sein!"

"Hmm, du hast sicher recht!", erwidert Proximo etwas nachdenklich, bevor er einige Schaltflächen betätigt.

"Hier spricht Kadett Proximo von Centauri, ich befinde mich momentan im Sektor 547-592, bewege mich Richtung 545-588 und Verfolge im Moment den Angreifer Dekora B's sowie den Entführer dessen Crew!", sendet der Venture-Pilot wie selbstverständlich durch den Weltraum.

Einige ruhige Momente vergehen, bis endlich eine Antwort aus dem Gerät erklingt: "Hier spricht Oregon Rex, Captain das Schlachtschiffes Ankedris! Kadett, ich weise sie an sich unverzüglich im Sektor 550-591 unseren Truppen zu ergeben und das gestohlene Schiffe auszuhändigen!"

"Entschuldigen sie Captain, aber ich kann diesen Befehl nicht befolgen!", beantwortet Proximo die eindeutigen Anweisungen, "Ich übermittle ihnen die Signaturdaten meinen Warpspur und bitte, in unser beider Interesse, um ihre Unterstützung!"

Ohne auf die Antwort zu warten, deaktiviert der Junge das Empfangsgerät und beantwortet die Frage Lupis, bevor er diese überhaupt gestellt hat.

"Ich hoffe es mein Freund, ich hoffe es."

Einen halben Centauritag später, nähert sich die kleine Venture endlich dem Verfolger, welcher offensichtlich schon seit längerer Zeit an dieser Position verweilt, welche sich in einem großen Asteroidenfeld befindet. Um ihre Ankunft geheim zu halten, aktiviert Lupi ein eigenartiges Modul welches, laut seiner kurzen Erklärung, wohl in der Lage ist das Schiff vor diversen Standard-Scanverfahren zu verbergen.

Das riesige Objekt, welches die beiden Teenager nun zu sehen bekommen, ist so gewaltig dass ihnen schnell klar wird warum die Flugbahnen durch den Asteroiden so gerade ausgesehen haben. Die Deflektorkapazitäten sind so enorm dass die größeren Brocken, in diesem Asteroidenfeld, wie Kieselsteine zur Seite geschoben und Steine bis 20 Meter Durchmesser einfach pulverisiert werden. Die vielen Schächte, Tore und Schleusen lassen keinen Zweifel daran dass dieses Schiff wohl eine Art Trägerschiff darstellt, was auch die, zur Größe vergleichbar geringe, Bewaffnung erklären dürfte.

"Wow!", entweicht dem Canidar ein Wort des Erstaunens, "Du willst dieses Ding wirklich angreifen?"

"Wenn Nikira dort gefangen gehalten wird? Ja!", erwidert Proximo absolut ernst.

"Du kannst nicht wissen dass sie überhaupt noch am Leben ist, außerdem ist es unmöglich alleine dieses Ding...", meint Lupi aufgeregt, bevor er vom Menschenjungen unterbrochen wird.

"Wer sagte etwas von alleine?", erkundigt sich Proximo überrascht, welcher gerade auf die Anzeigen schaut, bevor keine fünf Sekunden später der gesamte Sektor durch den Eintritt deines weiteren, gewaltigen Raumschiffes erschüttert wird.




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