Proximo Colonies/Stories/151-160

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Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Proximo Colonies

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22.02.09

Aussicht auf Zukunft und Vergangenheit

Einige Stunden nach dem kleinen Unfall im Übergangsquartier von Xelas, ist auch den Kindern klar was sich auf der AZA-251 Anaconda in den letzten Stunden abgespielt hat. Wie der Hauptmann ihnen berichtet, besteht die gesamte Crew des Schiffes aus Faeli und Canidar wobei letztere gegenüber der Öffentlichkeit als ganz normale Wölfe auftreten, welche einfach Haustiere der erstgenannten zu sein scheinen.

Aus diesem Grund findest sich in der gesamten Flotte auch kein einziges Schiff, welches von Canidar in der Position des Captains und des ersten Offiziers gleichzeitig kommandiert werden. Irreführung ist ein wichtiges Element ihrer Diplomatie und wie Xelas den Kleinen auch andeutungsweise mitteilt, eine gute Tarnung auch in Bezug zu ihrer Stärke. Die Gegner des Bündnisses zwischen Faeli und Canidar, falls sie denn lang genug überlebten um als solche bezeichnet werden zu können, neigten schon in der Vergangenheit sehr oft zur Unterschätzung der Schiffscrew und währten sich in vermeidlicher Überzahl, als sie Schiffe versuchten zu entern.

Manchmal führte das nicht dazu dass Gegner die Crew des schwer beschädigten Schiffes gefangennehmen konnten, sondern das angreifende Schiff Opfer eines erfolgreichen Gegenangriffes wurde. Beide alliierte Rassen sind natürlich zum taktischen Denken und Benutzen von Waffen fähig und ein Wolf mit Phasergewehr in den Pfoten sort natürlich auch zu einem gewissen Überraschungseffeckt.

Gespannt folgen die Kinder den Ausführungen Xelas und nehmen erstaunt zur Kenntnis dass sie nun zu einer der wenigen Individuen der Galaxie gehören, welche über diese Tatsache Bescheid wissen und dennoch weiterleben dürfen.

"Aber wenn wir nun das Geheimnis kenne", versucht Nikira scharfsinnig nachzuhaken, "müssen wir nun wohl auch mit ihnen leben?"

"Müssen?", lacht der große Faeli dem Weibchen über den Kopf, "Es ist eine große Ehre für uns mit ihnen leben zu dürfen. Ihr werdet das verstehen wenn wir ankommen."

Nachdenklich betrachtet Proximo die Sterne durch das Fenster des Quartiers bevor er die Frage stellt, welche ihn schon lange beschäftigt: "Und das ist mit den anderen von unserem alten Schiff? Werden die auch alle mitkommen?"

Xelas reagiert erschrocken und abwehrend auf diese Frage, ihm ist aber klar dass er den Kindern die Wahrheit sagen muss wenn er vermeiden möchte seine Glaubwürdigkeit zu verlieren.

"Also das war so", tastet er sich vorsichtig einige Stunden in der Zeit zurück, "Kurz nach dem der Angriff begonnen hatte, konnte ich euch nirgends mehr finden. Ich befahl der Crew zu warten und ging alleine um euch zu suchen."

Er schluckt merklich bevor er fortsetzt, die Bilder dieser Stunden scheinen ihn schwer getroffen zu haben.

"Ich war erst einige hundert Meter von diesem Unterstand entfernt, als eine laute Explosion hinter mir zu hören war und eine Druckwelle..."

Erneut stoppt Xelas um seine Gefühle zu ordnen und diese gleichzeitig vor den Beiden zu verbergen.

"Jedenfalls bin ich zurückgelaufen, doch alles war zerstört, ich hab leider nur noch Teile..."

Mit Tränen in den Augen drückt der Hauptmann die Kinder an seine Brust, welche keine Gefühlsregung zeigen. Der Schock sitzt tief, aber zumindest verstehen sie jetzt dass die Crew der Schneeleopard nicht länger Teil ihrer Reise ist.



25.02.09

Neue Größen

Stunden später schläft Proximo friedlich in seiner Koje und träumt gerade von einem riesigen, schneeweißen, sprechenden Teddy-Eisbären, welcher Ballons in der einen Hand hält und mit Hilfe dieser durch die Luft fliegt. Der Kleine sitzt auf dem Kopf des übergroßen Kuscheltiers und betrachtet erstaunt die kleine Welt unter ihm, als plötzlich die Luftballons platzen, er Richtung Erde fällt und kurz darauf erschrocken in das Gesicht Xelas blickt.

"Komm schnell mit, wir sind da!", hört er Junge den Faeli sprechen, steht blitzartig auf und läuft diesem Richtung Schiffsbug hinterher.

Was er dort erblickt, entlockt ihm nur ein erstauntes "Wow!" mit weit aufgerissenen Augen sieht er beeindruckt der vorbeiziehenden Station nach welche, wie er von seinem Ziehvater erfährt, den klangvollen Namen Centauris Wache trägt und die Registriernummer AZA-215 ihr Eigen nennt. Die gewaltige Station verdeckt den gesammten Mond, welchen man beim Vorbeiflug nur noch erahnen kann und bei näherem hinsehen sieht man unzählige winzige Schiffe welche wie emsige kleine Bienen ihrer Tätigkeit nachgehen.

"Was ist denn das da?", fragt der Junge und stupst Xelas mit seinem Ellenbogen an, "Das Große dort an der Station!"

Der Hauptmann hat selbstverständlich keinen blassen Schimmer, glücklicherweise mischt sich die schon bekannte Canidar mit grauen Fell und den gütigen braunen Augen, welche sich inzwischen als Lyra Lycaon vorgestellt hat, in das Gespräch ein.

"Dies mein Junge ist der Prototyp einer neuen Schiffsserie", beschreibt der Wolf das gewaltige Objekt dass gegenüber der mondgroßen Station immer noch eher zierlich wirkt, "Hier entstehen die meisten neuen Typen erst als Prototyp und werden aufwendigen Analysen unterzogen bevor sie als Serienmodell für die Siedler der Galaxie zur Verfügung gestellt werden. Centauris Wache ist weit mehr wie eine einfache Raumstation oder Anhängsel des Dysosphären-Orbitalseils. Die Raumstation verfügt über eine eigene Werften, Raffinierungsfabriken, Forschungseinrichtungen, Dockplätze für hunderte Schiffe, mehrere Handelszentren aber auch zivile Wohneinrichtungen. Als absolut größter militärisch-ziviler Stützpunkt der Region ist dieser Ort das Herz der galaktischen Diplomatie, Wirtschafts-, Forschungs-, Offensiv- sowie Defensivplanung der Canidar-Fali-Koalition."

Die Canidar schaut Proximo fragend an und erhält nur ein unsicheres Nicken, wobei ihr auch klar wird dass der Junge nicht viel von dem verstanden hat was sie über die Station erzählt hat. Deshalb fasst sie kurz das Gesagte zusammen.

"Das was du da vor dir siehst ist nicht einfach nur eine Station. Dieses gewaltige Bauwerk bietet der Dysosphäre Schutz und ermöglicht ihr mit einer großen Anzahl von Rassen dieser Galaxie in Kontakt zu treten, ohne die Sicherheit des Planeten gefährden zu müssen. Außerdem wird praktisch jedes neue Schiff erst hier gebaut, bevor die Baupläne für die restlichen Bewohner der Galaxie freigegeben werden."

Wieder nickt der Angesprochene unsicher, dennoch scheint er viel zu abgelenkt von all den Dingen die um ihn herum passieren um den Ausführungen der Canidar exakt zu folgen.

"Du hast doch noch überhaupt nichts gesehen", mischt sich die Stimme eines jungen Wolfes ein, welchen Proximo und Nikira zuvor unter sehr seltsamen Umständen kennengelernt haben und sich inzwischen als Lupi Arcto vorgestellt hat, "Da... es passiert gleich!"

"Was passier gleich?", erwiedert der Junge unsicher und blickt erwartungsvoll in Richtung des kleinen Canidar, welcher jedoch reaktionslos stehenbleibt und in Richtung der gewaltigen Kugel schaut, welche von der mondgroßen Station umkreist wird.

Irritiert wendet Proximo seinen Blick wieder in Richtung des großen Fensters. Mit den Augenwinkeln nimmt er wahr wie ihnen immer mehr Faeli und Canidar gesellschaft leisten. Es wird eigenartige ruhig an diesem sonst sehr beliebten Ort für Conversation und auch draußen spielen sich eigenartige Sachen ab.

All die kleinen Schiffe die noch wenige Minuten zuvor emsig die Station und die riesige Kugel umflogen haben, scheinen auf einmal verschwunden. Auch scheint kein größeres Schiff mehr an- oder abzudocken und für den geübten Betrachter ist zu erkennen wie die schweren Waffen und Schilde Centauris Wache geladen werden.

Verhalten flüstert der junge Wolf in Richtung des Jungen: "Alle Besucher und zivilen Schiffe müssen an der Station angedockt bleiben oder in ausreichendem Abstand warten. Mein Papa sagt das dient zur Sicherheit von Centauri!"

"Warum... was passiert da eigendlich?", versucht Proximo endlich hinter das Geheimnis zu kommen, doch bekommt nur eine sehr unbefriedigende Antwort.

"Warte einfach, gleich ist es so weit!", antwortet der Canidar und wendet sich erneut in Richtung des Schauspiels.

Dem Jungen bleibt nichts anderes übrig als es ihm gleich zu tun. Die Zeit scheint einfach nicht vergehen zu wollen bis endlich etwas passiert. Erst kaum sichtbar, dann immer deutlicher bildet sich ein heller Riss in der Oberfläche der riesigen Kugel. Ganz langsam verbreitert sich dieser, immer heller wird seine Erscheinung und Proximo kneift geblendet die Augen zu. Ganz langsam gewöhnt er sich an die Helligkeit und wie er genauer hinschaut sieht er dass dieser Riss eigendlich eine gewaltiges Tor mit einem Durchmesser von mehreren hundert Kilometern ist.

Ein weiteres "Wow" kommt über seine Lippen, als das Schiff dieses passiert und sich plötzlich der Blick auf das Innere der Dysosphäre eröffnet. Im Zentrum des runden Gebildes steht eine Sonne und bestrahlt mit ihrem Licht die Wände rundum, welche großteils von Gebäuden aber auch teilweise Vegetation besetzt sind. Die Dimensionen sind so gewaltig dass sich detailierte Strukturen nur erahnen lassen, dennoch scheint alles sehr belebt und erstaunlich weich und natürlich.

Wärend sich die Schiffe immer weiter der Sonne im Zentrum nähern, bekommt Proximo Angst dass sie in dieser verglühen könnten. Im gleißenden Licht des Sterns werden jedoch bald Umrisse erkennbar. Erst nur als unscheinbarer Fleckenhaufen auf der Sonne, dann als riesige Ansammlung an Werften. Die Ängste des Jungen erweisen sich entgültig als unbegründet, als das Schiff an den Andockklammern einer Werft seine Ruheposition findet.



28.02.09

Verräterische Gerüche

Schon wenige Minuten später befindet er sich auf der Oberfläche der Dysosphäre und entkommt für einige Minuten der Überwachung Xelas und der Aeren. Der Junge kommt aus dem Staunen einfach nicht herraus und betrachtet mit weit geöffneten Augen den Himmel in dessen Mitte unbeweglich die gewaltige Sonne steht. Die wirkliche Attraktion ist allerdings der Ausblick auf den Horizont. Dort wo bei normalen Planeten dieser beginnt und die Sichtweite eingeschränkt wird, ist hier die umgekehrte Krümmung erkennbar.

Ein Großteil des Himmels lässt die gewaltigen Ausmaße der Dysosphäre und weitere Landmassen erahnen, auch wenn diese von Dunst in den oberen, künstlichen Atmosphärenschichten verwaschen scheinen. Verträumt betrachtet Proximo die Lichtspiele welche sich durch die Begegnung aus kleinst-Materiepartikeln der Sonne und dem starken Energiefeld ergeben, welches den Himmel überspannt, bis ihn eine Stimme aus deinen Gedanken reißt.

"Hey Proxi!", hört er Nikira aus der Ferne rufen, welche anschließend schnellen Schrittes auf ihn zukommt, "Wo hast du denn gesteckt?"

Etwas verwundert blickt der Angesprochene auf und antwortet irrigiert: "Ich weißt nicht... was meinst du denn? Xelas hat mich mitgenommen um mir den Landeanflug zu zeigen."

"Ohne mich?", fragt das Katzemädchen leicht gekränkt, "Ich hab dich die ganze Zeit gesucht und... wo wir grade bei Suchen sind... ich glaube Lyra sucht dich?"

Mit ratlosem Gesichtausdruck blickt der Junge in Nikiras Augen.

"Der große graue Wolf... du weißt schon!", versucht sie Proximo auf die Sprünge zu helfen.

"Oh, ach so!", schlagartig hellt sich seine Miene auf, "Was will sie denn von mir?"

"Sie sagte etwas von einer Untersuchung...", erinnert sich die Faeli dunkel an das Gespräch mit Lyra

"Oh...", antwortet der Junge nur, wobei seine Mimik deutlich in Unbehagen abrutscht, "Muß das wirklich sein?"

Ein wenig überrascht über diese Frage reagiert Nikira nur mit einem Kurzen "Ich denke schon...", dreht sich anschließend zu Proximo um und blickt ihm tief in die Augen.

"Du hast doch nicht etwa Angst davor?", meint sie erst neckisch, setzt dann aber etwas ernster nach, "Oder?"

"Ich? Nein, nein!", antwortet der Angesprochene mit abwehrender Körperhaltung, "Wie kommst du denn auf sowas?"

"Ich weiß nicht...", forscht das Katzenmädchen nach und beobachtet ihr Gegenüber mit scharfen Blicken.

"Es könnte etwas damit zu tun haben dass du deinen Schwanz eingezogen hast, die Haare darauf in alle Richtungen abstehen, du zitterst, schwitzt und ganz nebenbei...", bei diesen Worten tritt sie mit einem gefährlichen Grinsen an den Jungen heran, woraufhin dieser erschrocken zurückweicht, "können wir Faeli den Geruch von Angstschweiß wahrnehmen!"

"Also gut", räumt Proximo ein, bevor er flüsternd fortsetzt, "Vielleicht ein ganz kleines bischen..."

"Sei kein Baby!", fährt ihn die Faeli fauchen an und packt bestimmt seine Hand, "Wir gehen jetzt Lyra suchen!"



09.03.09

Die Diagnose

Die Suche nach dem großen, grauen Wolf stellt sich als nicht besonders schwierig heraus, da dieser bereits zusammen mit Xelas auf die Rückkehr des Jungen wartet. So bleibt Proximo nichts anderes übrig als die Diagnose über sich ergehen zu lassen.

Wenngleich die Untersuchung, durch Erfahrungen aus der Kindheit, Unbehagen in ihm auslöst, scheint das aller Schlimmste daran jedoch das Grinsen der Faeli- und Canidarärzte zu sein. So erfährt er schmerzlich, dass nicht nur Faeli sondern auch Canidar eine feine Nase haben und seine Angst wie ein großes Aushängeschild auf ihn aufmerksam macht.

Im Zentrum aller Augen wie ein bunter Hund, wird er von allen die ihm begegnen aufmerksam beobachtet und beschnuppert. Besonders unangenehm sind für ihn allerdings die Blicke der jüngeren oder gleich alten Welpen, welche ebenfalls auf ihren Aufruf, im gleichen Raum, warten müssen. Endlich ist es so weit und Proximo geht doch mit einer gewissen Erleichterung in Richtung der Ärzte, wenngleich ihm der Gedanke daran nicht gefällt, kommt er so doch schnell aus diesem Zimmer raus.

"Hallo Kleiner!", wird der Junge mit neckisch vom einem Canidar begrüßt, "Du bist wohl der besondere Patient!"

Proximo ist unschlüssig was er erwidern soll und mustert die eigenartige Gestalt, welche ihm gegenüber steht, kurz. Der Wolf ist nicht besonders groß, im Vergleich zu den Anderen, scheint aber freundlich und aufgeschlossen, sehr seltsame Wesenszüge für einen Canidar.

"Ich bin nicht mehr so klein!", antwortet der Junge schließlich und schaut den Arzt mit etwas verärgertem Gesichtsausdruck an.

"Das trifft sich gut", meint dieser allerdings nur verschmitzt, "Wenn du schon groß bist, hast du auch sicher nichts gegen wenn wir gleich beginnen!"

Der Kleine hat nicht wirklich eine Wahl, vor allem jetzt als er behauptet hat er wäre schon groß, und so muss er die Untersuchung wohl ober übel über sich ergehen lassen.

"Leg dich bitte einfach hier hin, wir machen den Rest", hört Proximo die Aufforderung des Canidar und legt sich seufzend auf das Biobett.

Die Decke ist in einem schlichten Weiß gehalten und die vielen blinkenden Lichter um ihn herum wecken erneut Unbehagen. Auch die eigenartigen Geräte in den Händen der Ärzte wirken nicht unbedingt vertrauenserweckend. Kalter Schweiß rinnt über die Stirn des Jungen, ein inneres Kältegefühl gesellt sich zur sonstigen Anspannung, die Zeit scheint einfach nicht vergehen zu wollen.

Auch wenn die gesamte Untersuchung fast völlig schmerzfrei abläuft, den kleinen Ritzer auf der Handfläche spürt er durch die Anspannung fast nicht, so ist Proximo doch sehr froh den Untersuchungsraum verlassen zu dürfen, auch wenn dies bedeutete wieder zu den anderen Kindern in den Warteraum zu müssen.

Während er nun dort wartet und sich weiter von den anderen, neugierigen Faeli und Canidar beschnuppern lassen muss, wird Xelas zu einer Besprechung mit den Ärzten gerufen.

"Setzen sie sich...", spricht der Canidar und blickt fragend in Richtung des Faeli.

"Xelas, einfach nur Xelas", antwortet dieser und streckt seine Hand in Richtung des Arztes, welcher diese allerdings einfach ignoriert.

"Nun Herr Xelas", beginnt er ohne weitere Verzögerung, "Ich habe gehört sie sind der Vormund dieses Menschenkindes mit dem Schwanz. Wissen sie näheres über seine Herkunft oder die Ursprünge seiner genetischen Mutationen?"

Der ehemalige Hauptmann ist sich nicht sicher wie er die Frage beantworten soll. Viel weiß er nicht über die frühe Kindheit Proximos, einzig und alleine der kleiner Kristall und ein Tritanimmesser, beides gut gehütete Geheimnisse, scheinen eine Verbindung zur Vergangenheit des Jungen herzustellen. Hin und her gerissen wägt der Faeli die Vor- und Nachteile ab und beantwortet die Frage anschließend mit unsicherer Mine.

"Tut mir leid, ich weiß leider auch nichts Genaues über seine Herkunft. Wir fanden ihn in einem schwer beschädigten Schiff der Venture-Klasse, seither ist er so etwas wie ein Sohn für mich geworden. Was die Vergangenheit betrifft so weiß wohl nur der Junge selbst darüber Bescheid und er redet ungern darüber."

Unsicher betrachtet Xelas die Reaktionen Canidar. Ob er ihm seine Geschichte wohl abkaufen würde?

"Nun, nicht so wichtig, es war lediglich persönliches Interesse", meint der Arzt mit einem verschmitzten Grinsen, zeigt dann aber wieder eine ernstere Mimik als er den Satz fortsetzt, "aber ich glaube wir sollten jetzt ernsthaft über die Physiologie des Jungen reden!"

Der Canidar blättert in seinen Unterlagen mit all den medizinisch- komplexen Wörtern und Satzstellungen. Schließlich fasst er das erneut Gelesene in einfachen Worten zusammen.

"Dieser Mensch weißt schwere Beschädigungen seines Erbguts auf, es ist ein Wunder dass er noch lebt..."

Dieser erste Satz trifft Xelas schwer. Seine Ähnlichkeit zu den Faeli war nie ein Problem in ihren Reihen, allerdings ist dies für einen Menschen doch sehr ungewöhnlich.

"Einige Defekte scheinen sich für den ungeübten Betrachter positiv auszuwirken", setzt der Arzt ungetrübt seinen Bericht fort, "Es ist ihm scheinbar ohne Probleme möglich die natürlichen physischen Grenzen zu überschreiten, seine Wahrnehmung ist ebenfalls als überdurchschnittlich, für einen Menschen, einzustufen und bei der Zellregeneration übersteigt diese scheinbar das Zehnfache des Normalen."

Die Mine des ehemaligen Hauptmannes wird etwas zuversichtlicher, allerdings verrät ihm die Mimik seines Gegenübers dass es wohl auch ein Aber gibt.

"Physische Grenzen wie auch Zellteilungsraten haben ihren guten Grund. Der Defekt mag, wie schon erwähnt, positive Nebenwirkungen aufweisen, allerdings ist die Anzahl der Zellteilungen aller bekannten Humanoider begrenzt."

Xelas versteht wohl die Sätze des Canidar, kann sich jedoch keinen Reim darauf machen. Begrenzte Zellteilungen und natürliche Grenzen?

"Die menschliche Spezies hat meines Wissens nur höchstens ein Zehntel der Lebenserwartung eines Faeli oder Carnidar und eine erhöhte Zellteilungsrate führt ohne Frage zu einem noch schnellen Alterungsprozess.", versucht der Arzt die Situation besser zu erklären, "Die extreme Überschreitung der körpereigenen Limits hingegen kann zur Überlastung des Organismus bis zum plötzlichen Tot führen!"

Viel eindeutiger geht es wohl nicht und so versteht auch der ehemalige Hauptmann die Situation.

"Und?", fragt er mit flehendem Gesichtsausdruck, "Kann man dagegen irgendetwas machen?"



18.03.09

Segen der Technik

Auch wenn es auf Centauri viel mehr zu entdecken gibt, wie ein Humanoider je erfassen kann, sind die Jahre Proximo's Entwicklung geprägt von Alltag und gleichmäßiger Entwicklung. Die zugeteilte Wohneinheit auf dem Planeten ist viel mehr wie nur ein einfaches Haus oder gar Wohnung. Durch die gigantischen Ausmaße der Dysonsphäre und vergleichsweise geringer Bevölkerungsdichte, spielt Platzmangel keine Rolle im Wortschatz der Canidar oder Faeli. So ist es auch Proximo, Nikira und Xelas möglich gemeinsam ein großzügig angelegtes Gebäude zu bewohnen.

Von dort aus treten die beiden, inzwischen Jugendlichen, täglich ihren Weg zu ihren Ausbildungsplätzen an. Das Faeli-Mädchen, welche ihre Liebe zu Natur und Lebensformen entdeckt hat, scheint in ihrer gewählten Rolle als Ärztin voll aufzugehen. Gleichzeitig hat sie sich als sehr geschickt im Umgang mit Computern und Geräten erwiesen welche für die meisten nur eine komplexe, abgeschlossene Einheit darstellen und nutzt ihre Freizeit oft dazu für Proximo unverständliche Dinge in diese Maschinen einzugeben.

Der wiederrum geht lieber etwas direkter an die Sachen heran. Nach einigen Fehlerversuchen in der Materie der Sozialpsychologie und Wissenschaft, scheint er seine wahre Berufung als Pilot von kleineren Gleitern und Jägern gefunden zu haben. Wenngleich auch seine Stärken im Planungs- und Maschinen- sowie Waffentechnischen nicht verschwiegen werden müssen, führt seine eher ungeduldige Art oft zu Konflikten in diesen Bereichen. Hinter dem Steuer eines kleinen Jägers allerdings, ist es gerade seine offensichtliche Ungeduld die rasche Entscheidungen begünstigt, welche unerlässlich bei vielen Manövern sind. Seine unbezähmbare Neugier sowie Ungeduld wird ihm nicht selten zum Verhängnis und bringen ihn oft in ernste Schwierigkeiten.

Xelas hatte als Faeli kein echtes Eingliederungsproblem und bekommt recht schnell eine gute Position in der Kommandostruktur Centauris. Wenngleich nur wieder als Hauptmann und ohne Befehlsgewalt über ein eigenes Schiff, verrichtet er die ihm zugeteilte Arbeit mit äußerster Präzision und Zufriedenheit. Es ist wohl kein Zufall dass er die Möglichkeit erster Offizier eines Schlachtkreuzers zu werden ausschlägt, obwohl dies eigentlich einer seiner früheren Ziele war. Ohne Frage genießt der Hauptmann die Zeit mit den beiden Kindern und findet in seiner Rolle als Vater wohl deutlich mehr wie in der eines Captain.

Der gleichmäßig schneeweiße Canidar Lupi Arcto, welchen Nikira und Proximo auf der AZA-251 Anaconda in einem Luftschacht kennengelernt haben, hat inzwischen den Weg des Wissenschaftlers eingeschlagen und hat sich in den letzten Jahren vermehrt im Bereich der Modulen Technologien einiges an Ansehen bei seinen Kollegen erarbeitet. Für seine vorsichtige Art bekannt, scheint er das komplette Gegenteil Proximos zu sein. Allerdings neigt der weiße, zierliche Wolf genau wie Proximo zu unberechenbarem Verhalten, insbesondere wenn er seine Ehre als Rudelmitglied verletzt sieht, was der Menschenjunge oft ausnutzt um sie beide in gefährliche Situationen zu bringen. Dennoch, oder gerade deshalb, sind die Beiden die besten Freunde geworden, woran auch die gewaltige physikalische Entfernung von ungefähr 1 Million Kilometern zwischen ihren Wohnorten nichts zu ändern vermag. Die technischen Einrichtungen machen praktisch jeden Bewohner der Dysonsphäre zu einem direkten Nachbar, denn Entfernung spielen keine Rolle wenn die nächste, beliebige Haustüre nur einen Tastendruck entfernt ist.

Aber nicht immer ist Technologie ein Segen und gerade die extreme Entwicklung in dieser Richtung, scheint die Freunde zunehmend träge werden zu lassen. Wie sich dies im Alltag auswirkt lässt sich wohl am besten anhand eines ganz normalen Durchschnittstages im Leben der jungen Erwachsenen ausführen.

In tiefen Schlummer versunken erahnt Proximo noch gar nicht den Anbruch eines neuen Tages als ihn ein unvermitteltes, immer lauter werdendes Piepsen aus seinen Träumen reißt. Träge reibt er sich den Schlaf aus den Augen um dann einem kurzen Aufbäumen wieder zurück auf die weiche Unterlage zu sinken.

"Computer! Alarm aus!", befiehlt der Junge um dann wieder langsam die Augen zu schließen.

Keine zwanzig Sekunden später allerdings ertönt der nervige Ton allerdings erneut und bringt den angehenden Erwachsenen endgültig dazu seine Füße außerhalb des Bettes auf den Boden zu stellen.

"Guten Morgen Kadett, es exakt 2,10 CNT Subzyklus 50!", erklingt die weibliche Stimme des Computers, "Die Außentemperatur beträgt 293,16 Absolut, Luftfeuchtigkeit 42,92%. Ihre erste heutige Schulungseinheit beginnt um 4,00 CNT!"

Noch etwas schlaftrunken erinnert sich Proximo an die Zeiteinteilung Centauris in 100 Zeiteinheiten pro Tag, welcher als Zyklus seit Inbetriebnahme der Dysonsphäre ausgedrückt wird. Der Computer liest selbstverständlich nur den letzten drei Stellen des Zyklus vor, denn an den anderen sind für gewöhnlich von geringem Interesse. Wenngleich der Computer nur etwas von Subzyklus 50 sprach, ist Proximo inzwischen klar dass damit Zyklus 438.050 gemeint ist, ohne lange darüber nachzudenken. Wie alle Werteeinteilungen auf Centauri verwendet auch die Uhrzeit eine Zahlenbasis von 10 und muss nicht so kompliziert umgerechnet werde, wie es bei der Sunda-Zeitrechnung der Fall war, dessen Zahlenbasis die 12 ist. Dennoch ist es am Anfang eine ganz schöne Umstellung einem Tag zu folgen, welcher ungefähr 30 Sunda-Stunden dauert und mit dem Start der Beleuchtungsphase um 0,00 CNT beginnt, was eine Zeiteinheit des Centauri-Tages zu etwa 18 Minuten auf Sunda macht und 0,00 CNT etwa 6 Uhr morgens entsprechen lässt. Etwas missmutig steht der eben Geweckte schließlich auf und tastet mit den Fingern seine Cetisuite ab, welche er kurz nach seinem Eintreffen auf Centauri bekommen hat. Diese Erfindung Centauris verhilft allen Einwohnern zu ungewöhnlich hoher Gesundheit und langem Leben, da es darüber möglich ist sämtliche Körperfunktionen genau zu überwachen und eventuelle Mangelerscheinungen oder Fehlfunktionen sofort auszugleichen. Sogar bei schwersten Verletzungen ist es dem Anzug möglich Hilfe zu rufen und lange genug am Leben zu erhalten bis diese eintrifft. Durch gezielte Impulse kann sich die Faserstruktur sogar punktuell verhärten um bei Knochenbrüchen zu schienen oder Verletzungen überhaupt zu vermeiden. Dennoch ist dieses technische Wunderwerk federleicht und situationsbedingt sogar so durchlässig dass es unnötig ist es auszuziehen um die Schalldusche zu benutzen.

Wie er so über all die Dinge über ihn rundum nachdenkt, erinnert er sich daran was heute auf dem Unterrichtsplan steht. Kurzum sind es kaum seine Lieblingsfächer und so kreisen seine Gedanken darum einfach krankzufeiern. Wenngleich das in seiner frühen Kindheit kaum ein Problem gewesen wäre, muss er diesen Gedanken schnell verwerfen und blickt etwas frustriert auf den grün glimmenden Gesundheitsindikator auf dem Bildschirm seines linken Unterarms. Genau jene Frustration bekommt die KI von Centauri auch postwendend zu spüren.

"Computer! Warum ist der Alarm nochmal losgegangen? Ich habe doch befohlen ihn zu deaktivieren!"

"Die Autorisierung zu diesem Befehl wurde ihnen entzogen.", antwortet die Computerstimme unverzüglich, "Ich wurde angewiesen jegliche Weckversuche so lange zu wiederholen bis diese erfolgreich waren."

Ärgerlich bewegt sich Proximo langsam in Richtung der Schalldusche: "Entzogen? Von wem?"

"Die Anweisung wurde von ihrem Erziehungsberechtigten Hauptmann Xelas erteilt und wurde durch die KI als erlaubtes Erziehungsmittel bestätigt."

Mit einem leisen Seufzer akzeptiert der Jugendliche die unbestechliche Logik der Maschine und betritt die Dusche, selbstverständlich ohne den hauteng anliegenden Anzug auszuziehen. Ungeduldig wartet er die Prozedur ab trotz ihrer durchschnittlichen Dauer von nur 0,2 Zeiteinheiten, was zirka 3,6 Sunda-Minuten entspricht, nach Proximos Meinung immer noch zu lange geht. Nach knapp 0,12 Einheiten möchte er ungeduldig die Dusche verlassen, wird allerdings von der wohl bekannten KI daran gehindert.

"Die Reinigungssequenz ist noch nicht beendet! Bitte begeben sie sich wieder in die Schalldusche um die Sequenz zu beenden!"

"Ich will aber nicht!", stellt sich Proximo gegen den Willen der Maschine und klopft versucht erfolglos die Schiebetüre manuell zu öffnen, "Computer! Mach die Türe auf!"

Wenig beeindruckt antwortet die KI auf den Befehl des Jungen: "Befehl nicht ausführbar! Die Anweisung eines Erziehungsberechtigten erfordert die vollständige Ausführung der Reinigungsprozedur!"

"Du öffnest sofort die Türe!", befiehlt der Junge gereizt und verstärkt seine Forderung sogar noch, "Sofort!"

"Befehl nicht ausführbar! Die Anweisungen eines...", reagiert der Computer erneut mit kalter Logik, bevor er barsch unterbrochen wird.

"Das wollen wir doch mal sehen!", schnaubt der Eingesperrte wütend, "Computer! Notfallüberbrückung der Türkontrolle, Autorisierung Proximo 2-8-3-4!"

Ohne eine weitere Audiobestätigung öffnet sich die zuvor verschlossene Türe und erfüllt damit endlich den Wunsch des Menschen. Leider hat dieser die Rechnung ohne Xelas und dem Computer gemacht, wobei dieser sofort ersteren über den vermeintlichen Notfall Informiert. So dauert es auch keine 10 Sekunden bis der Faeli mitten im Raum materialisiert, kurz die Lage prüft und dann Proximo mit strengen Blicken fesselt und lautstark zu schimpfen beginnt.

"Wie oft muss ich dir eigentlich noch erklären dass die Notfallüberbrückung für Notfälle gedacht ist? Deshalb heißt es auch Not-fall-überbrückung wobei die Betonung auf Not liegt!"

"Aber der Computer...", versucht sich der Angesprochene erfolglos zu rechtfertigen.

"Der Computer macht genau das was er soll!", bestätigt der Hauptmann die Vorgehensweise der KI, "Was man von dir nicht gerade behaupten kann!"

Ohne ein weiteres Wort drückt Xelas auf seinem kleinen Unterarmcomputer herum, verschwindet auf dem selben weg wie er zuvor erschienen ist und hinterlässt einen zerknirschten Jugendlichen der sich daraufhin wieder, mit gesenktem Kopf, in die Schalldusche begibt. Es dauert dann auch nicht mehr lange bis ein grünes Licht an der Wand aufleuchtet und sich die Künstliche Intelligenz erneut meldet.

"Reinigungssequenz abgeschlossen! Bitte wählen sie eine Tagesbekleidung aus!"

Wenig begeistert nimmt Proximo einfach irgend einen der Kleidungszusammenstellungen und drückt auf den kleinen Knopf neben dem entsprechenden Bildsymbol. Fast ohne Zeitverzögerung wird er von einem Transporterstrahl erfasst und materialisiert voll bekleidet neben dem Replikator zwei Zimmer weiter.

"Automatische Nahrungsmittelzusammenstellung ermittelt!", ertönt es metallisch aus Gerät, "Mischbrot mit 4 Wurstsorten sowie frische Butter in Scheiben aufgeteilt."

"Die Butter?", denkt der Junge irritiert, bevor die frischen, belegten Brötchen materialisieren und sich das Mysterium klärt.

Wenig erfreut dass seinen Entscheidungen so vorgegriffen wird, verschränkt er die Arme.

"Ich hätte lieber... Nudeln mit Fleischsoße und geriebenem Käse", ändert Proximo die Wahl des Computers und bemerkt dabei schmerzlich dass er anscheinend schon so redet wie die KI.

Anstandslos repliziert sich das Nahrungsmittel und wird eben so schnell vertilgt, schließlich sind nur noch knapp 1,20 Zeiteinheiten bis zur Unterrichtseinheit um 4,00 CNT.



18.03.09

Tage wie dieser

Schnell schmeißt der Junge die Reste der Mahlzeit in den Dematerialisierer und schaut hastig auf die kleine Bildfläche am Arm. Schon 33,69, höchste Zeit also endlich die Zielkoordinaten der Ausbildungskomplexes 583 einzugeben, doch sogar das nimmt ihm der Computer ab. Ein großes rotes Symbol, welches nur darauf wartet angeklickt zu werden, springt Proximo praktisch ins Gesicht. Seufzend drückt er wohl oder übel auf das Symbol und findet sich wenige Sekunden später auf seinem Sitzplatz im Schulkomplex wieder.

Es ist einer jener Tage, an dem die Zeit langsamer wie sonst durch die Sanduhr des Lebens zu rinnen scheint, sich gerade ein schwarzbrauner Canidar am Rednerpult den Mund fusselig redet und die Vorzüge von Planung und strategischem Vorgehen anpreist, als Proximo ein weiterer, leiser Seufzer entflieht.

"Langwierige Planung und Überlegungen sind genau das was ich in einer Weltraum-Nahkampfsituation brauche", denkt sich der junge Mensch mit merklichem Sarkasmus und schaut sich in dem geräumigen Saal um.

Die eher kühle Art der Canidar zeichnet sich gerade bei solchen Schulungsräumen deutlich ab. Weiche Konturen sucht man vergeblich im rein praktisch eingerichteten Lehrsaal des Schulungskomplexes 583. Wie in jedem Anderen auch, bestimmen metallene und dunkle Farben das Bild, die wenigen künstlerischen Einrichtungsgegenstände sind praktisch restlos der Faeli-Kultur zu verdanken und bedecken nur sehr unzureichend die kahlen Wände. Erneut seufzt Proximo, einig mit sich selbst dass wer wohl nie eine kommandierende Position übernehmen wird. Fliegen, ja genau das ist seine Domäne und dafür, denkt er bei sich, wird er wohl nie etwas aus dieser ermüdenden Unterrichtseinheit gebrauchen.

Das Mittagessen lässt sich der Junge direkt auf den Tisch vor ihm beamen und stopft die Nahrung in sich hinein ohne überhaupt den genauen Geschmack zu analysieren. Warum sollte er auch, schließlich birgt jedes Lebensmittel die gleiche, ausgewogene Mischung aus Kohlehydraten, Fetten, Mineralien, Spurenelementen, Ballaststoffen, Vitaminen und einigen anderen Stoffen welche wohl irgendwann einmal im Unterricht erwähnt wurden.

Er bekommt nicht mit dass er die ganze Zeit von einer kleinen Gruppe Faeli-Weibchen beobachtet wird, welche kichernd über seine Extremitäten tuscheln. Ohne Notiz von ihnen oder den Canidar zu nehmen, welche gerade von einem beaufsichtigenden Lehrer gerügt werden, weil sie schonwieder ohne Besteck gegessen haben, geht Proximo zurück in den Lehrsaal.

So langweilig wie der Unterrichtstag begonnen hat, zeigt er sich nun auch in den Fächern Quantenmechanik, Zoologie sowie Astrophysik. Schließlich findet der unbeschreiblich lange Tag doch endlich ein Ende. Mir spürbarer Erleichterung steht Proximo auf und drückt einige Knöpfe auf dem Gerät an seinem linken Unterarm. Wenige Sekunden später materialisiert er auch schon einige tausend Kilometer entfernt an dem Ort den er Zuhause zu nennen pflegt, wenngleich er den Unterschied zu anderen Bauten der Dysonsphäre kaum beschreiben kann.

Dort angekommen begrüßt er kurz Xelas mit einem trägen "Hallo", welcher sich gerade ebenfalls im Raum materialisiert und bestellt beim Replikator das automatisch vorgeschlagene Menü. Was genau er in sich hineingeschlungen hat, ist spätestens beim betreten der Schalldusche vergessen und genau so gedankenverloren steht er in dieser bis das grüne Licht aufleuchtet, welches das Ende der Prozedur bekannt gibt. Die Mundhygiene hat sich durch die Nahrungszusammenstellung des Replikators schon beim Essen erledigt, und so muss der Junge nur noch in sein Bett fallen, welches sich sofort automatisch auf seine Konturen einstellt und somit die perfekte Schlafposition ermöglicht.

Kurz bevor der Junge endgültig in tiefen Schlaf fällt, überkommt ihn ein Bedürfnis, welches auch durch die modernste Technik nicht verhindert werden kann. Ihm ist klar dass der Spezialstoff seines Schlafanzuges jegliche Flüssigkeit anstandslos durchlassen würde ohne eine feuchte Stelle zu hinterlassen und auch das Bett jegliche Feuchtigkeit sofort binden und abführen würde ohne irgendeine negative Auswirkung fürchten zu müssen. Dennoch gibt es Sachen welche er als angehender Erwachsener nicht in seinem automatischen Logbuch stehen haben möchte, insbesondere wenn dieses bei seinen monatlichen Untersuchungen gründlichstes ausgewertet wird. So steht er etwas unwillig wieder auf, nur um festzustellen dass genau jenes Dematerialisierungsgerät in seinem Zimmer defekt ist. Kurz liebäugelt er mit der Möglichkeit doch das Bett als Klo zu benutzen, um dann allerdings durch Erinnerungen an seine Vergangenheit davon abgehalten zu werden.

Im Halbschlaf wackelt Proximo aus der automatischen Türe seines Raums, langsam in Richtung des Dematerialisierers am Ende des Ganges. Endlich dort angekommen verrichtet er sein Geschäft und schleicht anschließend auf Zehenspitzen, um möglichst niemanden zu wecken, zurück zu seinem Zimmer. Als er schon fast dort angekommen ist und einen Moment still auf einer Stelle steht, meint er komische Geräusche aus dem Raum von Nikira zu hören. Vorsichtig tastet er sich die wenigen Meter zu ihrer Türe und entdeckt dass diese, wenn auch nur einen schalen Spalt, offen zu sein scheint.



18.03.09

Nächtliche Erlebnisse

"Ein Einbrecher!", kombiniert Proximo schnell und versucht die Schiebetüre so leise wie möglich aufzuschieben.

Als er diese schon einige Handbreit weit geöffnet hat, dringt ein leicht süßlicher Geruch an Proximos Nase. Seit der Ankunft ist es schwer für ihn verschiedene Essenzen voneinander zu unterscheiden und ihre Kombination zu merken, diese jedoch scheint äußerst vertraut und anziehend. Erneut konzentriert sich der Junge darauf die Türe zu öffnen und schleicht angriffsbereit in den Raum hinein. Scheinbar scheinen alle Kontrollen und die Energieversorgung deaktiviert zu sein, nur der Schalter des Notlichts glimmt unauffällig und signalisiert somit seine Einsatzbereitschaft.

Bewegungen, dort wo Proximo das Bett vermutet, ziehen seine Aufmerksamkeit auf sich. Wieder erklingen eigenartige Geräusche aus dieser Richtung. Sie scheinen unterdrückt und gepresst synchron zu den wiederholenden Schattenspielen in Richtung Nikiras Schlafstelle.

Für den Jungen ist glasklar dass die Faeli in höchster Gefahr schweben könnte, wenn in ihrem Bett mitten in der Nacht solch seltsame Sachen vorgehen und drückt blitzschnell den Schalter der Notbeleuchtung begleitet von einer drohenden Forderung.

"Wer ist da? Aufhören! Sofort!"

Geschockt fährt das Katzenmädchen herum und zieht die Decke ganz nah an sich heran, so dass nur noch die Augen herausschauen.

"Niki?", fragt der Menschenjunge unsicher, "Ist alles in Ordnung?"

Völlig perplex antwortet die Faeli mit angestrengter Stimme: "Ja... ja natürlich... was machst du in meinem Zimmer?"

"Ich dachte hier wär ein Einbrecher", meint Proximo nur und mustert den Kopf des Katzenmädchens, welchen sie nun etwas weiter herausstreckt, "Ist alles in Ordnung? Dein Fell ist ja ganz feucht und zerzaust!"

Zu Nikiras Glück kann Proximo nicht sehen wie sich die Haut unter ihrem Fell rötlich verfärbt.

"Alles bestens", versucht sie den Jungen, peinlich berührt, loszuwerden, "geh jetzt wieder! Gute Nacht!"

Dieser lässt sich aber nicht so einfach abwimmeln und schaut sich im nun beleuchteten Raum um.

"Bei dir ist ja alles ausgefallen. Wir sollten Xelas rufen, der kann das sicher schnell reparieren!"

"Nein!", reagiert die Faeli sehr lautstark und dämpft dann sofort ihre Stimme, verwundert den Jungen dadurch aber noch mehr, "Ähm... ich meine... nein nicht nötig ich mach das schon. Geh jetzt wieder in dein Zimmer hier ist wirklich nichts!"

Zum Leidwesen des Katzenmädchens, kennt Proximo sie viel zu gut um dies zu glauben. Für ihn gibt es nur eine logische Erklärung für dieses Verhalten.

"Sag mal... also so unter uns... ich kenne dich und weiß ganz genau was los ist", beginnt der Junge flüsternd und fördert mit diesem Satzanfang nur weiter die Scham des Mädchens, welches verlegen unter der Decke verschwindet.

"Ja... schon gut... du hast mich erwischt", gibt das Weibchen unwillig zu, während ihre Haut bereits so weit errötet dass dies sogar durch das Fell erkennbar ist, "Jetzt geh wieder und erzählt es nicht weiter!"

"Naja...", meint der Junge und überlegt scharf, "Verraten werde ich es natürlich nicht aber dafür musst du's mir zeigen."

"Was?!", ruft das Katzenmädchen überrascht aus, bevor sie sich selber die Pfote vor die Schnauze hält.

Angestrengt denkt sie nach. Könnte es wirklich sein dass ihr bester Freund so etwas von ihr verlangen könnte? Sehen? Anfassen? Was genau schwebt ihm wohl vor und was passiert wenn sie es nicht tut? Schließlich fasst das Katzenmädchen wieder etwas Mut und legt misstrauisch den Kopf zur Seite.

"Und was... wenn ich es nicht tue?"



22.03.09

Geheimnisse

Proximo ist irritiert vom Verhalten Nikiras und hält das ganze für ein Spiel. Also spielt er mit, dreht sich mit dem Rücken zum Katzenmädchen und verschränkt seine Arme.

"Wir sind doch Freunde... oder nicht."

Nikira denkt scharf nach. Freunde? Natürlich! Aber so? Würde sie den Jungen verletzten wenn sie sagt dass sie ihn nicht liebt und entspricht es überhaupt der Wahrheit? Aber sie würde es doch wissen wenn er mehr für sie empfinden würde und auch umgekehrt?

"Natürlich sind wir Freunde aber nicht so...", reagiert das Mädchen etwas verwirrt mit einem verschwiegenen, "Oder?"

Sie lässt den Satz offen, doch Proximo versteht nicht was sie damit sagen möchte.

"Du hast mir doch früher auch alle Geheimnisse verraten!", meint der Junge wenig geschmeichelt, "Wieso stellst du dich jetzt so an?"

"Ein Geheimnis?", reagiert die Faeli etwas überrascht, "Du denkst..."

Die Miene des Katzenmädchens hellt sich auf. Sie hat Proximo falsch eingeschätzt denn er meinte überhaupt nicht das gleiche wie Sie. Aber wie könnte sie darauf reagieren um den Jungen nicht zu verletzten. Eine Notlüge? Oder wäre es klug einfach die Chance zu nutzen und ihn zu zeigen was das wirkliche "Geheimnis" ist. Gefangen in einem Kampf mit sich selbst um die Entscheidung zwischen Erfahrung, Wertvorstellungen und Trieben abzuwägen, bemerkt sie nicht wie Proximo nach kurzem Umschauen den Grund für die Störung der Stromversorgung findet.

"Sag mal", meint der plötzlich aus einer Ecke des Raumes, "Warum liegt dieses Ding hier Boden? Vielleicht ist der ja dafür verantwortlich dass hier nichts mehr..."

"Lass das liegen!", fährt Nikira den Jungen ungewollt scharf an, "Ich... ich mach das schon!"

Misstrauisch blickt Proximo in die Richtung des Mädchens. In seinem Gehirn arbeitet es. Ob es möglich ist? Könnte Niki tatsächlich selbst für den Ausfall der ganzen Geräte in ihrem eigenen Zimmer verantwortlich sein? Es ist offensichtlich aber viel wichtiger scheint die Frage nach dem Warum zu sein.

Wortlos lässt er das kleine Modul fallen und beginnt mit skeptischem Ton zu sprechen: "Warum hast du in deinem eigenen Zimmer die Stromversorgung kaputt gemacht? Ist das Geheimnis so wichtig?"

Wieder weiß das Katzenmädchen nicht was es antworten soll. Stattdessen winkt sie Proximo heran welcher, gespannt das Geheimnis zu erfahren, ganz nah an Nikira herankommt.

"Will du wirklich das... Geheimnis... erfahren?", flüstert sie unsicher in das Ohr des Jungen, welcher daraufhin aufgeregt mit dem Kopf nickt.

"Du darfst aber niemandem was davon erzählen! Niemandem! Schwöre es!", fordert sie in strengem Ton, fördert dabei aber nur weiter die Neugier und Spieltrieb Proximos.

"Natürlich sag ich es niemandem, das hab ich doch noch nie gemacht!", beschwichtigt der Junge, "Mach es nicht so spannend!"

Das Weibchen überlegt kurz, allerdings realisiert sie das es bereits viel zu spät für einen Rückzieher ist. Nikira bewegt sich langsam zur linken Bettkante und presst ihre Lippen aufeinander.

"Komm rein", fordert sie den Menschenjungen auf, welcher etwas unentschlossen stehen bleibt.

Weniger Scham wie Verbote und Angst verhindern für einen Moment dass er der Aufforderung folge leistet. Die Neugier ist dann aber doch stärker und wischt alle anderen Gefühle zur Seite. Vorsichtig gesellt sich Proximo zum Katzenmädchen welche sich selbst immer noch etwas unsicher darüber ist, wie es nun weitergehen soll. Schließlich entscheidet sie sich dazu einfach dem Jungen das Zepter in die Hand zu drücken.

"Das Geheimnis ist irgendwo auf meinem Körper.", flüstert Niki mit sanfter Stimme, legt sich auf den Rücken und schließt die Augen.

Gespannt erwartet sie die erste Berührung. Gefühle wie Neugier und Vorfreude vermischen sich mit der Angst das Falsche zu tun, doch die Entscheidung ist bereits gefallen...



22.03.09

Berührungen

Die Sekunden des Wartens scheinen einfach nicht vergehen zu wollen. Der Herzschlag des Katzenmädchens erhöht sich merklich, ihr fällt es schwer das innere Zittern weiter zu unterdrücken welches sich immer weiter in ihrem Körper ausbreitet. Immer noch keine Berührung und die Sekunden vergehen weiter, doch gerade in dem Moment wo sie meint die erste zu spüren, hört sie Proximo einen überraschten Laut ausstoßen.

"Du hast ja gar keine...", ruft er entrüstet-überrascht aus bevor Nikira erschreckt die Augen aufschlägt und ihre Pfoten auf seinen Mund presst.

"Ja ich hab keine an", zischt sie Proximo mit gepresster Stimme an, "aber das muss nicht gleich jeder wissen!"

Mit immer noch geweiteten Pupillen betrachtet der Junge die Faeli einige Sekunden bevor er fortfährt.

"Wieso hast du keine an? Ist was nicht in Ordnung damit?"

"Wieso hast du eine an?", erwidert das Katzenmädchen nur und streicht ihr Fell glatt, welches sich durch den Schrecken aufgestellt hat.

"Das ist eine ziemlich komische Frage", meint der Junge nachdenklich, "jeder hat doch eine an!"

"Ich hab keine an", merkt Nikira scharfsinnig an, "Warum ziehst du deine nicht auch aus?"

"Weil... weil...", Proximo fällt kein echter Grund dafür ein, trägt er das Ding doch schon seit der Ankunft auf Centauri.

Die Faeli reagiert schnippisch auf die Reaktion des Jungen: "Hast du Angst deinen Strampelanzug auszuziehen?"

"Ich hab vor nichts Angst", widerspricht Proximo dem Mädchen, "es ist nur..."

"Du weißt nicht wie du ihn ausziehen kannst", kichert die Faeli verhalten und beobachtet wie der Junge peinlich berührt seine Blicke senkt.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, rollt sie Proximo auf den Rücken und beginnt dann, sich am kleinen Unterarmgerät des Anzugs zu schaffen zu machen. Es ist nicht die erste Centisuite welche Nikira knackt ohne den Alarm auszulösen und so lockern sich im Handumdrehen die Verschlüsse der medizinischen Bekleidung.

Proximo seinerseits durchlebt dabei ähnliche Gefühle wie die Faeli kurz zuvor. Während das Mädchen behutsam den Anzug von seiner Haut löst, welcher sich so eng und dünn anschmiegt dass er festgeklebt erscheint, beginnen die Handflächen des Jungen feucht zu werden. Mit jedem Zentimeter welche die Pfoten Nikiras nach unten wandern, beschleunigt sich das Pochen in seiner Brust. Das Katzenmädchen spürt dies und kichert verhalten, wenngleich sie innerlich nicht so locker ist wie es nach außen den Anschein erwecken soll.

Nicht nur die Situation und die Angst vor dem Verbotenen versetzt Proximo in Aufregung, auch die Luftbewegungen, welche nun wieder die kleinen Härchen auf seiner Haut umspielen können, wecken lang vergessene Emotionen in ihm. Als Nikira die letzten Reste der haftenden Schicht vom Körper des Menschenjungen löst, läuft ein Schauer über ihren Rücken. Sie realisiert was mit ihnen gerade geschieht und dies lässt erneut Furcht im Katzenmädchen aufsteigen. Wenngleich sich ihre Begierde völlig der Proximos unterscheidet, so will doch keiner das Spiel von sich aus beenden. Und so schiebt Nikira den Anzug vorsichtig aus dem Bett hinaus, macht aber keine Anstalten vom Jungen runterzugehen. Stattdessen bläst sie einen feinen Luftstrahl über den Oberkörper Proximos, wobei dieser unwillkürlich zusammenzuckt.

"Ist das unangenehm?", haucht sie dem Jungen vorsichtig zu, "Soll ich weitermachen?"

Unschlüssig denkt der Jugendliche über seine folgende Reaktion nach, denn irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen. Er hat diesen medizinischen Anzug lang getragen, aber eben nicht sein Leben lang. Irgendwas ist anders, wenn er nur wüste was es ist...



23.03.09

Einfach komisch

Auch wenn Proximo nicht weiß was es ist, er möchte es nochmals erleben und beantwortet die offene Frage nur mit einem schüchternen Kopfnicken. Also erfüllt das Katzenmädchen den Wunsch und lässt einen weiteren Windhauch über seinen Körper streichen, erneut gefolgt von einem, nun jedoch etwas schwächeren, Zucken des Jungen.

"Seit wann bist du so schreckhaft", versucht Nikira ihre eigene Unsicherheit zu überspielen, um dann erneut einen sanften Lufthauch über seine Brust streichen zu lassen, "Wie fühlt es sich denn an?"

"Komisch", beschreibt Proximo das Feuerwerk aus Gefühlen in einem einzigen Wort.

Erneut lässt sie ihren Atem wirken bevor das Mädchen genauer nachfragt: "Gut komisch oder schlecht komisch?"

"Komisch", antwortet der Junge erneut, ohne dass diese Antwort wirklich befriedigend für Nikira erscheint.

Seinem Gefühlschaos nach ist dies allerdings die einzige sinnvolle Antwort die er geben kann denn die Berührungen bewirken mehr wie nur eine Hautirritation. Erneut mischt sich Aufregung und Angst vor Verbotenem sowie dem Verhalten Nikiras mit Neugierde, doch da ist noch etwas anderes, völlig unerwartetes und unbekanntes. Es ist nicht nur einfach da, sondern wird scheinbar sogar stärker um so näher ihm das Katzenmädchen kommt.

Sie allerdings spielt dieses gefährliche Spiel gerne weiter, insbesondere da sie es ja jetzt unter Kontrolle hat, und streicht mit ihren weichen Pfoten vorsichtig über das Ziel ihrer Begierde. Da sich der Junge langsam an die Berührungen zu gewöhnen scheint, geht sie einen Schritt weiter, fährt vorsichtig ihre Krallen aus und kratzt ganz behutsam über seine Haut. Ganz langsam bewegt sich Nikiras Pfoten Richtung Bauchnabel, dort angekommen verlässt sie allerdings der Mut. Da sie sich nicht sicher über Proximos Gefühle ist, wehrt sich ihre Stimme der Logik und Vernunft dagegen. Ein heftiger, innerer Kampf entbrennt und mündet schließlich in einer Anspannung ihrer Muskeln, welche leider auch die Krallen ihrer Pranken kontrollieren.

"Au!", folgt die Reaktion des Jungen auf die Verletzungen, "Du hast mich gekratzt!"

Erschrocken fährt die Faeli ihre Krallen ein: "Tut mir leid!"

Ihr ist das Malheur sehr unangenehm denn sie wolle den Jungen keinster Weise verletzten. Das Katzenmädchen versucht es wieder gut zu machen indem sie mit ihrer rauen Zunge vorsichtig die Wunde ableckt, ohne zu bemerken wie weit sie sich dabei hinunterbewegt hat. Als es Nikira nach einigen Sekunden bemerkt, erschrickt sie und rollt sich blitzschnell von Proximo runter, welcher dies allerdings nur für eine weitere Fortsetzung ihres gemeinsamen Spiels hält.

So bewegt er sich erneut vorsichtig über den Körper seiner besten Freundin, welche den Seitenwechsel wohl oder übel akzeptieren muss, will sie der Erfahrung nicht ein Abruptes Ende setzten. Behutsam versucht der Menschenjunge die Versuche nachzustellen, welche er am eigenen Körper erlebt hat. Leider hat der Luftstrahl welchen er auf die Brust des Mädchens bläst wenig Effekt, denn das dichte Fell verhindert wirkungsvoll den direkten Kontakt zur Haut. So versucht er einen Ort mit weniger Fell auszumachen und betrachtet genau die Berge und Täler ihres Körpers. Schließlich wird er auf den Hügeln fündig und pustet dort, unwissend welch empfindlichen Ort er dort gefunden hat, seinen Atem hin.

Nun zuckt auch die Faeli überrascht zusammen, begleitet von der etwas zynischen Stimme Proximos.

"Seit wann bist du so schreckhaft", und nach einem weiteren Luftzug, "Wie fühlt es sich denn an?"

Und so beantwortet Niki die ihr unangenehme Frage, wenngleich sie auch andere Worte gefunden hätte, welche sie allerdings keinesfalls offen aussprechen möchte, mit einem einfachen "Komisch"




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