Proximo Colonies/Stories/191-200
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Die Geschichte der Proximo Colonies
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17.05.09
Kuchen?
Auf der Brücke der Ankedris herrscht gerade eine entspannte Stimmung, denn trotz diverser Schäden am eigenen Schiff besteht nun kaum noch Gefahr vom völlig zerbeulten Trägerschiffe besiegt zu werden. Aufmerksam betrachtet Oregon Rex die Anzeigen, während er die Anfertigung diverser Berichte und Diagnosen anfordert. Auch Centauri wurde bereits über die letzten Vorfälle informiert, Unterstützung soll ebenfalls bereits unterwegs sein. Die Situation bleibt so lange gelassen bis ein schwarzer Wolf die Kommandozentrale des Schiffes betritt und selbstsicher vor den überraschten Admiral tritt.
"Wer...", fragt er noch in einem missbilligendem Tonfall, bevor er urplötzlich aufsteht und steif salutiert.
"Bleiben sie doch sitzen, General, ich bin niemand, nur eine Stimme die ihnen helfen wird das richtige zu tun!", erklärt die Canidar in lässigem Tonfall, bevor sie sich an die Taktik wendet, "Was ist der derzeitige Status unseres Gegners?"
"Das Schiff versucht gerade den Impulsantrieb zu reaktivieren, sollen wir den Traktorstrahl aktivieren um sie aufzuhalten, Sir, Madam?", entgegnet der Befragte steif und unsicher.
Wenig beeindruckt richtet der Wolf seine Blicke auf den Befehlshabenden: "Nicht nötig, ihr Captain wird die Flucht durch Zerstörung des gegnerischen Schiffes verhindern, nicht wahr Admiral?"
"Aber...", zögert der kurz, bevor er erkennt dass dies keine Frage war, "Selbstverständlich! Taktik? Zielen sie auf den Warpkern und vernichten sie den Angreifer!"
Mit sichtlicher Genugtuung nimmt der dunkle Canidar wahr wie mehrere, gewaltige Raumtorpedos die Rampen der Ankedris verlassen. Zielsicher finden die Geschosse ihren Weg, nähern sich dem wehrlosen, fliehenden Schiff und schlagen mit gewaltiger Wucht darauf ein. Die übliche Explosion bleibt allerdings aus was insbesondere dem dunklen Wolf nicht gefällt.
"Bericht!", fordert die geheimnisvolle Person auf der Brücke und untergräbt damit erneut die eigentliche Kommandokette.
"Alle Torpedos haben das Ziel getroffen, scheinbar hat sich aber der Sicherungsmechanismus aktiviert, wahrscheinlich eine Fehlidentifikation!", berichtet der zuständige Offizier und spekuliert über mögliche Gründe.
Gereizt knurrt die Canidar den Faeli an der Taktik an: "Waffen-KI deaktivieren und erneut feuern!"
Die Zeit verrinnt, es scheint eine Ewigkeit zu vergehen während die Katze immer schneller auf die Symbole vor sich einschlägt und zunehmend in Panik gerät.
"Gehen sie zu Seite wenn sie sich nicht in der Lage sehen meinem Befehl Folge zu leisten!", reagiert der ungeduldige Wolf auf die Verzögerung und stößt den Taktik-Offizier unsanft zur Seite. Zu ihrem Leidwesen kann auch sie die Torpedobanken nicht aktivieren und hämmert wütend auf die Schaltfläche, welche eigentlich zum Abfeuern der Waffen zuständig wäre.
"Computer!", wendet sich die Canidar an selbigen, "Breitbanddiagnose der Torpedorampen und Steuerprotokolle für Waffensysteme und Kommandofunktionen!"
Prompt antwortet die KI: "Es sind 28 verschiedene Arten von Kuchen in der Datenbank, bitte spezifizieren sie ihre Auswahl!"
Ein harter Prankenschlag trifft die Kontrollkonsole und hinterlässt einen deutlich sichtbaren Riss.
"Computer!", versucht sie es erneut, "Ich will nichts zu essen! Ebene vier Diagnose der Steuerprotokolle für taktische Systeme starten!"
"Die dir zugeteilte Holodeckzeit ist abgelaufen, zur Fortsetzung des Programms ist die Autorisierung eines Erziehungsberechtigten notwendig!", folgt die Antwort auf dem Fuße.
"Computer!", knurrt die Canidar so gefährlich dass die anderen auf der Brücke zusammenzucken, "Ich bin Ylia Lykan vom schwarzen Rudel, ich befehle eine Diagnose der Kommandoprotokolle! Sofort!"
"Diese Schalldusche ist im Moment leider außer Betrieb, ein Servicetechniker ist bereits unterwegs!", erklingt die scheinbar zynische Stimme des Schiffscomputers, woraufhin die Canidar ein bellendes Geräusch von sich gibt, welches ihre Erregung wiederspiegelt, "Gehen sie sofort mit einem Sicherheitsteam zum Computerkern und schauen sie nach was da los ist! Was stehen sie hier noch rum? Ich meinte jetzt gleich!"
Schneller waren die Offiziere wohl noch nie von der Brücke verschwunden, will doch niemand Ziel eines Wutausbruch der Canidar werden. Es dauert keine Centauri-Zeiteinheit bis das Sicherheitsteam mit einem fauchenden, um sich kratzenden Fellknäul zurückkommen, es dem Wolf vor die Füße werfen und dann schnell einige Schritte zurücktreten.
"Nikira, richtig?", erinnert sich die mysteriöse Person und blickt auf das Steuergerät an ihrem Oberarm, "Es ist jetzt 48,605 und wenn der Computer nicht um exakt 49 CNT das tut was ich möchte, werde ich dich töten! Die Zeit läuft!"
"Dann schießen sie, ich werde ihnen nicht helfen!", erwidert das Faeli-Weibchen trotzig und wedelt gereizt mit dem Schwanz.
"Du meinst ich bluffe?", reagiert die dunkle Canidar aufgebracht, zieht ihren Phaser und richtet ihn auf ihr Gegenüber, "Wenn du nicht sofort anfängst, werde ich dich auf der Stelle töten!"
Das Mädchen versteht genau die Worte des aufgebrachten Wolfes, kneift aber nur die Augen zusammen, spannt ihre Muskeln an und wartet auf den Schuss. Doch die Angehörige des schwarzen Rudels lässt die Waffe fallen, packt die Faeli am Hals und schüttelt sie.
"Ist es das wirklich wert? Dein Leben für einen Haufen dreckiger, diebischer und brutaler Schwanzloser zu opfern? Wieso fühlst du dich überhaupt verantwortlich für diese wertlosen Kreaturen, wieso?", schreit die Canidar das Weibchen an, bevor sie diese unsanft gegen die Kontrollwand schmettert. Einige wortlose Sekunden vergehen, während sich Nikira an den Hals greift und hustend nach Luft ringt. Die Kraft des dunklen Wesens ist unglaublich, viel stärker wie man vom äußerlichen Erscheinungsbild her vermuten würde.
"Hätte ich den Deflektor nicht manipuliert, wären sie möglicherweise in der Lage gewesen die Ankedris zu vernichten!", führt die Faeli aus, während sie sich vom Boden erhebt, "Wenn sie alle Sterben, darunter auch die unschuldigen Welpen an Bord, bin ich dafür mitverantwortlich!"
Aufgewühlt läuft der schwarze Wolf hin und her, völlig hilflos in Anbetracht der Situation.
"Computer!", versucht sie es erneut auf die gewohnte weise, "Auf sekundäre Kommandoprotokolle umschalten!"
Statt der erhoffen Bestätigung erlischt unvermittelt das Licht auf der Brücke sowie sämtlicher anderer Decks und taucht alles in das diffuse Glimmen der Notbeleuchtung. Die Pfote an der Stirn wendet sich die Canidar an den Admiral, welcher bisher, etwas irritiert, dem Schauspiel zugesehen hat.
"Beauftragen sie ihre besten Leute mit den Reparaturmaßnahmen am Kern und stecken sie die Saboteurin in die unbequemste Arrestzelle die sie finden können!"