Proximo Colonies/Stories/161-170
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Die Geschichte der Proximo Colonies
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27.03.09
Unbekannte Reflexe
Auch wenn Proximo nicht genau weiß was und warum er es tut, macht es ihm ziemlichen Spaß seine beste Freundin in diese Situation zu bringen, vor allem weil sie es davor in gleicher Weise getan hat. Der Menschenjunge realisiert allerdings nicht dass er bereits einen Schritt weiter gegangen ist und damit nun selbst das Geschehen anleitet. Nikira währenddessen weiß nicht wie und ob sie reagieren soll, denn das Mädchen ist innerlich weder bereit für diese Situation, noch selbige einfach aufzugeben. Und so schließt sie, trotz des innerlichen hin und her, erneut die Augen und lässt Proximo seine Forschungsreise fortsetzten.
Er denkt kurz nach und beginnt dann über ihr flauschiges Fell zu streichen, ohne dabei irgend eine erreichbare Stelle auszulassen. Vorsichtig fährt der Junge mit seinen Fingern über die Höhen wie Tiefen auf Nikiras Brust und erreicht schließlich die Ohren des Katzenmädchens. Er spürt wie sie bei dessen Berührung zusammenzuckt, woraus Proximo schließt dass auch diese Region äußerst empfindsam zu sein scheint. Um dies genau zu prüfen, pustet er sanft in eines der Katzenohren, woraufhin sich diese reflexartig schüttelt und auch der restliche Körper leicht erzittert. Der Junge findet dies äußerst lustig und bläst erneut erst in das eine, dann in das andere Ohrmuschel, wieder gefolgt von der gleichen Reflexreaktion und einem Kichern Nikiras. Nochmals wiederholt Proximo die Aktion mit etwas mehr Luft, begleitet von einem verhaltenen glucksen des Kätzchens.
"Das kitzelt", beschreibt sie ihre Eindrücke mit einem Lachen in der Stimme, "hör auf damit!"
Letzteres meint die Faeli nicht wirklich ernst, wenngleich das kribbelnde, kitzelnde Gefühl nicht nur angenehm erscheint. Auch wenn Proximo dies offensichtlich erahnt, bewegt er seine Finger weiter über ihren Körper, gibt es doch noch so viel mehr zu entdecken. Wenn sich der Jugendliche nämlich nicht geirrt hat, ist ihm eine lustige Tatsache aufgefallen.
Ganz behutsam legt der Junge sein Kopf auf den Brustkorb des Mädchens und lauscht dem Pochen ihres Herzens, welches sich gerade allmählich zu verlangsamen scheint. Die Haare dort ist angenehm flaumig und weich. Ganz sachte bewegt er seinen Kopf hin und her was beide Jugendliche auf ähnliche Weise genießen und der Situation wieder eine gewisse Ruhe verleiht. Immer weiter entspannen sich die Muskeln des Katzenmädchens, was sich auch langsam auf die Herzfrequenz auswirkt, als plötzlich ein ganz entspanntes Schnurren den Raum erfüllt. Fast hätte Nikira schon vergessen was sie beide da gerade tun, als Proximo unvermittelt, ohne seine jetzige Position zu verändern, behutsam mit den Fingern seiner rechten Hand durch ihr Fell fährt.
Der Puls des Mädchens erhöht sich sprunghaft, als er über die freien Stellen auf den schon bekannten Erhebungen streicht. Der Junge hatte es sich also nicht eingebildet, seine Berührungen waren offensichtlich maßgeblich beeinflussend für den Pulsschlag der jungen Faeli. Erneut versucht Proximo den Trick mit ihren Katzenohren bevor er wieder dem Herzschlag und Atmung lauscht. Die Veränderung ist spürbar aber nicht so stark wie zuvor, also muss er sich etwas neues einfallen lassen um eine Reaktion hervorzurufen. Nach kurzem Überlegen erinnert der Junge daran was seine ehemalige Spielkameradin als letztes getan hat.
Was nun folgt ist völlig unerwartet für Nikira denn der Menschenjunge hat, ohne es zu wissen, die unsichtbare Grenze zwischen Spiel und Ernst überschritten als er mit seiner Zunge ausgerechnet jene fellfreien Stellen berührt, an welchen dies schon die Stimulation zuvor kritisch war. Dementsprechend heftig fällt auch die Reaktion aus, welche Proximo mit Genugtuung wahrnimmt. Im Weibchen allerdings entbrennt erneut ein hitziges Gefecht zwischen Trieben und Gewissen, welches Puls und Atmungsfrequenz wiederum ansteigen lassen. Währenddessen ist der Junge mit seinen Fingern allerdings längst unterwegs tiefere Regionen zu erkunden und passiert schließlich sogar den Bauchnabel. Hier ist die Angstgrenze Nikiras endgültig überschritten. Sie stoppt die Reise reflexartig indem sie ihre Pfote auf die Hand des Jungen legt und dort festhält.
"Warte", flüster die Faeli kurzatmig und streicht mit ihrer anderen Pfote die feuchten Strähnen aus ihrem Gesicht, "Nicht da hin!"
Der Junge schaut erst die Pfote an die auf seiner Hand liegt und anschließend ins Gesicht des Mädchens.
Überrascht reagiert Proximo mit ehrlicher Unschuld: "Wieso? Was ist da?"
27.03.09
Aufklärung
Nikira errötet, was hauptsächlich an der Nase erkennbar ist, und bemerkt dass Biologie wohl nicht die Stärke des Jungen ist, auch wenn es um die wichtigsten Unterschiede überhaupt geht. Andererseits ist es wenig verwunderlich, sind die Lehrmethoden in diesen Fächern auf Centauri prüde, oberflächlich und nicht wirklich das Interessensgebiet des Menschen. Selbstverständlich hat Nikira sich, als Ärztin, einige Fassetten dieses wenig behandelten Wissens aneignen können, doch wie will sie dies ihrem besten Freund nun am besten erklären.
"Also", beginnt sie mit zaghafter Stimme, "Du weißt doch wie man Männchen und Weibchen unterscheidet! Oder?"
"Natürlich, du bist ein Weibchen!", bemerkt der Junge scharfsinnig.
Etwas erleichtert atmet sie aus und setzt dann vorsichtig fort: "Gut, und du bist ein Männchen!"
Proximo überlegt kurz, antwortet dann aber: "Ja, ich glaub das stimmt!"
"Und woran erkennt man das?", versucht die Faeli vorsichtig nachzuhaken.
"Das ist einfach!", freut sich Proximo die Frage beantworten zu können, "Mädchen sind viel zierlicher und meistens auch kleiner wie Jungs, haben manchmal so Hügel auf der Brust, weinen schneller und machen sich viel öfter Farbe ins Gesicht."
Der Junge ist stolz auf seine ausführliche Erklärung, der Faeli fehlt aber eindeutig ein wichtiger Punkt.
"Und?" stochert sie vorsichtig nach.
"Ach ja natürlich!", erinnert sich Proximo endlich an das Wesentliche und wird etwas rot an den Wangen bevor er dem Weibchen leise zuflüstert, "Sie gehen auf ein anderes Klo wenn sie mal müssen, sogar mehrere gleichzeitig!"
Ja, der Menschenjunge ist nun vollends zufrieden mit seiner Diagnose, was allerdings nicht auch für das Mädchen zu gelten scheint. Nachdenklich hält die Faeli eine Pfote an ihre Stirn und beginnt nachzudenken, wie sie das Folgende nun am besten formulieren soll.
"Also da ist noch was", fängt Nikira vorsichtig an, "da weiter unten wo du hin wolltest."
"So? Was denn?", ermittelt der Junge erfreut und schaut auf seine rechte Hand, welche das Mädchen immer noch festhält.
"Also Jungs haben da was das Mädchen dort nicht haben!", erklärt sie etwas beschämt bevor sie impulsiv fortfährt, "Ach du weißt schon!"
Dies ist jedoch genau das Problem worum es hier geht, auch wenn es der Faeli nicht zu passen scheint. Proximo betrachtet kurz seine eigene Anatomie, welche er in den letzten Jahren erstaunlich selten begutachten konnte, bevor er den naheliegenden Schluss zieht.
"Nein, du willst es mir ja nicht zeigen!"
Damit hat der Junge offensichtlich recht, doch sollte sie ihm wirklich demonstrieren welche Unterschiede zwischen ihnen beiden bestehen? Nikira entscheidet sich für das Wagnis, da ihr mittlerweile die Erklärungen ausgegangen sind. Vorsichtig schiebt sie die Hand des Menschenjungen und die Decke zur Seite.
"Oh!", ruft der Junge überrascht aus und bewegt einen Zeigefinger gefährlich nahe an die intime Stelle, "Da fehlt ja wirklich was!"
"Da fehlt nichts!", faucht die Faeli unfreundlich, "Finger weg!"
Brav befolgt Proximo die Anweisungen des Mädchens, zieht die Hand zurück und rückt dafür näher mit seinem Gesicht an die fragliche Stelle. Als Nikira schon keine Gefahr mehr befürchtet, spürt sie plötzlich ein extrem starkes Kribbeln in der Unterleibsgegend und zuckt erschreckt zusammen.
"Da ist noch so eine Stelle", meint der Junge erfreut, was allerdings nicht direkt auf Gegenliebe stößt.
"Hey lass das!", zischt das Katzenmädchen böse, "Ich sagte Finger weg!"
"Aber ich hab mit den Fingern doch Garnichts gemacht!", verteidigt sich Proximo mit diesmal gespielter Unschuld, "Ist es unangenehm? Wie fühlt es sich denn an?"
Ertappt presst Nikira ihre Lippen aufeinander. Natürlich ist es nicht unangenehm aber wie es sich anfühlt wird sie dem Jungen ganz bestimmt nicht verraten. Einige Sekunden schweigen sich die beiden peinlich an, bevor der Menschenjunge endlich eine etwas einfacher zu beantwortende Frage stellt.
"Und warum sieht das bei Männchen und Weibchen so unterschiedlich aus?"
Keine einfach zu beantwortende Fragestellung, allerdings ist sie dem Mädchen tausend mal lieber wie die vorherige.
"Um Junge zu machen!", versucht sie es vorsichtig auszudrücken.
Proximo denkt kurz nach, seine Gesichtsausdruck verrät aber dass er kein Wort verstanden hat.
"Kleine Kinder eben!", erklärt die Faeli mit genervter Stimme, "Das braucht man um sich zu paaren!"
Nun endlich hellt sich die Mine des Jungen auf. Endlich versteht er wie die ganzen Nachkommen entstehen, allerdings gibt es da noch ein paar Rätsel zu lösen.
Nachdenklich versucht Proximo dem Ganzen auf den Grund zu gehen: "Paaren klingt lustig! Und wie funktioniert das?"
An exakt dieser Stelle wird es wieder etwas komplizierter und es scheint eine Nacht zu werden, in welcher die Ohren der Faeli keine Durchblutungsprobleme bekommen werden.
"Also das ist eigentlich auch ganz lustig, aber...", drückt sich das Katzenweibchen vorsichtig aus, weißt dann jedoch nicht mehr wie den Satz beenden soll.
Hat sie nicht von Anfang an genau das herausgefordert? Irgendwie verlief es in ihren Vorstellungen und nächtlichen Phantasien völlig anders, was jedoch nichts an der momentanen Situation ändert. Wenn der Junge sein Einverständnis geben würde, wäre es doch nicht falsch mit ihm das uralte Ritual der körperlichen Verschmelzung durchzuführen.
"Kannst du mir das zeigen?", unterbricht Proximo die Gedanken der Faeli und gibt dabei erneut seine Zustimmung für das finale Experiment.
"Du willst dich wirklich mit mir paaren?", fühlt sie der Sache vorsichtig auf den Zahn, während sie ein Grinsen unterdrückt.
Scheinbar endlose Sekunden vergehen bis der Angesprochene endlich antwortet: "Tut das weh?"
"Nein das tut natürlich nicht weh!", spricht das Weibchen mit entrüstetem Tonfall, "Wie kommst du denn auf sowas?"
"Weil du so komisch gefragt hast!", gibt Proximo seine Gedankengänge preis, und möchte anschließend noch etwas anderes herausfinden, "Aber willst du denn überhaupt ein kleines Kind?"
"Welches kleine Kind?", reagiert die Faeli völlig überrascht.
"Na das Kind von der Paarung!", überlegt er die vorher erläuterten Folgen, "Du sagtest doch..."
"Da passiert nichts!", winkt das Weibchen locker ab, "Wenn man auf Centauri etwas aus dem Replikator bestellt wird unter Anderem ein Mittel beigemischt welches das vorrübergehend verhindern. Wenn man das nicht möchte muss man sich zum Zuchtprogramm anmelden!"
Bedächtig denkt Proximo über die Worte nach, einige stille Augenblicke vergehen bis er endlich die offensichtliche Unstimmigkeit äußert.
"Aber warum paaren wir uns dann eigentlich?"
"Das wirst du schon sehen", reagiert die Faeli kurz angebunden, welcher es zunehmend wärmer wird.
Mit einem leichten Kopfnicken drückt der Junge seine Zustimmung aus, während das Katzenweibchen langsam wieder in die Horizontale zurückkehrt, steht aber noch vor einem kleinen Problem.
"Und was muss ich jetzt machen?"
"Das Paarungsritual ist ganz einfach.", verspricht das Weibchen etwas angespannt, "Du musst nur alles so machen wie vorher, darfst jetzt aber alles an meinem Körper berühren. Auch die eine Stelle..."
Sie lässt den Satz offen, aber nun sollte sogar Proximo klar sein welche Region damit gemeint ist. Wie schon zuvor schließt das Katzenmädchen die Augen und erneut steigt der völlig entblößte Menschenjunge über ihren Körper, wenngleich sie diesmal etwas entspannter wirkt. Obwohl das Weibchen, in Anbetracht der Situation, noch viel aufgeregter ist wie zuvor, schweigt ihr Gewissen nun endlich und ebnet den Weg zu einer einzigartigen Erfahrung.
28.01.09
Das Paarungsritual
Langsam gleiten seine Finger über das weiche Katzenfell und stimulieren erneut jede Region oberhalb der Gürtellinie. Auch der Bauchnabel wird diesmal entdeckt und fördert bei Berührung ein verhaltenes Kichern zu Tage. Die Atemfrequenz der Faeli erhöht sich spürbar als Proximo weiter nach unten wandert, angespannt erwartet sie die ganz besondere Berührung und wird unerwarteter weise vorläufig enttäuscht. Trotzdem die Fingernägel des Jungen viel kürzer und dünner wie die Nikiras sind, löst ihr Schaben, der Beine entlang, ein unheimliches Prickeln aus. Als noch viel empfindlicher erweisen sich allerdings die Pfoten am Ende, bei dessen Stimulierung die Faeli gepresst ausatmet.
In umgekehrter Richtung unterwegs, wiederholt er das gleiche mit dem anderen Bein und kommt schließlich an der Stelle an welche ihm Nikira zuvor verwehrt hat. Diese erlebt indessen ein unerträglich Kribbeln welches sich immer weiter verstärkt. Ein Kribbeln in der Magengegend und auch etwas weiter unten, gegen welches Kratzen keinerlei Wirkung zeigt. Wenn der Junge doch nur endlich diesen Eldorado der Gefühle erreichen würde um den Emotionen Einhalt zu gebieten. Dieser jedoch hat noch etwas Angst davor, unwissend was ihn erwartet, denn viele unbekannte Hormone überschwemmen seine Gefühlswelt.
Schließlich siegt erneut die Neugier und seine Finger tauchen in die letzten unerforschten Gewässer von Nikiras Körper ein. Auf einen Schlag entlädt sich ein gewaltiges Feuerwerk und das lästige Kribbeln schlägt sich als warme Emotionswelle nieder. Obwohl sie es versucht kann das Weibchen den unwillkürlichen Laut nicht unterdrücken und beißt sich verschämt auf die Lippen.
"Stimmt was nicht?", erkundigt sich Proximo unsicher, "Mach ich etwas falsch?"
"Nein", flüstert das Mädchen atemlos, "Mach bitte weiter"
So tut der Junge wie ihm geheißen wurde und weitere Gemütsbewegung durchströmen Nikira, bis plötzlich erneut seine Stimme erklingt.
"Bäh!", ist nur von unten zu vernehmen, woraufhin das Katzenmädchen verhalten zu kichern beginnt.
"Jetzt bin ich dran!", entscheidet sie selbstsicher und rollt Proximo geschickt auf den Rücken, was dieser ohne wiederstand über sich ergehen lässt.
Sachte fährt sie mit der weichen Rückseite ihrer Pfote über seinen Oberkörper und stimuliert damit die feinfühligen Rezeptoren auf der Haut des Jungen. Nun bekommt auch er das Kribbeln zu spüren, welches durch seinen Körper jagt und jede erneute Berührung zu einem Erlebnis werden lassen. Eine gewaltige Menge unbekannter Gefühle beschäftigen den Jugendlichen, als das Katzenmädchen plötzlich unter der Bettdecke verschwindet und innerhalb von Augenblicken für eine noch größere Emotionswelle sorgt. Im Gegensatz zu Nikira sind ihm diese Sinnesreize vollständig neu und ihre Intensität manifestieren sich zunehmend negativ als Furcht und Hilflosigkeit.
Das Weibchen, im Rausch ihrer eigenen Hormonschübe, bemerkt dies zuerst nicht und experimentiert eifrig dort weiter, wo sie noch nie zuvor ihre Finger haben durfte. Ihr wird erst klar welches Chaos sie verursacht, als Proximo zunehmend anfängt zu zittern. Zu viel auf einmal wirkt auf ihn ein und reißt die ihm bekannte Gefühlswelt ein. Langsam bewegt sich das Mädchen wieder nach oben und schaut in das Gesicht des Jungen, welches deutlich an Farbe verloren hat. Erneut beißt sich Nikira auf die Lippen als sie bemerkt was ihre Euphorie und Ungeduld angerichtet hat. Behutsam streicht das Weibchen über seine Haut was allerdings, durch die erneuten Gefühle, gegenteiligen Effekt hat. Hilflos legt sie ihre Pfoten auf die Hände des Jungen und bemerkt überrascht dass sich das Flattern leicht abzuschwächen scheint.
Nachdem dies scheinbar von Erfolg gekrönt war, beschließt Nikira mit anderen ihr bekannten Zuneigungsbeweisen fortzufahren und schleckt mit ihrer rauen Zunge zaghaft über das Gesicht und den Kopf ihres Paarungspartners. Auch wenn dies keine Verschlechterung des Zustands bewirkt, sind Proximos verzerrte Gesichtszüge genug Grund damit aufzuhören.
Angestrengt denkt sie darüber nach was sie über die Menschen und ihre Rituale in dieser Beziehung gelernt hat. Viel ist es nicht, an eines jedoch kann sie sich genau erinnern. So nähert sich die Faeli ganz vorsichtig dem Gesicht des Menschenjungen und küsst ihn zaghaft zitternd auf dessen Mund. Unglücklicherweise überrennen den Jugendlichen auch diesmal seine Emotionen und so scheint auch dies keine geeignete Methode zu sein. Als sie schon glaubt keine Optionen mehr zu haben, fällt ihr etwas Faeli-Spezifisches ein was allerdings auch in diesem speziellen Fall funktionieren könnte.
Vorsichtig glättet sie ihren Schwanz und versucht mit diesem dann vorsichtig jenen von Proximo zu liebkosen, auf welchem die Haare in alle Richtungen wegstehen und dieser dadurch noch buschiger aussieht wie sonst. Unwillkürlich erwidert dieser die erhaltenen Streicheleinheiten, indem er seinen Schweif um den Nikiras windet. So neuen Halt gefunden, bekommt sein Gesicht wieder eine gesunde Färbung und auch das Lächeln kehrt ebenfalls langsam zurück.
"Entspann dich!", flüstert sie dem Jungen zu und berührt seine Wangen vorsichtig mit ihren Pfoten, "Du bist zu verkrampft!"
Etwas ängstlich tut er das worum ihn seine beste Freundin bittet und lässt etwas ruhiger die Luft aus seinen Lungen entweichen. Ganz behutsam tastet sie sich wieder über die empfindlichen Stellen und stimuliert diese erneut auf verschiedenste Arten. Wiederrum reagiert Proximo mit einer eisigen Anspannung seiner Muskeln. So lässt das Katzenmädchen erneut von diesen Orten ab, bewegt ihren Lippen ganz nah an seine heran und verstärkt die Windung ihres Schwanzes. Er nimmt dabei den ganz spezifischen Geruch wahr welcher seit vielen tausend Generationen die genetische Abweichung beider Partner repräsentiert, dessen Differenz in diesem Fall wohl größer, und damit besser, kaum sein kann.
"Vertrau mir!", haucht Nikira dem Jungen zu und küsst ihn zärtlich, so gut wie es die Form ihres Mäulchens eben erlaubt.
Anschließend setzt sie ihre Reise fort, wandert mit ihren Pfoten ganz vorsichtig an jenen ganz besonderen Platz und gibt damit ihrem unterdrückten Forscherdrang nach. Die Anspannung ist nicht alles was bei den beiden weiter wächst denn endlich lässt auch Proximo die warmen, kribbelnden, bunten Eindrücke in sich zu welche weiter anschwellen und seinen Körper zunehmend vereinnahmen. Auch wenn die Paarung nach Faeliart anders aussieht, entscheidet sie sich für die typisch menschliche, einander zugewannt, Praktik und verändert ihre Sitzposition geringfügig um die Verschmelzung zu vervollständigen. Synchron dazu erhöht sich das Pochen ihrer Herzen, die Umschlingung ihrer Schwänze verstärkt sich merklich und auch die Gesichtszüge spiegeln die besondere Situation wieder, welche den letzten Akt ihres Spiels einläutet.
Etwas erschrocken krallt sich das Katzenmädchen auf der Bettoberfläche fest, als sie bemerkt dass diese Verbindung, zumindest für ihre Biologie, wohl doch nicht ganz so schmerzfrei ist wie zuvor gegenüber des Jungen zuversichtlich behauptet hatte. Dennoch überwiegen das Verlangen und die positiven Eindrücke, weshalb Nikira vorsichtig die spezifischen Bewegungen fortsetzt und ihren ganzen Körper behutsam an dem ihres Partners reibt. Der wiederum genießt das Ritual in zunehmendem Maße, findet sogar Zeit mit seiner Schwanzspitze spielerrisch gegen die des Katzenmädchens zu kämpfen und streicht dann mit der ganzen Umschlingung über den Rücken des Weibchens.
Immer mehr wirken die Emotionen auf die beiden ein, schneller und stärker werden die Bewegungen sowie die Wirkung auf Körper und Geist. Nikira fühlt wie ihre unterdrückten, animalischen Triebe durchbrechen und ihr Ego zur Seite drängen ohne auch nur das geringste dagegen tun zu können. Irgendetwas wichtiges hatte sie vergessen! Das Weibchen spürt dass es gerade jetzt von großem Interesse gewesen wäre und konzentriert ihre restliche Kontrolle darauf während eine gewaltige Flutwelle auf sie zuzurollen scheint. Aus irgend einem, sehr wichtigen Grund, vermeiden die meisten Faeli die einander zugewannt Position bei der Paarung oder lassen dabei große Vorsicht walten. Als dem Mädchen klar wird warum, ist es schon viel zu spät für eine präventive Maßnahme oder ausführliche Erklärung.
"Pass auf!", bringt Nikira gerade noch heraus bevor sie vollständige die Kontrolle über ihre Urinstinkte verliert.
Leider erlebt der Junge exakt in diesem Moment einen ähnliche Emotionsschub welcher alle anderen Eindrücke so stark überzeichnet dass eine schnelle Reaktion undenkbar wird. Er sieht wie der Gesichtsausdruck der Faeli plötzlich in unbeherrschte Wut umschlägt und kann gerade noch seinen Kopf zur Seite drehen bevor ein Prankenhieb mehrere tiefe Krallenverletzungen in seiner Wange hinterlässt. Immer noch wie betäubt muss er zusehen wie der nächste Schlag auf ihn zurollt und knapp neben seinem Ohr einschlägt. Glücklicherweise konnte das Katzenmädchen durch den Schock über die Verletzung, und eisernen Willen, jene zweite Attacke geringfügig ablenken.
Völlig außer Atem verharrt das Weibchen einige Sekunden über den Jungen gebeugt, bei welchem der Effekt der Hormone auch langsam abzuklingen scheint. Ihre beiden Pfoten krallen sich zitternd, auf der jeweils anderen Seite, tief in die Bettunterlage um weitere Effekte der starken Gefühlsausbrüche zu vermeiden. Es vergehen noch einige Zeit, bis beiden wieder vollständige Kontrolle über ihre Körper zurückerlangen und sich die starke Anspannung langsam zu lösen scheint.
"Du hast gesagt es würde nicht weh tun!", beschwert sich Proximo während er das Blut aus seinem Gesicht wischt.
"Tut... tut mir leid!", versucht sich das Katzenmädchen erschöpft zu entschuldigen um mit einem leichten Lächeln fortzufahren, "Das war noch nie so heftig!"
Etwas misstrauisch kneift der Junge die Augen zusammen: "Du hast das schon öfter gemacht?"
"Nicht mit einem Männchen!", antwortet das Weibchen ehrlich, während sie versucht ihre Krallen zu befreien.
Er überlegt einige Sekunden bevor er seine Schlussfolgerung zieht: "Das geht auch mit zwei Weibchen?"
"Nein!", kehrt die Faeli die Vermutung des Jungen, etwas erschreckt, zur Seite, "Das heißt, naja, nicht so, also eigentlich..."
"Mit wem denn?", unterbricht Proximo die wirren Formulierungen.
Auch wenn niemand im Raum ist der es bei dieser Lautstärke hören könnte, flüstert sie ihm die Wahrheit verstohlen ins linke Ohr.
"Ach du meinst...", ruft der Menschenjunge überrascht aus.
"Pscht! Das sagt man nicht so laut!", faucht ihn die Faeli verlegen an, "Morgen!"
Demonstrativ kuschelt sie sich ganz nah an Proximo, reibt ihren Kopf genüsslich an dem seinigen und lässt ein leises Schnurren erklingen. Bald schon flachen sich ihr Atemzüge ab, woraufhin beide, todmüde aber zufrieden, in tiefen Schlummer fallen.
29.03.09
Unerwartetes Erwachen
Als Proximo an jenem Morgen aufwacht, ahnt er bereits dass irgendetwas anders ist wie sonst. Verschlafen öffnet er seine Augen einen kleinen Spalt und wundert sich darüber, dass er scheinbar nicht vom Computer aus seinen Träumen gerissen worden war. Ein eigenartiger, angenehmer Duft liegt in der Luft, welcher den Jungen endlich dazu ermutigt aus dem Bett zu steigen und schnurstraks gegen die Wand zu rennen.
War da nicht immer der Eingang zum Badezimmer gewesen? Immer noch schlaftrunken findet er schließlich eine Türe und steht keine Sekunde später auf dem wohl bekannten, offenen Hauptverbindungsgang des Gebäudes. Erschrocken spannt Proximo seine Muskeln an und wird dabei von starken Schmerzen aus seinem halbwachen Zustand gezerrt. Ganz vorsichtig betastet er die peinigenden Stellen und fühlt dabei einen unerwartet starken Tastkontakt. Schlagartig wird dem Jungen klar dass er gerade splitternackt, selbst ohne seinen schützenden Anzug, mitten auf diesem offenen Gang herumsteht, wo jederzeit Xelas oder sogar jemand anderes auftauchen könnte.
Ohne lange zu überlegen dreht sich Proximo und läuft, heute schon das zweite mal, gegen ein unerwartetes Hindernis.
Einen Moment steht er etwas irritiert da, bevor er schnell den notwendigen Befehl ausspricht: "Computer! Öffne die Türe!"
"Befehl nicht ausführbar!", meldet sich die KI mit gewohnt teilnahmsloser Stimme, "Sie besitzen keine Zutrittsberechtigung für diesen Raum!"
Überrascht denkt der Junge über die Worte nach, erinnert sich dann wie und warum er in selbigem Zimmer eingeschlafen ist, woraufhin sich seine Wangen zunehmend erröten. Schnell läuft er den Gang entlang zu seinem Raum und wäre fast erneut gegen einen verschlossenen Eingang gerannt.
"Computer! Öffne die Türe!"
"Stimmuster erkannt! Zutritt gewährt!", beantwortet der Computer die Anfrage und öffnet anstandslos die Türe, "Guten Morgen Kadett, es exakt 3,45 CNT Subzyklus 51! Die Außentemperatur beträgt 292,47 Absolut, Luftfeuchtigkeit 42,23%. Ihre erste heutige Schulungseinheit beginnt um 4,00 CNT!"
"3,45 CNT? Verdammt!", ruft der Junge überrascht aus, ohne dass dies irgendjemand außer der Centauri-KI hören konnte, bevor er erneut seinen entblößten Körper abtastet, "Wo ist meine Cetisuite?"
Natürlich ist diese noch in Nikiras Raum und somit unerreichbar für ihn, abgesehen davon dass er noch nicht einmal in der Schalldusche war. Proximo ist klar dass er keinesfalls ohne dessen Benutzung diesen Raum verlassen kann, wenngleich dies weitere, kostbare Zeit kosten wird. So begibt er sich zügig in die Dusche und lässt die Prozedur über sich ergehen, während er die Reflektion seines Körper in der verspiegelten Wand betrachtet. Der Junge spannt seine Muskeln an, welche nun schon weniger zu schmerzen scheinen, und beobachtet wie die Konturen unbekannte Züge annehmen. Schon länger hatte Proximo keine Gelegenheit mehr sich so zu betrachten oder den Zug der Luft auf seiner Haut zu spüren.
Ein kurzer Piep ton unterbricht seine Gedanken und lässt den Jungen gehetzt die Dusche verlassen. Schnell drückt er auf irgendeinen der vielen Tagesbekleidungssymbole und materialisiert, wie üblich vollständig bekleidet, neben dem Replikator.
"Ein Rationsriegel!", verlangt er schnell und schnappt sich das replizierte Nahrungsmittel.
Das Problem des Schulweges hat sich glücklicherweise durch die Logik der künstlichen Intelligenz erledigt, als diese, mit der Tagesbekleidung, ein neues Steuergerät replizierte. Warum die Cetisuite scheinbar nicht zu dieser Routine gehört ist dem Jungen schleierhaft. Zeit über dieses Rätsel nachzudenken, bleibt allerdings keine mehr. Hastig schoppt er den restlichen Riegel in sich hinein und bestätigt um 3,98 CNT endlich den Transportvorgang.
30.03.2009
Erklärungsnot
Keine hundertstel Zeiteinheit später, materialisiert Proximo am gewohnten Ort im alt bekannten Ausbildungskomplex 583. Scheinbar hat sich aber auch hier einiges verändert, ist für den Jungen doch heute alles neu und aufregend. Interessiert folgt er nicht nur dem Unterricht, sondern macht sich auch ein Spiel daraus die viele verschiedene Gerüche zu unterscheiden und zuzuordnen. Viel erstaunlicher sind aber all die Sachen welche er zuvor nie wahrgenommen hat, wie beispielsweise die Geräusche und Gespräche einige Tische weiter.
Als es schließlich Zeit zur Pause um 25,00 CNT ist, wählt er diesmal den Fußweg zu dem wenige Schritte entfernten Kantinenraum. Auf dem Weg betrachtet Proximo eine Dreiergruppe aus weiblichen Faeli, welche in seine Richtung schaut und aufgeregt flüstern. Wenngleich sie noch gute einhundert Schritte entfernt ist, hat der Junge keinerlei Probleme jedes einzelne Wort wahrzunehmen.
"Da ist er wieder!", beginnt eine Faeli mit grau-braunem Fell, "Man sagt er sei ein echter Mensch!"
"Ein Mensch? Was willst du mit einem Menschen?", erwidert ein grau-weiß getigertes Weibchen.
"Schau dir nur einmal seine Pfoten an", wirft die dritte im Bunde ein, welche nur durch die gelben Strähnen im grau-weißen Fell von der zweiten zu unterscheiden ist, "da sehen die meiner 200 Zyklen alten Schwester ja gefährlicher aus!"
"Ja eben, er sieht so hilflos mit seinen süßen Pfötchen und Ärmchen aus...", meint das Weibchen mit verträumtem Blick und lässt keinen Zweifel daran dass Proximo den Beschützer-Instinkt in ihr weckt.
"Aber zur Paarung ist er doch total ungeeignet!", argumentiert die grau-weiße Faeli ohne Strähnen im Fell abfällig.
Es ist deutlich zu erkennen wie sich die Nasenspitze der verliebten Faeli verfärbt als die Paarung zur Sprache kommt, während die anderen Beiden nur verhalten kichern und ihr Gespräch einstellen während Proximo langsam an ihnen vorbeigeht. In dem Moment wo die Gruppe Weibchen schon wieder anfangen will zu tuscheln, dreht sich der Junge auf dem Absatz um und beginnt ohne Übergang zu sprechen.
"Ja, ich bin ein Mensch, aber so hilflos bin ich auch wieder nicht!", meint er nur und dreht sich zur Faeli ohne Strähnen, "Und das mit dem Paaren funktioniert auch wunderbar!"
Etwas verärgert zieht Proximo weiter Richtung Kantine und hinterlässt zwei völlig überraschte Faeli-Weibchen und eines, dessen Rotfärbung der Nase langsam die Stärke einer reifen Tomate bekommt.
Zur gleichen Zeit, zirka 12000 Kilometer südlich, sitzt Nikira gerade verträumt über ihrem Essen, ohne sich wirklich für dieses zu interessieren. Ihr passieren an diesem Tag keine wirklich außergewöhnlichen Sachen, wenngleich alles um sie herum irgendwie heller und wärmer zu sein scheint. Es ist diese Helligkeit welche die Faeli heute auch offensichtlich umgibt und die Aufmerksamkeit ihrer besten Freundin auf sich zieht.
"Du scheinst ja heute besonders gut gelaunt zu sein, du strahlst ja richtig!", versucht die befreundete Faeli Nikira auszuhorchen, "Hast du irgendetwas mit deinem Fell gemacht?"
Das angesprochene Mädchen kichert nur verlegen und lässt kaum Zweifel daran dass sie ihrer Freundin zwar gern die Wahrheit sagen würde, diese aber offensichtlich sehr peinlich oder intim ist.
"Geht es um ein anderes Männchen?", stochert die Freundin nach und wedelt dabei unruhig mit ihrer Schwanzspitze
Wieder reagiert Nikira ähnlich, nickt aber dann verhalten mit dem Kopf.
"Bist du verliebt?", greift die Faeli zunächst nach dem Naheliegenden, "Ist es jemand den ich kenne?"
"Nein, also, ich weiß nicht", erwidert die Befragte unsicher, "Aber das ist es nicht!"
"Hast du rumgeknutscht?", forscht Nikis Freundin weiter und erntet damit erneut ein verhaltenes Kichern
"Ja", gibt das Mädchen, peinlich berührt, zu, "Auch"
01.04.09
Macht der Kleidung
Wie jeder andere Schultag, findet auch dieser, trotz Erklärungsschwierigkeiten, irgendwann ein Ende. Kurz nach 50,00 CNT materialisiert Nikira im Aufenthaltsraum ihres Zuhauses, begrüßt Xelas, welcher ebenfalls gerade angekommen ist und bestellt als Abendessen ein Stück Kuchen sowie ein Schälchen Milch. Als letzter trifft Proximo ein, welcher aussieht als ob ihn ein Zug überrollt hätte. Ungewohnt erschöpft tastet sich der Junge zum Replikator und erhält dort seine heiß geliebten Fischstäbchen, über welche er sich allerdings nicht besonders zu freuen scheint, was offensichtlich daran liegt dass er kaum die Augen offen halten kann.
"Was ist denn mit dir passiert?", forscht das Weibchen interessiert nach und stopft ein Stückt Kuchen in den Mund, bevor sie etwas Milch aus dem Schälchen neben ihr schleckt.
"Ich weiß nicht", reagiert Proximo müde und lustlos, "Ich bin einfach nur müde"
Ohne ein weiteres Wort schiebt der Menschenjunge seine Lieblingsdelikatesse zur Seite und fällt schon wenigen Minuten später in sein Bett sowie in tiefen Schlummer. Er hätte ganz bestimmt auch bis zum nächsten Weckruf weitergeschlafen, würde Nikira nicht gerade jetzt um exakt 73,28 CNT durch die Türe, auf sein Bett schleichen und ihn mit sanften Bewegungen so wie einem innigen Kuss aus seinen Träumen reißen. Schläfrig erwidert der Junge die Geste, bevor er registriert was er und vor allem die Faeli hier tun.
"Wie kommst du denn hier rein", befragt Proximo seine beste Freundin irritier, "Der Computer..."
"...macht genau das was ich ihm sage!", setzt das Katzenmädchen den Satz selbstsicher fort und streichelt den Jungen dabei sanft und innig.
Nachdem ihm nun schon ziemlich warm wird, erübrigt sich eigentlich seine folgende Frage, dennoch stellt er diese um hinter Nikiras Motive zu kommen.
"Warum bist du überhaupt hier? Solltest du nicht auch schlafen?"
"Ich war so einsam", behauptet das Weibchen, um es dann zu konkretisieren, "Ich wollte einfach schauen wie es dir geht... und mit dir ein wenig kuscheln!"
Kuscheln ist das Stichwort, dessen Bedeutung sich, in letzter Zeit, deutlich verändert hat und wie eine Verkleidung das wahre Verlangen der Faeli verdeckt. Zufälligerweise ist es ebenfalls Kleidung welche die Verbindung vereitelt und erneut zwischen den Beiden steht.
"Wieso hast du immer noch deine Tageskleidung an?", versucht Nikira verblüfft zu ermitteln.
"Ich war plötzlich so müde", versucht sich das Junge rauszureden, "und außerdem fühlt ich mich damit nicht so..."
"Nackt?", setzt das Weibchen seinen Satz fort, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen und ist dadurch für die Rotfärbung der Ohren Proximos verantwortlich.
"Ja!", legt er, so-wie-so enttarnt, seine Gefühle offen, "Ich fühl mich viel sicherer wenn ich etwas anhabe! Ich will das nicht ausziehen!"
Irritiert betrachtet die Nikira den Menschenjungen: "Es funktioniert aber nur ohne Kleidung, also stell dich nicht an wie ein schreckhafter Welpe!"
"Vielleicht will ich mich ja gar nicht mehr mit dir paaren!", reagiert der etwas beleidigt und offensichtlich in die Ecke gedrängt.
Ohne vorerst eine Antwort zu geben fährt Nikira mit ihren Pfoten sinnlich über den bekleideten Körper des Jungen und wandert, Stück für Stück, weiter nach unten. Als sie schließlich die Grenze zur unteren Körperhälfte überschreitet, stoppt das Mädchen ihre Bewegungen und setzt ein zufriedenes Grinsen auf.
"Ist das so?", spricht das Weibchen mit einem Schnurren in der Stimme.
Grummelnd verkneift sich Proximo die Beantwortung dieser rhetorischen Frage, wohl ahnend dass ihm das Mädchen kein Wiederwort glauben würde. Trotz des inneren Aufruhrs, wehrt er sich nicht als Nikira anfängt die Kleidung von seinem Körper zu lösen und jede neue freie Hautstelle mit ihren weichen Pfoten streicheln. Nachdem das Weibchen endlich mit der Prozedur fertig ist, schmiegt sie sich mit ihrem ganzen Körper ganz nah an den Jungen und reibt ihr weiches Fell über seine Haut. Dieser wird erwartungsgemäß von einem Gefühlsfeuerwerk eingenommen gibt sich bedingungslos dem Mädchen hin, schon lange nicht mehr in der Lage Wiederworte auszusprechen. Sie jedoch ahnt dass Proximo nun voll und ganz in ihrer Pfote liegt und beginnt mit ihm zu spielen.
"Vielleicht will ich mich ja gar nicht mehr mit dir paaren!", beginnt das Mädchen unschuldig und stoppt für einen Moment die Streicheleinheiten für Proximo
Es ist deutlich zu erkennen wie der Junge erschrickt und dann etwas unschlüssig in die roten Augen des Katzenmädchens blickt.
"Aber du wolltest doch...", reagiert er etwas überrascht auf die Ausführungen, ohne wirklich überzeugend zu wirken.
"Na und?", meint das Katzenmädchen unschuldig, "Vielleicht fühle ich mich auch viel sicherer wenn ich Kleidung anhabe und möchte jetzt lieber wieder welche anziehen!"
Unschlüssig argumentiert Proximo: "Aber es ist doch gleich sicher hier, egal ob du Kleidung anhast oder nicht!"
"Ist das so?", erkundigt sich Nikira mit der gleichen Vibration ihrer Stimmbänder wie zuvor, "Und warum muss ich dir dann jedesmal gut zureden und dich ausziehen?"
Das Mädchen hat scheinbar den wunden Punkt erwischt, dennoch versucht der Junge die Frage zu beantworten.
"Naja, du bist sowieso schon immer ausgezogen wenn wir uns treffen und für dich ist es ja anscheinet ganz normal so rumzulaufen!
"Ach...", erwidert das Weibchen mit gespielter Überraschung, "Dann bin ich also mutiger wie du?"
Nun scheinen Proximo ohne Frage die Argumente ausgegangen zu sein, hat das Mädchen doch in allen Punkten recht und auch noch die Oberhand in diesem Spiel. Beleidigt, mit leicht vorgeschobene Unterlipp, betrachtet er Nikira, welche es genießt sich um etwas bitten zu lassen was eigentlich vor allem in ihrem Interesse liegt.
"Na gut, ich mach bei der Paarung unter zwei Bedingungen mit!", zeigt sich das Katzenweibchen versöhnlich.
"Bedingungen?", fragt der Junge mit einem beunruhigten Unterton, "Was willst du denn?"
"Ich möchte dass du zukünftig so schläfst wie du jetzt bist, auch wenn ich nicht da bin! Vertrau mir einfach!", fordert das Mädchen von ihrem besten Freund, nicht ohne diverse Hintergedanken zu hegen.
Besonders leicht fällt Proximo die Entscheidung nicht, allerdings verhindern die vielen Hormone, welche unaufhörlich durch seinen Körper jagen und in ihm das unbändige Verlangen nach der Faeli wecken, jede negative Antwort. So bleibt ihm nichts anderes übrig wie vorsichtig mit dem Kopf zu nicken und sie damit vollends zufriedenzustellen.
"Und die zweite Bedingung?", versucht er misstrauisch herauszufinden.
"Die zweite hat mehr mit dem wie zu tun!", erwidert Nikira mit einem unschuldigen Grinsen und stellt sich auf ihre vier Pfoten, so dass der Menschenjunge unter ihr raus krabbeln kann.
Herausfordernd wedelt sie leicht mit ihrem Schwanz und signalisiert Proximo näher zu kommen: "Heute machen wir das nach Faeli-Art!"
07.04.09
Bestehen oder nicht bestehen
Am nächsten Morgen scheint alles wieder gewohnten Bahnen zu folgen, nur Nikiras beste Freundin auf der Akademie bemerkt erneut eine Veränderung.
"Wieder?", fragt diese mit einem schelmischen Grinsen.
Auch für den ungeübten Betrachter ist die Nasenfärbung der jungen Faeli ein eindeutiges Zeichen für ja, womit sich die andere allerdings nicht zufrieden gibt.
"Erzählt!", stichelt das neugierige Weibchen, "Ist diesmal alles so gelaufen wie du wolltest?"
"Großteils", versucht Nikira etwas wage zu verbleiben, steht aber immer noch wie angewurzelt vor dem anderen Mädchen.
"Sei nicht so schüchtern!", bohrt die Freundin weiter nach, "Setz dich, erzähl mir alles und unterschlage keine schmutzigen Details!"
Unschlüssig lässt die Angesprochene weitere, peinliche Sekunden verstreichen, bevor sie erst deutlich ihre Lippen zusammenpresst und dann endlich mit der Sprache rausrückt.
"Also gut", beginnt Nikira vorsichtig, "Ich erzähle dir die Einzelheiten, nur Sitzen..."
Während die Faeli über die Details der letzten Nacht berichtet, ist Proximo gerade eben auch zum Unterricht eingetroffen und verfolgt die Gespräche des ganzen Raumes, ohne auch nur einen Gedanken an die Besonderheit dieser Tatsache zu verschwenden. Der Tag scheint seinen normalen Gang zu gehen, bis der Ausbilder beiläufig einen Satz fallen lässt, welcher den Jungen bis ins Mark erschüttert.
"Wie ihr sicher alle wisst, findet heute die letzte Beurteilung eurer Fähigkeiten in den Hauptfächern statt."
Ruhig blättert der Lehrer einige Daten auf einem Datenpad durch, bevor er fortfährt.
"Für manche von ihnen, bestimmt diese Feststellung über eine geringere Änderung der Noten, bei anderen allerdings auch über das bloße Bestehen.
Etwas angespannter lässt er das Anzeigegerät sinken und betrachtet erneut seine Schüler.
"Bereiten sie sich, so gut wie möglich, physisch und mental auf die heutige Überprüfung vor. Sie sind hiermit bis 28,00 CNT vom Unterricht freigestellt."
Wenngleich alle Anderen, erfreut über die Freistellung, aufstehen und den Raum verlassen, sitzt Proximo weiterhin wie festgewachsen auf seinem Platz. Nicht dass ihm diese Unterbrechung ungelegen käme, sondern dieser Test war ihm völlig entfallen und allein der Gedanke daran lässt einen eisigen Schauer über seinen Rücken laufen. Weniger Prüfungsangst, mehr blankes Entsetzen über die Tatsache dass er keine Ahnung über den Prüfungsstoff hat, mischen sich mit der Furcht zu versagen.
Als schon fast alle Schüler den Raum verlassen haben, blättert Proximo immer noch durch die Unterlagen. Hastig schaut der Junge auf seinen Minicomputer auf dem linken Unterarm und sieht dass er knapp 0,8 Zeiteinheiten bis 28,00 CNT übrig hat. Mehrere hundert Seiten detailiertes Infomaterial über sechs Fächer gleiten an seinen Augen vorbei, schier unmöglich diese Menge in einer Pause von wenigen Zeiteinheiten erfassen zu können. Als das Pad endlich anzeigt dass die letzte Seite des Teststoffes erreicht wurde, ist die kurze Pause auch schon beendet und die Schüler strömen erneut in den Saal.
Proximo ist wirklich kein Fan von Theorie, doch diese Überprüfung ist für ihn maßgeblich entscheidet über den positiven Abschluss dieses Semesters und dummerweise hat er sich den Prüfungsstoff gerade das erste mal zu Gemüte geführt. Nachdem die Klasse wieder vollständig ist, beginnt der Ausbilder mit einer knappen Einweisung und schließt dann mit einigen abschließenden Worten.
"Ihr wisst alles worum es geht? Der Test läuft bis exakt 48,00 CNT! Fangen sie an!"
Aufgewühlt blättert Proximo durch die digitalen Seiten des Pads und verschafft sich einen kurzen Überblick über die Fragen. Nach kurzer Zeit jedoch lehnt er sich seufzend zurück und fasst mit der rechten Hand an seine Stirn. Nach seinem Ermessen kann er keine dieser Fragen auch nur ansatzweise richtig beantworten, aber irgendwie muss es doch möglich sein diesen Test zu bestehen. Während er so dasitzt und die Augen geschlossen hat, bemerkt er Flüstergereiche welche scheinbar von einem Sitzplatz mehrere Reihen weiter hintern zu kommen scheinen. Gespannt lauscht er, und vernimmt deutlich den Inhalt des leisen Gesprächs.
"Weißt du wann Zefram Cochrane geboren wurde?", hört Proximo eine Stimme flüstern.
"Natürlich!", erwidert eine andere wie selbstverständlich, "Das war 2032!"
"2023?", ist erneut erstere Stimme zu vernehmen, "Von was und wer ist das überhaupt?"
"Keine Ahnung! Ich habe es einfach auswendig gelernt!", erwidert der andere Canidar nüchtern, worauf das Gespräch ein abruptes Ende nimmt.
Auch Proximo hat keine Ahnung was genau die Zahl oder der Name bedeutet, findet aber schon kurze Zeit später die passende Geschichtefrage und fügt die Zahl 2023 ein. So mogelt er sich durch den Test, was sich als einfacher herausstellt wie erwartet, da sehr viele andere Studenten Informationen über die Prüfung austauschen. Mit Sicherheit hätte der Menschenjunge die restlichen Fragen auch auf diese Weise beantworten können, wäre nicht plötzlich der prüfende Faeli-Lehrer aufgestanden und hätte gleich acht Prüflingen ihre Datapads abgenommen.
Trotzdem der Ausbilder nicht die genauen Wortlaute bestimmen konnte, war sein Gehör ausreichend genau um das Schummeln mitzubekommen und einzugreifen. Als dies auch dem restlichen Auditorium klar wird, wird es ungewöhnlich still im Saal. Kalter Schweiß rinnt über Proximos Stirn als klar wird dass die bisherige Vorgehensweise nun wohl keinen Erfolg mehr haben wird. Hastig blickt er auf die kleine Zeitanzeige, welche gut Sichtbar eine Ecke des Pads verziert. Schon 45,00 CNT und nur knapp die Hälfte der Fragen sind überhaupt beantwortet. Beim jetzigen Stand ist die Beurteilung keines Falls positiv und so muss er sich ganz schnell etwas neues ausdenken, um doch noch das Ruder herumzureißen.
08.04.09
Zweischneidig
Die Zeit rinnt Proximo förmlich durch die Finger und immer noch scheint keine brauchbare Lösung greifbar. Außerdem scheint ein starkes Pfeifen im Ohr jedes andere Geräusch zu übertönen, was es unmöglich macht auch nur den kleinsten Laut klar wahrzunehmen. In seiner Not versucht er sich an das zu erinnern was er kurz zuvor in seinen Unterlagen gelesen hat, wenig Hoffnung dadurch tatsächlich brauchbare Informationen zu erlangen. Doch je mehr seine Konzentration zunimmt, verstärken sich auch die Bilder vor seinem inneren Auge und ermöglichen ihm diese förmlich umzublättern. Während er sich so konzentriert, scheint alles was rundum geschieht in immer trägeren Bewegungen, mehr scheinen die Gestalten im Saal in einen eigenartigen Schlafzustand überzugehen.
Mit angespannten Gesichtszügen blickt der Junge hilfesuchend auf seinen Unterarmcomputer und nimmt mit Erstaunen zur Kenntnis dass auch dieser von der erstaunlichen Verlangsamung betroffen zu sein scheint. Proximo realisiert dass dies der falsche Zeitpunkt ist um sich über solche Sachen Gedanken zu machen, also wendet er sich erneut dem Test zu und gleicht diesen systematisch mit den Bildern in seinem Kopf ab. Die Prozedur scheint unfassbar lange zu gehen, sind es doch hunderte Seiten mit komplizierten Zusammenhängen und scheinbar eben so viele Fragen.
Als schon fast alle Fragestellungen beantwortet sind, verschwimmen zunehmend die Bilder vor deinem inneren Auge und ein starker Kopfschmerz blockiert jede exakte Fokussierung. Hilfesuchend lässt er seine Blicke durch den Raum gleiten und erblickt einige andere Pads welche trotz des Abstands und der kleinen Schrift deutlich lesbar erscheinen. Als endlich die letzte Fragestellung beantwortet ist, drückt er hastig die Senden-Taste und atmet etwas erleichtert aus.
Mit einem Ruck steht er von seinem Platz auf, atmet tief ein während er sich an seinem Sessel abstützt um anschließend lautlos zusammenzubrechen.
Als Proximo endlich wieder erwacht, spürt er als erstes einen starken Stich im Kopf. Vorsichtig öffnet er seine Augen und erblickt die verschwommene Decke des eines Krankenhauszimmer. Immer noch benommen richtet er seinen Oberkörper auf, tastet vorsichtig seinen Oberkörper ab und stellt überrascht fest dass er eine brandneue Cetisuite trägt. Wenige Augenblicke später steht auch schon Xelas in der Türe, welcher sich dem Jungen mit einem äußerst besorgten Gesichtsausdruck nähert.
"Wie geht's dir? Fühlst du dich schon besser?", ermittelt der Faeli den medizinischen Allgemeinzustand.
"Besser?", wiederholt Proximo unsicher, "Ich weiß nicht, was ist passiert?"
Etwas überrascht überlegt der Hauptmann kurz bevor er versucht die Frage zu beantworten.
"Du bist nach einer Prüfung einfach umgekippt und wurdest anschließend hierher gebracht!"
Erregt läuft Xelas hin und her bevor er, strenger und lauter wie zuvor, fortsetzt: "Warum hast du überhaupt die Suite ausgezogen, obwohl ich dir gesagt habe dass du sie immer anbehalten musst und wie hast du sie überhaupt abbekommen ohne den Alarm auszulösen?"
"Also", versucht der Junge sich zu erklären, "Mit Kleidung kann man sich nicht paaren!"
"Paaren? Du? Mit wem und wie hast du...", ruft sein Ziehvater überrascht aus, bevor er zu Türe blickt welche sich gerade öffnet und den Blick auf ein Faeli-Mädchen freigibt, "Nikira!"
09.04.09
Harte Worte
Etwas zerknirscht blickt das Mädchen in die Augen Xelas und deutet dabei ein gespieltes Lächeln an.
"Du hast Proximo aus dem Anzug geholfen, hab ich nicht recht?", erzwingt der Hauptmann zielsicher ein Geständnis der Faeli.
Diese wiederrum löst sich von den Blicken ihres Erziehungsberechtigten und schaut schuldbewusst zu Boden. Auch ohne eine Antwort ist klar dass sie dem Jungen geholfen hat den Anzug loszuwerden, während der wiederrum auch das passende Motiv geliefert hat.
"Ihr beide seid viel zu jung dafür!", schimpft Xelas, ohne dabei seine Blicke vom Weibchen abzuwenden, "Besonders von dir Nikira, hab ich mir mehr erwartet wenn es um solche Dinge geht!"
Erneut fixiert das Mädchen den Erdboden, ohne den Versuch zu unternehmen ihr Verhalten zu rechtfertigen. Proximo jedoch versteht keine Silbe der Moralpredigt und versucht sein, sowie das Verhalten des Weibchens, zu erklären.
"Ohne den Anzug ist alles viel aufregender und ganz anders! Ich will ihn nicht mehr!", bestätigt der Junge seinen Wunsch, "Das mit dem Paaren funktioniert außerdem wunderbar, nicht wahr Niki?"
Es ist kaum zu übersehen wie die Schamesröte in die Nasenspitze des Mädchens fährt, da es ihr äußerst unangenehm ist solche Dinger gegenüber anderer Erwachsener auszuführen, insbesondere wenn dieser auch noch Xelas ist. Der wiederrum ist wenig beeindruckt von den Ausführungen und dreht zu Proximo um.
"Du braucht diese medizinische Hilfe und wirst sie gefälligst auch anbehalten!", befiehlt der Faeli kompromisslos, bevor er sich nochmals Nikira zuwendet.
"Niki, ich mache dich für die andere Sache verantwortlich!", rügt er das Mädchen ungewohnt hart, "Du spielst mit seinen Gefühlen, nur für dein Privates Vergnügen, obwohl du keine Liebe für ihn empfindest!"
"Das stimmt nicht!", rechtfertigt sich das Weibchen, ohne allerdings ein Gegenargument zu bringen.
Immer noch wütend dreht sich Xelas dem Jungen zu: "Und was ist mir dir? Liebst du Nikira?"
Eigentlich ist die Fragestellung einfach, doch wie sollte Proximo diese beantworten wenn es ihm unmöglich erscheint das Wort Liebe überhaupt mit einem Gefühl zu verbinden.
"Lieben?", versucht er dieses Geheimnis zu lüften, erntet aber nur ein genugtuendes Nicken.
"Ihr seit beide noch fast Kinder verdammt!", argumentiert Xelas äußerst geladen, "Von jetzt an werdet ihr beide rund um die Uhr überwacht damit sowas nicht noch einmal geschieht!"
Es ist nicht zu übersehen wie Nikira die Tränen in die Augen steigen, bevor sie ohne Vorwarnung den Raum verlässt und nur beiden Männchen zurückbleiben.
"Daran bist du schuld!", fährt Proximo den Hauptmann rüde an.
"Nein!", antwortet dieser scharf, bevor er sich zur Türe hinaus bewegt, "Das hast du dir ganz alleine zuzuschreiben!"
12.04.09
Nebenwirkungen
Während Proximo noch einige Stunden im Krankenhaus verbringt und sich Nikira in ihrem Zimmer eingeschlossen hat, kommt Xelas gerade in Ausbildungseinrichtung 583 um der Ladung eines Lehrers nachzukommen. Der Hauptmann richtet kurz seine Uniform, bevor er dem andere Faeli entgegentritt, und nach einer kurzen Begrüßung kommt der Ausbilder auch schon zur Sache.
"Ich habe sie wegen der Noten Proximos und seinem neuesten Testergebnis herbitten lassen", führt der Ausbilder kurz aus und blättert durch einige Seiten auf seinem Pad.
"Ich weiß schon", hegt der Zitierte böse Vorahnungen, "Er wird diesmal wohl nicht bestehen..."
Irritiert blickt der Lehrer auf, welcher zuvor auch die heutige Prüfung überwacht hat, und überreicht dem Hauptmann wortlos sein Datapad. Der wiederrum blättert interessiert durch die Seiten um, auf der letzten angekommen, ungläubig das Testergebnis zu betrachten.
"98,5%?", tut Xelas seine Überraschung kund, "Aber das ist doch..."
"Ungewöhnlich!", setzt der andere Faeli fort und nimmt dem Hauptmann wieder das kleine Gerät ab.
"Ich vermute in diesem Menschen steckt eine ganze Menge Potential", mutmaßt der Lehrer trocken, "wenngleich ich mir nicht sicher bin ob andere Faktoren seine Prüfung beeinflusst haben!"
Gelassen spricht er seine Vermutung aus dass Proximo wohl betrogen haben könnte und gesteht gleichzeitig ein dass er sich dem dennoch nicht hundertprozentig sicher ist.
"Ich möchte sie bitten der Sache auf den Grund zu gehen.", teilt die Lehrkraft ihre Absicht mit und erhebt sich, woraufhin es ihm Xelas gleich tut.
"Natürlich!", erwidert der Hauptmann knapp, bevor er den Raum verlässt.
Eine ganze Weile steht der Faeli im leeren Vorsaal und denkt angestrengt über diesen Vorfall nach. Hatte er das richtige getan als er Proximo jenem medizinischen Anzug auslieferte und seine Krankheit mit speziellen Medikamenten unterdrücken lies? War es richtig es erneut zu tun, auch gegen seinen Willen?
Xelas schüttelt die wirren Gedanken ab und versucht seine Entscheidung erneut gegenüber ihm selbst zu legitimieren. Natürlich musste er so handeln wenn ihm das Leben von Proximo lieb war, denn es gab mehr als eine Möglichkeit durch welche dieser genetische Defekt den Jungen töten könnte. Nein, er musste hart bleiben um zu verhindern dass ihm etwas zustößt.
Als der Zyklus sich langsam seinem Ende zuneigt, sitzen Proximo, Xelas und Nikira zusammen an einem Tisch und schweigen sich an während sie verschiedene Gerichte in sich hineinstopfen, dessen Geschmack keine wirkliche Rolle mehr spielt. Das peinliche Anschweigen nimmt erst ein Ende als der Hauptmann aufsteht, die Reste in den Dematerialisierer wirft und wortlos den Raum verlässt.
"Ich glaub er ist wirklich sauer", flüstert der Junge seinem Gegenüber zu, "Warum ist er so, seit er weiß dass wir uns gepaart haben?"
"Nun ja, normal machen das nur zwei Erwachsene die ineinander verliebt und von der gleichen Spezies sind", erklärt das Weibchen trocken und stochert lustlos in den Resten ihres Essens.
Interessiert versucht der Junge der Sache auf den Grund zu gehen: "Warum? Bin ich deshalb so krank geworden?"
"Ich weiß nicht", meint die Faeli unschlüssig, "aber auf jeden Fall ist es nicht richtig!"
"Und dieses Lieben, wie merkt man dass man das hat?", forscht Proximo weiter.
Innerlich brodelnd, lässt das Mädchen ihr Besteck ins Essen fallen und schaut den Jungen zornig an.
"Ich glaube Xelas hat recht, es war alles meine Schuld! Du bist wirklich noch ein Kind und ich habe deine Naivität ausgenutzt, für mein privates Vergnügen!", mit Tränen in den Augen, wendet sich das Faeli-Weibchen ab und schmeißt ihren Teller in die Abfallvernichtungsmaschine.
Hilflos tritt Proximo näher an sie heran und legt seine Hand auf ihre Schulter: "Niki, was hast du?"
"Lass mich!", faucht das Katzenmädchen und befreit sich mit einer kraftvollen Abwehrbewegung vom Griff des Jungen.
Mit einer schnellen Bewegung aktiviert sie ein vordefinierte Sequenz auf ihrem Computer, wird von einem Transporterstrahl erfasst und findet sich anschließend in ihrem Zimmer wieder. Proximo bleibt alleine zurück und begibt sich schließlich ebenfalls zu seinem Quartier, wo er über die Worte Nikiras nachdenkt und schließlich einschläft.