Proximo Colonies/Stories/181-190
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"Ein wirklich erstaunlicher Junge, hat hoch gepokert und leider verloren!", versucht der Oberbefehlshaber einige kurze Worte zu finden, "Sein Tot war nicht ganz umsonst, das Trägerschiff wird mit einer derart zerstörten Antriebssektion nirgends mehr hinfliegen! Schiff seitlich abfangen und Feuer eröffnen sobald wir in Waffenreichweite kommen!" | "Ein wirklich erstaunlicher Junge, hat hoch gepokert und leider verloren!", versucht der Oberbefehlshaber einige kurze Worte zu finden, "Sein Tot war nicht ganz umsonst, das Trägerschiff wird mit einer derart zerstörten Antriebssektion nirgends mehr hinfliegen! Schiff seitlich abfangen und Feuer eröffnen sobald wir in Waffenreichweite kommen!" | ||
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+ | 09.05.09<br> | ||
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+ | ===Kraft des Verzweiflung=== | ||
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+ | Die engen, kaum beleuchteten Röhren, sind alles andere als angenehm und auch die schier endlosen Leitern scheinen mit jeder Sprosse die Proximo ergreift noch länger und steiler zu werden. In seinem Kopf bewegt sich die, nur kurz angesehene, Karte synchron zu seinen Bewegungen, gibt ihm die notwendigen Informationen um zielsicher durch das verzweigte Labyrinth zu navigieren und schließlich auch den Ausgang zu finden. | ||
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+ | Ganz langsam und behutsam öffnet er die Verriegelung des kleinen Ausstiegs um einige Zentimeter und lugt verstohlen durch den dünnen Spalt. Wie schon auf der Wegbeschreibung zuvor ersichtlich, befindet sich der Ausstieg in einer Höhe von ungefähr drei Metern über dem Erdboden und ist mit diesem über eine Leiter verbunden. Unten steht ein weiterer schwanzloser, welcher scheinbar ein Phasergewehr in seinen Händen hält. Zeit ist kostbar, also öffnet Proximo einfach die Lukentüre und lässt sich auf die Wache fallen welche, durch die Wucht, bewusstlos zu Boden geht. | ||
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+ | Leider gibt es in diesem Raum noch fünf weitere Aufpasser, welchen diese Aktion nicht entgangen ist. Nach einer unvermeidlichen Schrecksekunde, greifen die Männer zu ihren Waffen und feuern auf den Junge, welcher allerdings mit übermenschlicher Reaktion und Geschwindigkeit den Angriffen entgeht. Mit zwei gezielten Attacken erledigt er zwei Gegner, bevor Proximo hinter einer Konsole in Deckung geht. Unglücklicher weise fordert gerade jetzt der extensive Einsatz seiner Fähigkeiten seinen Tribut. | ||
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+ | Ein Stechen in seiner Brust und Taubheitsgefühle in einzelnen Muskelpartien versuchen Proximo in die Schranken zu weisen. Doch schon nähern sich die Kontrahenten gefährlich und feuern präventiv auf und in die Nähe der kleinen Computerkontrollstation. Mit einem gewagten Sprung und Einsatz seiner ganzen Konzentration, rettet sich Proximo in einen Gang, welcher unglücklicherweise nur zu einer verschlossenen, mehreren Zentimeter dicken, Schotttüre führt. Leider ist dieser Umstand auch seinen Kontrahenten klar, welche in geschlossener Dreierformation vorrücken. | ||
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+ | Einer der Männer wagt sich schließlich um die Ecke und schießt, auf gut Glück, in den Gang hinein. Zu seinen Pech hat er nicht mit einem Gegner gerechnet welcher angespannt auf dem Boden gelegen ist und mit drohendem Kampfgeschrei auf ihn zuspringt. Geschickt schlägt der Junge das Phasergewehr zur Seite, bevor ein weiterer Schuss den Metallboden sowie Proximos Faust das Gesicht der Wache trifft. Behände bewegt sich der Junge um den Getroffenen und schleudert ihn mit einem kraftvollen Bewegung in die Richtung des einen Mannes, bevor er sich abermals auf den Boden legt und seinen kleinen Handphaser abfeuert, während der ungezielte Schuss des Getroffenen knapp über seinen Kopf hinweg zischt. Alles geht so schnell dass der Letzte einen schwerwiegenden Fehler begeht, als er in Panik seinen eigenen Teamkameraden tödlich verwundert, bevor er, einen Augenblick später, ebenfalls Ziel von Proximos Phaser wird. | ||
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+ | Schwer ringt er nach Luft, löst seine verkrampfte, rechte Hand vom kleinen Handphaser und hält sie mit der anderen fest, um das unkontrollierbare Zittern zu stoppen. Jede Nervenbahn, seines total überforderter Körpers, teilt ihm schmerzhaft mit was sie von dieser Belastung halten, seine Muskeln zittern und die Bilder verschwimmen zu abstrakten Figuren. Sein Wille ist jedoch stärker wie der Schmerz und so richtet sich der Junge wieder auf, nicht ohne erneut einzuknicken. Mit einem Schrei aus Hass, Schmerz und erzwungener Unnachgiebigkeit, zwingt er die streikenden inneren und äußeren Organe wieder in ihren Dienst. | ||
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+ | Geschwächt aber mit einem festen Ziel, läuft Proximo, zwei Phasergewehre geschultert, zurück in den Saal mit den unzähligen Gefangenen. Alle sind in kleinen Gruppen hinter Energiefeldern eingesperrt, teilweise mit zerrissener Kleidung oder scheinbar halb verhungert und verdurstet. Ein Steuerterminal nach dem Anderen wird Opfer der zerstörerischen Waffen und gibt schließlich die eingesperrte Wesen, in diesem riesigen Raum, wieder frei. Sein Kerninteresse gilt allerdings einer ganz bestimmten Person, also schwingt er sich auf das Dach einer Zelle und späht in alle Richtungen, kann aber das Mädchen nirgends ausmachen. | ||
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+ | "Nikira! Wo bist du?", erhebt er seine Stimme und versucht erfolglos die Frauenschar zu übertönen. | ||
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+ | Der unmittelbare Einsatz seiner Fähigkeiten, verursacht allerdings rasende Kopfschmerzen, welche vom Geschnatter der ganzen befreiten Gefangenen nur noch mehr verstärkt wird, und wieder verschwimmt die Umgebung vor seinen Augen. | ||
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+ | "Ruhe!", schreit Proximo schmerzgepeinigt während er eine der Phasergewehre himmelwärts abfeuert. | ||
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+ | Schlagartig ist es peinlich still und der Junge sinkt erschöpft in die Knie, als sich eine einzelne Stimme erhebt. | ||
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+ | "Vielleicht können wir dir helfen? Das ist das Mindeste was wir tun können!", hört man eine deutliche und feste Stimme sprechen. | ||
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+ | Etwas irritiert blickt der Junge in die Augen einer, ihm wohl bekannten, Canidar, die Ihm bisher nur in Lehrbüchern begegnet war. | ||
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+ | "Ich suche ein junges Faeli-Weibchen, wegen ihr bin ich hier!", legt Proximo, mit kurzen Worten, sein Ziel offen, "Sie hat ein schneeweisses Fell und rote Augen!" | ||
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+ | Aufmerksam hört er in die peinliche Stille hinnein, doch trotz der unmissverständlichen Beschreibung meldet sich niemand zu Wort. | ||
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Version vom 9. Mai 2009, 00:22 Uhr
Inhalt | STNE | Regeln | NPC | Kolonien | Gebäude | Waren | Items | Schiffe | Waffen | Sternenkartographie | Forschungen | Handel | Siedler | RPG | Support | Index |
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Inhaltsverzeichnis |
Die Geschichte der Proximo Colonies
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29.04.09
Größe und Limits
"Was für eine Geschwindigkeit!", ruft der kleine Wolf erstaunt aus, "Die Ankedris hat uns entdeckt und ruft uns!"
Weniger erstaunt über Entdeckung und Auftauchen des gewaltigen Schlachtschiffes, drückt der Junge auf einige Schaltflächen um den Ruf anzunehmen.
"Hier spricht Admiral Oregon Rex, Captain das Schlachtschiffes Ankedris!", schallt der, scheinbar eingeübte, Satz durch den Raum, "Senken sie sofort ihre Schilde und deaktivieren sie die Waffensysteme!"
"Hier spricht Kadett Proximo, Captain des leichten Aufklärers Sora!", reagiert der Venture-Pilot genervt, "Aktivieren sie ihre Sensoren, dann werden sie auch feststellen dass es wichtigere Probleme in diesem Sektor gibt!"
Es vergehen einige Augenblicke, bis endlich die Antwort des Oberkommandierenden eintrifft: "Die Ankedris ist eines der stärksten und technisch ausgeklügelsten Schlachtschiffe der Centauri-Flotte, bemannt mit der absoluten Elite dieser Galaxie! Es gibt absolut nichts mit dem wir nicht fertig werden, also senken sie ihre Schilde und..."
"Bei allem Respekt, Admiral", unterbricht Proximo die Ausführungen des Ranghöheren, "Ihre ach so tolle Elite mit der ausgeklügelten Technik war nicht in der Lage das Angreiferschiff zu finden!"
"Wie können sie nur in solch einer respektlosen Art mit einem...", hört man noch, bevor der Junge die Verbindung unterbricht und Kurs auf das Trägerschiff nimmt.
Wie aufs Stichwort, starten auch schon die ersten Jäger aus dem großen Träger und nehmen gezielt Kurs auf die Ankedris sowie die kleinere Venture. Mit Genugtuung sieht Proximo wie nun auch das Centauri-Schlachtschiff eine Verteidigungsposition einnimmt und Schilde sowie Waffen aktiviert.
"Schilde und Waffen auf Maximum, da kommen sie!", hört Lupi noch, bevor ein Energieregen über die Venture hereinbricht.
Auch wenn das kleine Scoutschiff keine besonders gute Wahl gegen größere Schiffe ist, schlägt sie sich gut im Nahkampf mit den noch kleineren Jägern. Zusätzlich kann sich Proximo, durch seine unnatürliche gute Reaktion, das Asteroidenfeld selbst zu Nutze machen und mit voller Impulsgeschwindigkeit durch das Steinmeer jagen.
Der Ankedris allerdings, wird bei diesem Zusammentreffen schmerzhaft bewusst, warum auch die Defiant Probleme mit diesem Gegner hatte. Wenngleich die Jäger dem Negh'Var-Prototyp kaum Schaden zufügen könne, stellt es doch eine echte Herausforderung dar diese winzigen Punkte mit Waffen zu treffen, welche mindestens genau so groß sind wie die Jagdflieger selbst. Erschwerend erweist sich auch die vielen Asteroiden welche Sicht, Zielerfassung und Manövermöglichkeiten einschränken.
Proximo ist derweil voll in seinem Element und schießt mit geübter Präzision Angreifer um Angreifer ab und übertrifft dabei sogar die Abschusszahlen des gewaltigen Schlachtschiffes. Die Situation sieht so lange recht gut aus, bis Lupi plötzlich aufschreit.
"Der Träger dreht ab und nimmt Kurs auf den nahen Nebel! Wenn wir nicht schnell etwas tun...!"
Für lange Überlegungen bleibt keine Zeit, und so aktiviert der Pilot zügig einen Übertragungskanal: "Aufklärer Sora hier, Ankedris bitte melden!"
"Admiral Oregon hier!", tönt eine zufriedene Stimme aus der Konsole, "Gibst du endlich auf, Junge? Deaktiviere deine Waffensystem und..."
"Fangen sie das Trägerschiff ab, Admiral, wenn die Jäger es schaffen uns lange genug aufzuhalten bis das Schiff aus dem Asteroidenfeld raus ist, werden wir es garantiert im Cerulanischen Nebel verlieren!", unterbricht Proximo den Befehlenden hastig.
"Sie entkommen uns schon nicht", meint der Oberkommandierende mit einem selbstgefälligen Grinsen, "Außerdem nehme ich grundsätzlich keine Befehle von grünen Kadetten an!"
Wütend trennt Proximo die Verbindung und rast mit der kleinen Venture weiter durch das Steinmeer, dich gefolgt von acht Raumjäger, als ein weiterer Treffer das Scoutschiff erschüttert und das zischende Geräusch austretender Gase ertönt.
"Schilde destabilisieren sich, runter auf 28 Prozent!", meldet Lupi leicht panisch, während er versucht den geborstenen Plasmaleiter zu überbrücken.
"Mehr Energie auf die Schilde!", befiehlt der Menschenjunge, während er auf eine ganz bestimmte Taste einhämmert ohne dass etwas passiert, "Und wieso funktioniert die Hecktorpedorampe nicht?"
"Zielerfassungs- und Steuersysteme sind komplett ausgefallen, auch die Rampe hat was abbekommen, Energie umgeleitet auf Schildemitter!", berichtet der Wolf in angestrengt klingendem Tonfall.
"Auch das noch!", erwidert Proximo nur noch, bevor er auf die andere Seite der Konsole hinübergreift und mitten in einem schwierigen Wendemanöver einige gezielte Computeranweisungen erteilt.
Währenddessen treibt Admiral Oregon auf der Ankedris weiter seine hoch gelobten Spezialisten an, muss jedoch resignierend feststellen dass ihre Abschusszahlen immer noch mit denen des unerfahrenen Kadetten, in seiner Nussschale, gleichauf liegen. Doch endlich scheint sich ein Lichtblick abzuzeichnen und wenn es auch nur zwei Jäger mehr sind, welche der Ankedris zum Opfer gefallen sind, wirkt der Captain des Schlachtschiffes nun deutlich zufriedener. Betont lässig gibt er seine Anweisungen und lässt sich die Venture auf den Schirm legen, welche mit wilden Manövern das Asteroidenfeld durchkreuzt, immer gejagt von einer Menge unerbittlicher Angreifer.
29.04.09
Minenfeld
Als sich das kleine Schiff der Ankedris mit hoher Geschwindigkeit annähert, halten die Offiziere auf der Brücke den Atem an, während Proximo spielend zwei Torpedos ausweicht, mit einer leichten Seitwerts-Bewegung einen Gegner so aus der Bahn drängt dass er an einem Asteroiden zerschellt und gleichzeitig ein zweites Raumfahrzeug durch gezieltes Feuer der vorderen, dualen Phaserbänke eliminiert.
"Wow!", entfährt es einem der Brückenoffizieren, welcher aber den bösen Blicken des Admirals ganz klein wird.
Doch schon blicken die Faeli und Canidar erneut gebannt auf den Monitor und halten den Atem an, als eine weitere Torpedosalve das zu groß geratene Shuttle knapp verfehlt und einen mittleren Asteroiden in Stücke reißt. Scheinbar bemerkt nun auch der Gegner die zunehmende Annäherung an das große Schlachtschiff und lässt von diesem ab um die Venture abzufangen.
"Verfolgen!", befiehlt der Captain der Ankedris schnell, welche aber einfach nicht in der notwendigen Geschwindigkeit wenden kann.
Mit brachialer Gewalt bricht die Venture durch die Raumjägerangriffswelle, während ein tödlicher Regen aus Energie- und Torpedowaffen auf das kleine Scoutschiff prasselt. Eine Kette heftiger Explosionen erhellen den Monitor und verdeckt für einen Moment die Sicht, als der Admiral hastig einen Status erfragt. Dies erweist sich aber als Unnötig, denn schon zischt die kleine Venture an der Ankedris vorbei, wendet in gefährlich engem Winkel und feuert zwei gezielte Phasersalven um die letzten beiden Verfolger zu eliminieren.
Absolute Stille kehrt im gewaltigen Schlachtschiff ein, als die Crew realisiert wie groß das Weltraumgefährt ist, welches gerade statt ihnen die restliche Flotte eliminiert und damit den Rang abgelaufen hat.
Während sich Oregon Rex tief getroffen in seinen Sessel zurückfallen lässt, rechnet Proximo fieberhaft den Abstand aus, nicht ohne zu einem ernüchternden Ergebnis zu kommen.
"Auch bei Höchstgeschwindigkeit, die Ankedris wird es nicht rechtzeitig schaffen, weil sie einfach zu groß ist um schnell durch dieses Asteroidenfeld zu fliegen!", schließt der Junge aus der Computerausgabe, "Gibt es irgend eine Möglichkeit wir innerhalb der nächsten Komma 820 Zeiteinheiten ihre Schilde knacken könnten?"
"Die Polarontorpedos sind, wie allen anderen, bei deiner Mienenfeldaktion gerade draufgegangen. Mit den Phasern alleine würden wir es wahrscheinlich auch nicht in den nächsten 820 vollen Zeiteinheiten hinbekommen!", meint der Canidar nur verbissen, bevor sich seine Mimik etwas aufhellt.
"Wobei...", setzt Lupi nach kurzem überlegen fort, verwirft den Gedanken dann aber wieder, "Nein, das geht jetzt nicht mehr!"
"Was geht nicht mehr?", harkt der Menschenjunge ungeduldig nach.
"Bei einem Warpsprung müssen entweder Schildabstimmung exakt stimmen oder die Schilde deaktiviert sein", führt der kleine Wolf seine technischen Überlegungen aus, "ein Tachionimpuls könnte diese Synchronisation so weit verändern dass eine Remodulierung oder Deaktivierung notwendig wird! Allerdings hat unsere Venture schwere Schäden erlitten, das Integritätsfeld des Warpkerns ist im roten Bereich und sogar wenn es halten sollte, reicht die Restenergie wahrscheinlich nicht mal mehr für die Innenbeleuchtung!"
Proximo nickt nachdenklich, bevor er eine Verbindung zum Schlachtschiff herstellt: "Sora A an Ankedris! Ich benötige die Schildemitterfrequenz für den Transporter!"
Immer noch ein wenig geschockt, erlaubt der Oberbefehlshaber die Informationsfreigabe, während der Menschenjunge einen leisen Seufzer ausstößt und niedergeschlagen von der Steuerkonsole zur Transportersteuerung wechselt.
"Ich wünschte wirklich es gäbe noch eine Möglichkeit Nikira zu retten!", entschuldigt sich Lupi förmlich, obwohl er nicht das geringste dafür kann.
"Ich auch!", entgegnet der Pilot nur noch, bevor er den Beamvorgang einleitet.
02.05.09
Poker im Asteroidenfeld
Schon wenige Augenblicke nachdem der Canidar im Transporterraum angekommen ist, wird er von zwei Sicherheitsoffizieren gepackt und, nach einer kurzen Turboliftfahrt, dem Admiral vorgeführt.
"Du bist also der Pilot, welcher die halbe gegnerische Jägerflotte aufgemischt hat?", verhört Oregon den zitternden, kleinen und schmächtigen Wolf etwas ungläubig.
"Nein!", erwidert dieser wahrheitsgemäß, "Ich bin angehender Ingenieur für Modular- und Waffentechnik! Was habt ihr mit Proximo gemacht, wo ist er?"
"Wer?", reagiert der hochgewachsene Faeli, die Frage erledigt sich dann aber von selbst.
Plötzlich meldet sich der verwirrte Wissenschaftsoffizier zu Wort: "Admiral! Die Venture an backbord ist eben verschwunden!"
"Verschwunden?", wundert sich der Oberbefehlshaber, "Suchen sie es, ein solches Schiff kann nicht einfach weg sein!"
"Doch, durch eine Anpassung der Deflektorsteuerung ist es möglich Sensorwellen zu reflektieren wenn die Emitterfrequenz bekannt ist!", mischt sich Lupi ungefragt in das Gespräch sein, "Da die Schilde das Scannergebnis verfälschen würden, muss diese mit der Schildemitterfrequenz abgestimmt sein! Rotieren sie die Schildfrequenz, dann wird auch die der Emitter wechseln!"
Auch wenn es ihm sehr unangenehm ist auf einen Kadetten zu hören, klingt dessen These schlüssig und so gibt Oregon Rex den Befehl widerwillig, per Handzeichen, an die Taktik weiter.
"Es hat funktioniert! Die Venture hat scheinbar direkten Kurs auf das Trägerschiff genommen, außerdem scheinen von dort gerade eine weitere Staffel Jäger zu starten!", meldet der taktische Offizier des Schiffes aufgeregt.
Ohne Zögern beschließt Oregon das Schiff festzuhalten: "Traktorstrahl!"
"Zu spät!", erklingt eine weitere Stimme, "Die Venture ist bereits hinter einem Asteroiden verschwunden!"
Während die Ankedris wie ein Eisbrecher das gewaltige Steinmeer in Stücke reißt, entgeht Proximo diesen durch einfaches Ausweichen und nähert sich dadurch viel schneller dem großen Trägerschiff. Spielend entgeht der Junge dem ungezielten Abwehrfeuer des Schiffes und bewegt die Venture so nah an die Antriebssektion des Hecks, dass ihn nur noch wenige Meter von dieser und den Schilden trennen. Zitternd betätigt er die Deflektorkontrollen, ohne zu wissen was genau passieren wird und dennoch bereit das Risiko einzugehen.
"Tun sie etwas, schnell, er wird sich umbringen!", schreit Lupi aufgeregt, doch auch der Admiral kann, in Anbetracht der Lage, nur zuschauen.
Absolut hilflos muss die ganze Brückencrew der Ankedris zusehen, wie die neuen Angreiferschiff Kurs auf die Venture nehmen und unerbittlich das Feuer eröffnen. Die Schilde flimmern schwach auf, doch die meiste Sprengkraft der Waffen prallt ungebremst gegen die Hülle des kleinen Scoutschiffes.
"Ich Messe starke Fluktuationen im Schildgitter des Trägerschiffes!", meldet der Wissenschaftsoffizier des Schlachtschiffes, "Des weiteren scheint sich der Warpkern der Venture kritisch zu destabilisieren!"
"Was macht er da?", stellt der Admiral Oregon eine eher rhetorische Frage, welche allerdings erneut vom Canidar neben ihm beantwortet wird.
"Er versucht die Schildgitterfrequenz zu verändern, damit die Schilde remoduliert werden müssen! Aber ich habe mich geirrt, es wird nicht funktionieren, vor allem nicht unter Beschuss!", nimmt Lupi alle Schuld auf sich und starrt gebannt auf den Bildschirm wo gerade ein weiterer Treffer das kleine Schiff seines Freundes erschüttert.
Auf diesem ertönt gerade eine verzerrte Computerwarnung: "Warnung! Warpkerneindämmung versagt, starte Notabschaltsequenz!"
"Computer! Sämtliche Sicherheitsprotokolle außer Kraft setzten und Notabschaltsequenz des Warpkerns unterbrechen, Autorisierung Proximo 2-8-3-4!", befiehlt der Junge hastig, sich sehr wohl darüber bewusst dass die Notabschaltung nicht ohne Grund automatisch aktiviert wurde.
"Sequenz abgebrochen!", ertönt die Bestätigung, bevor sich die KI erneut meldet, "Warnung! Warpkerneindämmung versagt! Sicherheitsprotokolle außer Kraft! Kritischer Eindämmungswert des Warpkerns in Komma 014!"
Nur von der ferne kann die Brückencrew des Centauri-Schlachtschiffes beobachten wie das kleine Raumschiff von den Waffen der Angreifer förmlich in Stücke gerissen wird. Noch besteht aber Hoffnung denn der dünne Tachionstrahl wirkt weiter auf die mächtigen Schilde des Trägerschiffes ein und verschiebt langsam die Synchronisierungswerte. Mit erfreuter stimmte meldet sich erneut der Wissenschaftsoffizier zu Wort: "Captain-Admiral-Sir, es scheint tatsächlich zu funktionieren! Das gegnerische Schiff remoduliert..."
Geschockt stockt er im Satz als erst ein weiterer Torpedotreffer endgültig die Hülle der Venture durchlägt und ein heller Lichtblitz erscheint, dessen Energiespitze ebenfalls auf den Sensoren deutlich erkennbar ist.
"Bericht!", tönt die besorgte Stimme Oregons.
"Sir, die Venture ist ohne Richtungswechsel auf Warp gegangen und ist am Heck des Trägerschiffes zerschellt!", entziffert der Offizier ungläubig die Aufzeichnungen, bevor er kopfschüttelnd seinen Bericht fortsetzt, "Es muss eine Fehlfunktion aufgrund der Destabilisierung des Warpkerns gewesen sein!"
"Kann das jemand überlebt haben!", stellt der Oberbefehlshaber eine offensichtlich dumme Frage.
"Sir, das Schiff ist mit Warpgeschwindigkeit in der Antriebssektion aufgeschlagen und ist in einer Antimaterieexplosion des Warpkerns total vernichtet worden! Es ist unmöglich dass das jemand überlebt haben könnte!", analysiert der Offizier die Lage, als der kleine Wolf auf der Brücke lautlos zusammenbricht.
Die ganzen körperlichen und geistigen Anstrengungen in den letzten Stunden, haben Lupi bis zu seinen Grenzen, und darüber hinaus, gebracht. Der scheinbar sichere, plötzliche Tod seines besten Freundes ist nun einfach zu viel für den jungen Canidar. Mit einem schnellen Handzeichen veranlasst Oregon Rex den direkten Transport, des Bewusstlosen, auf die Krankenstation und wendet sich den Anzeigen auf seinem kleinen Taktik-Monitor zu.
"Ein wirklich erstaunlicher Junge, hat hoch gepokert und leider verloren!", versucht der Oberbefehlshaber einige kurze Worte zu finden, "Sein Tot war nicht ganz umsonst, das Trägerschiff wird mit einer derart zerstörten Antriebssektion nirgends mehr hinfliegen! Schiff seitlich abfangen und Feuer eröffnen sobald wir in Waffenreichweite kommen!"
09.05.09
Kraft des Verzweiflung
Die engen, kaum beleuchteten Röhren, sind alles andere als angenehm und auch die schier endlosen Leitern scheinen mit jeder Sprosse die Proximo ergreift noch länger und steiler zu werden. In seinem Kopf bewegt sich die, nur kurz angesehene, Karte synchron zu seinen Bewegungen, gibt ihm die notwendigen Informationen um zielsicher durch das verzweigte Labyrinth zu navigieren und schließlich auch den Ausgang zu finden.
Ganz langsam und behutsam öffnet er die Verriegelung des kleinen Ausstiegs um einige Zentimeter und lugt verstohlen durch den dünnen Spalt. Wie schon auf der Wegbeschreibung zuvor ersichtlich, befindet sich der Ausstieg in einer Höhe von ungefähr drei Metern über dem Erdboden und ist mit diesem über eine Leiter verbunden. Unten steht ein weiterer schwanzloser, welcher scheinbar ein Phasergewehr in seinen Händen hält. Zeit ist kostbar, also öffnet Proximo einfach die Lukentüre und lässt sich auf die Wache fallen welche, durch die Wucht, bewusstlos zu Boden geht.
Leider gibt es in diesem Raum noch fünf weitere Aufpasser, welchen diese Aktion nicht entgangen ist. Nach einer unvermeidlichen Schrecksekunde, greifen die Männer zu ihren Waffen und feuern auf den Junge, welcher allerdings mit übermenschlicher Reaktion und Geschwindigkeit den Angriffen entgeht. Mit zwei gezielten Attacken erledigt er zwei Gegner, bevor Proximo hinter einer Konsole in Deckung geht. Unglücklicher weise fordert gerade jetzt der extensive Einsatz seiner Fähigkeiten seinen Tribut.
Ein Stechen in seiner Brust und Taubheitsgefühle in einzelnen Muskelpartien versuchen Proximo in die Schranken zu weisen. Doch schon nähern sich die Kontrahenten gefährlich und feuern präventiv auf und in die Nähe der kleinen Computerkontrollstation. Mit einem gewagten Sprung und Einsatz seiner ganzen Konzentration, rettet sich Proximo in einen Gang, welcher unglücklicherweise nur zu einer verschlossenen, mehreren Zentimeter dicken, Schotttüre führt. Leider ist dieser Umstand auch seinen Kontrahenten klar, welche in geschlossener Dreierformation vorrücken.
Einer der Männer wagt sich schließlich um die Ecke und schießt, auf gut Glück, in den Gang hinein. Zu seinen Pech hat er nicht mit einem Gegner gerechnet welcher angespannt auf dem Boden gelegen ist und mit drohendem Kampfgeschrei auf ihn zuspringt. Geschickt schlägt der Junge das Phasergewehr zur Seite, bevor ein weiterer Schuss den Metallboden sowie Proximos Faust das Gesicht der Wache trifft. Behände bewegt sich der Junge um den Getroffenen und schleudert ihn mit einem kraftvollen Bewegung in die Richtung des einen Mannes, bevor er sich abermals auf den Boden legt und seinen kleinen Handphaser abfeuert, während der ungezielte Schuss des Getroffenen knapp über seinen Kopf hinweg zischt. Alles geht so schnell dass der Letzte einen schwerwiegenden Fehler begeht, als er in Panik seinen eigenen Teamkameraden tödlich verwundert, bevor er, einen Augenblick später, ebenfalls Ziel von Proximos Phaser wird.
Schwer ringt er nach Luft, löst seine verkrampfte, rechte Hand vom kleinen Handphaser und hält sie mit der anderen fest, um das unkontrollierbare Zittern zu stoppen. Jede Nervenbahn, seines total überforderter Körpers, teilt ihm schmerzhaft mit was sie von dieser Belastung halten, seine Muskeln zittern und die Bilder verschwimmen zu abstrakten Figuren. Sein Wille ist jedoch stärker wie der Schmerz und so richtet sich der Junge wieder auf, nicht ohne erneut einzuknicken. Mit einem Schrei aus Hass, Schmerz und erzwungener Unnachgiebigkeit, zwingt er die streikenden inneren und äußeren Organe wieder in ihren Dienst.
Geschwächt aber mit einem festen Ziel, läuft Proximo, zwei Phasergewehre geschultert, zurück in den Saal mit den unzähligen Gefangenen. Alle sind in kleinen Gruppen hinter Energiefeldern eingesperrt, teilweise mit zerrissener Kleidung oder scheinbar halb verhungert und verdurstet. Ein Steuerterminal nach dem Anderen wird Opfer der zerstörerischen Waffen und gibt schließlich die eingesperrte Wesen, in diesem riesigen Raum, wieder frei. Sein Kerninteresse gilt allerdings einer ganz bestimmten Person, also schwingt er sich auf das Dach einer Zelle und späht in alle Richtungen, kann aber das Mädchen nirgends ausmachen.
"Nikira! Wo bist du?", erhebt er seine Stimme und versucht erfolglos die Frauenschar zu übertönen.
Der unmittelbare Einsatz seiner Fähigkeiten, verursacht allerdings rasende Kopfschmerzen, welche vom Geschnatter der ganzen befreiten Gefangenen nur noch mehr verstärkt wird, und wieder verschwimmt die Umgebung vor seinen Augen.
"Ruhe!", schreit Proximo schmerzgepeinigt während er eine der Phasergewehre himmelwärts abfeuert.
Schlagartig ist es peinlich still und der Junge sinkt erschöpft in die Knie, als sich eine einzelne Stimme erhebt.
"Vielleicht können wir dir helfen? Das ist das Mindeste was wir tun können!", hört man eine deutliche und feste Stimme sprechen.
Etwas irritiert blickt der Junge in die Augen einer, ihm wohl bekannten, Canidar, die Ihm bisher nur in Lehrbüchern begegnet war.
"Ich suche ein junges Faeli-Weibchen, wegen ihr bin ich hier!", legt Proximo, mit kurzen Worten, sein Ziel offen, "Sie hat ein schneeweisses Fell und rote Augen!"
Aufmerksam hört er in die peinliche Stille hinnein, doch trotz der unmissverständlichen Beschreibung meldet sich niemand zu Wort.