Proximo Colonies/Stories/131-140
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Somit ist diese Sache vorerst geklärt und die beiden wenden sich anderen wichtigen Dingen zu. Proximo soll erst einmal die Gelegenheit bekommen so normal aufzuwachsen, wie es für einen Jungen mit seinen Erlebnissen möglich ist. Später einmal würde man ihm helfen den Auftrag seines Vaters zu Ende zu bringen. Entar würde sich wundern... | Somit ist diese Sache vorerst geklärt und die beiden wenden sich anderen wichtigen Dingen zu. Proximo soll erst einmal die Gelegenheit bekommen so normal aufzuwachsen, wie es für einen Jungen mit seinen Erlebnissen möglich ist. Später einmal würde man ihm helfen den Auftrag seines Vaters zu Ende zu bringen. Entar würde sich wundern... | ||
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+ | ===Nasse Träume=== | ||
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+ | Die Zeit auf der Planetenoberfläche von Xatarias vergeht wie im Flug und die kleine Dienstwohnung von Xelas wird dabei zu Proximos neuem Zuhause. Doch die Umstellung und die Nachricht über den Tod seines Vaters setzen ihm mehr zu wie er zugeben möchte. So passiert es eines Nachts, dass er aus einem Traum aufwacht in welchem er gerade von einem Sprungbrett in ein großes Schwimmbecken gepinselt hat. Leider erweist sich sein Bett als weit aus weniger Aufnahmefähig aber schließlich eben so feucht wie der bereits erwähnte Pool. | ||
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+ | Das erste was Proximo durch den Kopf geht: "Wie erkläre ich das Xelas?" | ||
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+ | Mit einem tiefen Seufzer schält sich der Junge aus seinem Bett und macht sich etwas schlaftrunken auf den Weg zu Xelas welcher sich nur zwei Räume entfernt auf einer kleinen Couch zusammengerollt hat. Bevor Proximo allerdings so weit kommt, hört er ein Geräusch aus der Küche kommen welches sich wie ein leises Klirren anhört. So lässt er vorerst von seinem Ziel ab und läuft in Richtung des Geräusches das ihn neugierig gemacht hat. | ||
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+ | Im Nachbarraum angekommen erblickt er zu seiner Überraschung eine schwarze Gestalt welches gerade eben durch das zerbrochene Fenster hereinkommt. Etwas an ihr macht den Jungen aber besonders stutzig denn bisher hatte er auf Xatarias keinen einzigen Mensch gesehen oder gerochen, dennoch scheint dieses Wesen diesen markanten Geruch abzusondern. | ||
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+ | Unvermittelt trifft den Jungen der Lichtkegel einer Taschenlampe und zwingt diesen dazu seine Augen verschlafen zuzukneifen. Zuerst scheint das menschliche Wesen erschrocken, kommt dann aber näher heran um den Kleinen zu begutachten. | ||
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+ | "Ein Wort und du bist tot!", flüstert der Eindringlich bedrohlich und ergänzt dann, "Wie ist dein Name?" | ||
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+ | "Proximo", antwortet der Befragte ohne zu zögern aber mit erhöhtem Misstrauen. | ||
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+ | "Das trifft sich gut", meint die Gestalt mit einem fiesen Grinsen im Gesicht, "ich bin schließlich wegen dir hier!" | ||
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+ | Unvermittelt geht der kleine Junge in Verteidigungshaltung, was bei seinem Gegner jedoch nur ein gedämpftes Lachen auslöst. | ||
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+ | "Glaubst du wirklich ich hab angst vor einem kleinen Hosenscheißer wie dir?" | ||
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+ | Der Mensch zeigt mit einer abwertenden Bewegung auf die nasse Pyjamahose was dem Jungen gar nicht passt. | ||
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+ | "Das war ein Unfall!", versichert Proximo beleidigt, "Ich hab von einem großen Schwimmbecken geträumt und..." | ||
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+ | "Ein kleiner Bettnässer also!", unterbricht der Eindringling den Jungen, "Und wegen so was werde ich von Entar durch die halbe Galaxie gejagt? Nun ja, genug geredet, ich bin schließlich nicht ausschließlich zu meinem Vergnügen hier!" | ||
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+ | Mit einer ruckartigen Bewegung zieht er ein Tritaniummesser hervor und hält es bedrohlich in seinen Händen. | ||
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+ | "Ich soll dir das hier von Commander Entar überbringen!", meint der Auftragsmörder gehässig. | ||
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+ | Überrascht gibt der kleine Junge seine Verteidigungshaltung auf und betrachtet erst den Mensch und anschließend das Messer eindringlich. | ||
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+ | "Das ist aber nett vom Commander! Mein Vater sagte immer dass ein gutes Messer manchmal leben retten kann!" | ||
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+ | "Dieses nicht!", versichert der Eindringling und stürmt dann ohne zu zögern auf den Jungen zu. | ||
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+ | Diesen trifft die Attacke völlig unvorbereitet und kann ihr nicht mehr komplett ausweichen. Blut spritzt als sich das Messer in Proximos Arm bohrt welchen er im Reflex hochgerissen hat um sich vor dem Schlimmsten zu schützen. Ein weiterer Angriff verfehlt ihn knapp, drängt ihn jedoch in die Ecke des Raumes. | ||
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+ | "Aua! Du bist gemein!", ruft der Junge außer sich, "Das hat weh getan und du sagtest du würdest mir das Messer schenken!" | ||
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+ | Etwas perplex steht der Angreifer einen Moment da und wundert sich über das Verhalten Proximos bevor er antwortet. | ||
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+ | "Du wirst das Messer schon noch bekommen kleiner, ich werde es dir in dein Herz bohren!" | ||
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+ | Erneut schnellt der Auftragskiller vor, doch nun ist sein Ziel abwehrbereit und, was wohl noch schlimmer ist, stocksauer. Als der Mensch mit dem Messer zustechen will, schnellen die Krallen aus Proximos linker Hand und blocken den Schlag auf, für beide Seiten, schmerzhafte weise. Erneut verteilt sich Blut auf dem Boden, der Kleidung beider Kontrahenten sowie ebenfalls an Wänden und Decke. Erschrocken und verletzt torkelt der Killer einige Schritte rückwärts. | ||
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+ | "Stirb du Freak!" | ||
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+ | In völliger Raserei wirft die Gestalt das Messer in die Richtung des Jungen und trifft dabei nur die Wand hinter diesem. Das aber steigert seine Wut nur noch und ohne eine Sekunde zu zögern zieht der Eindringling einen Handphaser. Ehe er ihn jedoch abfeuern kann, bemerkt der Junge bereits die Gefahr, stößt sich kraftvoll von der Wand ab und schnellt dabei mit einem gewaltigen Satz nach vorne. Die Splitter fliegen als der Phaser von den Krallen in tausend Stücke geschlagen wird und sich zwei Finger des Killers von dessen Hand lösen. Noch während Proximo in der Luft ist schnellen nun auch noch die Klauen seiner rechten Hand hervor und bohren sich zielsicher in den linken Oberschenkel seines Kontrahenten. Das Schauspiel endet endgültig als Zeitgleich Xelas, geweckt vom Lärm, in der Tür erscheint und der Kleine den Auftragskiller aus der Drehung heraus mit einem einzigen, kraftvollen Tritt an den Kopf außer Gefecht setzt. | ||
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+ | Fassungslos lässt der Faeli einen kleinen Phaser fallen und betrachtet Proximo mit einer Mischung aus Furcht und Unglauben. Der ganze Raum trieft von Blut, drei Finger des eigenartigen Eindringlings liegen am Boden und die Einrichtung des Raumes scheint nur noch aus Trümmern zu bestehen. Mittendrin steht ein kleiner Junge mit 8 dolchartigen, blutenden Krallen und schaut verlegen zu Xelas hoch. | ||
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+ | "Tut mir leid dass ich ins Bett gemacht habe, wirklich!" | ||
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+ | Etwas irritiert betrachtet der Angesprochene erst den Pyjama von Proximo, dann aber eben so schnell wieder das schlimm zugerichtete Wesen am Boden. Genau so wort- wie fassungslos zeigt der Hauptmann auf dieses und bringt den Jungen dabei erneut in Verlegenheit. | ||
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+ | "Also... ich... er hat angefangen!" | ||
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Version vom 28. Januar 2008, 08:24 Uhr
Inhalt | STNE | Regeln | NPC | Kolonien | Gebäude | Waren | Items | Schiffe | Waffen | Sternenkartographie | Forschungen | Handel | Siedler | RPG | Support | Index |
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Inhaltsverzeichnis |
Die Geschichte der Proximo Colonies
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22.01.08
Bittere Wahrheit
Es ist gerade zehn Minuten her, dass Xelas den kleinen Proximo mit der Anweisung zu warten am Dock 19 zurückgelassen hat, als er die Kommandobrücke von Xatarias Wache betritt. Die Anweisungen des Oberkommandos sind deutlich gewesen und da man offenbar nicht warten will, bis Xelas in der Kommandozentrale 300 Meter unter der Oberfläche des Planeten eingetroffen ist, wurde das Ganze kurzerhand auf die Raumbasis verlegt.
Als er nun die Brücke betritt wartet Leutnant Nigrip dort bereits auf ihn. Die Sache scheint die höchsten Stellen sehr zu interessieren, wenn Nigrip sich darum kümmert und nicht irgendein anderer Flottenoffizier. Xelas denkt sich seinen Teil und wird von Nigrip in einen Nebenraum geführt in dem er dann relativ schnell zur Sache kommt, nachdem Xelas ihm das Messer, den Phaser und den Datenkristall Proximos übergeben hat.
Nigrip: "Die Geschichte des Jungen ist sehr ungewöhnlich, vor allem wenn man weiß, welche Mittel von den Behörden auf Sanda mobilisiert wurden. Der Junge schwebt in höchster Gefahr und auch Beschuss des Asteroidenfeldes durch Massenvernichtungswaffen dürfte kein Zufall gewesen sein. Scheinbar ist der Junge sehr wichtig, beziehungsweise gefährlich für Entar, den derzeitigen Herrscher über die Proximo Colonies."
Xelas: "Entschuldigen Sie bitte, aber wir sprechen von einem zehnjährigen Jungen. Was soll an ihm denn so wichtig oder gefährlich sein?"
Nigrip: "Das wissen wir auch noch nicht, aber eventuell wird dieser Kristall das Rätsel lüften. Der Admiral wird ihn sich in Kürze ansehen, dann wissen wir eventuell mehr. Derzeit können wir nur aufgrund der letzten Ereignisse urteilen."
Mit diesen Worten wendet er sich einem kleinen Bildschirm zu und drückt eine Taste. Kurz darauf werden offenbar Sicherheitsaufzeichnungen abgespielt, die der Leutnant kommentiert.
Nigrip: "Von wem diese Informationen genau kommen, ist für Sie unwichtig. Sie brauchen lediglich wissen, dass es sich hierbei um Aufzeichnungen aus der orbitalen Überwachungsstelle von Sanda handelt."
Sie sehen hier, wie die Venture den Planeten verlässt und sich mit hoher Geschwindigkeit entfernt. Es handelt sich hierbei um einen schwarzen Orbitaustritt, also um ungenehmigtes Flugmanöver. Der BFK sieht so etwas bei eigenen oder alliierten Schiffen in der Regel nicht so streng, sieht man einmal vom Orbit dieses Planeten ab, aber bei den Proximo Colonies ist das durchaus anders. Jeder Start und jede Landung sind dort zu genehmigen. Allerdings ist hier eine Sache sonderbar: Kurz nach dem Abflug der Venture, werden von der Orbitsicherheit drei starke Kampfschiffe, zwei der Adrec- und eines der Miranda-Klasse, in Bewegung gesetzt, um die Verfolgung aufzunehmen. Ein solcher Aufwand zur Ahndung von Regelverstößen bei eigenen und alliierten Schiffen ist selbst für Entar ungewöhnlich.
Kurz darauf verschwindet die Venture in dem Asteroidenfeld, in dem Sie das Schiff gefunden haben. Einige Minuten später wird auf persönlichen Befehl Entars ein Trägerschiff mit Massenvernichtungswaffen entsendet. Wo und wie diese Waffen verwendet wurden dürften Sie ja mitbekommen haben.
Als die Schiffe nach einiger Zeit wieder auf Sanda ankamen, soll Entar sehr erleichtert gewirkt und den einzigen Überlebenden der Venture schnell verurteilt haben.
Die Aufnahme läuft weiter und man kann in allen Einzelheiten erkennen, wie Entar offenbar über den vor ihm stehenden Caitianer richtet. Kurz darauf wird dieser abgeführt und im Innenhof der Sicherheitszentrale von einem Exekutionskommando hingerichtet.
Nigrip: "Mit diesem Mann oder besser mit seiner Hinrichtung ergibt sich nun für Sie ein weiteres Problem. Dieser Caitianer ist Tchark V`Chassal."
Für einige Sekunden herrscht tiefes Schweigen zwischen den beiden. Der eine denkt darüber nach, wie er das nun seinem Schützling erklären soll und der andere wartet auf ein Lebenszeichen seines Gegenübers, um fortfahren zu können.
Xelas: "Warum erzählen Sie mir das so detailliert? Sie müssen zugeben, dass das recht ungewöhnlich ist."
Nigrip: "Korrekt. Diese ungewöhnlich ausführliche Unterrichtung soll Ihnen zeigen, wie wichtig uns dieser Junge ist. Sie werden nicht bestreiten, dass die Ereignisse auf und um Sanda sehr seltsam waren. Nicht nur, dass drei schwere Kampfschiffe auf eine flüchtende Venture angesetzt werden. Nein, diese Venture wird auch noch unter massivem Massenvernichtungswaffeneinsatz aus einem Asteroidenfeld gesprengt und seine Besatzung hinterher exekutiert. Hinzu kommt noch die Geschichte, die der Junge Ihnen erzählt hat und sie passt haargenau zu den Geschehnissen, die ich Ihnen eben gezeigt habe. Näheres hofft man in diesem Datenkristall zu finden."
Xelas: "Der ist verschlüsselt."
Nigrip: "Lassen Sie das unsere Sorge sein. Ihr weiterer Auftrag besteht vorerst darin sich um den Jungen zu kümmern und ihn zu schützen. Machen Sie sich beiden ein paar schöne Wochen, meinetwegen auch Monate. Sorgen Sie für einen Platz in einer Schule und was ein Junge sonst noch so braucht. Wenn Sie so wollen, sind Sie jetzt der Ersatzvater. Sollte es irgendwo Probleme geben, die sich als komplizierter erweisen sollten, so geben Sie mir Bescheid. Es bleibt Ihnen überlassen, ob und wie Sie dem Jungen den Verlust seines Vaters beibringen. Abgesehen davon ist alles was Sie hier erfahren haben natürlich streng geheim. Noch Fragen?"
Xelas: "Nein."
Nigrip: "Gut, wegtreten. -und als Xelas gerade gehen will- Achso, warten Sie, das hätte ich beinahe vergessen. Leutnant Xelas, auf Anordnung von höchster Stelle befördere ich Sie mit sofortiger Wirkung zum Hauptmann! Herzlichen Glückwunsch."
Als Xelas kurz darauf den kleinen Raum und die Kommandobrücke verlässt, weiß er nicht ob er sich nun freuen soll. Einerseits wurde er soeben befördert und er wurde dem Jungen als Erziehungsberechtigter an die Seite gestellt. Andererseits musste er Proximo nun erklären, was mit seinem Vater passiert war...
22.01.08
Der Datenkristall
Nach seinem Gespräch mit Hauptmann Xelas macht sich Leutnant Nigrip relativ bald auf den Weg in den Kommandobunker, wo er sich auf direktem Weg zu Admiral Azrael begibt und ihm Proximos Messer, den Phaser und den Datenkristall aushändigt. Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Treffens mit Xelas und dann wenden sich beide den Gegenständen zu.
Der Phaser ist ein Standardprodukt aus den Waffenfabriken der Colonies und nicht wirklich weiter interessant. Auch bei dem Tritaniummesser gibt es nichts außergewöhnliches zu sehen, sieht man davon ab, dass die Klinge eine Gravur enthält. So zieht nun der Datenkristall die volle Aufmerksamkeit auf sich. Der Versuch ihn zu lesen scheitert erst einmal an der Verschlüsselung und dem hierfür nötigen Passwort. Eine Zeit lang testet Azrael mehrere simple Varianten, die erschreckend oft verwendet werden, doch der Erfolg bleibt aus.
Während nun Nigrip seiner Kreativität freien Lauf lässt, lehnt sich Azrael zurück, um nachzudenken und schaut sich dann noch einmal das Tritaniummesser, genauer die Gravur auf der Klinge, an. Dort steht in verschlungenen Buchstaben "proXimo". Da ein Versuch bekanntlich klug macht, und sie diese Variante noch nicht getestet haben, wird dieses Buchstabenfolge kurzerhand als Passwort eingegeben. Der Kristall wird entschlüsselt und eine Audionachricht mit der Stimme Tchark V`Chassals erklingt.
Tchark V`Chassal: "Hallo Proximo! Wenn du diese Aufzeichnest abspielst, hoffe ich dass du mindestens 18 Jahre alt bist, um das Folgende zu verstehen und ausführen zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, war ich wohl gezwungen dir diese Nachricht bereits früher zukommen zu lassen. Wahrscheinlich ist auch, dass ich in diesem Fall bereits tot bin. Sei dennoch stark für das Folgende: Der Krieger nachdem ich dich benannt habe, Commander Proximo, war ein alter Freund, der gemeinsam mit seiner Frau Commander Sora über die gesamten Proximo Colonies geherrscht hat.
Nach seinem Tod brach in weiten Teilen der Proximo Colonies Panik und Anarchie aus und nachdem ich von der Abreise Assets erfahren musste, war die Zeit gekommen eine Entscheidung zu treffen. Ich brach auf um den Sohn Proximos zu suchen und somit den Proximo Colonies irgendwann wieder Wohlstand und Stabilität bringen zu können. Er wurde kurz nach seiner Geburt einem Captain und engem Freund anvertraut, welcher selber, bedingt durch eine schwere Kriegsverletzung, keine Kinder mehr bekommen konnte. Er und seine Frau versprachen gut für das Kind zu sorgen, wussten aber nicht genau wessen Nachkomme es war.
Soweit ich weiß wurde diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, sondern der Commander war fest der Ansicht, dass es schlecht für die Entwicklung seines Kindes wäre, wenn dieses durch seinen Rang überheblich und verhätschelt werden würde. Er versuchte seinem Nachkommen die Möglichkeit zu geben sich selbst zu entfalten und sich auch selbst durchzubeißen zu müssen.
Nur die engsten Vertrauten Commander Proximos kannten das Geheimnis. Leider wurde Commander Proximo aber verraten als Commander Entar an die Macht kam. Der neue Commander ist aggressiv und selbstsüchtig, was ihn dazu veranlasste alle diejenigen zu jagen, welche ihm und seiner Regierung gefährlich werden könnten. Er erfuhr auch von Proximos Sohn und schickte sofort Leute aus, um diesen zu töten. Das ganze gestaltete sich jedoch schwieriger als angenommen, da nur die Siedlung bekannt war in der sich das Kind aufhalten sollte. So erließ Entar den Befehl jedes Kind dort einzusammeln und verwendete sie für seine brutalen Experimente. Die meisten Nachkommen dieses Gebietes überlebten die verachtenswerten Forschungen nur wenige Tage, Proximos Kind aber hielt den Strapazen stand und hat bis zum heutigen Tage überlebt.
In diesem Kristall befinden sich noch Informationen über die Position des Labors, einiger wichtiger Planeten der Proximo Colonies, dem Grab Commander Proximos, sowie einiger Vertrauter, die ins Exil gehen mussten.
Ich zähle auf dich, dass du meinen Aufgabe fortführen und beenden wirst."
Es folgen noch weitere Worte, die sich Azrael und Nigrip gut anhören. Als Tcharks Stimme schließlich verstummt, herrscht einige Sekunden Schweigen, bis Azrael schließlich das weitere Vorgehen bestimmt.
Azrael: "Sie haben dafür gesorgt, dass der Junge ein vernünftiges Zuhause bekommt und demnächst die Schule besucht, so wie jedes andere Kind in seinem Alter auch?"
Nigrip: "Jawohl, Hauptmann Xelas wird das übernehmen. Er hat alle notwendigen Informationen und ich habe ihn zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet, vom Tod des Vaters des Jungen einmal abgesehen. Der Kleine sollte es erfahren, sobald es sinnvoll ist."
Azrael: "Sehr gut. Ich wünsche, dass der Junge hier ein normales Leben führt. Zu Entar muss ich wohl nichts sagen, denn in dieser Beziehung ist meine Meinung ist bekannt. Er hat nicht ansatzweise das Führungspotential des toten Commander Proximo.
Tchark V`Chassal war ein Offizier Assets und in gewisser Weise verpflichtet und das, seine Aufgabe zu unterstützen. Sobald Proximo alt genug ist, werden wir ihm unter die Arme greifen und ihn langsam auf seine Aufgabe vorbereiten. Bis die Zeit reif ist wird der Junge nichts über seine Aufgabe erfahren und wann die Zeit reif ist, entscheide ich! Sie sind bis dahin die offizielle Ansprechperson für Xelas. Abgesehen davon habe ich auch so noch eine Menge zu tun, also werde ich mich im Hintergrund halten. Allerdings wünsche ich trotzdem informiert zu werden!"
Somit ist diese Sache vorerst geklärt und die beiden wenden sich anderen wichtigen Dingen zu. Proximo soll erst einmal die Gelegenheit bekommen so normal aufzuwachsen, wie es für einen Jungen mit seinen Erlebnissen möglich ist. Später einmal würde man ihm helfen den Auftrag seines Vaters zu Ende zu bringen. Entar würde sich wundern...
28.01.08
Nasse Träume
Die Zeit auf der Planetenoberfläche von Xatarias vergeht wie im Flug und die kleine Dienstwohnung von Xelas wird dabei zu Proximos neuem Zuhause. Doch die Umstellung und die Nachricht über den Tod seines Vaters setzen ihm mehr zu wie er zugeben möchte. So passiert es eines Nachts, dass er aus einem Traum aufwacht in welchem er gerade von einem Sprungbrett in ein großes Schwimmbecken gepinselt hat. Leider erweist sich sein Bett als weit aus weniger Aufnahmefähig aber schließlich eben so feucht wie der bereits erwähnte Pool.
Das erste was Proximo durch den Kopf geht: "Wie erkläre ich das Xelas?"
Mit einem tiefen Seufzer schält sich der Junge aus seinem Bett und macht sich etwas schlaftrunken auf den Weg zu Xelas welcher sich nur zwei Räume entfernt auf einer kleinen Couch zusammengerollt hat. Bevor Proximo allerdings so weit kommt, hört er ein Geräusch aus der Küche kommen welches sich wie ein leises Klirren anhört. So lässt er vorerst von seinem Ziel ab und läuft in Richtung des Geräusches das ihn neugierig gemacht hat.
Im Nachbarraum angekommen erblickt er zu seiner Überraschung eine schwarze Gestalt welches gerade eben durch das zerbrochene Fenster hereinkommt. Etwas an ihr macht den Jungen aber besonders stutzig denn bisher hatte er auf Xatarias keinen einzigen Mensch gesehen oder gerochen, dennoch scheint dieses Wesen diesen markanten Geruch abzusondern.
Unvermittelt trifft den Jungen der Lichtkegel einer Taschenlampe und zwingt diesen dazu seine Augen verschlafen zuzukneifen. Zuerst scheint das menschliche Wesen erschrocken, kommt dann aber näher heran um den Kleinen zu begutachten.
"Ein Wort und du bist tot!", flüstert der Eindringlich bedrohlich und ergänzt dann, "Wie ist dein Name?"
"Proximo", antwortet der Befragte ohne zu zögern aber mit erhöhtem Misstrauen.
"Das trifft sich gut", meint die Gestalt mit einem fiesen Grinsen im Gesicht, "ich bin schließlich wegen dir hier!"
Unvermittelt geht der kleine Junge in Verteidigungshaltung, was bei seinem Gegner jedoch nur ein gedämpftes Lachen auslöst.
"Glaubst du wirklich ich hab angst vor einem kleinen Hosenscheißer wie dir?"
Der Mensch zeigt mit einer abwertenden Bewegung auf die nasse Pyjamahose was dem Jungen gar nicht passt.
"Das war ein Unfall!", versichert Proximo beleidigt, "Ich hab von einem großen Schwimmbecken geträumt und..."
"Ein kleiner Bettnässer also!", unterbricht der Eindringling den Jungen, "Und wegen so was werde ich von Entar durch die halbe Galaxie gejagt? Nun ja, genug geredet, ich bin schließlich nicht ausschließlich zu meinem Vergnügen hier!"
Mit einer ruckartigen Bewegung zieht er ein Tritaniummesser hervor und hält es bedrohlich in seinen Händen.
"Ich soll dir das hier von Commander Entar überbringen!", meint der Auftragsmörder gehässig.
Überrascht gibt der kleine Junge seine Verteidigungshaltung auf und betrachtet erst den Mensch und anschließend das Messer eindringlich.
"Das ist aber nett vom Commander! Mein Vater sagte immer dass ein gutes Messer manchmal leben retten kann!"
"Dieses nicht!", versichert der Eindringling und stürmt dann ohne zu zögern auf den Jungen zu.
Diesen trifft die Attacke völlig unvorbereitet und kann ihr nicht mehr komplett ausweichen. Blut spritzt als sich das Messer in Proximos Arm bohrt welchen er im Reflex hochgerissen hat um sich vor dem Schlimmsten zu schützen. Ein weiterer Angriff verfehlt ihn knapp, drängt ihn jedoch in die Ecke des Raumes.
"Aua! Du bist gemein!", ruft der Junge außer sich, "Das hat weh getan und du sagtest du würdest mir das Messer schenken!"
Etwas perplex steht der Angreifer einen Moment da und wundert sich über das Verhalten Proximos bevor er antwortet.
"Du wirst das Messer schon noch bekommen kleiner, ich werde es dir in dein Herz bohren!"
Erneut schnellt der Auftragskiller vor, doch nun ist sein Ziel abwehrbereit und, was wohl noch schlimmer ist, stocksauer. Als der Mensch mit dem Messer zustechen will, schnellen die Krallen aus Proximos linker Hand und blocken den Schlag auf, für beide Seiten, schmerzhafte weise. Erneut verteilt sich Blut auf dem Boden, der Kleidung beider Kontrahenten sowie ebenfalls an Wänden und Decke. Erschrocken und verletzt torkelt der Killer einige Schritte rückwärts.
"Stirb du Freak!"
In völliger Raserei wirft die Gestalt das Messer in die Richtung des Jungen und trifft dabei nur die Wand hinter diesem. Das aber steigert seine Wut nur noch und ohne eine Sekunde zu zögern zieht der Eindringling einen Handphaser. Ehe er ihn jedoch abfeuern kann, bemerkt der Junge bereits die Gefahr, stößt sich kraftvoll von der Wand ab und schnellt dabei mit einem gewaltigen Satz nach vorne. Die Splitter fliegen als der Phaser von den Krallen in tausend Stücke geschlagen wird und sich zwei Finger des Killers von dessen Hand lösen. Noch während Proximo in der Luft ist schnellen nun auch noch die Klauen seiner rechten Hand hervor und bohren sich zielsicher in den linken Oberschenkel seines Kontrahenten. Das Schauspiel endet endgültig als Zeitgleich Xelas, geweckt vom Lärm, in der Tür erscheint und der Kleine den Auftragskiller aus der Drehung heraus mit einem einzigen, kraftvollen Tritt an den Kopf außer Gefecht setzt.
Fassungslos lässt der Faeli einen kleinen Phaser fallen und betrachtet Proximo mit einer Mischung aus Furcht und Unglauben. Der ganze Raum trieft von Blut, drei Finger des eigenartigen Eindringlings liegen am Boden und die Einrichtung des Raumes scheint nur noch aus Trümmern zu bestehen. Mittendrin steht ein kleiner Junge mit 8 dolchartigen, blutenden Krallen und schaut verlegen zu Xelas hoch.
"Tut mir leid dass ich ins Bett gemacht habe, wirklich!"
Etwas irritiert betrachtet der Angesprochene erst den Pyjama von Proximo, dann aber eben so schnell wieder das schlimm zugerichtete Wesen am Boden. Genau so wort- wie fassungslos zeigt der Hauptmann auf dieses und bringt den Jungen dabei erneut in Verlegenheit.
"Also... ich... er hat angefangen!"