Proximo Colonies/Stories/111-120
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"Bleib hier!", unterbricht der Schularzt seine Gedanken und verlässt in eiligen Schritten den Raum während der Junge weiter über die letzten Geschehnisse nachdenkt... | "Bleib hier!", unterbricht der Schularzt seine Gedanken und verlässt in eiligen Schritten den Raum während der Junge weiter über die letzten Geschehnisse nachdenkt... | ||
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+ | 06.11.07<br> | ||
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+ | ===Schlafende Bestie=== | ||
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+ | Angestrengt denkt Proximo über den Geruch und den Zusammenhang mit zurückliegenden Erlebnissen nach. Einige Minuten fällt ihm eine Situation ein, in der er einige Meter von einem großen Felsen gestürzt war und dabei einen Feldarbeiter zu Boden riss. Im ersten Schrecken glühten wohl seine Augen auf und so rannte der Arbeiter in blanker Panik davon. | ||
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+ | "Aber natürlich!", erinnert er sich freudig, "Das war der gleiche Geruch!" | ||
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+ | Im selben Moment läuft ein Schauer über seinen Rücken und die Haare auf seinem Schwanz stehen spontan zu Berge, so dass dieser noch buschiger aussieht wie gewöhnlich. Der Zusammenhang wird dem Jungen in dem Moment klar als Schritte von der anderen Seite der Türe zu vernehmen sind. Die Schiebetür gleitet zur Seite und 2 Männer mit schweren Phasergewehren betreten den Raum. | ||
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+ | "Ganz ruhig!", schreit einer der beiden, "Wenn du dich bewegst werde ich dich auf der Stelle töten!" | ||
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+ | Wenn gleich die Entwicklung für Proximo unerwartet kommt, duckt er sich unwillkürlich und macht sich zum Sprung bereit. In seiner Todesangst erwachen lang verleugnete und unterdrückte Sinne welche wie ein Feuerwerk seinen Körper gefangen nehmen und alle anderen Gedanken zum schweigen bringen. | ||
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+ | "Denk gar nicht dran!", warnt der bewaffnete Eindringling erneut, doch er ist schlichtweg zu langsam um seine Drohung in die Tat umzusetzen. | ||
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+ | Wie eine Feder springt der Bedrohte nach vorne und verlässt mit einem einzigen Satz den Raum durch die immer noch geöffnete Türe. Ein Phaserschuss begleitet das Schauspiel, doch er verfehlt das Ziel völlig und verdampft einige Medikamente auf einem kleinen Beistelltisch. | ||
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+ | "Tötet ihn! Im Namen Entars!", hört er noch eine Stimme brüllen bevor er seinen Gegner endlich hinter sich lässt. | ||
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+ | "Halt!", hört Proximo einen weiteren bewaffneten Mann von der anderen Seite des Ganges rufen, doch diesmal ist reagiert er eine Spur zu langsam. | ||
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+ | Ein Phaserstrahl erfasst seinen Körper und reißt ihn mit einer Gewalt zu Boden dass ihm sofort schwarz vor Augen wird. Er bekommt nicht mehr mit wie sich zwei Personen nähern und seine Gestalt mustern. | ||
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+ | "Ist es tot?", fragt eine Männerstimme unsicher. | ||
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+ | "Weiß nicht", ertönt es aus einer anderen Richtung, "gehen wir aber lieber auf Nummer sicher!" | ||
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+ | Als das Bestätigungspiepsen eines Phasergewehrs, bei welchem man die wohl eben die Energiestärke verstellt hat, an Proximos Ohr dringt, wirkt es verzerrt und verworren, dennoch spürt der Junge die ihm drohende Gefahr. Im Schock fährt er herum, reißt seine Hand hoch und trifft dabei die Waffe, welche daraufhin die Hand des Angreifers verlässt und mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden fällt. | ||
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+ | So überrascht der zweite Mann aber auch war, er fängt sich schnell und zielt mit militärischer Präzision auf den Kopf seines Opfers, um ihm den Gnadenschuss zu verpassen. In letzter Sekunde ergreift den Jungen sein Selbsterhaltungstrieb und ohne zu überlegen schnellt eine Hand, zur Faust geballt, nach vorne. Innerhalb eines Wimpernschlags bohren sich vier Krallen durch Proximos angespannte Faust und schließlich auch durch die Brust seines Gegners. | ||
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+ | Das Blut spritzt dabei nicht nur aus den Wunden des Getroffenen, sondern auch der Junge verliert durch die Verletzung seiner eigenen Hand eine Menge davon. Beide schreien vor Schmerz und Überraschung. Wie gelähmt steht der Dritte im Bunde einfach nur da und beobachtet das Schauspiel ohne einen Finger rühren zu können. | ||
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+ | Einen Augenblick später lässt Proximo, völlig verwirrt, von seinem Opfer ab und rennt los. Sein einziges Ziel, diesen Ort zu verlassen und zwar so schnell wie nur irgend möglich... | ||
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Version vom 6. Dezember 2007, 20:04 Uhr
Inhalt | STNE | Regeln | NPC | Kolonien | Gebäude | Waren | Items | Schiffe | Waffen | Sternenkartographie | Forschungen | Handel | Siedler | RPG | Support | Index |
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Inhaltsverzeichnis |
Die Geschichte der Proximo Colonies
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01.02.07
Flucht auf Katzenpfoten II
Überrascht und dennoch gefasst reagiert Tchark V`Chassal auf die Bedrohung und gibt seine Befehle während er einen Kurs berechnet der die Oberth möglichst schnell von der Strato Integra entfernt.
"Einen Angrrriff überrrleben wirrr nicht! Maximale Enerrrgie auf die Impulstrrriebwerrrke, wirrr müssen ihnen ausweichen bis wirrr auf Warrrp gehen können!"
Unberührt von den Problemen des Captains hat der Bordarzt mit völlig anderem zu kämpfen. Er versucht alles ihm mögliche, doch was er auch tut, der Commander der Proximo Colonies scheint ihm unter seinen Pfoten wegzusterben. Unsicher zeigt er mit einer Kralle auf Sora.
"Sie! Ich weiß zuwenig überrr die Anatomie ihrrrerrr Arrrt! Assistierrren sie mirrr bitte!"
Wortlos schnappt sich die Kommandantin einen medizinischen Tricorder und beginnt sofort damit den ratlosen Arzt zu unterstützen um das Leben Proximos zu retten. Zur gleichen Zeit, auf der Brücke der Strato Integra, ist Xedo voll in seinem Element.
"Quantentorpedos scharf machen, Phaserstärke auf Maximum! Zielen sie auf die Warpgondeln!"
Mit feurigem Blick verfolgt der Captain der Strato Integra die Anzeigen und schaut auf die zwei Punkte welche sich immer näher kommen.
"Commander! Die Oberth beschleunigt, sie erreicht die maximalen Tolleranzwerte unseres Antriebs, Energieanzeigen fallen gefährlich ab, außerdem haben wir immer noch mit einer Sperre der Sekundärprotokollen zu kämpfen die scheinbar von Proximo stammt!"
Mit tiefen Falten auf der Stirn dreht sich Xedo zum Offizier um welcher ihm diese Nachrichten so nebensächlich übermittelt.
"Sekundärprotokolle sagen sie? Welche Systeme sind betroffen?"
Unvorbereitet auf diese Frage zögert der Leutnant kurz, dann liest er die Antworten auf diese Frage laut, aus den Computerdaten, vor.
"Replikatoren, Sekundärenergiekreis, Notfallschaltungen, Schallduschen und Holodeckts. Es handelt sich um keine direkt betriebsnotwendigen Systeme, Captain, einzig und allein der Sekundärenergiekreis wäre momentan eine deutliche Hilfe!"
Nachdenklich grübelt Xedo vor sich hin und vergisst darüber hinaus sogar seine sonst rüde Art.
"Danke Leutnant! Feuer sobald in äußerstem Angriffsradius! Volle Streuung!"
Als wenige Sekunden später die ersten Torpedos die Rampe verlassen, nähert sich die Stimmung, an Bord der völlig unterlegenen FSE-201-Katzenpfote, dem Siedepunkt.
08.02.07
Flucht auf Katzenpfoten III
"Captain, wir bekommen Feuer! Torpedosalve im..."
"Ausweichmanöverrr nach frrreiem Errrmessen!", fällt Tchark V`Chassal dem Leutnant ins Wort, "Schilde auf Maximum! Auf Aufschlag vorberrreiten!"
In einem waghalsigen Manöver, bei dem der Steuermann all sein Können unter Beweiß stellen muss, entwischt er dem ersten Torpedo, indem er eine 180-Hochenergiewende, im aller letzen Moment vor dem Aufschlag, durchführt. Trotz alle Präzision vermag die nächste Drehung, durch die Überbeanspruchung des Antriebs beim vorhergehenden Notfallmanöver, nicht den erwünschten Effekt zu erzielen. Krachend schlagen 2 Quantentorpedos auf den Schilden der kleinen Oberth ein und bringen diese fast zum zusammenbrechen. Der Captain wird aus seinem Sessel gerissen als die unglaublichen Beharrungskräfte der Explosion die Brücke erreichen, doch mit einer geschickten Drehung kommt er schnell wieder auf die Pfoten und springt in einem gewaltigen Satz, von gut 3 Meter, über die Taktikkonsole, zurück in seinen Kommandosessel.
"Bericht!", fordert der Caitianer ohne längere umschweife.
"Schilde auf 37%, leichte Schäden auf Deck 2 und 4 und ein leicht Verletzter aus Proximos Crew, der eben zur Krankenstation gebracht wird."
Der berichterstattende Offizier gibt eine verspottende Bemerkung in Caitianischer Umgangssprache von sich, welche der Universaltranslator nicht vollständig übersetzen kann. Captain Tchark V`Chassal aber versteht die Bemerkung und weißt die katzenähnliche Gestalt, trotz der ernsten Lage, zurecht.
"Die Menschen mögen eine körrrperrrlich empfindliche Spezies sein, aberrr sie haben ein grrroßes Herz, Mut, Geschick und zeigen hohe Willenskrrraft! Ich würrrde ihnen ungerrrne in einem Kampf gegenüberrrstehen!"
Tchark V`Chassal schaut konzentriert auf die Anzeigen und wendet sich dann an den Offizier an der Steuerkonsole.
"Sehen sie diesen Asterrroid auf 9 Uhrrr? Wirrr benutzen ihn als Deckung!"
Mit einem Kopfnicken bestätigt der Navigator und der Captain dreht sich darauf hin sofort zum taktischen Offizier um.
"Beschäftigen sie die Strrrato Integrrra so gut sie können, ich verlasse mich voll und ganz auf ihrrr taktisches Geschick, Fähnrrrich!"
In einem wilden Feuersturm entlädt sich die Waffengewalt beider Schiffe aufeinander, wobei die kleine Oberth stark im Nachteil zu sein scheint. Trotzdem stürzen beide Schiffe mit unverminderter Geschwindigkeit, mit maximaler Impulskraft, auf den Asteroidenbrocken zu, welcher keinen Anstalten macht sich fortzubewegen. Derweil versuchen Sora und der Doc noch immer das Leben Proximos, trotz der offensichtlich für jeden Mensch tödlichen Verletzungen, zu retten. Plötzlich stoppt der Caitianer seine bisherige Behandlung und schaut gebannt auf die eine Linie welche sich, auf der Anzeige des Biobettes, plötzlich abflacht.
"Trrricorderrr!", maunzt er gespannt.
Ohne zu zögern reicht ihm Sora das Gerät und unmittelbar darauf scannt dieser auch schon Proximos Bioaktivitäten. Mit einer unerwarteten, schnellen Bewegung greift der Arzt nach dem Cardialstimulator und schaut seine Helferin auffordernd an.
"Welches Mittel hilft bei ihrrrerrr Arrrt die Herrrzaktivität anzurrregen?", fragt der Caitianer trocken.
Verwirrt stoppt nun auch Sora ihre Behandlung, überlegt kurz und antwortet wahrheitsgemäß auf die Frage.
"Primär Tricordrazin und im Außeneinsatz Inaprovalin warum?"
"Zweiterrr Kasten von Rrrechts!", antwortet der Schiffsarzt kurz angebunden, "Hypospray in der obersten Schublade vorrr ihnen!"
Noch einmal fixiert er Sora mit seinen Blicken und beendet die kurze Konversation mit einem einzigen Wort.
"Herrrzstillstand!"
08.02.06
Seltsames Protoplasma
Indes bewegt sich die FSE-201-Katzenpfote, gemeinsam mit der Strato Integra, immer näher an den mondgroßen Asteroiden heran, um im letzten Moment darüber hinweg und, der Krümmung folgend, rundum zu fliegen. Das schwerfällige, dennoch schnelle Verfolgerschiff, versucht diesem Manöver nachzukommen und setzt weiterhin ihre Waffen ein um das fliehende Schiff zu bremsen.
"Schilde ausgefallen!", meldet ein caitianischer Offizier einen weiteren Phasertreffer
Nur wenige Sekunden später setzen zwei weitere Quantentorpedos ihr zerstörerisches Werk an der Hülle fort und durchschlagen diese mühelos. Eines davon trifft den Deflektor und entwickelt dabei eine so extreme Sprengkraft, dass die ganze Schüssel, in kleine Teile zerfetzt, nach allen Richtungen davonfliegt. Die Crew des Schiffes wird dabei so großen Beharrungskräften ausgesetzt, dass auch eine Warnung nichts mehr geholfen hätte. Innerhalb einer einzigen Sekunde gibt es 8 Tote und 34, teilweise schwer, verletzte Crewmitglieder zu beklagen. Als Erster rappelt sich Tchark V`Chassal wieder auf, welcher sich, mit einer lahmen Pfote, in Richtung Diagnosepult schleppt und den Status des Schiffes selbst abliest.
"Hüllenintegrrrität auf 4%, Brrrüche auf fast allen Decks, Notfallskrrraftfelder halten noch, benötigen aberrr 80% der momentanen Enerrrgieprrroduktion."
Er maunzt kläglich auf als die Berichte von Verletzten und Toten sowie den übrigen Systemen nachgereicht werden.
"Phaserbank 1, 2 und 3 wurden irreparabel beschädigt, Torpedorampe 2, 3 beschädigt 4 ist, samt der abschussbereiten Torpedos, explodiert und hat dabei ein halbes Deck mitgenommen."
Ungläubig schaut der Captain auf eine Anzeige die er sich kaum traut vorzulesen, doch dann winkt er dem Sicherheitsoffizier schwach zu, bevor Tchark V`Chassal in seinen, leicht schrägen, Sessel klettert. Ohne weitere Umschweife liest der Offizier den weiteren Bericht.
"Antimaterrrie-Eindämmung bei 8% nominal aberrr stabil."
Der Berichtende schaut hilflos auf.
"Reserveenergie bei 12%, Impuls- und Warpantrieb ausgefallen."
Er wendet seine Blicke, innerlich bebend, zu Tchark V`Chassal.
"Captain?"
Obwohl viele Crewmitglieder in die Krankenstation strömen, um sich wegen ihren, teils schweren, Verletzungen behandeln zu lassen, weicht der Chefmediziner dieses Schiffes nicht von der Seite Proximos und versucht seid fast fünf Minute diesen zurück ins Leben zu holen. Die Lage scheint aussichtslos, dennoch gibt er nicht auf und konzentriert sich ganz auf seine Aufgabe.
"Das Tricorrrdrrrazin scheint nicht anzuschlagen, geben sie mirrr die grrrüne Kapsel die dorrrt auf dem Tisch liegt und die lange, dünne Metallröhrrre daneben mit dem spitzigen Ende!"
Unsicher dennoch wortlos überreicht ihm Sora das gewünschte Medikament wonach sie mit Schrecken ansehen muss wie der Caitianer die Nadel kraftvoll in Proximos Brustkorb rammt.
"Was machen sie da!", schreit Sora erschrocken auf, "Sie bringen ihn um!"
Der Arzt erkennt die Ironie in diesen Worten und gibt einige Geräusche von sich die der Universalübersetzer nicht entziffern kann. Bevor der Caitianer jedoch zu einer Erklärung ansetzen kann, passiert das unfassbare. Fast ohne Zeitverzögerung schlägt der Commander die Augen auf und starrt in die des behandelnden Arztes eindringlich an, welcher erschrocken einen Schritt zurückweicht. Auch seine Frau ist wie gebannt und kann es nicht fassen als der vorher hoffnungslose Patient mit einem Ruck aufsteht, die Messgeräte von seinem Körper reißt und dann aus der Tür läuft. Immer noch unschlüssig steht der Schiffsarzt neben dem, nun leeren, Biobett, legt sein medizinisches Gerät, welches wie ein Mordwerkzeug aussieht, zur Seite, und wendet sich dann fragend an seine apathische Helferin.
"Rrreagierrrt ihrrre Spezies immerrr so auf die Injektion von rrregenerrrativem Prrrotoplasma?"
09.02.06
Letzter Wille
Auf der Brücke grübelt der Captain gerade über sein Vorgehen, doch ihm bleibt nicht viel anderes übrig als die weiße Fahne zu hissen. Das Schiff bricht fast auseinander, die Energiereserven sind so gut wie erschöpft und beide Schiffe stehen sich, dank ausgefallenem Antrieb und Warpkern in nur geringem Abstand gegenüber.
"Rrrrufen sie die Strrrato Integrrra und lassen sie sich ihrrre Bedingungen überrrmitteln."
Der Offizier will grade den Befehl befolgen, als die Türe des Turbolifts aufgeht und Proximo auf die Brücke tritt.
"Halt!", ruft er dem Leutnant zu, "Übertragen sie mir diese Aufgabe!"
Xedo, an Bord der Strato Integra, grinst wie ein Honigkuchenpferd als er die Sensorberichte liest und daneben den Status seines Schiffes betrachtet. Das Flagschiff der Proximo Colonies wurde kaum beschädigt, auch keine Verletzten oder Toten sind zu beklagen, und die zuvor gesperrten Sekundärprotokolle sind nun wieder verfügbar.
"So einfach?", flüstert er unsicher vor sich hin, als ihn plötzlich ein Funkruf aufschreckt.
"Auf den Schirm!", befiehlt Xedo schnell, "Wir wollen doch ihre letzten Worte nicht verpassen!"
Ein Lachen geht durch die, sich überlegen fühlende, Crewmannschaft, dann legt ein Offizier das eingehende Signal auf Hauptschirm. Ein leises Raunen geht durch die Menge als sie Proximos Gestalt erkennen die mit gefühlsloser Miene zu sprechen beginnt.
"Ah, sie schon wieder.", mit einem wissenden Lächeln begrüßt der Commander seine ehemaligen Untergebenen, "Ich finde es traurig dass ich mein Flagschiff vernichten muss, aber sie wollen es mir ja nicht freiwillig zurückgeben hab ich recht?
Mehr überrascht als besorgt tritt Captain Xedo einige Schritte näher an den Bildschirm heran.
"Ihr Schiff steht nahe dem strukturellen Zusammenbruch, und auch ihr Leben wird nicht mehr lange andauern, ich weiß wie und wo ich sie erwischt habe!"
Mit selbstsicherer Mine läuft er so nah an den Bildschirm heran, dass plötzlich nur noch sein Gesicht ins Bild passt, dann beginnt er seine Forderungen zu stellen. Proximo versucht darauf hin seine steinerne Mine aufrecht zu erhalten, doch er ist sich sehr wohl bewusst darüber, dass auch seine neu entdeckten, regenerativen Fähigkeiten, sein Leben nicht retten werden. Als ihn kurz darauf eine erste Schwäche erfasst, er auf die Knie stürzt und zwei Offiziere heraneilen ihn zu stützen, lacht Xedo laut auf.
"Sie sind eine Lachnummer, Commander!", mit einem grimassenartigen, gehässigen Grinsen übermittelt er seine Bedingungen, "Bereiten sie sich vor geentert zu werden. Sollte wir auf Widerstand stoßen, werde ich ihr mickriges Schiff innerhalb von Sekunden in ein brennendes Wrack verwandeln!"
Mit schallendem Lachen, welches in Proximos Kopf sogar noch nach schließen des Comkanals nachklingt, verabschiedet sich der Captain der Strato Integra. Vorsichtig setzen die Offiziere den Commander in einen Stuhl und geben ihm eine Steroidemischung, welche oft verwendet wird um wieder auf die Beine zu kommen oder drohende Müdigkeit abzuschütteln. Wenige Sekunden später geht die Turbolifttüre auf und Captain Tchark V`Chassal, begleitet von Sora, betritt die Brücke. Letztere stürmt sofort in Richtung ihres Manns, doch bevor diese Anfangen ihre Sorge auszudrücken, beginnt Proximo zu sprechen.
"Sora, mein Schatz, ich muss nun etwas verlangen, etwas dass dir möglicherweise schwerer fallen wird wie alles was du je für mich tun musstest."
Er schaut ihr eindringlich in ihre Augen und sie erkennte das langsam erlöschende Lodern welches ihn sein ganzes Leben begleitet hat.
"Nein!", antwortet sie weinerlich, "Ich werde dich nicht hier zurück lassen, nicht nach allem was wir durchgestanden haben! Du würdest hier sterben!"
Ein sanftes Lächeln überkommt seine Züge. Matt aber sicher antwortet er auf die Widerworte.
"Ich bin schon tot, und du weißt das.", schwach fasst er sie an beiden Händen, "Lass mich gehen und meinen Schwur erfüllen, welchen wir beide den Proximo Colonies, einst, geleistet haben."
Mit Tränen in den Augen nickt Sora, zieht einen Phaser, legt ihn die Hände ihres Mannes und umschließt diese mit ihren Eigenen.
"Wir werden uns wieder sehen.", flüstert der Commander schwach, "Ich werde auf dich warten, bis auch du deine Aufgabe erfüllt hast!"
In tiefer Trauer, aber ohne ein weiteres Wort, verlässt die Kommandantin, schnellen Schrittes, die Brücke und gibt einige kurze Befehle. Während sie die die menschliche und Caitianische Crew in die Shuttles treibt, bleibt Tchark V`Chassal zurück bei Proximo.
09.02.06
Antritt einer langen Reise
"Sind sie berrreit, Commanderrr?", fragt der Captain ruhig und sachlich.
Der Befragte nickt schwach und bereitet sich auf den bevorstehenden Transport vor. Er zuckt zusammen als er die große Wunde in der Magengegend berührt, seine Hand zurückzieht und frisches Blut daran erkennt. Es ist genau der Moment, in dem er das Ende klar erkennt und die Folgen seiner Verletzungen, den Tot, annimmt. Mit einem leichten Seufzer wartet Proximo auf den Transport, als er die Worte Tchark V`Chassals vernimmt.
"Commanderrr, auch wenn sie nun bald zu ihrrren Ahnen gehen müssen und unserrre Bekanntschaft nurrr eine sehrrr kurrrze Zeitspanne andauerrrte, sie werrrden fürrr immerrr Teil derrr Gedanken meinerrr, und jederrr anderrren Caitianerrrgenerrration sein."
Er verneigt sich langsam, würde- und ehrenvoll, dann drückt er auf einen Schalter, welcher den Transport einleitet.
"Strato Integra an Commander Xedo, bitte melden sie sich!"
Angespannt wartet der Brückenoffizier auf Xedos Antwort, welcher erst vor wenigen Sekunden das Schiff verlassen hat um die schwer beschädigte Oberth zu entern. Eine Ewigkeit scheint zu vergehen, dann endlich antwortet der Angesprochene nach mehreren Rufen.
"Hier Xedo! Warum stören sie mich? Wenn es nicht wirklich wichtig ist..."
Erlässt den Satz offen, trotzdem schluckt der Offizier schwer.
"Commander, wir haben einige Shuttles ausgemacht, welche sich vom Schiff wegbewegen, sie scheinen zu fliehen!"
Sichtlich amüsiert antwortet Xedo, nicht ohne so etwas wie Mitleid für den Brückenoffizier, in seinen Worten, mitschwingen zu lassen.
"Wahrhaftig gute Nachrichten! Die Crew des Schiffes startet mit einfachen, nicht warpfähigen, Shuttles und versucht uns so zu entkommen."
Lautes Lachen schallt durch den Empfänger.
"Diese Feiglinge machen mir das Entern des Schiffes nur einfacher! Nachdem ich hier alles erledigt habe, werden wir sie verfolgen und töten, aber bis dahin verfolgen sie sie einfach mit den Sensoren, weit können sie nicht kommen!"
Ohne auf eine Antwort zu warten, schaltet Xedo ab und läuft festen Schrittes den Gang in Richtung Schiffsbrücke, auf der FSE-201-Katzenpfote, weiter. Er und sein Team treffen auf keinerlei Widerstand als sie diese, nach einer kurzen Zeitspanne, betreten, nein überhaupt niemand scheint dort zu sein. Eine Vorahnung überkommt den falschen Commander und schnell weist er Leutnant Devot, welchen er trotz seiner Verfehlungen, unter Zwang, in sein Team aufgenommen hat, die Computer zu überprüfen. Einige Knopfdrücke später weiß der Leutnant über die Lage bescheid.
"Die Computer funktionieren, keine Sperrungen, keine Selbstzerstörung! Lediglich die schweren Schäden behindern die Rechner, dennoch scheint das Schiff relativ sicher!"
Schweigend hört sich Xedo den Bericht an, dann schießt ihm noch etwas durch den Kopf.
"Gibt es ansonsten irgendwelche Lebenszeichen auf diesem Kahn?"
Devot hält kurz inne, dann scannt er das Schiff auf Biosignaturen. Überrascht schaut er auf die Anzeigen.
"Im Maschinenraum, zwei Lebenszeichen, eines davon sehr schwach."
Ohne zu antworten gibt Xedo, mit einem schnellen Zeichen, den Marschbefehl um den georteten Personen schnellstmöglich habhaft zu werden. Einige Stockwerke weiter unten setzt sich Proximo, inzwischen ausgelaugt und der Ohnmacht nahe, auf den Boden, direkt vor den Warpkern. Er hat keine Kraft mehr zu stehen, dennoch hält er den kleinen Handphaser zielsicher auf die Eingangstüre, als diese plötzlich auf geht und ein Außentruppmitglied Xedos erscheint. Der Commander feuert. Fast zeitgleich geht der getroffene mit einem Schrei zu Boden, dann lässt Proximo den Phaser erschöpft sinken und erwartet Xedo welcher, einige Sekunden später, den Raum betritt.
"Schön dich wieder zu sehen, Ex-Commander!"
Mit einem Kompressionsgewehr im Anschlag, schreitet der Meuterer langsam auf den Commander zu und steht, Augenblicke später, direkt vor ihm.
"Die Stunde ihres Todes ist gekommen, sie werden sich mir niemals wieder in den Weg stellen! Diesmal gibt es keine unfähigen Ärzte, regenerative Kräfte oder doppelte Böden mehr, ich selbst werde sie hier und jetzt töten!"
Zielsicher visiert Xedo den Commander an, welcher feierlich beide Hände von sich streckt, als plötzlich eine weibliche Stimme den Raum erfüllt. Der Captain der Strato Integra scheint aber dennoch wenig überrasch, als Sora, mit einem Phasergewehr bewaffnet, aus ihrer Deckung tritt, und vorsichtig auf Proximo und seine Widersacher, zugeht.
10.02.07
Die Pforte zur Hölle
"Halt! Bevor sie ihn töten müssen sie erst an..."
Ein Phaserschuss unterbricht ihre Rede, ohne Zeit für eine Reaktion zu geben. Dexon, welcher zuvor die Biosignaturen überprüft hat, wusste über die Anwesenheit einer zweiten Person, weshalb er auf ein Auftauchen dieser vorbereitet war und keine Sekunde zögerte.
"NEIN!", ruft Proximo mit verzerrter Mimik, als seine Frau mit leisem Stöhnen in die Knie geht, rücklings umfällt und ruhig liegen bleibt.
Mit letzten Kräften kriecht er die knappen zwei Meter auf Sora zu, seinen Phaser immer noch in den Händen. Ein schadenfrohes, schallendes Lachen, wie der Commander es schon zuvor gehört hat, erfüllt den Raum. Captain Xedo weidet sich am Unglück seiner härtesten Konkurrenten und fühlt sich als endgültiger Sieger.
"Mein Schatz!", haucht Proximo schwach, "Hörst du mich?"
Langsam bewegt die Angesprochene ihre Hand und legt sie kraftlos auf die von Proximo. Die beiden, sichtlich gezeichneten, Commander der Proximo Colonies, schauen sich tief in die Augen. Viele Erinnerungen über glückliche Stunden und witzige Begebenheiten der Vergangenheit erfüllen die Gedanken der Beiden. Einen Moment weichen Schmerz, Hass, Tot einer selten gefühlten Harmonie und Frieden. Proximos Gedanken kreisen gerade um ihre erste Begegnung im Deltaquadranten und die schönen Stunden, an romantischen Plätzen auf seinen Lieblingsplaneten, als Sora ihm etwas zuflüstert.
"Ich konnte dich nicht verlassen, nicht... nicht nach den letzten Tagen, nicht nach den bangen Stunden a... an denen dein Leben an einem seidenen Faden hing."
Eine ehrliche Träne, vergossen aus Liebe und Trauer, rollt über Soras Wange und tropft, wie in Zeitlupe, auf die Erde. Sie besiegelt gleichzeitig eine Entscheidung, welche ohne Worte, schnell und einstimmig getroffen wurde. Der Möchtegerne-Commander, Xedo, reißt gerade einen entwürdigenden Witz über die Beiden, am Boden liegenden, als ein leises Klicken erklingt.
"Ich werde dich niemals verlassen", haucht die Kommandantin leise, "weder in dieser, noch in irgendeiner anderen Zeit, Welt oder Dimension. Ich hab habe keine Angst mehr, denn in der Sekunde meines Todes wirst du bei mir sein und mich begleiten, wohin auch immer wir gehen werden."
Ein weiteres, leises Geräusch erklingt, als eine Einstellungstaste dem Druck Soras Finger nachgibt, doch es geht im Getöse aus Gelächter und dem pulsierenden Geräusch des Warpkerns unter. Langsam, mit der restlichen stärke ihrer, heiser klingender, Stimme, beginnt Sora die letzten Worte des Commanderschwurs der Proximo Colonies zu zitieren.
"und noch im Angesicht... des Todes...", ihre Stimme versagt kurz, doch als Proximo ihre Linke ergreift, scheint sie neue Kraft zu schöpfen, "...werde ich Körper und Geist opfern um jene... zu schützen, die..."
Ein Aufbäumen erfasst ihren Körper, hustend dreht sie sich etwas zur Seite, Bluttropfen verteilen sich am Boden. Ohne darauf zu achten, fährt Proximo fort und klickt unmerklich weiter auf dem Handphaser herum.
"zu schützen, die mir vertrauen und dienen. Dem...", er stockt kurz, als seine zitternden Arme einknicken.
Mühsam stützt er sich mit seiner Schulter am Boden ab und setzt dann, leise aber verständlich, fort.
"...Dem Brand der Hölle... w... will ich mich aussetzen... um jene zu holen... und den Flammen...", er hält inne als sich seine Frau mit aller letzter Kraft in dessen Richtung dreht.
Mit beiden Händen umfasst sie, die Proximos, und drückt den Auslöser der Waffe, doch kein Phaserstrahl verlässt diese. Stattdessen wird ein summendes Geräusch hörbar, auch Xedo vernimmt es, doch er zögert einige Sekunden. Während dessen fahren die Kommandantin und ihr Mann zeitgleich, mit scheinbar gemeinsamer Stimme und Kraft, fort, den Eid zu leisten, der sie und die Proximo Colonies, seid dessen Entstehung, verbindet.
"...den Flammen des ewigen Feuers auszusetzen, jeden Tag, Stunde, Sekunde meines Lebens und darüber hinaus!"
In dem Moment feuert Xedo panisch auf die Kommandantin und löscht damit das letzte Flackern ihres endlichen Lebens endgültig aus. Als er ahnt, welches Ziel die Beiden verfolgen, ist es aber bereits zu spät. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wird das hohe Pfeifen des Phasers unerträglich, das Gehäuse fängt an blasen zu schlagen und verbrennt in den Händen Proximos. Trotz der Schmerzen die der Commander fühlt, lässt er die Waffe nicht los, sondern weckt ein letztes Glühen in seinen Augen, welches Xedo einige Schritte rückwärts gehen lässt. Eindringlich schaut er diesen an, als würde er in sein Innerstes blicken können, nimmt einen letzten, tiefen Atemzug und vollendet das feierliche Gelöbnis.
"Bei meinem Leben, Blut und Ehre! Ich schwöre es!"
Dann erlischt die Flamme seines Lebens, die Xedos und all der andern übrigen Lebensformen beider Schiffen, welche in einer gewaltigen Antimaterieexplosion ihr Ende finden. Sora hatte sich nicht verrechnet als sie annahm dass die Detonation eines Phasers, so nah am Kern, zu einem Bruch dessen führen würde. Gemeinsam erfüllten die unzertrennlichen Seelen das Gelübde, welches sie einst den Proximo Colonies gaben, um die Freiheit und Sicherheit jener zu schützen, welche ihnen ihr Leben anvertrauten.
25.11.07
Dunkle Zeiten
Langsam senkt sich die Nacht über den kahlen Wüstenplaneten Sanda. Kühle Winde aus den Polregionen kündigen die Nacht und damit einen Temperaturabfall auf bis zu -30C an. Praktisch alle Mienen- und Fabrikarbeiter haben sich schon vor Stunden in die trügerische Sicherheit ihrer Häuser zurückgezogen und verbringen die letzten Abendstunden damit in Selbstmitleid zu versinken. Verlassen im Rauschen der kühlen Sandwinde sitzen zwei Gestalten auf einem gewaltigen Felsen und beobachten die letzten Sonnenstrahlen.
Eine davon scheint ein kleiner Junge zu sein, welcher etwas gelangweilt mit den Beinen schlenkert. Gedankenverloren blickt er dem Horizont entgegen und beobachtet wie das letzte Sonnelicht langsam der Dunkelheit weicht.
"Papa?", fragt das scheinbar knapp 8-jährige Kind, "Wenn ich groß wie du bin, bekomm ich dann auch so ein schönes, dickes Fell wie du?"
"Nein, du wirrrst kein Fell wie ich bekommen.", beantwortet der Caitianer die Frage, ohne die Blicke vom Horizont abzuwenden.
Verwundert denkt der Sprössling über die Worte seines Vaters nach und schaut fragend seine nackten Arme an. Ein paar Haare sind deutlich zu erkennen, aber trotzdem sind diese kein Vergleich zur Fellpracht seines Vaters.
"Papa?", beginnt der Junge erneut, "Dafür bekomme ich aber genau so starke Pranken und Zähne wie du, stimmts?"
Langsam dreht sich Tchark um und schaut seinen Sprössling eindringlich an
"Nein kleinerrr, deine Gebiss wirrrt wahrrrscheinlich nie so krrräftig und du wirrrst auch keine so grrroßen Pranken bekommen wie ich!"
Traurig betrachtet das Kind seine Hände welche ganz anders aussehen als die seines Vaters. Statt stämmigen Pfoten mit scharfen Krallen schauen seine Gliedmaßen aus wie mehrere dünne Würste, welche kraftlos und harmlos wirken. Als der kleine Junge dies so betrachtet, kullert ihm eine Träne über die Wange und ein verhaltenes schluchzen dringt an Tchark V`Chassals Ohr.
"Du brrrauchst nicht traurrrig sein mein kleinerrr. Nurrr weil deine Mutterrr keine Caitianerrrin war, bedeutet dass nicht dass du wenigerrr starrrk wie ein rrreinrrrassigerrr Caitianerrr bist!", versucht der Vater seinen Sohn zu trösten und legt dabei vorsichtig seine Pranken auf dessen Schultern.
"Du hast einen schönen langen Schwanz, ein herrrvorrragendes Gehör, viel besserrre Augen und Rrreflexe wie ich sowie die stärrrksten Krrrallen die ich je gesehen habe!"
Der 8-Jährige wischt sich die Tränen aus den Augen und schaut seinen Vater unschlüssig an.
"Deine Pfote blutet aber wenigstens nicht jedes Mal nachdem du deine Krallen verwendet hast", argumentiert der Kleine dagegen, "außerdem sind meine Ohren nicht so beweglich wie deine!"
"Nun ja, die Forrrm deinerrr Pfoten ist nicht fürrr Krrrallen gedacht, dafürrr sind sie viel beweglicherrr und du kannst viel besserrr kleine Sachen bedienen und rrreparieren."
Schweigend denkt der Sprössling über die Worte seines Vaters nach und bewegt misstrauisch seine Finger.
"Aber...", will der Kleine nun wieder beginnen, doch Tchark unterbricht ihn scharf.
"Nicht aberrr! Du wirrrst eines Tages dem Namen, den ich dirrr nach deinerrr Geburrrt gab, alle Ehrrre machen und ein mindestens so grrroßer Krrrieger und weiserrr Anführrrerrrr werden wie dein Namensfetterrr!"
Interessiert richtet der Junge seine Ohren nach vorne und wedelt aufgeregt mit der Schwanzspitze.
"Ich hab den Namen eines großen Kriegers?", löchert er seinen Vater.
"Ja", antwortet der angesprochene, "Eins starrrken, mutigen Krrriegers. Errr hat mein Leben gerrrettet und warrr der weiseste Anführrrer den ich je getrrroffen habe. Es war für mich eine Ehrrre ihn als Frrreund zu haben."
Mit funkelnden Augen schaut das Kind Tchark an und hofft darauf mehr zu erfahren, doch dieser verliert kein Wort mehr darüber.
"Geh jetzt rrrein und schlaf", sagt er nur noch, "du zitterrrst ja schon am ganzen Körrrper!"
Etwas enttäuscht und nachdenklich folgt der Junge der Aufforderung und geht in das kleine Lehmhaus, welches bis zum heutigen Tage seine Zuhause war. Doch was wird in der Zukunft mit ihm geschehen und was meinte sein Vater mit diesen Worten? Tief in Gedanken versunken schläft er ein während Tchark vor dem Eingang sitzen bleibt, in die Sterne schaut und auf fernen Tag der Entscheidung wartet....
27.11.07
Verhängnisvolle Genetik
Weitere 2 Jahre sind nun vergangen seit Tchark seinem Sohn nun einen Teil der Wahrheit erzählte. Inzwischen ist Proximo zu einem starken Jungen mit ganz besonderen Fähigkeiten herangewachsen welche er mit großer Freude einsetzt und trainiert, dennoch kommen ihm immer öfter Zweifel welche er nicht einfach abschütteln kann. Er spürt förmlich die Blicke seines Vaters und all der anderen Kinder welche ihn gefangen nehmen, sobald er seine Fertigkeiten nutzt. Auch wird ihm immer deutlicher klar wie außergewöhnlich die Veränderungen an seinem Körper sind und dass diese sogar Tchark in Unruhe versetzten. So trifft er die Entscheidung alles abzulegen was ihn von den anderen Kindern abhebt und nach einer Weile ist er nun sogar in der Lage das leuchtende Grün in seinen Augen zu unterdrücken, welches bisher besonders in Stresssituationen Besitz von diesen ergriffen hat.
Endlich scheint er von anderen, wenn auch wenigen, Caitianer-Kindern akzeptiert zu werden, auch wenn ihm einige Teile fehlen wie diese sagen. Schließlich scheint die Erklärung dass er Halb-Caitianer sei, trotz seines ausgeprägten Wissens über Genetik, so naheliegend dass sogar er selbst dieser, scheinbar offensichtlichen, Wahrheit Glauben schenkt.
Es wäre wohl auch dabei geblieben wenn sich Proximo nicht eines verhängnisvollen Tages eine harmlose Verletzung beim Raufen mit einem Caitianer zugezogen hätte. Die Spuren der Krallen sind deutlich zu erkennen und Blut fließt aus der Wunde. So wird er kurzer Hand von seiner Lehrerin zum Schularzt geschickt um dort die Verletzungen mittels Dermalregenerator behandeln zu lassen.
Der dort behandelnde Mediziner staunt nicht schlecht als ihm der Junge seinen Arm hinhält und die tiefen Einschnitte bereits anfangen zu verheilen.
"Bist du sicher dass du wegen diesen Verletzungen hier her geschickt wurdest?", befragt der Arzt den Jungen ungläubig.
"Ja!", antwortet der kleine Proximo unsicher, "Aber Entrak hat angefangen, an meinem Schwanz gezogen und gesagt dass der viel kürzer und schwächer wäre wie seiner!"
Ein wenig ärgerlich streicht er die Haare an seinem Bürzel glatt um zu demonstrieren dass er nicht schuld an diesem Streit war. Der Arzt dagegen interessiert sich weniger für Streit als für die Tatsache dass die Kratzwunde innerhalb weniger Minuten fast vollständig verheilt ist.
"Leg dich bitte da auf das Biobett, ich muss das etwas genauer untersuchen!", befiehlt der Schularzt und holt einen medizinischen Tricorder um den Jungen genauer zu untersuchen.
Interessiert beobachtet dieser die Untersuchungsinstrumente als er plötzlich eine Veränderung spürt. Er kann sie nicht genau einordnen, dennoch beunruhigt ihn das Gefühl welches aus Richtung des Doktors zu kommen scheint und diesen erstarren lässt. Vorsichtig schnuppert Proximo und nimmt dabei einen ihm bekannten Duft war welchen er doch schon einmal gerochen hat. Wenn er sich doch nur an die dazu passende Situation erinnern könnte.
"Bleib hier!", unterbricht der Schularzt seine Gedanken und verlässt in eiligen Schritten den Raum während der Junge weiter über die letzten Geschehnisse nachdenkt...
06.11.07
Schlafende Bestie
Angestrengt denkt Proximo über den Geruch und den Zusammenhang mit zurückliegenden Erlebnissen nach. Einige Minuten fällt ihm eine Situation ein, in der er einige Meter von einem großen Felsen gestürzt war und dabei einen Feldarbeiter zu Boden riss. Im ersten Schrecken glühten wohl seine Augen auf und so rannte der Arbeiter in blanker Panik davon.
"Aber natürlich!", erinnert er sich freudig, "Das war der gleiche Geruch!"
Im selben Moment läuft ein Schauer über seinen Rücken und die Haare auf seinem Schwanz stehen spontan zu Berge, so dass dieser noch buschiger aussieht wie gewöhnlich. Der Zusammenhang wird dem Jungen in dem Moment klar als Schritte von der anderen Seite der Türe zu vernehmen sind. Die Schiebetür gleitet zur Seite und 2 Männer mit schweren Phasergewehren betreten den Raum.
"Ganz ruhig!", schreit einer der beiden, "Wenn du dich bewegst werde ich dich auf der Stelle töten!"
Wenn gleich die Entwicklung für Proximo unerwartet kommt, duckt er sich unwillkürlich und macht sich zum Sprung bereit. In seiner Todesangst erwachen lang verleugnete und unterdrückte Sinne welche wie ein Feuerwerk seinen Körper gefangen nehmen und alle anderen Gedanken zum schweigen bringen.
"Denk gar nicht dran!", warnt der bewaffnete Eindringling erneut, doch er ist schlichtweg zu langsam um seine Drohung in die Tat umzusetzen.
Wie eine Feder springt der Bedrohte nach vorne und verlässt mit einem einzigen Satz den Raum durch die immer noch geöffnete Türe. Ein Phaserschuss begleitet das Schauspiel, doch er verfehlt das Ziel völlig und verdampft einige Medikamente auf einem kleinen Beistelltisch.
"Tötet ihn! Im Namen Entars!", hört er noch eine Stimme brüllen bevor er seinen Gegner endlich hinter sich lässt.
"Halt!", hört Proximo einen weiteren bewaffneten Mann von der anderen Seite des Ganges rufen, doch diesmal ist reagiert er eine Spur zu langsam.
Ein Phaserstrahl erfasst seinen Körper und reißt ihn mit einer Gewalt zu Boden dass ihm sofort schwarz vor Augen wird. Er bekommt nicht mehr mit wie sich zwei Personen nähern und seine Gestalt mustern.
"Ist es tot?", fragt eine Männerstimme unsicher.
"Weiß nicht", ertönt es aus einer anderen Richtung, "gehen wir aber lieber auf Nummer sicher!"
Als das Bestätigungspiepsen eines Phasergewehrs, bei welchem man die wohl eben die Energiestärke verstellt hat, an Proximos Ohr dringt, wirkt es verzerrt und verworren, dennoch spürt der Junge die ihm drohende Gefahr. Im Schock fährt er herum, reißt seine Hand hoch und trifft dabei die Waffe, welche daraufhin die Hand des Angreifers verlässt und mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden fällt.
So überrascht der zweite Mann aber auch war, er fängt sich schnell und zielt mit militärischer Präzision auf den Kopf seines Opfers, um ihm den Gnadenschuss zu verpassen. In letzter Sekunde ergreift den Jungen sein Selbsterhaltungstrieb und ohne zu überlegen schnellt eine Hand, zur Faust geballt, nach vorne. Innerhalb eines Wimpernschlags bohren sich vier Krallen durch Proximos angespannte Faust und schließlich auch durch die Brust seines Gegners.
Das Blut spritzt dabei nicht nur aus den Wunden des Getroffenen, sondern auch der Junge verliert durch die Verletzung seiner eigenen Hand eine Menge davon. Beide schreien vor Schmerz und Überraschung. Wie gelähmt steht der Dritte im Bunde einfach nur da und beobachtet das Schauspiel ohne einen Finger rühren zu können.
Einen Augenblick später lässt Proximo, völlig verwirrt, von seinem Opfer ab und rennt los. Sein einziges Ziel, diesen Ort zu verlassen und zwar so schnell wie nur irgend möglich...