Proximo Colonies/Stories/work

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Die Geschichte der Proximo Colonies

Benommen rappelt sich Panteri auf: "Computer! Programm sofort beenden!"

Natürlich nimmt das Weibchen an dass ihrem Befehl folge geleistet wird, doch nichts passiert.

"Computer! Status!", versucht sie es erneut, doch erneut meldet sich dieser nicht.

Durch den Nebelschleier vor ihren Augen betrachtet sie ihre Pfote und entdeckt eine, nicht unerhebliche, Platzwunde was nur eines bedeuten kann.

"Kannani du verdammter...", beginnt das Mädchen wütend, garnichtmehr militärisch korrekt, und setzt anschließend erschrocken fort, "Vater!"

Ein Blick nach oben zeigt nur aufgewirbelten Staub und und bröckelnde, zum teil glühende, Felssplitter. Auf allen Vieren kämpft sich Panteri den Hügel hoch und erreicht Nikira, welche praktisch unverletzt aber bewegungsunfähig unter dem Leutnant Commander liegt. Das Weibchen mit dem auffälligen Panter-Fellmuster hilft tatkräftig sie zu befreien und beugt sich dann über Kannani Catoris. Eine auffällige Verletzung am Hinterkopf gibt Aufschluss über die Uhrsache der Bewusstlosigkeit, auf den ersten Blick wirkt es jedoch nicht wirklich lebensbedrohend. Während das Mädchen noch versucht ihren Vater wach zu bekommen, versucht die andere Faeli das Gewehr wieder in Schussposition zu bringen, welches zwischen dem ganzen Geröll eingekeilt ist. Kostbare Sekunden verstreichen während sie alles daran setzt die Waffe an sich zu nehmen und als sie es schließlich schafft zeigt sich schon das nächste Problem. Unschlüssig betrachtet Nikira auf ein rot blinkendes Signal welches wohl irgendetwas wichtiges zu bedeuten hat und winkt die andere Faeli heran, welche sich dann auch überreden lässt zu helfen und sich das genauer ansieht.

"Verdammt!", faucht diese, nach genauer Betrachtung, wütend, "Der Zielmechanismus und und Materiezuführung sind defekt, es ist gerade noch genug für ein einen einzigen Schuss!"

Nikira versteht und bringt das Scharfschützengewehr erneut in Position bringen als sie hart angepackt und zur Seite gerissen wird. Eine Detonation folgt dem Schauspiel welche diesmal einen Felsen hinter den Beiden in Stücke reißt, doch sie scheint nicht von einer weitreichenden Waffe des Kalibers, wie zuvor, ausgelöst worden zu sein. Ein Blick nach oben zeigt einen kleinen Jäger, welcher wohl in einem unbeobachteten Moment zur Verteidigung gestartet wurde. Während dieser jedoch gerade ein scharfes Wendemanöver vollführt schnuppert Panteri an der Faeli welche von ihr an die Felswand gedrückt wird. Irritiert wiederholt die Faeli dies und nähert sich mit ihrer Nase so weit dem anderen Mädchen dass dieses ihren Kopf zur Seite dreht. Erst scheint der überraschte Gesichtszug des gefleckten Katzenmädchens noch Neutral, dann aber ist eine aufkeimende Wut nicht zu übersehen.

"Du bringst uns alle in Gefahr!", knurrt sie aufgebracht das Weibchen ihr gegenüber an, "Ich werde schießen, versteckt dich!"

Die Angesprochene nickt schuldbewusst, ohne auch nur einen Moment Wiederworte Auszusprechen. Panteri wiederum lässt das Mädchen los und hechtet in Richtung der Waffe, welche immer noch schussbereit in Position liegt. Dort kann sie allerdings nicht bleiben, denn der Angreifer schließt gerade sein Manöver ab und sucht ein bewegliches Ziel um erneut zu attackieren.

"Lupi und Proximo sind dort unten!", ruft Nikira ihr noch nach und drückt sich dann noch näher an den Felsen.

Das Mädchen mit dem Gewehr nickt, überblickt einen Augenblick die Lage und betrachtet die hilflos zusammengekauerte Faeli sowie ihren Vater welcher regungslos am Boden liegt. Für Sie gibt es nur eine einzig logische Option, welche sie ergreift indem Sie die HASA9C aufnimmt und in Richtung des Abhangs los rennt, welcher zur feindlichen Basis zeigt. Als Panteri den Rand erreicht, spürt sie förmlich den Abschuss hinter sich, lässt sich die wenigen Meter in die Tiefe fallen, gerade als über ihr die Kuppe explodiert. Trotz des gut gezielten Manövers, verliert das Mädchen das Gleichgewicht durch die ankommende Druckwelle, überschlägt sich am Hang zwei mal, ohne aber die Waffe loszulassen, und schlittert dann, gebremst durch die Krallen ihrer linken Pfote, noch einige Meter bis sie auf einem flachen Felsen zum stehen kommt.

Von vorne in Gefahr durch die Geschütze über ihr der Jäger, ohne Zielhilfe und Möglichkeit für einen Nachschuss ist die ganze Situation ein Alptraum und für einen präziesen Schuss mit einem Scharfschützengewehr denkbar ungeeignet. Es bleibt einfach keine Zeit für lange Überlegungen oder auch nur das Gewehr auf den Boden zu legen. Erst berührt ihre Pfote den Sicherungsschalter für den Soriumsprengkopf, bevor sie zügig in geduckte Haltung übergeht, das linke Knie am Boden und den Ellenbogen auf dem Rechten abgestützt. Sie ahnt dass die explosive Kraft des Projektils stark genug sein wird um nicht nur das anvisierte Ziel sondern auch Proximo und Lupi töten wird.


Doch ihre Entscheidung ist kalt und präzise, für sie bedeutet das Wegfallen aller anderen Optionen dass die Letzte zwangsweise die Richtige ist. Der Abschuss wirkt, trotz des eingebauten Trägheitsdämpfer, mit so gewaltiger Kraft auf die Faeli, dass ihr die Waffe entgleitet und sie selbst rücklinks umfällt, doch dies ist angesichts des verheerenden Effekts völlig nebensächlich. Die Lufthülle wird durch die wahnwitzige Geschwindigkeit der Kugel zerrissen, doch die verbrennenden und sogar fusionierenden Sauerstoffteilchen sind nichts im Vergleich zu der gigantischen Druckwelle welche sich den zwei Freunden am Boden nähert. Reflexartig hebt Proximo die Hände während der Wolf schützend den Kopf senkt, eine Pfote auf die Schnauze legt und beide die Augen schließen, Millisekunden vor dem Aufschlag.

Unerwarteter Weise bleibt das Geräusch der Detonationen aus, vorallem für den Menschenjungen welcher als erstes blinzelt und überrascht die gelben Gitter des Holodecks betrachtet.

"Hmm...", meint er nur und wendet dann seinen Kopf in Richtung der drei nur wenige Meter entfernten Faeli, wobei einer davon gerade zu sich kommt.

Alle Objekte in diesem Raum haben sich buchstäblich in Luft aufgelöst, nur das daran haftenden Blut und kleine Fetzen von Kleidung sind scheinbar übrig geblieben. Es scheint wie ein Wunder dass keiner ernsthaft verwundet wurde und dennoch ist Proximos außer sich.

Eben hebt Kannani den Kopf als der Menschen auf ihn los stürmt und zum Schlag ausholt, doch es ist Panteri die dazwischengeht und mit einer schnellen Drehung den Angriff abblockt und die Hand des Jungen so hinter den Rücken dreht dass dieser in einer total wehrlosen Haltung endet. Der Blick des agierenden Katzenmädchens streift dabei den von Lupi, in dessen Blick kaum Freude oder Erleichterung darüber zu erkennen ist dass die Attacke erfolglos war. Irgendwo ist dies auch für Panteri nachvollziehbar, weswegen sie den Griff dazu nutzt den Menschenjungen in die Pfoten des Canidars zu schleudern und dann ihrem Vater hilft, welcher von der ganzen Aktion scheinbar nur Bruchteile realisiert hat.

"Was ist passiert, warum...", möchte der Leutnant Commander apathisch eruieren, entgeht einem Sturz in diesem Moment aber nur weil seine Tochter ihn stützt.

"Eine weitreichende Waffe, wahrscheinlich eine Phaserkanone hat den Hügel getroffen, ich bin dadurch auf der anderen Seite hinunter gefallen!", beginnt Panteri ihren Kurzbericht, "Ich bin dann wieder hoch geklettert und habe gesehen dass Nikira unter ihnen eingeklemmt ist!"

Es ist erstaunlich wie schnell das Mädchen vom du wieder ins sie wechselt, die militärische Distanz scheint ihr äußerst wichtig zu sein, was auch den anderen nicht verborgen bleibt.

Sie ahnt wohl die Gedanken der Anderen, worauf sie in noch betont professionellen Art fortwährt: "Der Situation entsprechend habe ich Kadett Nikira daraufhin befreit und geholfen ihre Präzisionswaffe erneut auszurichten! Durch diverse Beschädigungen war die Materiezuführung und Zieleinrichtung defekt, weswegen nur noch ein einziges Projektil zur Verfügung gestanden hat, Sir!"

Langsam scheint die Verwirrung aus Kannani Catoris Kopf zu schwinden, dennoch stockt das Faeli-Mädchen in ihren Ausführungen. Endlich hat sie mal die Chance ihrem Vater zu beweisen was sie kann und dennoch fühlt sie eine eigenartige Blockade die Geschichte fertig zu erzählen.

"Und?", versucht der hochgewachsene Faeli seine Tochter zu animieren ihren Bericht fortzusetzen, welcher inzwischen schon wieder alleine zu stehen vermag.

Schweigende Sekunden verstreichen in denen Panteri abwechselnd ihren Blick auf Nikira, Lupi und den Menschenjungen wirft, bevor sie wieder bei ihrem Vater ankommt.

"Ich... wir... also...", stockt das Weibchen erneut und fixiert die andere Faeli im Raum mit ihren Blicken, welche das nahende Unheil bereits bis in die Knochen spürt.

Jeder denkbare Erklärung warum sie nicht den Schuss abgefeuert hat endet unweigerlich darin dass jede Chance diese Ausbildung erfolgreich abzuschließen endgültig vorbei wäre. Schlimmer aber noch, Panteri kennt nun auch den Grund warum sie nicht in der Lage war ihren Auftrag auszuführen. Im ihrem Inneren fürchtet sich Nikira vor dessen Offenlegung mehr wie jeder anderen Strafe, welche wohl unausweichlich ist. Flehend blickt sie in Richtung des anderen Mädchens, dass ihr wenigstens diese Schmach erspart bleiben möge, wirklich rechnen tut sie damit allerdings nicht.

"Das Ziel wurde durch ein Projektil mit dreifacher Soriumsprengladung ausgeschaltet, aus kniender Position ohne automatische Zieleinrichtung abgefeuert. Den beiden anderen Kadetten ist nichts geschehen denn der Abschuss wurde erkannt bevor die Explosion sie erreicht hat und die Simulation daraufhin beendet, Sir!", erklärt Panteri schwerfällig, geradezu qualvoll gepresst.

"Dann hast du also den Schuss abgegeben? Warum?", fragt der große Faeli argwöhnisch und blickt seiner Tochter in die Augen.

Jetzt ist es wohl endgültig Zeit für die Wahrheit, was Panteri sagt, wie sie es rechtfertigt und welche Folgen dies haben wird, alles hängt von diesem Moment ab. Sie atmet tief ein.

"Es muss wohl eine längere Ausführung werden", denkt sich das Albino-Katzenmädchen panisch, welche in diesem Moment aufs genaueste von der anderen Faeli beobachtet wird.

"Nein, Sir!", erwidert Panteri, senkt den Kopf und schaut zu Boden, "Kadett Nikira hat den Schuss abgegeben, ich habe nur beobachtet!"

Kannani ist mindestens genau so überrascht wie das eben genannte Katzenmädchen, doch er traut der ganzen Sache noch nicht ganz.

"Stimmt das?", eruiert er misstrauisch mit Blick Richtung Nikira.

Diese weiß nicht wie sie reagieren soll, doch die strengen, fast schon tödlichen, Blicke von ihrem Ausbilder und vielmehr dem anderen Weibchen lassen ihr keine Möglichkeit zu widersprechen. Schüchtern nickt sie, schaut dabei aber ebenfalls in Richtung Erde.

Mit brummender Stimme geht der Leutnant Commander der Sache auf den Grund: "Du hast trotz der schwierigen Situation, dem schweren Beschuss und deinen Freunden dort unten den Mut und Willen aufgebracht eine dreifache Soriumsprengladung abzufeuern? Mit einem einzigen Schuss, ohne Zieleinrichtung oder auch nur das Gewehr aufzustellen?"

Nikiras Blicke erfassen erneut die Augen des gefleckten Mädchens, schaut hilfesuchen in die Runde ohne zu wissen was sie nun tun soll. Doch was hat sie noch zu verlieren? Zitternd nickt sie erneut und schaut dabei vorsichtig in Richtung des großen Faeli.

"Phantastisch!", reagiert dieser mit erfreuter, schallender Stimme, "Das ist eine gewaltige Leistung, ich gratuliere! Angesichts der Umstände kann ich behaupten dir mein Leben zu verdanken und so wird das auch in meinem Bericht stehen!"

Solche Worte aus dem Munde des Leutnant Commanders zu hören ist für jeden der Anwesenden ungewohnt, doch scheint sich diesmal weder Hohn noch Berechnung hinter seinen Worten zu verbergen.

"Und wegen was bist du noch hier?", wendet er sich an Panteri, mit unterschwellig enttäuschtem Tonfall.

"Sir, ich wollte sicher gehen dass sie diese Anweisungen erhalten!", erscheint das Mädchen kalt und berechnend während es das total demolierte Pad vom Boden aufließt dem Leutnant Commander übergibt, "Wir riskieren einen direkten Transwarp-Sprung zu den Zielcoordinaten sobald alle Systeme gesichert sind, der Einsatz ist noch für heute, 82 CNT angesetzt!"

Mit zusammengekniffenen Augen blinzelt Kannani auf das Gerät auf seinem Oberarm, vermeidet aber die Verwunderrung darüber auszudrücken dass es bereits 69 CNT ist und dementsprechend der Sprung wohl nicht mehr in all zu großer Ferne liegen kann.

Statt dies zu hinterfragen, bestätigt er die Information mit einem einfachen: "Verstanden! Wegtreten!"

"Sir!", erwidert die Faeli mit einem militärischen Gruß, dreht auf dem Absatz um und verlässt zügig das Holodeck.

Nikira scheint dies allerdings überhaupt nicht recht zu sein und als der Ausbilder gerade an sie wenden will, unterbricht sie sofort: "Sir, ich fürchte dass ich mir ernsthafte Verletzungen zugezogen haben könnte! Ich ersuche sie darum die Krankenstation aufsuchen zu dürfen!"

"Natürlich!", meint der Befehlshabende verwirrt, obwohl er keinerlei gröbere Verletzungen erkennen kann.

Die Geschwindigkeit mit welcher das Mädchen dann den Raum verlässt ist das nächste Ungewöhnliche was Kannani bemerkt und kann sich keinen Reim darauf machen. Stattdessen wendet er sich den zwei übrig gebliebenen Kadetten zu, welche dem Schauspiel ebenfalls etwas überrascht folgen.

"Ihr beiden Spezialisten habt euch sinnlos selbst in Gefahr gebracht und währt dabei fast drauf gegangen!", schimpft der hochgewachsene Faeli auf die Jungen ein, "Da ihr es aber, durch die Hilfe Nikiras und nicht zuletzt wahnsinniges Glück eine zweite Chance bekommen habt einen solchen Fehler zu wiederholen, könnt ihr beide bei einem 80 Kilometer-Lauf darüber nachdenken!"

Während Proximo und sein bester Freund also erstmal etwas Joggen dürfen, hastet Nikira in noch viel höherem Tempo der Faeli mit dem Pantermuster nach. Gerade als diese ihren privaten Raum betreten will, wird sie von der Albino-Faeli aufgehalten.

"Warte!", bringt diese, etwas außer Atem, heraus und erreicht damit zumindest dass sich die Angesprochene umdreht.

Panteri glaubt zu ahnen worum es geht: "Keine Uhrsache! Ich hab die Ausbildung an der HASA längst hinter mir, ich akzeptiere ein simples Danke!"

"Danke!", meint Nikira, ihrem Blick und der Unruhe zu Folge war das aber wohl noch nicht alles.

"Ist noch etwas?", analysiert das gefleckte Mädchen misstrauisch, "Du bist mir nichts schuldig weil ich dir geholfen habe, es war unfair von Kannani euch in so eine Situation zu bringen, ich hab im Prinzip nur seinen Fehler wieder gut gemacht!"

Glaubt sie nun endlich die andere Faeli los zu sein, täuscht sie sich. Nikira rührt sich keinen Schritt von der Stelle ...

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