Proximo Colonies/Stories/work

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Sub-RP Gefangennahme/Kavi:
Farrys Prani – Männchen
Kaviczaia Szyntha – Weibchen

Fenrir Akkunar - Azarin, Jäger und Pirat
Captain XELAS (Faeli)
Lyra Lycaon - Mutter von Lupi
Xelas - Befördert zum Captain, Vormund Nikira/Proximo
Admiral Thomas Rotweil - Mensch, Beispiel für Feindbild Menschen
Admiral Oregon Rex
Counselor Uncia - Psychologin
Ylia Lykan Schwarze Wölfin (Canidar) v. schwarzen Rudel

Alterschart im Moment der Verurteilung Proximos/Nikiras/Lupis:
Proximo: 4672 - Kampfpilot, führende Kraft, meist nicht bei der Sache
Nikira: 4591 - Ärztin (in Ausbildung), IT-Spezialistin, starke Stimmungsschwankungen
Lupi Arcto: 4721 - Techniker, Spezialist für Modulartechnik, Erfahrung mit Sprengwaffen, ängstlich, keine Führungsqualitäten
Leutnant Commander Kannani "Kanni" Catoris - Ausbilder und Vater von Panteri
Panteri "Panti" Catoris – Tochter von Kannani, Tiger-Muster: 4621

ICU - Abkürzung für Intelligent Command Unit, dem Kommandogerät am Ober/Unterarm
Cateiser => Projektilwaffe, verwendet Cetrigel-Magazine, Sensoren registrieren Abschüsse nicht, hat einen Modus für Schleichangriffe bei dem mehr Munition verbraucht wird

Aridan Akkunar (Canidar) | >> schwarzes Fell - gelbe Augen
<Azarin>| - milit. Oberbefehlshaber der Teilstreitkräfte
<Azarin>| Canidar, Kommandant der AZA-251 Anaconda
<Azarin>Captain Canoris (Faeli) | >> schwarzgrau-getigertes Fell, blaue Augen
<Azarin>| - offiziell Captain der AZA-251 Anaconda, in
<Azarin>| der Realität lediglich 1. Offizier

Artificia - künstliches Schiff
Syntavya - Berechne Optionen
Aesthetica - Pseudoname, nicht verwendet
--

Die Geschichte der Proximo Colonies

Während Proximo und sein bester Freund also erst mal etwas Joggen dürfen, hastet Nikira in noch viel höherem Tempo der Faeli mit dem Panterlook nach. Gerade als diese ihren privaten Raum betreten will, wird sie von der Albino-Faeli aufgehalten.

"Warte!", bringt diese, etwas außer Atem, heraus und erreicht damit zumindest dass sich die Angesprochene umdreht.

Panteri glaubt zu ahnen worum es geht: "Keine Ursache! Ich hab die Ausbildung an der HASA längst hinter mir, ich akzeptiere einen simplen Dank!"

"Danke!", meint Nikira, ihrem Blick und der Unruhe zu Folge war das aber wohl noch nicht alles.

"Ist noch etwas?", analysiert das gefleckte Mädchen misstrauisch, "Du bist mir nichts schuldig weil ich dir geholfen habe, es war unfair von Kannani euch in so eine Situation zu bringen, ich hab im Prinzip nur seinen Fehler wieder gut gemacht!"

Glaubt sie nun endlich die andere Faeli los zu sein, täuscht sie sich. Nikira rührt sich keinen Schritt von der Stelle. Erneut kreuzen beide Weibchen ihre Blicke und wenden diese dann zu Boden. Eine peinliche Stille entsteht in welcher keiner Zweifel an den Gedanken des Anderen hat und dennoch nicht traut sich dies einzugestehen.

"Ich...", fängt Nikira an und zwingt sich das andere Mädchen anzuschauen.

Etwas erleichtert erwidert das andere Weibchen den Blick, doch leider rennt ein Canidar gerade in diesem Moment genau selbigen Gang entlang, genau zwischen den zwei Mädchen durch. Nicht dass er wirklich bei einem normalen Gespräch gestört hätte, doch es ist genug damit Nikira jetzt den Mut verliert und erneut den dunklen, rauen Fußboden betrachtet.

Es ist schließlich Panteri, welche erst einen tiefen Seufzer von sich gibt und schließlich eine einladende Geste macht: "Komm rein!"

Endlich überwindet das Albino-Weibchen ihre Angst und folgt der anderen Faeli in ihren privaten Raum.

Wiederrum folgt eine Phase absoluter Stille, doch bevor diese zu lange wird ergreift die Besitzerin dieses Raumes das Wort: "Willst du etwas trinken?"

Mit einem Nicken bestätigt das Weibchen das Angebot und beobachtet Panteri wie sie zum Replikator geht, ein Glas Milch bestellt und dieses dann auf dem Tisch in der Mitte im hinteren Drittel des breiten, gemütlichen Raumes stellt.

"Setz dich doch!", meint die Faeli und zeigt dabei auf die Couch hinter dem Möbelstück mit der transparenten Tischplatte.

Nikira folgt der Aufforderung, nimmt Platz und schließlich das Glas, wobei sie dieses so fest hält dass man Angst hat es könnte jeden Moment zerbrechen. Allerdings merkt dies nur die andere Faeli, welche das zitternde Weibchen mustert.

"Du bist nicht nur für ein Glas Milch hier!", erwähnt Panteri erst einmal die offensichtlichste Tatsache und lächelt um das Gespräch aufzulockern welches erneut zu stocken droht, "Wahrscheinlich bin ich die falsche Person für dieses Gespräch, Counselor Uncia kann dir sicher helfen!"

"Nein!", schreckt Nikira hoch, setzt sich aber sofort wieder und versucht den direkten Blickkontakt durch das winzige Glas abzubrechen.

"Verstehe!", reagiert das andere Weibchen mit einem Lachen in der Stimme, "Du willst einfach nicht dass noch jemand von deinem kleinen Problemchen erfährt!"

Das angesprochene Mädchen nickt und bringt endlich auch mehr wie nur ein Wort hervor: "Wie hast du das überhaupt gemacht, bisher hat niemand..."

"Gemerkt dass du rollig bist?", spricht Panteri endlich aus was bislang hinter Andeutungen und Blicken verborgen geblieben ist.

Endlich ist das Tabu-Wort für ein, auf Centauri, noch mehr verpöntes Thema ausgesprochen worden und führt zu einem unhörbaren Aufatmen und Kopfnicken des Weibchen mit dem weißen Fell. Trotz der zusammengepressten Lippen ist viel von der Anspannung und Angst entwichen die seit Wochen ihr Gemüt vergiften.

"Wie du vielleicht weißt kann man einige Gerüche bewusst und andere unbewusst wahrnehmen!", erklärt das Mädchen mit der dunklen auffälligen Fellfarbe wissenschaftlich, "Männchen können eben dieses Hormon gar nicht bewusst wahrnehmen, werden davon aber unterbewusst beeinflusst! Bei Weibchen hingegen ist es ein unterschwellig wahrnehmbarer Geruch der überhaupt nur dann auffällt wenn er, durch starke Erregung, in extrem hohen Dosen auftritt!"

An dieser Stelle erkennt Nikira dass es vielleicht doch keine so gute Idee war dieses Mysterium zu lüften.

Auch auf das Risiko hin noch andere unangenehme Geheimnisse preiszugeben, stochert die Faeli mit dem hellen Fell weiter: "Wie hast du denn das Problem gelöst?"

Ruckartig dreht Panteri ihren Kopf zur Seite während, ihr Schwanz demonstrativ hin und her wedelt. Scheinbar hat Nikira den wunden Punkt erwischt, doch sie muss es erfahren denn nur dieses Wissen kann ihr tatsächlich helfen.

Misstrauisch betrachtet die Faeli mit dem auffällig gepunkteten Fellmuster die Andere welche scheinbar einfach nicht locker lässt und stattdessen etwas diplomatischer formuliert: "Ich möchte eigentlich nur wissen ob du auch das Problem hattest dass es nicht mehr... alleine... geht... zumindest nichts mehr hilft!"

"Nun eigentlich ist es anders!", erläutert Panteri mit hörbaren Seufzer zu und setzt sich ebenfalls auf die Couch, "Es ist nicht so einfach wie bei Canidar oder Menschen, denn bei und Faeli gibt es keinen zyklischen Eisprung!"

"Das wusste ich schon!", lautet die unerwartete Antwort des Weibchens mit dem Milchglas in der Hand.

"Aber der soll ja durch den Reiz bei...", scheinbar ist hier der kritische Punkt gekommen an dem sich Nikira nicht weitertraut, doch die Katze neben ihr blickt sie auffordernd an, "Also... du weißt schon bei was... ausgelöst werden!"

Panteri erwidert nur mit einem Kopfnicken, worauf das andere Weibchen konkretisieren muss: "Ja also, warum funktioniert es dann nicht!"

Frustration ist wohl das was Nikira in diesem Moment am meisten fühlt und vermittelt, woraufhin die Besitzerin dieses Raumes näher heranrückt und das verwirrte Mädchen sanft streichelt. Erst wirkt dies beruhigend und tröstend doch dann verändert sich dies zunehmend als Panteri immer wieder erneut über Schultern, Hals und langsam auch Ohren streicht. Das agierende Weibchen kommt noch näher und drückt ihre Artgenossin allmählich in eine horizontale Position, hält schließlich dessen aufgeregt wedelnden Schwanz und lässt diesen wiederholt durch ihre linke Pfote gleiten. Mit der Rechten fixiert Panteri die linke Tatze ihres Gegenübers, wickelt ihren Schweif um das übriggebliebene Handgelenk und ist mit ihrer Schnauze damit nur noch wenige Zentimeter von der des anderen Weibchens entfernt. Dieses wiederrum spürt etwas in ihr aufsteigen, etwas dass sie in zunehmende Panik versetzt doch ihre Bewegungen haben nur zur Folge dass Panteris Griff stärker wird.

Schlussendlich muss sie sich den kräftigen Pfoten und auch dem muskulösen Schwanz ergeben, welcher sich immer weiter um Gelenk sowie Unterarm wickelt. Hilflos schließt Nikira die Augen, hält den Atem an, öffnet leicht ihr Mäulchen spürt wie die Nase des anderen Weibchens die Ihrige berührt, doch was dann kommt erwartet sie als Letztes. Garnichts! Keine weitere Berührung, kein Abschlecken oder zumindest anschmiegen des Kopfes, sondern nur der gleichmäßige Atem des gefleckten Katzenmädchens und ihr langsam schwächer werdender Griff. Es dauert noch ein paar Sekunden bis die fixierte Faeli den Mut aufbringt ihre Augen zu öffnen, zitternd ausatmet und in ein Gesicht mit einem verschmitzten Grinsen blickt, dessen Eigentümer ihr plötzlich ins Gesicht pustet und sie dabei loslässt. Während der Hormonrausch Nikiras langsam abklingt und sich diese langsam aufrichtet, überlegt sie verwirrt was die Aktion wohl bezwecken sollte.

Panteris Erklärung, auf die nicht gestellte Frage, lässt nicht lange auf sich warten: "Es fühlt sich ganz anders an wenn man von jemand anderem berührt wird, oder?"

Unerwarteter weise, zumindest für die Faeli, erhält sie keinerlei Antwort, nur einen gesenkten Blick und ein zaghaftes Kopfnicken. Gefühlte Minuten vergehen, in welchen beide vor sich hin schweigen. Langsam realisiert das Katzenmädchen, mit dem ungewöhnlichen Fellmuster, dass sie zu weit gegangen und nun dafür verantwortlich ist dass das Albinoweibchen keinen Ton mehr herausbringt.

"Tut mir leid, ich wollte dir auch zeigen dass es immer schwerer wird diese Gefühle zu kontrollieren, der Abstand wird kürzer und die Phasen heftiger! Früher oder später musst du dem nachgeben oder du wirst verrückt!", versucht Panteri ihr Verhalten zu erklären und die andere Faeli wieder ins Gespräch einzubinden.

"Das heißt also...", fürchtet sich das Mädchen vor der logischen Konsequenz während sie ihre Pfoten auf die jeweilige andere eigene Schulter legt was den Anschein inneren Frierens erweckt.

Ziemlich eintönig vervollständigt das gefleckte Faelimädchen den Satz, "Dass du so schnell wie möglich das Holodeck besuchst!"

Irgendwie kann Nikira diesen Gedankengang nicht nachvollziehen oder worauf Panteri hinaus möchte. Stattdessen schweigt sie und blickt unschlüssig ihr Getränk an.

"Na ist doch ganz einfach!", konkretisiert Panteri ihre Überlegung, "Du weißt doch aus was 90% aller Holodecksimulationen hauptsächlich bestehen?"

Unsicher starrt die angesprochene Faeli das neben ihr sitzende Mädchen an und symbolisiert dabei Verachtung und Misstrauen. Wenngleich sie verstanden hat worauf das gefleckte Katzenmädchen hinaus möchte, kann sie es schlichtweg nicht glauben.

"Ich möchte da aber nicht hin!", erwidert Nikira nach einigen Sekunden trotzig und zeigt sich nun in einer noch mehr verschlossenen Körperhaltung.

Das bleibt Panteri nicht verborgen: "Ach komm schon, es ist ja nicht so als ob du eine große Wahl hättest!"

Auch davon lässt sich die Faeli scheinbar nicht überzeugen, also versucht es die andere diesmal auf der Gefühlsschiene.

"Das macht Spaß!", flüstert sie mit halb geschlossenen Augen und wissendem Grinsen, "Ich weiß du bist neugierig! Ein Faeli ganz nah, sein Fell auf deinem, einfach zu erleben es sich anfühlt von einem Männchen überall berührt zu werden!"

"Nein!", erwidert die Faeli überzeugt und ohne Platz für Zweifel zu lassen was das andere Mädchen sehr verwundert und aus der fröhlichen Träumerei reißt.

"Aber jeder ist doch neugierig darauf, du weißt ja gar nicht was du verpasst!", versucht das Weibchen zu überzeugen, legt dann aber misstrauisch den Kopf schräg, "Oder?"

Nikira antwortet nicht darauf aber allein ihre abwehrende Körperhaltung und Vermeidung jeglichen Blickkontakts verraten sie.

"Du hast dich schon einmal mit einem Faeli gepaart und frägst mich um Rat? Willst du mir auf den Schwanz treten?", fährt Panteri das andere Weibchen mit nachhallender Wut an.

Die nicht eins zu eins übersetzbare Redewendung, welche das Pantermädchen am Schluss genutzt hat, kommt aber wohl am nächsten der menschlichen für willst du mich verarschen. So war es auch eindeutig gemeint denn sie steht sofort auf, geht zur Türe und weißt dem anderen Mädchen den Weg hinaus.

Niedergeschlagen steht diese auf, stellt das Glas auf dem Tisch ab und geht die restlichen Schritte bis zum Ausgang: "Das ist kompliziert..."

"Da bin ich sicher!", erwidert die andere Faeli mit versteinerter Miene und zeigt erneut nach draußen.

Leise seufzend tut Nikira den letzten Schritt als hinter ihr die Türe mit dem üblichen Geräusch schließt.

Während diese gesenkten Hauptes davonläuft, wirft Panteri aufgebracht Teile ihrer Einrichtung im Raum herum. Eine Vase aus der zufällig zugeteilten Inneneinrichtung zerbricht am Replikator, gefolgt von einem Gefäß dass sie ohnehin nie ausstehen konnte, bevor sie sich auf der Couch zusammenkauert.

Beiläufig betrachtet sie das Milchglas vor sich, welches einen deutlichen Sprung zu haben scheint. Panteri beobachtet weiter und denkt an das Verhalten ihrer Rassenverwandten. Auch wenn es unlogisch erscheint, Nikira schien wirklich hilflos und aufgewühlt, auch wenn ihre Erfahrungen gegenteiliges nahelegen sollten. Ein Finte scheint dagegen weit hergeholt, sind die Symptome doch kaum zu fälschen, sowie die Situation mit dessen Auftretens von ihrem Vater ausgelöst worden und zusätzlich völlig unvorhersehbar.

Eine optische Meldung an ihrem Oberarm weist sie darauf hin dass es nun endgültig Zeit wird sich vorzubereiten. Wie schon so oft streift sie ihre Alltagskleidung ab, führt ihre rechte Pfote in Richtung Konsole, stockt dann jedoch in der Bewegung und betrachtet einige Sekunden ihre Arme. Normal sieht sie es gar nicht mehr, begreift den hautengen Anzug als Selbstverständlichkeit und fast Teil ihrer selbst. Fast ängstlich und mit dem Gefühl irgendetwas Ungewöhnliches oder Unnatürliches zu tun, löst sie die kleine Sicherung im Zentrum des Brustbeins. Ein leises, pfeifendes Geräusch entsteht dabei und macht hörbar wie die Luft zwischen Cetisuite und Haut fließt um es möglich zu machen den Anzug abzustreifen. Unbeschreiblich welches Kribbeln die kleinste Bewegung der Luft und das sanfte Streicheln auf der nackten Haut verursacht wenn sie so lange davor geschützt war. Während sie mit ihren Pfoten über alle erreichbaren Orte ihres Körpers streicht, denkt sie über vorangegangene Ereignisse mit dem anderen Katzenmädchen nach. Gar nicht so unvorstellbar das nicht mehr wiederzuerkennen was man glaubt für immer zu haben, insbesondere wenn man Jahre im gleichen Schutzanzug verbringt ohne einen Gedanken daran zu verschwenden dass es nicht die echte Haut und Fell ist welche man täglich betrachtet oder berührt. Könnte es ähnlich mit Nikira sein oder noch etwas anderes dahinterstecken? Irgendetwas Entscheidendes muss passiert sein dass sie vergessen oder verdrängt hat was sie nun wieder einzuholen scheint. Doch was geht es sie überhaupt etwas an, sie weder Counselor noch Ärztin oder direkte Vorgesetzte von Nikira, außerdem spielt dies alles in Kürze ohnehin keine Rolle mehr und dennoch fühlt sie sich verpflichtet irgendwie zu helfen.

Mit diesem Gedanken schließt die Faeli den Ganzkörperschutz wieder, streift den Kampfanzug drüber und klemmt unzählige kleine Geräte daran. Bevor Panteri jedoch den Raum verlässt, zieht sie noch schnell einen kleinen Isokristall aus einem vasenförmigen Gegenstand auf der Kommode, steckt diesen und einen anderen, Leeren in das Terminal auf einem Beistelltisch neben dem Replikator, überspielt scheinbar einige Daten und steckt jeden der beiden Speicher in eine andere Tasche an ihrem Gürtel. Ein weiterer Blick auf die Anzeige und kurze, erneute Eingaben erfolgen bevor die Faeli schnellen Schrittes ihre kleine Wohnung verlässt.

In der Zeit zwischen 76 und 78 CNT, in welchen sich nicht wirklich viel ereignet, ist Zeit eines der wohl eigenartigsten Wesen zu erwähnen, welches die Gentechnik je hervorgebracht hat. Er nennt sich Siegfried, ist ein kleines Nagetier welches sich vor allem dadurch auszeichnet dass es nie still sitzen kann und keine Chance auslässt eine Nuss, oder etwas entsprechend besseres, seiner Sammlung hinzuzufügen, auch wenn dies bedeutet sich in größte Gefahr zu begeben. Wohl irgendwann innerhalb der ersten 100.000 Zyklen Centauris geboren, oder vielmehr dort erschaffen wobei keinerlei genauere Informationen dazu aus dessen Datenbank zu gewinnen sind, scheint dieses Lebewesen weder zu altern noch krank zu werden. Genau jene Eigenschaften, ob absichtlich manipuliert oder Laune der Natur, führten wohl zum gewaltigen Interesse an der Erforschung dieses Eichhörnchen ähnlichen Wesens. Über die Gründe des Entkommens dieses wertvollen Forschungsobjekts kann nur spekuliert werden, klar scheint jedoch dass dies irgendwann in der Zeit der Spaltung von Menschen sowie Canidar und Faeli stattfand.

Für mehrere hunderttausend Zyklen schien das Wesen tot und vergessen, bis es aus dem Nichts wieder auftauchte, mit der bemerkenswerten Fähigkeit sich zu verständigen und sogar einem eigenen Raumschiff. An Bord eine multikulturelle Crew welche das Nagetier ohne Fragen als Captain akzeptiert. Dies wiederum stärkt den Eindruck dass Siegfried wohl deutlich intelligenter ist als sein kleiner, pelziger Kopf verraten mag. Ein nicht unerhebliches Problem für die neugierigen Wissenschaftler Centauris, würde sich das Nagetier wohl kaum mehr freiwillig für Untersuchungen zur Verfügung stellen.

Während der Anwesenheit des Eichhörnchen-Abkömmlings auf Centauri jedoch, überlagert plötzlich ein Notruf der Syntavya die Bemühungen und eröffnete gleichzeitig eine neue Chance das Verhalten und die Fähigkeiten des Nagers zu studieren. Zur Freude der Wissenschaftler erklärt sich das Wesen tatsächlich bereit am Rettungseinsatz mitzuwirken und so begleiten die Mission nicht nur Rettungskräfte sondern auch eine Menge sehr interessierter Genspezialisten.

Bevor sich diese jedoch aufmachen können um die Rettungsmission durchzuführen, kommt es zu einem kurzen formellen Treffen an Bord der Ratatösk, dem Schiff Siegfrieds, bei dem dieser die Gelegenheit nutzt Abführmittel in den Kuchen zu mischen, aus Versehen aber ebenfalls davon isst. Sich dem nicht bewusst freut sich das Eichhörnchen über den gelungen Plan und schmiedet eifrig neue Pläne während dem Flug zum Zielsektor.

Es ist inzwischen 78 CNT und Nikira sitzt aufgelöst auf der Ankedris zwischen zwei riesigen, pulsierenden Röhren dessen genaue Funktion das Mädchen nicht kennt noch sie wirklich interessiert. Wichtig ist nur dass hier, in die Innereien des Antriebs, nur dann jemand vorbeikommt wenn etwas kaputt oder der Zeitpunkt für die nächste Wartung der Aggregate gekommen ist. Umso überraschter ist die Faeli als ein Knirschen aus dem Wartungsschacht unter ihr ertönt und Panteri zu ihr hochsteigt.

"Wie hast du...", bringt die verschreckte Faeli überrascht hervor.

"Das ICU abzulegen hilft vielleicht gegen eine direkte Anpeilung, macht dich aber nicht unsichtbar für die Sensoren!", Panteri überreicht dem Mädchen das Gerät was sonst jeder an seinem Arm befestigt bei sich trägt, "So weit ich weiß haben wir kein Ungeziefer in der Größe einer Faeli hier und auch die Anzahl der Besucher hält sich hier stark in Grenzen!"

Selbstverständlich ist dieser Diagnose richtig, doch Nikira möchte gar nicht mehr mit der Faeli reden welche nun vor ihr steht und tut dies in diesem Moment auch nicht. Ihr Schweigen verdeutlicht nur ihre Position und Enttäuschung über die vorrangegangenen Vorfälle.

"Es tut mir leid, ich muss los, hier nimm das, es wird dir helfen!", fasst sich das Mädchen kurz welches gekleidet ist als würde es in den Krieg ziehen und überreicht Niki den Isokristall.

"Danke!", reagiert diese und umschließt das Speichermedium mit ihrer Pfote, "Ich hoffe es läuft alles glatt du kommst bald wieder, dann erkläre ich dir alles!"

"Das wird nicht mehr notwendig sein!", kommentiert Panteri, verabschiedet sich mit einer schnellen Geste.

Bevor sie allerdings Richtung Transporterraum davoneilen kann, wo sie schon ungeduldig erwartet wird, geht eine ganz leichte Erschütterung durch das Schiff. Kaum wahrnehmbar aber genug dass sich die Blicke der beiden Faeli erneut kreuzen, ein flüchtiges Blitzen in den Augen des getigerten Mädchens, zusammen mit ihrer eigenartigen Verabschiedung.

Während Nikira noch darüber nachdenkt und der anderen Faeli nachschaut, erwacht ein glühendes Licht in der Tiefe des Weltraums: "Unvorhergesehene Raumerschütterung registriert, Analysiere Ursprung, errechne mögliche Konsequenzen, sortiere Kompensierungsoptionen!"

Nichts davon hat das Katzenmädchen mitgenommen, aber etwas irritiert sie, mehr Ahnung oder Gefühl als von stichfesten Beweisen untermauert.

"Computer! Lokalisiere Captain Lykan!", verlangt Nikira Auskunft, statt sich um die Informationen auf dem Kristall zu kümmern, welchen sie kurzerhand einsteckt.

Natürlich bleibt jegliche Reaktion aus, ist die Sektion in welcher sie sich befindet doch lediglich für Wartungszwecke zugänglich.

Eilig klettert die Faeli eine Leiter hinunter, bevor sie ein kleines Terminal erreicht, ihre Frage wiederholt und prompt die zugehörige Auskunft erhält: "Captain Lykan befindet sich zur Zeit auf der Aussichtsbrücke!"

Wenig überrascht tippt das Mädchen einige Kommandos ein und materialisiert Sekunden später am eben genannten Aufenthaltsort der Canidar welche gerade aufgeregte Kommandos erteilt. Die gesamte Brücke scheint ein gewaltiger Aussichtspunkt zu sein, nicht zuletzt weil alle Wände irgendeinen Ausschnitt des Weltalls rundum anzeigen, ergänzt mit dünnen Linien und Beschriftungen. Es ist als wäre das eigene Raumschiff unsichtbar und man würde in einem gläsernen Oval sitzen mit einer Rundumsicht welche nicht nur die Decke sondern sogar den Fußboden einschließt. Zusätzlich befindet sich im Zentrum, des Punktes welchen man wohl als vorne bezeichnen kann, ein virtueller Monitor mit dem Wunschausschnitt sowie genauer Zielkalkulation, damit ein mögliches Ziel auch dann nicht aus dem Blickfeld des Captain verschwinden kann sich wenn selbiges beispielsweise hinter dem Schiff befindet.

Selbstverständlich denkt niemand in diesem Raum im Moment daran, denn vor ihnen ist genau jenes eigenartige Raumschiff um welches sich schon seit mehreren hundert Zyklen Geschichten und schon fast Legenden ranken. Nirgends gibt es konkrete Informationen über Auftrag oder Entstehung, einige glauben gehört zu haben das es eine neue Ära der KI-Intelligenz einläuten soll, andere meinen es wäre unglaublich gut bewaffnet sowie unverwundbar. Jede der Erzählungen scheint gleichermaßen unrealistisch und das Design gleicht kaum dem, was von den Centauri aktuell hergestellt wird, sondern eigenartigerweise eher der Ankedris, welche ein Relikt als längst vergessenen Tagen ist. Eine Mischung aus modernem, vergangenem und futuristischem Stil lässt das Schiff auf dem Bildschirm unwirklich erscheinen, vielleicht auch deshalb kann sich das Mädchen der Magie dieses nicht entziehen. Sie weiß dass sie so etwas noch nie zuvor gesehen hat, dennoch hat sie das Gefühl eines Déjà-vu's welches ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagt, wodurch sich die Haare auf ihrem Schwanz aufrichten und diesen buschig erscheinen lassen. Viele, sicher wichtige, Kommandos tönen durch den Raum, begleitet von einer allgemein erhitzen Stimmung, als der auffordernde Blick des Captain auf Nikira fällt, welche daraufhin schlagartig aus ihrem Tagtraum gerissen wird.

"Captain, dürfte ich mit ihnen unter vier Augen sprechen, es ist wichtig!", raunt das Mädchen der Wölfin zu.

Das führt immerhin dazu das Ylia ein Ohr ihn ihre Richtung dreht, ein abwehrendes Handzeichen macht und schließlich, mit ebenfalls unterdrückter Stimme, zurückflüstert: "Kann das nicht warten? Wir haben hier einen Notfall, Geiseln, wichtige Daten in den Händen von Terroristen!"

"Nein, unmöglich, ich glaube diese Information könnt entscheidend genau dafür sein!", wiederholt Nikira erneut die Wichtigkeit ihres Anliegens.

"Hast du neue Beweise sammeln können?", erwidert die Canidar hellhörig, doch verfällt wieder in gewohnte Gleichmütigkeit das Katzenmädchen unsicher den Kopf neigt, "Tut mir leid Kadett Nikira, dann muss es bis nachher warten!"

Gereizt, nicht zuletzt wegen ihrer sonstigen Gesamtverfassung, eröffnet das Mädchen dem Captain ihre Vermutungen: "Ich vermute Leutnant Commander Catoris und seine Tochter werden von diesem Auftrag nicht wieder zurückkehren!"

Wohl ist kein Nachweis vorhanden, dennoch winkt Captain Lykan das Katzenmädchen zur Seite, als ihr die wichtig diese Nachricht für sämtliche Entscheidungen und Tätigkeiten der Centauri-Flotte bewusst wird: "Du vermutest? Wie kommst du drauf?"

"Ich hab es in ihren Augen sehen können als sie sich von mir verabschiedet hat!", erklärt Nikira etwas unsicher, "Davor hat sie sich ebenfalls ungewöhnlich verhalten und dann sagte sie Sachen als würden wir uns niemals wiedersehen!"

"Was genau ist passiert, vor allem davor und warum hat sie sich persönlich von dir verabschiedet?", möchte es die Canidar, unterschwellig beunruhigt, ganz genau wissen.

Unangenehmer könnten die Fragen kaum sein. Sollte sie von Aktivitäten im Raum der Faeli berichten und dem freizügigen Verhalten welches für eine Centauri komplett untypisch ist? Vom Isokristall welchen sie erhalten hat, auf die Gefahr hin dass die Wölfin herausfindet was sich darauf befindet?

Zum Glück bleibt ihr all dies erspart dann ein Bericht des Wissenschaftsoffiziers unterbricht plötzlich die Konversation: "Captain, die Unterstützungsflotte tritt in den Sektor ein und ruft uns!"

"Auf den Hauptbildschirm legen!", befiehlt sie schnell und richtet noch einen letzten, geflüsterten Satz an Nikira, "Geh jetzt, es wird gleich sehr unangenehm werden!"

Obwohl dies durchaus als Befehl des Captains gewertet werden könnte, bleibt das Mädchen und lauscht der folgenden Konversation.

"Lykan, Captain der Ankedris, an alle Centaurischiffe! Danke für ihre Unterstützung, übermitteln sie bitte den Missionscode!"

"Hier vertretender Flottenkommandant, die Autorisierungsinformationen wurden bereits übermittelt!", meldet sich ein Faeli in überraschtem Tonfall.

Nach kurzem Blick auf eine Anzeigetafel reagiert die Wölfin trocken: "Wir haben nichts erhalten!"

"Sie müssen... wir haben...", stottert der stellvertretende Captain auf der anderen Seite.

"Wollen sie damit andeuten ich, Captain des bedeutendsten Schlachtschiffes des Centauribündnisses und", Ylia holt tief Luft, "Mitglied des schwarzen Rudels, sie anlüge?"

Unsicher, wohl verängstigt durch die Autorität eines hohen Tiers, antwortet der Faeli: "Nein, niemals! Bitte warten sie einen Moment während wir eine gründliche Diagnose unserer Systeme durchführen!"

"Ich hasse es zu warten!", drückt die schwarze Wölfin ihre Ungeduld aus, gibt ein Handzeichen die Verbindung zu unterbrechen und wendet sich dann an einen Offizier neben sich, "Schauen sie auch gleich bei uns nach, ich habe das unbestimmte Gefühl dass es sich um kein zufälliges Problem handelt!"

Mit der Centauriflotte ist auch, wenige Augenblicke vorher, das Schiff des Nagers in den Sektor eingetreten, begleitet vom funkeln der schier unendlich vielen winzigen Kristallen aus gefrorenem Wasserstoff dessen flockenartige Erscheinungen wie Prismen wirken. Für den Betrachter nur als dichter Nebel wahrnehmbar welcher die einfallenden Sonnenstrahlen in allen Farben des Regenbogens bricht ist dies ein paradiesischer Anblick, eine Qual jedoch für die Deflektoren welche diese Kristalle unter hohem Energieaufwand zur Seite schieben. Hinter der gewaltigen Flotte sammeln sich wolkenartige Gebilde die in Strudeln davon treiben. Gegenüber zwei ähnlich große Schiffe und eine kleinere Fregatte, wobei eines als Ankedris in der Datenbank vermerkt ist. Welches jedoch das sagenumwobene Forschungsschiff ist bleibt jedoch vorerst im Dunkeln, da die Ratatösk und ihre Crew keinerlei Informationen über die genauen Spezifikationen oder Größe erhalten hat.

"Lieutenant, scannen sie den Sektor!", spricht das Eichhörnchen welches auf dem viel zu großen Sessel des Captains sitzt.

Prompt tippt der Lieutenant auf der Konsole rum und beginnt die Informationen, welche vor seinen Augen erscheinen, vorzutragen: "Aye Sir, drei neue Signale empfangen, laut Identifikation handelt es sich um die Ankedris und zwei Schiffe welche nicht in der Datenbank sind. Eins hat die Größe einer kleinen Fregatte, das andere eines Schlachtschiffes. Die Schilde beider Schiffe sind aktiv, allerdings scheinen das Schildgitter des Schlachtschiffes beschädigt zu sein!"

"In Ordnung, warten sie bis wir etwas dichter sind und führen sie einen detaillierten Scan des Forschungsschiffes durch, also das mit dem beschädigten Schildgitter!", erwidert der Nager nach kurzer Überlegung

Der Commander mischt sich ein, welcher verwundert fragt: "Captain, woher... wissen sie das dieses das Forschungsschiff ist?"

"Ganz einfach, es wäre seltsam wenn ein kleines, unbeschädigte Schiff ein Notsignal abgegeben und dann noch geentert worden wäre! Ein Angreifer dieser Größe hätte das Kleinere einfach kampfunfähig geschossen und in die Shuttlerampe gezogen!", erläuterte der Nager kurz.

Der Commander nickt, und symbolisiert damit dass er die Logik nachvollziehen kann.

Während sich dieser keine weiteren Gedanken mehr macht, überlegt sich Siegfried noch was schiefgelaufen sein könnte wenn ein so kleines Raumschiff in der Lage war das Große zu entern. Viel wichtiger aber ist wohl die Frage wie die Angreifer sich überhaupt trauen konnten den Versuch zu unternehmen einen derart übermächtigen Feind zu attackieren.

Während der Nager also noch über die Konsequenzen dieser Problematik nachdenkt und auch die einzig logische Antwort, bezieht die Flotte hinter der Ankedris Stellung und verharrt dort regungslos. Die Scans sind nun auch abgeschlossen, und der Lieutenant erstattet Bericht an den Captain.

"Sir, wir können die Schilde nur teilweise mit den Sensoren durchdringen! Der Aufbau des Schutzfeldes ist mir total rätselhaft!"

"Commander, bitte machen sie mir einfach Vorschläge wie ich auf das Schiff komme!", fordert das Nagetier, mittlerweile leicht gereizt aber immernoch freundlich.

"Nun, beamen ist durch die Schilde unmöglich, ebenso das hinüberfliegen mit dem Shuttle! Beide Möglichkeiten würden ohnehin sofort vom Forschungsschiff und der Flotte entdeckt werden!", resignierte der Commander und weist damit höflich darauf hin dass das eigene nicht das einzige Schiff im Sektor ist.

Könnten wir durch eine Phasersalve die Schilde in einem Bereich zu destabilisieren so dass ein heißer Beam durch die Phaser möglich wird?", erkundigt sich der Nager abenteuerlustig.

Nach kurzem Überlegen folgt aber schon die Ernüchterung durch den Commander: "Nicht solange wir keine Ahnung haben wie die Schilde funktionieren, ich vermute wir können das was ankommt nur noch als Squashsuppe verkaufen!"

"Bieberkacke! Gibt es keine Möglichkeit da reinzukommen?", versucht Siegfried den Ideenreichtum des Commanders zu stimulieren.

Der aber ist am Ende seines Lateins: "Nicht das ich wüsste.",

"Also gut, stellen sie einen Kanal zu unseren Verbündeten her!", beschließt der kleine Captain schließlich, betonend das Wort Verbündeten hervorhebend.

"Aye! Kanal offen Sir!", ertöntes es von einem Offizier im hinteren Teil der Brücke.

Ein überraschtes und genervtes Faeligesicht erscheint auf dem Monitor "Hier vertretender Flottenkommandant, was wollen sie?"

"Siegfried, Captain der Ratatösk! Ich wollte fragen was nun weiter passiert? Wir stehen hier rum während die Faeli und Canidar da drüben vielleicht gerade abgeschlachtet werden!", antwortet der Nager unmissverständlich direkt.

"Nun es gibt", das Katzenwesen wellt die leicht befellte Stirn, "noch Absprachen die getroffen werden müssen! Bitte warten sie auf Anweisungen! Kanal sch..."

"Wie bitte? Warten? Können wir den nichts tun? Verstärkung rüberschicken? Oder ein Einsatzteam? Können wir nicht wenigstens ein Team rüberschicken um die Lage zu sondieren?", fällt Siegfried dem vorläufigen Leiter der Operation ins Wort, um das Gespräch nicht abreißen zu lassen.

Der Feali antwortet auf diese Unhöflichkeit verärgert, und versucht nun den Nager zu diskreditieren: "Sie haben schon genug getan! Ein Duzend Kapitäne sind wegen ihren Kuchen krank!"

"Wegen unserem Kuchen? Sehen sie dass es mir schlecht geht? Ich habe auch vom Kuchen gegessen! Wenn ihr Volk keine Sahne verträgt, ist das doch nicht meine Schuld, und beweist absolut nicht dass wir ihnen nicht helfen können!", Versucht sich Siegfried zu rechtfertigen und weiter seine Hilfe anzubieten.

Ganz nebenbei wendet er dabei seinen Blick auf die Brücke im Hintergrund des Feali, wo Hektik herrscht, einige Crewmen die unter Konsolen krabbeln, wild umher rennen oder Befehle durch den Raum schreien.

Der Faeli hingegen beginnt daraufhin zu grinsen und erwidert mit: "Sie... sie sind nur Gast in diesem Schauspiel! Wir haben alles bestens unter Kontrolle!"

"Ich, ein Gast?!", das Eichhörnchen ist nun nach diesem Angriff auf seine Person, in seinem Element, und holt tief Luft um zum Gegenschlag auszuholen, "Jetzt hören sie mal, ich bin genauso ein Teil der Flotte wie jedes andere Schiff und Individuum ihres Haufens! Sie wollten unsere Hilfe und jetzt, nachdem wir uns wegen ihnen in Lebensgefahr begeben sind wir nicht mehr als Gäste hier?"

"Sie sind nicht in Gefahr! Unsere Technologie ist die mit Abstand herausragenste in dieser und wahrscheinlich noch jeder Menge anderer Galaxien! Genießen sie die Show!", kontert der Faeli lachend, drückt eine Taste an seinem Sessel und repliziert damit eine sichtlich dampfende Tasse, direkt auf der rechten Lehne.

Erzürnt und gleichzeitig mit einem Kribbeln in den Händen erwidert Siegfried: "Wir sollen also hier rumsitzen um ihnen dabei zuzuschauen wie sie ihre eigenen Leute da drüben sterben lassen, während sie ihre geniale Technik dazu nutzen ein besonders schmackhaftes Getränk zu replizieren?"

Erzürnt erwidert der hochrangige Offizier des anderen Schiffes: "Keineswegs, wir werden lediglich auf die Rückmeldung des Einsatzteams und der Ankedris warten! Entschuldigen sie mich jetzt, Captain, ich hab heute noch mehr zu tun wie mit ihnen darüber zu diskutieren wie überflüssig sie hier sind!"

Der Flottenkommandant versucht sich nun wieder seinem Schiff zuzuwenden als er die, gegen seine Vermutung, ruhige Stimme des Nagers hört, welcher die Beleidigung einfach geschluckt hat: "Also ist schon ein Team auf dem Schiff?"

Auch wenn die zufällige Freigabe dieser Information, an den vermeintlichen Verbündeten, nicht mit Absicht geschehen ist, ergreift der Captain die Chance das Gespräch nun zu beenden: "Ja! Bleiben sie in ihrer Position und warten sie auf weitere Anweisungen!"

Abrupt reißt die Verbindung ab, nachdem der stellvertretende Captain mit dem Kopf genickt hat, so dass der Monitor vor Siegfried nun wieder das Bild des Forschungsschiffes zweigt, welches wie ein dunkel gefärbter Vogelschnabel im Raum schwebt.

"Mhh, also hat der Kaffee gewirkt und ein Team ist schon drüben! Commander ist ihnen noch was eingefallen?", Erkundigt sich Siegfried bei dem Vlax.

Dieser hingegen schüttelt den Kopf: "Öhm, nein Sir, jede Idee die ich hatte endete mit einem qualvollen Tod!"

"Uns läuft die Zeit davon!", brabbelt der Nager gestresst vor sich hin, "Lieutenant was sagt der Scan?"

"Es handelt sich um ein hochenergetisches Multiphasenschild mit einer eigenartigen Wabenstruktur! Wie es genau funktioniert ist mein ein Rätsel, es scheinen jedoch einige der Waben zu fehlen, leider nur einzelne!"

"Wie groß ist so eine Wabe?" hakt Siegfried, mit leicht zusammengekniffenen Augen, nach.

"Etwa 20cm Radius, Sir!", reagiert der Lieutenant prompt und überlegt seinerseits warum den Nager dies interessieren könnte

Siegfried seufzt, um dann seine Entscheidung bekannt zu geben: "Gut! Uns sind wohl gerade die Optionen ausgegangen! Wenn wir dort durchbeamen verstoßen wir gegen die Befehle und wahrscheinlich kommt ohnehin nicht genügend von mir dort drüben an. Also, Lieutenant Starkof, wie haben sie bei den Zielübungen im letzten Gefechtstraining abgeschlossen? "

Der Mensch an der Sensorphalanx dreht sich verdutzt über die Frage um Antwortet aber Stolz mit: "Bestnote, Sir!"

"Gut, wir treffen uns in fünf Minuten an der Luftschleuse! Ach ja und bringen sie eine SSPU sowie Übungsgeschosse mit!"

Während sich der Nager Richtung Luftschleuse aufmacht, das Führungsschiff der Centauriflotte nach dem vermeidlichen Fehler in der Sendeanlage sucht und Ylia Lykan auf der Brücke der Ankedris unruhig auf und ab geht, robben Kilometer entfernt, an Bord der Syntavya, zwei dunkel gekleidete und schwer bewaffnete Gestalten durch die engen Wartungsschächte des Schiffes. An Bord zu kommen war dank überraschender Löcher in der Schildstruktur kein Problem, was weitere Fragen über den Verlauf der Situation an Bord aufwirft. Die Beamsignatur zu maskieren erforderte exaktes Timing mit der automatischen Rekalibrierung der Sensorphalanxen, immerhin war man so aber unbemerkt an Bord gekommen, wobei die Kampfanzüge ihr übriges tun um Entdeckung zu vermeiden. Da man den Überraschungsmoment keinesfalls opfern möchte, besteht nun für exakt 3,243 Centauri-Zeiteinheiten keine Möglichkeit mehr zu oder vom Schiff zu kommen.

Dies scheint aber nicht der Grund warum das kleinere Katzenwesen von beiden hektisch und besorgt wirkt, was dem größeren nicht verborgen bleibt: "Was ist denn, konntest du den Kommandosequenzer der Ankedris nicht deaktivieren?"

"Doch natürlich!", zischt Panteri fast beleidigt ihren Vater an, "Aber ich glaub nicht dass es lang dauert bis sie draufkommen dass es damit ein Problem gibt!"

"Ich glaube du überschätzt das was sich heute Centauri nennt! Seit wann sind die denn in der Lage ohne unsere Computer zu denken?", raunt Kannani in abfälligem Ton.

Es ist nicht ungewöhnlich für Kannani eine raue Ansprache zu halten, in diesem Fall aber überspielt er wohl die aufkeimenden Schuldgefühle, entstanden als er die anderen zwei Mitglieder seines Tacteams ausschalten musste.

Panteri aber verzieht nur ein wenig das Gesicht und gibt nicht wirklich Preis was sie denkt, als der große Faeli plötzlich anhält: "Hier!"

Mit diesen Worten zieht er eine kleine Waffe, welche so gar nicht aussieht wie ein Phaser, das Weibchen ihren Blick abwendet, ein typische Schussgeräusch, gefolgt von einer kleinen Explosion, ertönt und Panteri schließlich das entstandene Loch sieht. An den Rändern aber ist bereits Bewegung erkennbar, winzige glänzende Kügelchen fließen um die scharfen Kanten und beginnen die Öffnung wieder zu schließen. Schnell klettert sie durch die Öffnung im Boden, lässt sich knapp zwei Meter in den dunklen Raum fallen, dicht gefolgt von ihrem Vater, ohne sich über dieses Verhalten auch nur annähernd zu wundern.

Es war schlau keinen Phaserwaffe sondern einen Cateiser-Pistole zu verwenden, währe dessen Einsatz doch sofort von den inneren Sensoren entdeckt worden. Cateiser aber funktionieren ähnlich wie die Hasa-Gewehrserien, haben eine auf Warptechnik basierende Beschleunigungskammer, miniaturisierte Trägheitsdämpfer, einen Replikator welcher theoretisch jede Art von Munition replizieren kann und typischerweise Cetrigel-Magazine. Als Waffe für unbemerkte Einsätze spezialisiert beherrscht sie ebenfalls einen speziellen Modus welcher die Luft in der Linie des Geschosses ionisiert und dem Projektil so einen fast lautlosen Flug ermöglicht, auch wenn sich dies schnell auf die Cetrigel-Kosten niederschlägt.

Diese Dinge sind für Kannani selbstverständlich als er die Tür zu einem Raum durchschreitet der voller Säulen, bestückt mit modernster Computertechnik, und Faeli sowie Canidar ist.

"Wer sind sie?", faucht ein Faeli unfreundlich.

"Ein bisschen Respekt Junge!", staucht der Leutnant Commander diesen zusammen und verdeckt dabei erfolgreich das Erstaunen hier noch jemanden zu finden welcher das verteidigt was nun er an sich nehmen möchte, "Wir sind hier um euch zu evakuieren, Abmarsch!"

Noch weniger erwartet hat Kannani allerdings das Kopfschütteln des Untergebenen vor ihm: "Unmöglich, die hier gespeicherten Informationen sind zu wichtig als dass wir mit ihnen gehen könnten!"

"Das war keine bitte Leutnant, ich bin Leutnant Commander des schwarzen Rudels und befehle ihnen und ihren Leuten jetzt sofort diesen Raum verlassen sowie draußen auf meine weiteren Anweisungen warten, wir kümmern uns um alles!", bekräftigt der Faeli seine Forderung ohne den geringsten Spielraum für Wiederworte zu lassen.

Umso überraschter ist er als das genau jene an sein Ohr dringen: "Tut mir leid Sir, sie haben hier keine Befehlsgewalt!"

Selten hat ein Untergebener die Anweisungen des hochgewachsenen, geradezu furchterregenden Canidars, in Frage gestellt, schon gar nicht wenn dieser nicht mal dem schwarzen Rudel angehört, was alleine schon ausreichend sein sollte um seine Autorität zu untermauern.

"Was erlauben sie sich, sie kleiner unbedeutender Wurm!", faucht der Canidar gereizt und bedroht sein Gegenüber mit der Waffe, "Verlassen sie sofort diesen Raum oder ein Nein wird das letzte sein was sie in ihrem minderwertigem Leben noch sagen werden, das gilt für sie alle!"

"Keiner ihrer Drohungen kann mich von meiner Pflicht abhalten, Sir!", erwidert der Leutnant todesmutig und tritt sogar einen Schritt näher heran.

Kannani zieht seinen zweiten Cateiser woraufhin es ihm das Faelimädchen gleich tut, welches noch kein einziges Wort gesprochen hat. Rücken an Rücken stehen die beiden Blutsverwandten, während die anderen im Raum sie wie ein Rudel Wölfe umkreisen, nicht zuletzt da es acht Canidar und nur vier Faeli sind welche diesen Raum mit allen Mitteln verteidigen wollen.

Schon fast sanft versucht der hochgewachsene Faeli die Leute um sich zu überzeugen: "Im Ernst, ihr steht der absoluten Elite der Centauri gegenüber, die meisten von euch auch noch unbewaffnet! Es gibt für euch nur eine einzige Chance diesen Raum lebend und unverletzt zu verlassen, und zwar in dem ihr einfach durch diese Tür geht!"

"Ich glaube sie haben das nicht verstanden!", reagiert der Leuntant in zuckersüßem Ton, "Hier geht es nicht um uns sondern unsere Familien auf Centauri! Sie alle sind in größter Gefahr wenn die Informationen auf diesen Computern in falsche Hände gelangen!"

Erregt faucht Kannani: "Und was soll ihr Tod ihrer Familie nutzen?"

"Sie werden vielleicht mein Leben nehmen, aber wenn meine Leute dadurch auch nur eine winzige Chance bekommen dies hier zu verteidigen, ist es wert dafür zu sterben!", hört man den anderen noch sagen, bevor er auf den Leutnant Commander zustürmt, diesem keine Zeit lässt sein Vorgehen weiter zu erklären, und von ihm mit zwei gezielten Schüssen ausgeschaltet wird.

Weniger dieser sondern vor allem die Anderen in diesem Raum stellen ein Problem dar, als sie sich von allen Seiten auf die zwei Faeli in der Mitte stürzen. Kühl und präzise feuert Nikira gleichzeitig auf einen Angreifer von vorne und der rechten Seite, bevor sie ein Canidar von links anspringt und zu Boden reißt, wobei sie die Cateiser-Pistolen in ihrer Rechten fallen lässt. Während Kannani überhaupt nicht die Gelegenheit hat nach hinten zu schauen und ein Centauri nach dem anderen im Feuersturm seiner Waffen verbrennt, versucht ein Canidar in die Kehle der kleinen Faeli zu beißen, erwischt aber nur ihre linke welche schützend erhoben ist. Der tiefe Biss bewirkt einen Adrenalinschock welchen sie, mit einem gefährlich klingendem Fauchen, dazu nutzt um mit ihren Krallen ihrer Rechten die Kehle des Canidar über ihr aufzuschlitzen. Spritzendes Blut vernebelt ihre Sicht für einen Moment, doch befreit das Katzenmädchen von ihrem Angreifer.

Derweil schafft es ein Faeli von Kannanis Linken anzugreifen und zerfetzt diesem, bei einem animalischen Klauenangriff, den Kampfanzug an dieser Seite. Mit dem linken Ellbogen trifft der Leutnant Commander den Kopf des Faeli und schleudert in von sich weg bevor er ihn mit einem gezielten Schuss erledigt. Panteri, die sich eben aufgerappelt hat, sieht wie ein anderer Faeli die Kanone aufhebt, welche sie zuvor fallen gelassen hat. In einer einzigen präzisen Bewegung wechselt ihr Cateiser von der verletzten linken in die rechte Pfote und zerstört das gefährliche Instrument, welches vor wenigen Sekunden noch ihr gehört hat. Alle Angreifer vor sich erledigt, lässt Kannani die leergeschossene Waffe in seiner Linken fallen, greift nach einem neuen Magazin und entriegelt mit der anderen das in seiner rechten Pfote.

Als er eben das Neue in die Ladevorrichtung an der Unterseite schiebt, dreht sich auf dem Absatz um und sieht im Augenwinkel einen Schatten der sich in rasantem Tempo auf das kleine Katzenmädchen zubewegt. Geistesgegenwärtig schupft der Leutnant Commander seine Tochter nach vorne aus der Gefahrenzone, schafft es aber nicht mehr seine rechte Pfote wegzuziehen, mit welcher er auch den frisch geladenen Cateiser hält. Der Zusammenprall beim Biss in seinen Unterarm lässt ihn ein Stück herumwirbeln, gerade noch mit dem rechten Knie vor einem Sturz bewahrend, bevor ein anderer Biss in seine Linke den Faeli zu Boden reißt. Knirschende Laute von Kannanis voll ausgefahrenen Krallen an seinen Hinterläufen reflektieren die gewaltige Kraft die er aufwendet um wieder auf die Beine zu kommen, im Versuch zu verhindern dass die beiden Canidar ihm seine Handfeuerwaffe abnehmen können.

Schon aber bahnt sich das nächte Unglück an, denn der letzte übrige Verteidiger dieses Raumes, nähert sich dem Katzenmädchen mit einem stangenförmigen Gegenstand, wohl irgendein Energieleiter aus einem der Wände in diesem Raum.

"Panteri!", schreit der große Faeli panisch, kann sich jedoch nicht aus seiner misslichen Lage befreien.

Immerhin schreckt das Mädchen auf und entkommt der brachialen Attacke um wenige Millimeter. Ohne lang zu überlegen reißt Panteri ihre Pistole hoch, leider genau in jenem Moment als ihr Gegenüber auf sie zuspringt. Panisch drückt das Mädchen den Abzug, verfehlt aber mit dem abgefeuerten Projektil und wird gezwungen ein weiteres Mal dem schwingenden Metallteil auszuweichen. Währenddessen kämpft Kannani um festen Stand und nicht zuletzt sein Überleben. Immer mehr Blut tropft auf den Boden, trotzdem der Kampfanzug jeden Versuch unternimmt dies mit Blutgerinnungsmittel sowie Verstärkung der Nanostruktur zu verhindern. Die Bewegungen des Canidar sind jedoch so kraftvoll und ungestüm dass diese Anstrengungen erfolglos bleiben, allerdings auch jene die der Canidar welche nichts anderes tun können als ihre Reißzähne weiter in sein Fleisch zu vergraben.

Schlussendlich endet das Katzenmädchen, nach dem letzten Ausweichmanöver, mit dem Rücken zur Wand, weit genug entfernt um endlich einen Schuss sicher ins Ziel zu bringen. Eiskalt legt sie an, während der stämmige Faeli erneut auf sie zu rennt, visiert an und drückt den Abzug durch. Zu ihrem Pech ist das einzige was zu hören ist ein warnendes Piepsgeräusch, visuell bestätigt durch ein rotes Leuchten am Gelmagazin selbst. Wie gelähmt sieht das Katzenmädchen den harten Gegenstand auf sich zurollen und hebt im aller letzten Moment noch den Arm. Zu ihrem Glück erkennt die Cetisuite diese Reflexreaktion als Verteidigungsmanöver und verhindert durch eine schnelle Versteifung des Materials einen schweren Bruch, dennoch wird sie mit einer Wucht getroffen welche sie zur Seite schleudert und benommen liegen lässt, hinter ihr der bewaffnete Angreifer, in ihrer Pfote einen zertrümmerten Cateiser. Die ausweglose Situation vor Augen, bündelt Kannani seine letzten Kräfte und tritt einen der Canidar, welcher verhalten aufjault und den Biss nur mit aller letzter Kraft aufrecht erhalten kann. Abgelenkt dadurch, läuft der Faeli, mit hoch erhobener Metallstange, auf den Leutnant Commander zu um diesem den Rest zu geben. Sämtliche Gegenwehr scheint Wirkungslos, die beiden Canidar sind einfach zu stark und der Faeli vor ihm setzt zum finalen Schwung an. Panisch versucht er den Griff der Beiden Angreifer zu schwächen, doch die Zähne dieser greifen wie Schraubstöcke in sein Fleisch. Als jede Hoffnung verloren scheint, Faucht plötzlich eine angespannte Gestalt hinter dem Möchtegern-Scharfrichter. Jene Faeli hockt angespannt auf allen Vieren, in angespannter Körperhaltung und ohne jegliche Waffen, deutlich gereizt mit dem Schwanz wedelnd, beim Ausatmen ein pfeifendes Geräusch von sich gebend. Nie hat das Männchen mit der Eisenstange von so einer Angriffshaltung gehört, oder auch nur ähnliches Verhalten bei einem Mitglied seiner Spezies beobachtet, was ihn schon annähernd in Panik versetzt. Dieses Katzenwesen vor ihm scheint kein Faeli mehr zu sein sondern ein Raubtier welches Blut und Beute gewittert hat, bereit ihn mit bloßen Klauen in Stücke zu schneiden. Schützend hält er seine Nahkampfwaffe vor sich, immerhin hat sein Gegner ja keine mehr, doch wirklich beruhigen tut es ihn nicht als die Raubkatze Kurs auf ihn nimmt, ihre angespannten Krallen ein unangenehmes Geräusch erzeugen und, durch Berührung mit dem Untergrund sowie kraftvollem Einsatz ihrer Klauen, kleine Funken zu erzeugen scheinen. Erneut holt der Faeli aus und schmettert die Stange in Richtung Angreifer, doch in eben jenem Moment weicht das Mädchen in sagenhafter Geschwindigkeit aus und schlittert durch seine Beine, diese mit beide Vorderpfoten sowie voll ausgefahrenen Krallen waagrecht aufschlitzend. Schmerzgepeinigt fährt dieser herum, während er schon das Gleichgewicht verliert, Panteri aber bleibt hinter ihm und klettert, ohne Rücksicht auf Verluste, seinen Rücken hoch. Sie erreicht die Schulterpartie, greift nach Vorne den stumpfen Metallgegenstand, lässt sich daraufhin nach hinten fallen, schwingt die entwendete Waffe zweimal über ihren Kopf und zerbröselt mit einem einzigen Schlag die Halspartie ihres Gegners. Während dieser noch taumelt und tot zu Boden fällt, ist Kannani so gefesselt von diesem Anblick dass er einen Moment nicht aufpasst, als der rechte Canidar ein Gelmagazin entwendet und dem linken diese zuwirft.

"Vorsicht!", bringt der Faeli nur heraus und versucht sich erneut zu befreien, das ihm durch ungünstige Position am Boden nicht gelingt, obwohl er eigentlich wieder eine Pfote frei hat.

Aber Panteri sieht die Gefahr und sprintet auf den Canidar zu, welcher hastig versucht den Cetrigel-Spender in die zuvor fallengelassene Waffe zu stecken. Es ist erstaunlich welch einfache Dinge nicht mehr funktionieren, wenn man unter extremem Zeitdruck sowie Lebensgefahr arbeiten muss. Das allerdings Katzenmädchen scheint davon nicht betroffen. Sie stürmt zielstrebig auf den Bewaffneten zu, wird dann jedoch im letzten Moment vom Canidar gebremst der immer noch Kannani in Schach hält und dem Weibchen schlichtweg das Bein gestellt hat.

Endlich fummelt der zweite Canidar das Magazin in die Ladevorrichtung, zielt konzentriert auf das Katzenmädchen, welches erkennt dass es keine Chance hat aus liegender Position rechtzeitig den Faeli zu erreichen. Sekundenbruchteile vor dem, möglicherweise totbringenden, Abschuss des Cateisers, lässt das Mädchen die Stange los, wirft ihre Arme nach Hinten und tritt mit ihren Hinterpfoten so kräftig auf dem Eisenstab auf, dass dieser nach vorne geschleudert wird, was aussieht als wäre sie darauf ausgerutscht. Gegen diese Theorie aber spricht daraus entstandene Rückwärtssalto, der verfehle Schuss in ihre Richtung sowie der kraftvoll ausgeführte Treffer mit dem Ellenbogen auf den Kopf des Canidars am rechten Arm Kannanis. Statt jedoch loszulassen, verbeißt sich dieser reflexartig noch tiefer in den Faeli, welcher nicht mehr in liegender sondern knieender Haltung um Luft kämpft. Wenigstens mit dem Faeli, welcher immer noch eine geladene Waffe in der rechten Pfote hält, haben die beiden Glück, denn die fortgeschleuderte Metallstange trifft diesen in Schienbeinhöhe und lässt ihn unsanft am Boden aufschlagen. Lang setzt ihn dies jedoch nicht außer Gefecht, umklammert er doch schon erneut den Cateiser und rappelt sich auf.

Eine Pistole genau jenem Typs befindet sich aber ebenfalls in den Pfoten Kannanis, doch der angreifende Canidar erkennt Panteris Versuch nach der Schusswaffe zu greifen, welche er bisher nicht an sich nehmen konnte, hält der Faeli, mit welchem er Kämpft, doch eisern dagegen. Um jedoch nicht seinem Gegner die Pistole zu überlassen, schlägt er mit seiner Pfote und voller Kraft von unten auf die des Faelis, wodurch der Cateiser nach oben in die Luft geschleudert wird. So schnell ergibt sich das Katzenmädchen aber nicht ihrem Schicksal, klettert das zweite Mal innerhalb einer Minute an einem Lebewesen hoch als wäre es ein Baum, doch lässt dabei völlig außer Acht dass der kurz außer Gefecht gesetzte Angreifer nun wieder seine Schusswaffe aus sie richtet. Panteri erreicht die Ihrige gerade als ihr Vater seinem Peiniger eben kraftvoll in die Waden tritt und diesen damit zu Fall bringt, was wiederum das Katzenmädchen zu einem unerwartet schnellen Abstieg verhilft. Überraschend genug dass auch der zweite Schuss des Faeli-Cremen danebengeht, doch der folgende Aufprall kann getrost als steinhart bezeichnet werden. Indes tritt Kannani seinen angeschlagenen Gegner mit beiden Hinterpfoten in die Magengegend so dass dieser der männlichen Katzengestalt, mit der hochentwickelten Projektilkanone, entgegenfliegt. Zeit für das Weibchen, welches sich mehr oder weniger erfolgreich seitwärts abgerollt hat und nach etlichen unkontrollierten Rollen auf dem Bauch liegen geblieben ist, in Aktion zu treten. In der Rechten das tödliche Instrument, ihren Finger auf einer kleinen Einkerbung am Griff, kombiniert mit dem ansteigende Pfeifen ist klares Zeichen dafür dass der Kugel in der Kammer eine gewaltige Beschleunigung bevorsteht, welche Millisekunden darauf den Lauf verlässt und den anvisierte Canidar sowie Faeli mit einer Wucht durchschlagen, dass man den Eindruck bekommen könnte sie würden von innen heraus explodieren.

Stille, eine Ruhe wie sie nur nach einem brutalen Kampf wie eben zu erleben ist. Zumindest für Panteri und Kannani scheint die Zeit einen Moment still zu stehen, erst jetzt realisieren sie langsam das Geschehene. Um ihre Kampfverletzungen sorgen sich beide nicht eine Sekunde, denn schon beginnt ihre Bekleidung selbstständig jegliche Schäden an Haut und Anzug selbst zu beheben.

"Scheiße!", ist schließlich das, für den Leutnant Commander ungewohnt vulgäre, Wort, welches wie ein Weckruf die Realität zurückbringt.

Auch wenn kein einziger Wächter dieses gefährlichen Schatzes überlebt hat, scheinen sie doch nicht ganz erfolglos gewesen zu sein. Der ganze Raum gleicht einem abstrakten Kunstwerk, in welchem die einzig reichlich genutzte Farbe ein Blutrot zu sein scheint, selten Unterbrochen von metallenen und grünen Farbtönen der zersplitterten Computerteile. Dennoch entspricht das offenbar Unmögliche der Realität, denn der Wutausbruch Kannanis galt nicht den verlorenen Daten, sondern den vielen Leichen welche sich nun, durch sein Zutun, in diesem Raum stapeln. Erneut gibt das Faeli-Mädchen keinerlei Zeichen von sich die Aufschluss über ihren Gemütszustand geben könnten, lediglich die unruhigen Schwanzbewegungen zeugen von weiter anhaltender, innerer Unruhe. Flüchtig kontrolliert sie eine Konsole während ihr Vater die zerstörten Bauteile inspiziert, aber da keiner von ihnen eine Reaktion erhält, gehen sie von einem Erfolg aus, eine Sichtweise welche wohl niemand erwarten würde.

Im Moment des Erfolgs, zieht aber eine neue Bedrohung auf welche die miteinander verwandten Faeli zwar jederzeit befürchten aber selbstverständlich nicht feststellen können.
Die Rede ist von Ylia Lykan, der rabenschwarzen Wölfin, welche eben eine Mitteilung des Bordingenieurs erhält.

"Sprechen sie, Chefingenieur Sabres!", bestätigt die Canidar, welche atemlos darauf hofft dass ihre Vermutung falsch ist.

Hastig berichtet der erstaunlich unauffällige dunkelgraue, schmächtige Faeli: "Das Problem mit der Übermittlung der Kommandocodes wurde gefunden und behoben! Wir erhalten nun ein klares Signal!"

"Gibt es Anzeichen von Sabotage, Spuren eines mechanischen Eingreifens?", greift Ylia dem Ingenieur vor.

"Äh, ja, Sir! Es gibt tatsächlich eine Ungereimtheit!", reagiert der Techniker überrascht auf die direkte Frage, "Eigentlich ist nicht von einem Eingriff zu erkennen und auch der Grund des Defekts lässt nicht unbedingt auf Fremdverschulden schließen, allerdings ist der Geruch eigenartig!"

"Welcher Geruch?", bringt der Captain seine Verwunderung über die Vermutung zum Ausdruck.

"Nun, es ist nicht unüblich dass sich Isokristalle mit dem Gel aus den Notversorgungszellen kurzschließen wenn diese beschädigt werden, ich hab täglich mit diesem Problem zu tun!", erklärt der Faeli sachlich, "Der Zeug ist auch überall in der Elektronik verteilt, aber auch wenn es gleich aussieht, ich weiß wie verbranntes Cetrigel riecht!"

"Gute Arbeit, sie haben einen ausgezeichneten Geruchssinn!", lobt Ylia und beendet die Übertragung ohne eine Erklärung.

Längst hat sie auch ohne eingehende Untersuchung der Substanz erkannt dass es sich bei diesem Cetrigel um die Flüssigkeit handelt die meist bei Magazinen Anwendung findet. Ein zugesetzter Katalysatorstoff erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit der universellen Basisressource und damit die Schussrate eines Cateisers. Dass dies eine Veränderung des Geruches beim Verbrennen verursacht ist der schwarzen Wölfin allerdings neu, dennoch ist dieser Zusammenhang die einzige logische Erklärung.

"Commander!", spricht die Wölfin einen Faeli neben sich an, welcher wohl ihren ersten Offizier darstellen soll, "Stellen sie ein neues Sicherheitsteam zusammen und informieren sie die anderen Schiffe darüber dass die Syntavya beim kleinsten Anzeigen von Flucht sofort zu stoppen ist, um jeden Preis!"

"Natürlich, Sir! Wohin gehen sie?", reagiert das angesprochene Katzenwesen unsicher, als der Captain die Brücke Richtung Lift verlässt.

Mit betonter Selbstverständlichkeit antwortet die Canidar: "Ich werde den Einsatz selbstverständlich leiten!"

Schlussendlich ist dies die Entscheidung des schwarzen Wolfes, weshalb der Commander sich hütet Wiederworte auszusprechen, nicht zuletzt weil er weiß was ihm dann blühen könnte. Zielorientiert erfüllt er seinen Auftrag und findet auch tatsächlich genug Freiwillige für diesen lebensgefährlichen Einsatz, ist dieses Schiff doch voll von Verrückten des schwarzen Rudels, welche nie eine irrwitzige Gelegenheit auslassen sich in Gefahr zu begeben.

Der kleine Nager Siegfried begibt sich zur gleichen Zeit in Richtung Umkleideraum vor der Luftschleuse am vorderen unteren Teil der Untertassensektion der Ratatösk, um sich dort seinen Raumanzug anzuziehen. Ein 4-teiliges, eng anschmiegendes Duranium- Polypetylengemisch in modischem Schwarz mit gelben Streifen entlang der Arme mit schwarzem Visier. Die Sauerstofftanks befinden sich dabei im Schwanzteil, welcher nur Platz für die Wirbelsäulenverlängerung lässt, das Fell hingegen plattpresst. Von außen sieht er aus wie der normale Schwanz, umkleidet mit einer Folie, innen hingegen ist der Raum welcher durch die abgedrückten Haare entstanden ist aufgefüllt den erwähnten Hochdrucktanks.

Siegfried schlüpft mit den Füßen voran in den Anzug, lässt sein Kletterorgan in das Heckteil gleiten und verschraubt es sicher mit dem Anzug. Ein Schlauch, der sich via Knopfdruck an der Armelektronik mit dem Schwanzteil verbindet führt den Sauerstoff zu einer Öffnung am Hals des Nagers, wo er nun den Helm mit ein Visier, welches den Pilotenhelme des 21. Jahrhunderts ähnlich sieht, aufsetzt, und mittels einer Manschette luftdicht mit dem Anzug verbindet. Nach dem Hochklappen des Sichtfensters folgen die Stiefel, welche mit kleinen Raketen ähnlichen Antriebssystemen versehen sind, um die Fortbewegung im All zu gewährleisten. Als letztes folgt ein Gürtel, mit einigen Geräten, wie einem Kommunikator, einem Notsender und einer Handfeuerwaffe, allesamt für Nagerhände angepasst.

Kaum ist Siegfried voll bekleidet, stürmt der Lieutenant in den Raum, stellt die SSPU samt Übungsgeschoss ab, und beginnt mit dem Umziehen. Bei der Hektik tritt er fast auf das Nagetier, welches jedoch gerade in Richtung Übungsgeschoss geht und so dem Fuß des Menschen ausweicht.

Der Lieutenant schlüpft hastig in den Standard-Raumanzug mit Magnetstiefeln, und dreht sich um: "Captain? Hallo? Captain?"

Zwei leise Klopfer sind zu hören, was den Menschen noch mehr beunruhigt, schließlich aber genau hinhört um das Geräusch zu lokalisieren. Er bückt sich hinab in Richtung der SSPU und öffnet das Übungsgeschoss, aus welchen ihn ein Nager mit offenen Visier und zusammengekniffenen Augen ansieht.

"Captain, ähm, was tun sie da drin?", fragt der Mensch verwirrt, während dieser, mit dem Geschoss in der Hand, aufsteht.

"Haben sie es noch nicht verstanden?", seufzt der Nager, mit zunehmender Sicherheit dass er wirklich alles erklären muss, "Sie werden mich hinüber schießen."

Die Augen des Leutnants werden groß und kugelrund: "Ich? Sie? Nein!"

"Das ist Befehlsverweigerung!", betont Siegfried, als ob der Mensch das nicht selbst wüsste

Ängstlich formuliert der Offizier seine Bedenken: "Aber, ich, wenn ich nicht treffe?"

"Haben sie einen neuen Captain und werden wahrscheinlich zum 1. Offizier befördert!", erklärt Siegfried vollkommen entspannt, da ihm die Zeit für Hektik und genaues Nachdenken fehlt, "oder werden nie mehr in die Luftschleuse eintreten!"

Mit wackliger Stimme überprüft der Mensch nochmal die Entscheidung des Nagers, während er sich auf die Bank neben den Spinden mit Raumanzügen setzt: "Und sie, ähm, sind sich ganz sicher?"

"Es ist der einzige Weg dort schnell und unentdeckt hineinzugelangen! Die Flotte wird es für ein geplatztes EPS-Relais halten und bei unserer minderwertigen Technologie nicht weiter nachfragen! Jetzt machen sie schon das Geschoss zu und gehen sie endlich zum Bug!", die Worte verließen den Mund des Eichhörnchens ruhig, überlegt und vor allem logisch während er sein Visier schloss.

Bei einer normalen Rettungsaktion wäre Siegfried wohl nie ein so hohes persönliches Risiko eingegangen, allerdings hat er das Gefühl eine wichtige Gelegenheit zu verpassen wenn er jetzt kneifen würde. Der Aufwand eine ganze Flotte und das berühmteste Schiff der Centauri zu Hilfe zu rufen zeigt ein sehr hohes Interesse an der Syntavya, doch warum steht diese so ungeschützt im Nirgendwo herum. Er fühlt einfach dass es das Risiko wert sein würde.

"Aye, Sir!", ertönt es endlich aus dem Munde des Leutnants

Absolute Stille herrscht im Lichterspiel der Kristalle, nur den eigenen Herzschlag und das knackende Geräusch der Stiefel, welche wiederholt die Hülle berühren hört der Leutnant. Am Bug angekommen, nur einen Meter von der Kante der Untertasse entfernt, stellt er ein dreibeiniges Gerät auf. Dank des magnetischen Stativs hält es problemlos und wackelt auch nicht während der Leutnant alles dreifach Kontrolliert. Die Sensorkalibrierung, den Stand, die Abschussmechanik und denkt nur darüber nach wie das Eichhörnchen an dem Schild, oder an der Hülle des Forschungsschiffes, zerschellen wird, ohne je ein Grab oder Überreste zu hinterlassen.

Alles ist vorbereitend. Zögernd betätigt der Mensch den Abzug. Das Geschoss bewegt sich mit rasender Geschwindigkeit auf das Forschungsschiff zu und zersplittert an den Schilden des Schiffes in tausende kleine Teile welche teils verbrennen, teils zwischen den Wasserstoffflocken verschwinden.

"Ok Captain, ich schieße mich noch ein paar Mal ein, das war ja nicht so rosig!", gibt der Leutnant über den Kommunikator dem Hörnchen bekannt, welches nicht mehr ganz so beruhigt über die Bestnote seines Offiziers ist.

Der zweite Schuss fliegt, mit einem um einige Zentimeter korrigierten Kurs, ebenfalls gegen das Schild.

"Mhh, es scheint als komme ich dichter, Captain!", betont der Leutnant Stolz und greift zum nächsten Projektil.

Das Klopfen im Inneren des Übungsgeschosses, in dem der Nager sitzt, verhallt ungehört im luftleeren Raum, jedoch nicht der laute und eindringliche Protest: "Halt, ich habs mir anders überlegt, ich will wieder zurück, schießen sie mich nicht ab!"

"Ein Übungschuss Sir, sie werden sehen ich komme dichter!", erwidert der Lieutenant voll Eifer und Spaß über das Zielschiessen, während er ein weiteres Übungsgeschoss nimmt und abfeuert.

In der Ferne ist nur ein kleiner Funken zu erkennen, jedoch kein zerschellen. Stolz berichtet der Lieutenant dem Nager: "Captain! Der Schuss war doch wirklich gut, was meinen sie?"

Doch die Reaktion des Captains bleibt aus: "Captain?"

Logischerweise hat der Nager den Schuss ganz anders erlebt. Denn schon kurz nach dem Abschuss hinterlässt das Geschoss einen Schweif aus funkelnden Splittern welche durch Zusammenstoß mit größeren Kristallen entstanden sind. Dabei wird das Geschoss stark durchgeschüttelt, was vom Schützen nach der Übung mit einkalkuliert wurde, nicht jedoch von Siegfried welcher bei der Gelegenheit seinen Anzug von innen mit Mageninhalt schmückt. Der Schweif wird kürzer, ein Zeichen dafür dass das Geschoss langsamer wird, während es immer näher und näher an die Schilde heran zischt. Das Geschoss wird erst beim Streifen des Schildes gebremst, und zerbricht kurz darauf durch die Instabilität, gepaart mit der Luft und dem Nager die vom Unterdruck hinaus gesaugt werden. Sehr schnell nähert sich Siegfried nun allerdings ungeschützt der Hülle, doch durch ein einknicken des rechten Beines, und dem Einsatz der Düsen an den Stiefeln gelingt es dem Eichhörnchen sanft auf der Hülle zu landen, wäre da nicht ein Stück von dem Geschoss, welches das abbremsende Nagetier streift, und damit aus seiner Bahn bringt. Ein klatschendes Geräusch beendet die Reise zum Forschungsschiff und nur der robuste Raumanzug hat Siegfried vor schlimmeren bewahrt.

Doch kaum war der Schreck vorbei, ertönt es aus den im Helm integrierten Lautsprechern: "Warnung! Druckverlust entdeckt! Dekompression in zwei Minuten!"

Ist die Annäherung des Nagers übersehen worden, der Beamvorgang von der Ankedris Richtung Syntavya bleibt diesmal wohl nicht unentdeckt, denn schon verlässt ein Trupp schwer bewaffneter Soldaten die Brücke in Richtung der Eindringlinge, dessen Fraktion eigentlich Besitzer des Raumschiffes sind. Zumindest führen dies dazu das Panteri und ihr Vater erneut in Lebensgefahr geraten, als ihnen die aufgescheuchten Menschen entgegen strömen. Trotzdem das kleine Gerät am Arm der beiden Faeli nur eine Kombination aus Biomasse und dessen durchschnittliche Annäherung als optisches Farbssignal mitteilt, ist die reale Gefahr schneller erkannt.

"Zurück!", befiehlt Kannani überrascht und schiebt das Faeli-Mädchen an die Wand des langen Ganges.

Selbstverständlich nimmt er an entdeckt worden zu sein und ist deshalb bereit seine Tarnung aufzugeben. Ein Nicken in Richtung des Faeli-Weibchens reicht als Anweisung, schon greift diese in eine Seitentasche und zieht ein grade mal flaches Gerät sowie ihr letztes Magazin heraus. Dieses steckt sie in den Vorgesehenen Einschub und schon erscheint eine leuchtende Pfoten-Kontur an der Oberseite. Nachdem Panteri das Ganze auf den Boden gelegt hat, reicht ein Pfotenauflegen um ein Schimmern auszulösen welches offensichtlich die Replikation eines Gewehrs zur Folge hat. Rein optisch ist es wohl auch nicht getarnte Einsätze ausgelegt sondern eher um eine ganze Armee Angreifer aufzuhalten. Genau dieser Einsatzfall droht als Kannani diese große Waffe gegen seinen Cateiser tauscht und das allerletzte Cetrigel-Magazin aus einer seiner Taschen zieht. Der Tausch scheint dem Katzenmädchen jedoch nicht ganz zuzusagen, weshalb diese mit bestimmender Miene ihrem Vorgesetzten noch ein schwarzes, größeres Kästchen abnimmt. Dieser scheint ebenfalls nicht ganz einverstanden und schüttelt den Kopf als wollte er Panteri an irgendwas hindern, dafür es ist allerdings keine Zeit mehr.

Auch für rennend annähernde Feinde ist ein so schneller Anstieg des Warnlevels kaum erklärbar, es sei denn es handelt sich dabei um viel mehr wie die beiden Spezialisten erwartet haben. Die Grundformel überschlagend kommt Panteri auf mindestens 40 Humanoide, viel mehr wie erwartet. Verwirrt ist sie allerdings erst als Laufgeräusche aus beiden Richtungen zu kommen scheinen und Kannanis Blick fällt daraufhin auf seine Tochter. Egal wie gut sie Bewaffnet sind, dies ist einfach unmöglich zu bekämpfen, mit anderen Worten ihr sicheres Ende an dieser Kreuzung.

"Da sind sie!", schreit einen Mensch in Uniform, vor ihnen und legt seinen Phaser an.

So einfach sind der hochgewachsene Faeli und seine Tochter allerdings nicht zum Aufgeben zu bewegen, auch wenn dies scheinbar die letzte Option ist. Während ersterer einen Regen aus kleinen Energiekugeln auf den Uniformierten entlädt, steht Panteri hinter ihm, den Rücken zugewendet, krampfhaft einen Ausgang suchend. Doch statt sich umzusehen, wie jeder dies machen würde dem ein Ort fremd ist und entkommen möchte, schließt sie einfach die Augen und stellt sich das Schiffs-Innenleben vor.

Während der hochgewachsene Faeli einen Plasmaregen entläd um die Angreifer auf Distanz zu halten, platziert seine Tochter das unscheinbare, zuvor erwähnte, Gerät vor sich und aktiviert es durch eine einfache Schiebebewegung. Genau jetzt tauchen aus der anderen Richtung mehr Soldaten auf, wobei diese jedoch keine Menschen zu sein scheinen. Natürlich macht dies keinen Unterschied, denn ihre Waffen sind genauso tödlich wie die anderen, weshalb nun die letzten Sekunden für eine sinnvolle Aktion der eingekeilten Faeli anbrechen. Diese nutzt Panteri indem sie zwei unscheinbare Kapseln aus dem Kampfanzug zieht, gleichzeitig zusammendrückt und dann einfach fallen lässt. Erst scheint gar nichts zu passieren, die Zeit verstreicht unerbittlich, die Faeli zieht erneut die Cateiser und nimmt die heraneilenden Faeli und Canidar unter Feuer. Ein verirrter Schuss trifft Kannani von hinten an der rechten Schulter, woraufhin er auf die Knie sinkt und dabei sein Gewehr senkt, was einem Menschen nicht verborgen bleibt der aufsteht und auf seinen Kopf zielt.

Aus dem Nichts umschließt das Zentrum des Ganges plötzlich eine gewaltige Rauchwolke, erschienen innerhalb eines Wimpernschlages und verdeckt die Sicht. Kurz herrscht Stille, niemand feuert mehr einen Schuss bis plötzlich zwei Geräusche dieser Art die Kämpfer beider Seiten in Deckung bewegen, doch auf keiner kommen die Projektile an, stattdessen breitet sich eine eigenartige Stille aus. Weitere aufgeregte Atemzüge verstreichen bevor Ylia die Initiative ergreift, ihrem Team ein aggressives Handzeichen zukommen lässt und vorsichtig in Richtung des Nebels vorrückt. Man kann nicht behaupten dass die Sicht besonders gut ist, doch die anführende Canidar fühlt Gefahr normalerweise instinktiv, ein Gefühl welches sie diesmal im Stich zu lassen scheint. Gerade als sie das Zentrum der sichtbehindernden Erscheinung erreicht, stolpert sie praktisch über das schwarze Kästchen welches immernoch auf der Erde liegt.

"Kanni...", kommt über die Lippen der Canidar, bevor sie sich an den Oberarm greift, "Jetzt Leutnant!"

In den nun davoneilenden Sekundenbruchteilen rennt die Befehlshabende ohne Rücksicht auf ihre Mitstreiter durch und über diverse Faeli und Cannidar, zurück an die Ausgangsposition.

Es ist jener Moment als der Nebel sich lichtet und eine Stimme von der anderen Seite ruft: "Feuer!"

Kein abgefeuerter Schuss erreicht allerdings je sein Ziel, denn eine gewaltige Detonation zerreißt den gesamten Gang welcher dummerweise genau an der Außenhaut des Schiffes entlangläuft. Einige wenige, welche von der Reaktion nicht sofort verbrannt wurden, werden in den schwarzen Weltraum hinausgezogen und erfrieren nur wenige Augenblicke bevor die Dekompression sie zerreißt. Ein wirklich unschöner Tot, dem Kannani und seine Tochter entgehen wollen, indem sie sich mit allen vier Pfoten gegen die Wände des schmalen Wartungsschachtes pressen. Der große Faeli hat recht guten Halt, verstärkt durch das Gewehr welches sich quer zwischen einer dicken Leitung und dem Gitter verkantet hat, welches den Boden des Ganges bildet. Panteri, welche als erste hineingeklettert ist, verliert urplötzlich den Halt, fliegt überrascht maunzend an ihrem Vater vorbei, welcher geistesgegenwärtig zupackt um schlimmeres zu vermeiden. Knirschend greifen die Krallen ineinander, bis zum äußersten Angespannt, die Muskeln brennen als wären die Arme mit Säure gefüllt. Leider hat der erwähnte Sprengkörper nicht nur die offensichtliche explosive Wirkung sondern auch eine elektromagnetische welche auch die Notkraftfelder in ihrer Aktivierung bremst. Damit hatten die beiden jedoch gerechnet, wenngleich nicht alles nach Plan verlaufen ist, auch wenn man dieses Wort, aufgrund der schwer vorhersehbaren Situation, lieber nicht nutzen sollte. Doch wie schon vermutet beginnen die mikroskopisch kleinen Bauteile des Schiffes das Loch im Wartungstunnel zu schließen. Knapp bevor den beiden die Kräfte ausgehen und sich das kleine Loch im Gang komplett geschlossen hat, schafft es Panteri sich gegen einen Energieleiter zu stemmen und mit ihren Krallen das Gitter am Boden zu erreichen.

"Du wirst alt!", stichelt das Faeli-Weibchen während sich der Schaden endgültig verschließt.

" Wer hat denn den Halt verloren? ", kontert die größere Katzengestalt, "Und außerdem, wie sprichst du eigentlich mit deinem alten Herrn?"

Erst einige Sekunden später bekommt Kannani mit, dass die Formulierung des Satzes ungünstig für seine Argumentation war.

"Hör auf zu grinsen, wir müssen uns beeilen!", wechselt der Faeli wieder zu einem ernsteren Thema, nicht eine Sekunde glaubt er an die Lösung ihres Problems.

Auch wenn er nichts von Lyra und ihrer Ankunft auf der Ankedris nichts wissen kann, hat der Leutnant Commander mit seinem Gefühl offensichtlich recht behalten. Diese nämlich ist rasend vor Wut, gezwungen die letzte Option in Betracht zu ziehen. Nachdem sie der Notfalltransport nur Augenblicke zuvor in den Transporterraum drei der Ankedris gebracht hat, bringt sie die nächste Beamaktion direkt auf die Krankenstation. Dort muss die aufgebrachte Canidar eine kleine Operation an ihrer rechten Pfote über sich ergehen lassen, in welcher einige Knochensplitter stecken geblieben sind.

Selbstverständlich trägt das nicht gerade zur Laune Lyra's bei, ist Dieses eine Raumschiff ist die Ratatösk, dessen stellverstretender Captain nicht genau weiß wie er reagieren soll, ist der wahre Captain, das Eichhörnchen Siegfried, doch seit Kurzem in Richtung der Syntavya verschollen.

Mit hoher Geschwindigkeit rauscht der Nager zwischen der Bläulich-schwarzen Hülle, und dem Schild, welches er nur erahnen kann, auf der Suche nach einem Loch, einer Schleuse, einem Müllauswurf, oder sonst irgendeiner Öffnung die es dem Nager ermöglicht in das verdammte Schiff zu kommen bevor er das Bewusstsein verliert und im Schild verdampft.
"Sechzig Sekunden bis zur Dekompression!", tönt es aus den Lautsprechern und noch immer ist nichts als Hülle. "Warum ist dieses blöde Ding nur so riesig", dachte Siegfried als er um eine Kante flog und noch mehr Außenhaut entdeckte. "...Dreißig Sekunde...", eine weitere Kante, und ein Licht auf der Hülle, es stellte sich als Fenster heraus, wohl nicht die eleganteste oder unauffälligste Möglichkeit hineinzukommen, doch im Anbetracht der fehlenden Zeit...
"Sauerstoffvorrat verbraucht, Dekompression steht unmittelbar bevor!“ tönte es nun, als Siegfried sich vor dem Fenster positionierte und den Phaser in die Hand nimmt, ein kleines Duplikat der Normalen annähernd gleicher Wirkung aber, durch seine Größe, stark begrenzte Leistungsreserven. Er stellte ihn dennoch auf maximale Leistung und eine kleine leuchtende Drei zeigte ihm die Anzahl übriger Feuerstöße.
Nicht nur durch die Anspannung hält der Nager angespannt die Luft an, sondern auch weil keine eben solche mehr vorhanden ist die man einatmen könnte. Eine dünne, durchsichtige Schicht aus unbekanntem Material steht zwischen ihm und dem lebensnotwendigen Gas. Der folgende Schuss des Nagetiers sprengt, zu seinem Glück, tatsächlich ein kleines, kreisrundes Loch in die Scheibe. Weniger wie vermutet doch immernoch genug um einem Eichhörnchen das Eindringen zu ermöglichen, wäre da nicht der enorme Druck der Luft welche genau in die Gegengesetzte Richtung wie Siegfried möchte und diesem auch noch einige Splitter entgegen schleudern. Durch eine Bewegung der Zehen, mit welchen der Schub der Schuhe gesteuert wird, aktiviert der Nager die volle Leistung, und schiebt sich mit brachialer Gewalt durch die schmale Öffnung...

...als er sich endlich durch das Fenster schiebt und die Notkraftfelder plötzlich anspringen. Der plötzlich wegfallende Strom nach der Luft außen lässt das Hörnchen einmal quer durch den Raum gegen die Wand fliegen, nur verlangsamt durch das geistesgegenwärtige abschalten der Düsen, jedoch rasant genug um zwei laute stumpfe Geräusche zu erzeugen, Resultate aus dem aufprallen an Wand sowie des Bodens.

Der Nager richtet den Oberkörper auf und lehnt sich an die Wand. Er blickt auf den Phaser den er immernoch fest umklammert und welcher eine orangene zwei zeigt. Durch eine Pfotenbewegung wird die Waffe wieder auf betäuben gestellt, wobei sich die Nummer zu einer sechs verändert. Schummerig und noch Verwirrt erhebt sich das Nagetier, beginnt den Raumanzug auszuziehen und unter einem Schrank zu verstecken. Wie es scheint ist er in einem Quartier der Crew gelandet. Der Duft seines Mageninhaltes steigt ihm in die Nase welcher dessen Auslöser sich in seinem ganzen Fell verklumpt hat. Auch wenn die Zeit fehlt, steigt Siegfried unter die Schalldusche und ist erleichtert über die tief angebrachten Kontrollen welche augenscheinlich für Canidar ausgelegt sind. Drei Minuten muss er hilflos und auffällig unter Schallwellen stehen, jedoch notwendig weil die Feali sowie Canidar ihn durch den penetranten Geruch augenblicklich Aufspüren würden.
Zu seinem Glück kann er die Dusche ungestört genieße und tritt sauber sowie Geruchsfrei heraus. Der Nager zieht seine Schuhe wieder an, da der Weg ohne Schubdüsen wohl sehr weit für ihn werden könnte, ist er doch nur wenige Zentimeter hoch.

Tatfreudig bewegt er sich in Richtung Tür, wobei ihm ein eigenartiger Geruch auffällt, welchen er noch nie zuvor Gerochen hat. Überrascht wendet er seine blickt in Richtung des Fensters, welches aussieht als wäre nie etwas geschehen. Etwas irritiert setzt er seinen Weg fort, geradewegs in eine Türe, da der Öffnungssensor offensichtlich nicht auf Haustiere reagiert. Doch bevor sich Siegfried aufregen kann öffnet sich selbige und zwei Menschen laufen über ihn hinweg in den Raum, wohl nach Eindringlingen suchend.

"Wohnraum klar!", ruft ein älterer Mensch, erwartungsgemäß wohl ein höherer Rang.

Kurz darauf erwidert der andere gelangweilt: "Ja, im Bad ist auch nix und wahrscheinlich war hier war auch nie was. Sicher wieder irgendeine Fehlfunktion! Bei Albina, ich weiß wirklich nicht was an diesem Schrotthaufen so gefährlich sein soll!“

Während die Menschen die Zimmer durchsuchen schwebt Siegfried mit seinen Düsen an die Decke, um unentdeckt zu bleiben.

Immernoch voll Eifer und Routine ruft der Vorgesetzte: "Schlafzimmer klar, aber es riecht irgendwie verbrannt..."

"Immer riechst du irgendwas, lass uns gehen!", nervt der etwas jüngere Mensch, welcher scheinbar völlig den höheren Rang des anderen ignoriert.

"Warte!", der Ältere kniet misstrauisch auf den Teppichboden und zerdrückt mit den Fingerkuppen ein weißes Pulver welches er dort gefunden hat, "Was ist das?“

Genervt vom scheinbar unwichtigen Staub erwidert der Ungeduldige: "Sicher nur Überreste von Bau des Schiffes! Lass uns endlich gehen, hier ist Garnichts!“

"Also gut!", geht der Mitstreiter endlich auf seinen Kollegen ein, "Gehen wir zurück!"

Die beiden passieren die Tür, und Siegfried lässt sich hinab auf dem Rucksack des älteren Menschen, während dieser als letztes hinaus geht. Es ist gefährlich, aber da der Nager keine Ahnung vom Aufbau des Schiffes hat, ist es die einfachste und schnellste Lösung den Kommandierenden zu finden. Schnell marschieren die beiden, unterhalten sich über den geringen Widerstand der Forscher, während Siegfried auf dem Rucksack bei jedem Schritt auf und ab wippt.


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Um den Nager herum leuchten eine Vielzahl von Monitoren, Schalttafeln und Bildschirmen, meistens in Rot. Zusätzlich strömen eine Masse von Geräuschen auf ihn ein: das Klappern der Rucksäcke der Menschen, ihre Schuhe auf dem Boden, die Schalttafeln welche Piepen und ein penetranter Warnton.

Doch all das wird plötzlich von einem lauten Knall übertönt. Alle Monitore zeigen nun Die Karte einer Sektion auf dem Schiff, sowie einen roten Punkt auf dieser. Die Hülle unter ihnen beginnt zu beben, was dazu führt das Siegfried von dem wankenden Menschen rutscht und sich auf allen Vieren wiederfindet. Ein Nicken unter den Menschen symbolisiert das sie sich beeilen sollten um auf die Brücke zu kommen, und schon laufen sie in moderater Geschwindigkeit los, unwissend, das der Nager hinter ihnen her rennt. Als die Humanoiden eine Tür durchschreiten, welche offensichtlich zur Brücke führt, und diese sich hinter ihnen wieder schließt, bleibt Siegfried schließlich erschöpft stehen, um sein Ohr fest an die Tür zu drücken. Jedoch kann er durch die vielen Nebengeräusche nur einige Wortfetzen herrausfiltern: „Eindringlinge“ „Flotte“ „den Angriff“ „Los gehen sie!“

Die Tür öffnet sich erneut und die beiden Menschen stürmen hinaus, während Siegfried die Tür durchschreitet. Nur 3 Menschen, eine Hand voll Faeli sowie 2 Canidar befinden sich auf der Brücke, und sie alle starren wie gebannt auf den Hauptbildschirm, auf welchem die Ankedris und die Flotte zu bewundern sind, welche immer näher kommen.

Einer der Faeli ruft erleichtert auf: „Da kommen sie um uns zu retten!“

„Und warum laden sie die Waffen?“ Versucht ein Mensch die Träume zu zerschlagen „Weil sie ihnen den Arsch versohlen werden!“ Erwiedert ein weiterer Feali, welcher sogleich von einem Menschen in einer auffälligen Uniform geschlagen wird „Schweigen sie!“

Siegfried nutzt die Zeit, um in der Mitte des Raumes auf einer Konsole sich zu positionieren, und beginnt mit lauter Stimme zu sprechen:

„Sie werden ihnen allen den Arsch versohlen! Ihr Befehl ist es im äußersten Fall dieses Schiff zu zerstören. Die Erschütterung, sowie die nun näher kommende Flotte zeigen wohl das dieser nun Eintritt. Sollten sie..“. der Nager spürt einen Druck in sich aufsteigen, er spricht nun wesentlich schneller und gepresster seine Sätze aus „Sollten sie nicht an ihrem Leben hängen, warten wir einfach ab bis sie uns vernichten. Ich hingegen mag mein Leben, und ich denke auch sie! Also reißen sie sich zusammen und verschwinden wir von hier und das so schnell wie möglich!“

„Mhh... aber“ beginnt einer der Faeli, stoppt jedoch sofort als ihn einer der Canidar in mit dem Kopf in die Flanke stößt.

Der Mensch in der auffälligen Uniform, der wohl der Leiter dieser Aktion sein muss richtet die Waffe auf den Feali: „Was wollten sie Sagen?“

„Das... das“ der Feali atmet tief durch, und seine Hände beginnen zu zittern „das ist nicht Möglich. Der Navigationscomputer ist beschädigt worden. Die Reparatur würde ein Stunde dauern!“

Während der Mensch den Abzug der Waffe fest umschließt, möchte er sich damit jedoch nicht zufrieden geben „Was könnten wir sonst tun um zu entkommen?“

„W... w... w..“ der Feali blickt zum Canidar, welcher fast unmerkbar mit den Kopf schüttelt, zeitgleich tritt der Mensch dichter an den eingeschüchterten Feali. „Wir könnten uns in 10 Minuten tarnen!“ Platzt es nun aus ihn raus, und der Kopf des Canidar sinkt in Richtung Boden.

„Verflucht nochmal es war also doch der Kaffee, umgeben von Idioten.“ Murmelt das Eichhörnchen vor sich hin. „Na gut dann Tarnen sie uns so schnell wie möglich“ richtet sich der Nager an den Menschen und geht in Richtung Tür „Öööhm... wo ist das Klo?“

„Das... Klo?“ Fragt einer der Menschen

„Na... ihr... wie hieß... es“ grübelt der Nager „ahhh genau Dematerialisierer!“

Alle Anwesenden starren jetzt Siegfried an ob er nichts besseres zu tun hätte in dieser Situation, bis ein Faeli „3 Tür Rechts den Gang runter...“ antwortet.

„Danke“ Sagt das Hörnchen noch bevor es weiter zur Tür geht, welche jedoch wieder nicht aufgeht, dieses mal erkennt Siegfried jedoch eine Schalttafel in 30cm Höhe über den Boden. Mittels seinen Schuhen schwebt er hoch und betätigt instinktiv den Knopf zum öffnen, um nun mit hoher Geschwindigkeit zum Klo zu fliegen. 2 Faeli, welche Blutgetränkt und schwer Bewaffnet sind kommen ihn entgegen, doch der Nager achtet garnicht auf sie und schreit nur „WEG DA!“ </hr>



Erleichtert schlenderte der Nager zurück zur Brücke er schwebte hinauf zu den Schaltflächen zum öffnen der Tür, betätigte den Knopf und sank zurück zu Boden während sich die Pforte öffnete. Kaum unten angekommen trat er auch schon ein, und freudig sah er Menschen, Canidar und Faeli an der Rettung ihrer aller leben arbeiten.

Sein Blick schweifte durch den Raum. Zwei Faeli blickten erschrocken zur Tür und richteten seltsame und billig wirkende Waffen auf diese. Der... oder die kleinere der beiden schweifte mit ihren Augen Richtung Boden und entdeckte Siegfried.
Die Faeli waren mit einem Kampfanzug bekleidet, welcher schwarz erschien, jedoch verschmiert von teils geronnenen teils frischen Blut waren. Das kleinere der Wesen ließ über das denn rechten Arm mit ausgefahrenen Krallen leicht hängen und begann sich langsam in Richtung Siegfried zu bewegen. Mit jeden Schritt den es dichter kam verzog sich die Schnauze mehr und mehr zu einer grinsenden Grimasse. Der Nager weichte zurück, wurde jedoch von einer Wand gestoppt, er griff nach seinem Phaser, jedoch faste seine Hand nur ins leere der Tasche des Gürtels. Er hatte den Phaser auf dem Klo abgenommen da er störte, und ihn schlicht vergessen.
Der rechte Arm streckte sich nach dem Eichhörnchen. Die Krallen kamen dichter, Siegfried begann zu zittern, versuchte an der glatten Metallwand hochzuklettern, doch es nützte nichts. Jetzt wo alle um das Überleben der Wesen an Board zusammen arbeiteten war sein Leben auf so profane Art zu ende:
„Hier ruht Siegfried, im Einsatz von einer Riesenkatze gefressen“.
Die Krallen geleiteten an dem Nager vorbei und die Pfote schloss sich um seinen Körper. Die wahrscheinlich letzten Momente in denen sich die Pfote zum Maul bewegt wirkte wie in Zeitlupe für Siegfried. Die Todeszelle jedoch stoppte ca. 20cm vor dem Gesicht der Riesenkatze. Das Maul öffnete sich und... „OHHHH wie süüüüß, so eins will ich auch! Oh es friert ja... zittert am ganzen Leib... komm ich wärme dich.“ Ertönte eine weibliche Stimme aus dem Maul, während sie den Blick zum anderen Faeli wendet.Dieser, welcher das Schauspiel beobachtete sagte nur: „Lass es runter.“ Die Faeli gehorchte, und erst jetzt erkennt sie den Multifunktionsgürtel sowie die Magnetstiefel. “Siegfried, richtig?“.
Verdutzt blickt der Nager auf, in Richtung des großen Faeli „Ja... aber... woher wissen sie das?“. Rasend schnell, trotz der eben erst abgewandten Gefahr ums leben rasselten die Möglichkeiten durch seinen kleinen Kopf: 'Getroffen auf Centauri, von den Wissenschaftler von mir gehört, in den Sicherheitsprotokollen von meiner Gefangennahme gelesen, in der Einsatzbesprechung von mir gehört?' alles mehr oder minder logische Erklärungen, doch mit der Antwort „Sagen wir einfach: wir kennen uns von früher.“ hatte er nicht gerechnet. Bevor er den Befehl bekam Centauri zu infiltrieren hat er noch nie zuvor ein Faeli gesehen... und dennoch soll er diese Blutverschmierte Raubkatze kennen.„Gut Siegfried, setz dich da hin und verhalte dich ruhig!“

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