Proximo Colonies/Stories/work

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Die Geschichte der Proximo Colonies

Schmerzschreie erfüllen das Holodeck, begleitet vom schadenfrohen Lachen des hochgewachsenen Faeli mit dem getigerten Fell, als sich das Gerät direkt mit dem Herz von Proximo verbindet und schließlich aktiviert. Auch wenn es nur wenige Sekunden waren, der Schreck sitzt tief, sein Herzschlag rast und er scheint kaum Luft zu bekommen als Nikira endlich wieder von ihm runter geht. Dem Jungen aber erscheint es als wäre plötzlich die ganze Welt um ihn schneller, seine Muskeln schwerer und alles irgendwie undeutlicher, wie von einem Schleier bedeckt worden. Ein Griff an die Wange bestätigt seine Vermutung, denn die Wunde weigert sich vehement aufzuhören zu bluten.

"Was hast du getan?", fährt Proximo, noch am Boden liegend, das Weibchen an.

"Einen Befehl ausgeführt!", reagiert sie wie selbstverständlich, "Du solltest dich schnell daran gewöhnen!"

"Gut gemacht! Als Belohung für dein Schnelligkeit und Präzision beim Ausführen meiner Befehle, ernenne ich dich hiermit zur Anführerin dieser mickrigen Truppe!", erklärt Leutnant Commander Catoris erfreut und beobachtet dabei ganz genau die bösen Blicke des Menschen, welche nicht nur ihm gelten.

Scheinbar warmherzig eröffnet der hochgewachsene Faeli den drei gleich noch die nächste Neuigkeit: "Nach dem wir uns jetzt ja alle so gut verstehen, die erste Übung ist körperlicher Natur! Dreißig Kilometer Dauerlauf, los, los, los, das gilt auch für den kleinen Menschenschwächling!"

Knurrend beißt Proximo die Zähne zusammen, steht ruckartig auf und folgt den beiden anderen, immer noch stark blutend, in die scheinbare Ewigkeit des, eigentlich winzigen, Holodeckraums.

Zwei Stunden und gut 40 virtuelle Kilometer später, findet sich der Menschenjunge endlich auf der Krankenstation ein, im Ohr noch das höhnische Lachen des Leutnant Commanders. Wie üblich lässt er dort alles mit sich machen und ist viel zu beschäftigt damit über die letzten Stunden nachzudenken um sich an seine Angst vor Ärzten zu erinnern. Für ihn stellen die Aktionen Nikiras einen klaren Verrat an die Freundschaft dar, dessen er sich bisher sicher war, man muss aber aber kein Psychologe sein um zu erkennen dass er auch auf andere weise tief verletzt ist. Wunden welche kein Dermalregenerator heilen kann und doch genau so real sind wie die tiefen Kratzspuren in seinem Gesicht.

Derweil ist Nikira zu Ylia bestellt worden, weshalb weiß auch Lupi nicht so genau, nur dass es um etwas persönliches geht. Der jedoch hat sowieso ganz andere Sorgen, hat der Faeli mit dem Tigermuster doch von ihm verlangt, dass er seine technischen Kenntnisse dafür einsetzt eine Bombe zu bauen und mit dieser einen geraden Tunnel mit mindestens fünf Meter Durchmesser in den Holodeck-Hügel vor ihm zu sprengen. Äußerst konzentriert und vorsichtig steckt der weiße Wolf die verschiedenen Komponenten zusammen und justiert eine Menge Zahlen und Symbole an der Steuereinheit des Sprengsatzes. Er wäre wohl auch völlig bei der Sache geblieben, würde sich nicht gerade in diesem Moment die Holodecktüre öffnen und eine zierliche, junge Faeli mit hüpfenden, lockeren Schritten den Raum betreten. Bei genauerer Betrachtung ist sie sogar noch etwas kleiner wie Lupi, welcher mit Abstand der kleinste Canidar an Bord ist. Einen Augenblick wundert dieser sich über den Auftritt, bis das Weibchen vor Kannani Catoris stehen bleibt, salutiert und einige Worte mit ihm wechselt.

Lupi kann von allem dem nichts verstehen, bis der Leutnant Commander die Stimme erhebt: "Aber du willst doch sicher nicht die erste Sprengung des Rekruten Arcto verpassen, da gibt es sicher etwas zu lachen!"

Schnellen Schrittes kommen die beiden Faeli auf ihn zu, während Lupi noch an den Verbindungsstücken und Einstellungen fummelt. Eigentlich ist er noch nicht ganz fertig aber um ehrlich zu sein ist das etwas dass der Canidar lieber für sich behalten würde als es seinem neuen Lehrmeister zu sagen.

"Anfangen!", fordert der, ohne überhaupt danach zu fragen, was der kleine Wolf mit einem schnellen Salutieren bestätigt.

Jetzt gibt es kein Zurück mehr! Vorsichtig und voller Angst es könnte nicht funktionieren, entsichert Lupi den Sprengsatz durch herausziehen eines kleinen Stifts, läuft eilig zu seiner kleinen Schaltzentrale zurück und bewegt darauf einen Drehschalter. Ohne dies nach außen zu zeigen, atmet er innerlich auf als ein rotes Licht aufleuchtet und er behutsam die Abdeckung zum Zündschalter hochhebt und die größten Zehen seiner rechten Vorderpfote auf den Auslöser legt.

"Na wird’s bald?", fährt ihn der Faeli im Tigerlook unfreundlich an, als Lupi mit ihm Blickkontakt aufnimmt um seine Aktion zu bestätigen.

Mit einem geschlossenen sowie einem zusammengekniffenen Auge, betätigt der kleine Wolf den Auslöser, gefolgt von einer mächtigen Detonation welche ihn rücklinks von den Füßen haut. Hustend, nach Luft ringend versucht er irgendetwas durch diese Staubwolke zu erblicken und erschrickt als genau neben ihm die Faeli mit dem Pantermuster auftaucht.

"Du musst bei einer Sprengung auf drei Pfoten, nicht nur den Hinterbeinen stehen!", belehrt ihn das Weibchen in freundlichem Tonfall, während sich langsam der Nebel lichtet.

"Ist aber bei weitem nicht der einzige katastrophale Fehler!", hört man eine deutlichere, viel unfreundlichere Stimme aus Richtung des Sprenglochs, welche sich schnell nähert, "Ausgerissene Ränder, nur neun statt zehn Meter Tiefe der vor allem der ganze Staub!"

"Kannst du dir auch nur im Entferntesten vorstellen was dieser blutrünstige Menschenabschaum mit dir macht wenn du so eine miserable Sprengung im Feindgebiet ablieferst?", fährt der Ausbilder den immer noch hustenden Canidar an.

Der will gerade etwas erwidern als ihn der große Faeli erneut unterbricht: "Sie werden es auf jedem noch so beschissenen Trikorder sehen, dich suchen, jagen und zur Strecke bringen! Wenn du das Pech hast das zu überleben wirst in irgend einem Loch langsam zu Tode gequält, während sie versuchen jede noch so kleine Information aus dir herauszuquetschen!"

Lupi schluckt betroffen und bringt keinen Ton heraus, was seinen Ausbilder allerdings nicht davon abhält ihn hart am Nacken zu packen.

"Sie werden dich für sowas umbringen und deine jämmerlichen Überreste irgendwo verscharren! Hast du das endlich kapiert?", schreit Leutnant Commander Canoris den völlig verschreckten Canidar an, während er dessen Kopf genau in seiner Augenhöhe fixiert.

"Ja!", quetscht der kleine Wolf, kaum in der Lage zu sprechen, heraus.

Grob schüttelt der großen Faeli den Kopf von Lupi, während er diesen immer noch fest im Griff hält: "Ja, was!"

"Ja, Ja Sir!", erwidert der so gequälte mit letzter Kraft, bevor ihn Canoris wie einen nassen Sack fallen lässt.

"Genug Unterhaltung für heute, es wird Zeit für eine Pause!", meint der Leutnant Commander trocken, ohne Zweifel daran zu lassen dass es ausschließlich seine sein würde, "Computer! Zu Trainingsprogramm Canoris 15 Gamma wechseln!"

Und zum kleinen, weißen Wolf gewendet: "Zu deinem Glück war es keine Sprengung im Feindgebiet, deshalb kannst du gleich bei einem 60 Kilometer-Lauf genau darüber nachdenken!"

Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, verlässt der ungeliebte Trainer den Simulationsraum und Lupis Blicke fallen auf die einzige Person die noch im Raum steht.

"Nimm es dir nicht so zu Herzen! Für die erste Sprengung war es wirklich nicht schlecht!", meint die junge Faeli aufmuntert und lächelt dabei freundlich.

Leise seufzend erwidert der Canidar die Geste und blickt niedergeschlagen auf die lange Laufstrecke vor ihm, von welcher erwartet wird dass er sie in unter zwei Stunden zu bewältigen hat.

"Ich muss dann jetzt auch weiter, mein eigenes Training wartet!", verabschiedet sich Panteri und wendet sich zum Gehen.

"Warte!", hält Lupi das Weibchen auf und lässt einige peinliche Sekunden verstreichen, bevor er endlich weiter spricht, "Wie heißt du eigentlich?"

Keine besonders schwierige Frage, die Faeli zögert aber für einen Moment bevor sie endlich antwortet: "Nenn mich einfach Panteri oder Panti wenn dir das besser gefällt!"

Ein endlich ehrliches Lächeln gleitet die Lippen des Canidar und das Weibchen zielstrebig den Raum verlässt.

Zur gleichen Zeit, nur knapp hundert Meter entfernt, beendet Nikira gerade ihren Bericht an die schwarze Wölfin, wirkt aber gerade jetzt am Ende abwesend.

"Er hat also den Befehl gegeben das Implantat einzusetzen, sofort an Ort und Stelle?", fordert Ylia Lykan erneut die Bestätigung dieses ungeheuerlichen Vorgangs.

"Ja!", reagiert das Faeli-Weibchen mit gesenktem Blick, "Ich habe den Befehl befolgt und dadurch wohl sein Vertrauen gewonnen, aber..."

Mit gespitzten Ohren lauscht der Captain der Ankedris, doch es scheint nicht als wollte Nikira den Satz beenden.

"Glaubst du er weiß etwas? Denkst du er versucht dich mit gespielten Vertrauen zu ködern? Hat vielleicht Panteri verdacht geschöpft?", stochert die Wölfin nach, doch bei den ersten zwei Sätzen schüttelt die Angesprochene ihren Kopf.

Bei letzterem aber horcht das Mädchen auf: "Panteri?"

"Sie ist die Tochter von Leutnant Commander Kannani Catoris!", erklärt die Canidar die Verhältnisse, "Denk immer daran dass sie in jedem Fall auf seiner Seite steht! Begehe nicht den Fehler ihr zu vertrauen denn wenn sie wird wirklich alles tun um ihren Vater zu schützen!"

Nikira nickt leicht, erneut scheint sie nur mit einem Ohr zuzuhören. Im Wolfskopf arbeitet es unentwegt, doch die meisten Ideen warum dies so sein könnte, sind ihr zu abwegig. Es scheint sie fast zu schockieren dass eine davon tatsächlich der Realität entsprechen könnte.

"Es ist wegen Proximo und was ich ihm angetan habe!", gibt die Faeli die überraschende Antwort.

"Du fragst dich ob er dir verzeihen kann", meint die schwarze Canidar analytisch, "Aber ich glaube ich kann dich beruhigen, die Schmerzen der Implantation sind zwar stark aber nur von sehr kurzer Dauer!"

Am abwesenden Blick von Nikira ist abzulesen dass dies wohl nicht der Grund für ihre Gewissensbisse ist und es um eine ganz andere Verletzung geht welche sie ihrem Freund zugefügt hat. Ylia registriert wie sich die Faeli immer weiter verschließt, es scheint unmöglich an sie heranzukommen oder den wahren Grund zu erfahren.

"Ich bin vielleicht ein Captain und hochrangiges Mitglied des schwarzen Rudels, aber auch auch eine Canidar!", versucht der Wolf das Mädchen, mit ruhiger Stimme, auf das andere Weibchen einzureden.

Für Nikira aber, klingt dies eher wie eine Drohung, sind Canidar ja nicht wirklich dafür bekannt besonders einfühlsam oder rücksichtsvoll zu sein weshalb sich die Wölfin dazu gezwungen sieht das Thema zu wechseln.

"Nun, ich kann dich zu nichts zwingen!", schließt Ylia, schließt aber das wesentliche sofort an, "Was deinen Auftrag betrifft, muss ich dich loben, aber gleichzeitig vor Catoris warnen!"

Überrascht horcht Nikira auf, bekommt aber sofort die, allerdings missverständliche, Erklärung: "Du bist eine jung, klug, eine Faeli und nicht zuletzt sehr attraktiv!"

"Wie?", reagiert das Katzenmädchen erschrocken und verdeckt mit den Pfoten ihren Oberkörper.

"Sexuell anziehend für Catoris, er ist offensichtlich angetan von äußerst jungen Weibchen!!", korrigiert die schwarze Wölfin in vorwurfsvollem Ton, "Canidar und Faeli, das kann nicht funktionieren! Genau deshalb habe ich dich für diese Aufgabe ausgesucht!"

"Aber ich bin doch noch nicht mal 4700!", wendet das Mädchen unsicher ein, doch Ylia wehrt entschieden ab.

"Mit 4700 hatte ich schon so einige Aufträge hinter mir, die weit mehr erfordert haben wie ich von dir verlange!", meint die Canidar sicher und betont geradezu die Bedeutung dieser Aussage, "Ich meinte lediglich dass du dir deine Aufgabe sehr viel einfacher machen könntest wenn du ihn mit deinen Augen statt Krallen angreifst!"

Nikira nickt und denkt über die Worte des Wolfes nach, insbesondere über jene die sie nicht ausgesprochen hat. Ihre wahre Sorge gilt aber der eigenen Verfassung und den Phasen welche sie, in immer kürzen Abständen sowie deutlich zunehmender Stärke, durchmachen muss. Auch die Stimmungsschwankungen sind wohl darauf zurückzuführen doch wie kann sie dies Proximo erklären ohne sich selbst bis auf die Knochen und alle Zeit zu blamieren? Bevor sie die Überlegung jedoch zu ende geführt hat, kündigen sich genau jene Gefühle wieder an welche sie um jeden Preis zu unterdrücken versucht.

Jäh werden diese Gedanken von der Stimme Ylias unterbrochen, wie ertappt schreckt das Katzenmädchen hoch, die Nase ungesund weiß verfärbt, und vernimmt endlich die Worte des Wolfes: "Hallo? Geht es dir wirklich gut? Soll ich einen Arzt rufen?"

"Nicht nötig Captain Lykan, alles in bester Ordnung!", erwidert die Faeli steif und fremdartig.

"Bist du sicher?", bohrt die schwarze Wölfin irritiert nach und bewegt sich argwöhnisch um das Mädchen.

"Natürlich!", reagiert Nikira kurz angebunden, "Wäre das jetzt alles? Kann ich gehen?"

Wirklich nein sagen kann der Captain nicht, also ist ein unentschlossenes Kopfnicken das Einzige was das Katzenmädchen noch sieht bevor es aus dem Raum stürmt und schnellsten in Richtung eigener Unterkunft verschwindet. Was ganz genau dann dort passiert ist, kann Ylia nur erahnen. Zeugen dafür dass es nicht funktioniert hat, sind nur die Kratzspuren an der Wandverkleidung und die zerrissene Bettdecke.

Nur wenige Minuten später kann sich auch Kadett Arcto von seinem Vorgesetzten verabschieden, was er mit steifer Haltung und Präsentation seines ungeschützten Nackens tut. Wenngleich dieses Verhalten gerade bei Menschen für Verwirrung sorgt, drückt die Geste Vertrauen und durch den gesenkten Kopf auch Unterwürfigkeit aus. Der Canidar verlässt das Holodeck zügig und beamt sich schnurstracks zu Deck 8, wo ihn bereits ein Auflauf von Faeli und Canidar erwartet.

Obwohl, oder gerade weil, die Centauri auf diesem Schiff selten zusammentreffen, ist Aufenthaltsraum 8-38 zumindest einmal pro Tag der Ort wo sich die Crewmitglieder jeden Alters und Rangs austauschen und unterhalten können. Beim Betreten dieses Raums hat man das Gefühl direkt in den Weltraum hinaus zu spazieren, nur die im Raster angeordneten schwarzen Linien lassen erahnen dass es sich nur um ein erzeugtes Bild handelt. Keine Illusion wiederum ist die vollständig durchsichtige Decke, welche sich in einem leichten Bogen bis zum Untergrund zieht und momentan ein Meer aus ferne Sterne zeigt. Fast schon Ängstlich in den freien Raum zu fallen, tastet sich der kleine Wolf zu einem Replikator.

"Computer! Eine Portion Sagletiden-Auflauf!", verlangt er von einem der sechs Replikatoren im Raum.

Statt des erwarteten Essens bekommt Lupi nur die eintönige Stimme des Computers zu hören: "Es sind 42 Sagletiden-Aufläufe in der Datenbank vermerkt, spezifizieren sie ihre Auswahl!"

"Computer! Eine Portion Sagletiden-Auflauf Catoris Spezial!", ertönt plötzlich eine Stimme hinter dem Canidar, doch es ist nicht der Leutnant Commander welche die Bestellung tätigt, vielmehr seine Tochter.

"Hallo Arcto!", grüßt das Faeli-Weibchen freundlich, "Ich sitze da drüben, komm mit!"

"Lupi reicht!", korrigiert der Canidar freundlich und setzt sich mit seiner Würmer-Pampe an den angebotenen Tisch.

Das Mädchen derweil hat ein Gericht bestellt, welches wohl am ehesten mit Nudeln vergleichbar ist, mit verschieden großen Fleischstücken vermengt. Der gummiartige Pflanzensaft, Campi genannt, aus welchem die Schlangen geformt werden ursprünglich von einer Baumart stammen, dessen Rinde in der Frühentwicklung der Faeli eine große Rolle spielten. Auch wenn sie es nicht gerne zugeben und, insbesondere als reine Fleischfresser, einen Ruf zu verteidigen haben, hat diese Pflanze mit ihrem Nahrungsreichtum wohl vielen ihrer Art das Leben gerettet oder zumindest, durch einige unersetzliche Inhaltsstoffe, verbessert. So ist es nicht verwunderlich dass manche Nahrungsmittel noch immer mit Anteilen dieser vegetarischen Komponenten enthalten, wenngleich der Replikator die notwendigen Stoffe auch einfach in ein Fleischstück synthetisieren könnte.

Lupi sind diese Fakten ausnahmslos bekannt, wirklich faszinierend findet er wie die Faeli diese Dinger, mit spitzen Werkzeugen in ihrer Hand, kunstvoll aufrollt und anschließend zum Maul führt. Irgendwie beneidet er dass das Mädchen, welches ihr Gegenüber pausenlos betrachten kann, während er beim Essen ja mit dem Kopf zum Napf muss. Schließlich probiert der kleine Wolf aber aus seiner Schüssel und beginnt schon nach dem ersten Bissen an heftig zu husten.

"Alles in Ordnung?", sorgt sich Panteri um den Canidar visavi, man sieht aber bereits ein verstecktes grinsen in den Ecken ihres Mäulchens und bei genauem Hinsehen ist auch ein unverkennbares Zucken in ihrer Schwanzspitze erkennbar.

"Natürlich!", quetscht er mit verzerrtem Gesichtszug heraus, "Es ist nur etwas pikant!"

Ein fröhliches Lachen aus der Richtung des Weibchens, welche schon wusste dass der Wolf das unmöglich essen kann ohne sämtliche Geschmacksnerven einzubüßen, doch der leidet still und lenkt das Weibchen mit einer Frage ab: "Du hast da eine lustige Kette um den Hals, ist der Zahn echt?"

Sofort fasst Panteri an den erwähnten Halsschmuck, lässt die Wahrheit über diesen aber mit keinem Wort oder Geste erkennen. Man braucht kein Psychologe zu sein um an der wilden Schwanzbewegung der Faeli zu erkennen dass es sich bei diesem Gegenstand um etwas sehr persönliches handelt dass sie nur zu gerne im Dunkeln lassen würde. Zu ihrem Glück ist es Lupi selbst der mit seinem Husten ablenkt, als er versucht den nächsten Bissen zu nehmen und durch Wegschieben der Schüssel sichtlich eingesteht dass es unmöglich für ihn ist dies alles aufzuessen.

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