Proximo Colonies/Stories/work

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Die Geschichte der Proximo Colonies

Auf gefährlichen Pfaden Auf dem Planeten angekommen, wird Proximo erneut in die Knie gezwungen, doch nicht die Umstellung von Schwerelosigkeit zu Normalschwerkraft sind der Grund, vielmehr erhöhte Anziehungskräfte machen ihm zu schaffen. Langsam richtet er sich auf, steckt den nun leeren Transmitter an seine schlichte Uniform und betrachtet als erstes das Emblem auf dem Messer in seiner Rechten. Hätte man ihn wenige Monate zuvor mit dieser Ausrüstung auf einem gefährlichen und unbekannten Planeten ausgesetzt, wäre der Junge wohl in Panik verfallen. Jetzt aber bemerkt er nicht einmal, dass sein medizinischer Anzug fehlt. Weit auffallender ist für ihn das seltsame Zeichen auf Messer und Anzug und er auf einmal wird ihm auch klar wo dieses zuletzt zu sehen war. Aktuell ist es aber wichtiger sich zu orientieren, schließlich hat ihm der Wolf in Aussicht gestellt dass seinen Freunden Gefahr droht. Was bleibt ihm schon anderes übrig als den einzigen Felsen dieser trostlosen Gegend zu erklimmen und dabei einige male fast die rutschigen Steine hinunter zu fallen.

Oben angekommen überblickt der Junge die Gegend und vergleicht dessen Konturen mit der Karte, welche in gewohnter, photographischer Genauigkeit in seinem Kopf herum spukt. Doch genau in diesem Moment wird ihm klar dass er ausgetrickst wurde. Das Standbild welches Proximo vor sich hat ist großenteils unbrauchbar, sind doch die verschiedenen Informationen nur in der zusammenhängenden Videoanimation zu sehen gewesen. Ylia scheint wohl über diese Fähigkeit bescheid zu wissen und ist sich entweder dessen Beschränkungen bewusst oder möchte diese genauer ausloten. Andererseits könnte es genau so gut sein dass dies nur Zufall ist, ganz sicher ist sich der Junge nicht. Aber es hilft nichts, er muss sich Schritt für Schritt an die komplizierte Abfolge erinnern, die Zeichen und Bilder in seinem Kopf zusammenfügen und diese Informationen für sich nutzen um zum Ziel zu kommen.

Er bemerkt gar nicht welche Gefahr sich hinter ihm zusammenbraut, bis es fast zu spät ist. Ein wütend Tier, welches an einen Bären mit Hörnern erinnert, stürmt ohne Vorwarnung, oder ersichtlichen Grund, auf den Jungen zu, welcher den Prankenschlag nur durch das Heben der Hände abmildern kann. Der gewaltige Angriff stößt Proximo gut drei Meter zurück und zerschneidet das Fleisch seiner Rechten bis auf den Knochen. Er hat nicht mal Zeit den Schmerz zu spüren, bevor der Junge einem zweiten Angriff nur knapp entrinnt und panisch mit der linken Hand nach dem Messer tastet, welches er mit der Anderen durch die schweren Wunden nicht mehr erreichen kann.

Der Schmerz sowie plötzlicher Blutverlust wirken dem Adrenalin entgegen, welches in diesem Moment Leben rettend sein könnte und auch sein besonders ausgeprägtes Reaktionsvermögen scheint irgendwie unterdrückt zu werden. Nur mit viel Glück entkommt er einem Hieb bevor ein Zweiter ihn erneut zu Boden wirft und außerdem gefährliche Verletzungen an seiner Brust hinterlässt. Verzweifelt wirft Proximo dem Tier sein Messer entgegen, welches aber ohne große Wirkung in der Brust des aufgerichteten Bärenwesens stecken bleibt und es damit erst richtig wütend macht. Die ungewohnte Schwerkraft erschwert jegliche Bewegung für den Jungen, der Bär aber wird durch die aus diesem Grund stärker ausgebildeten Muskeln zu einer noch größeren Gefahr. Er versucht mit einem gewagten Sprung an das Tier sowie sein Messer heranzukommen, ist aber viel zu langsam und wird bei dem Versuch so stark am Kopf getroffen dass er benommen am Boden liegen bleibt. Als sich das Wesen daraufhin mit vollem Gewicht und Kraft auf ihn stürzt, ist Proximo nicht mehr in der Lage der Attacke zu entgehen, der Treffer zerbricht seinen Oberschenkelknochen wie ein Streichholz. Doch gerade als das Tier zum vielleicht letzten Schlag ausholen will, fliegt ein Stein durch die Luft und verfehlt das Bärenwesen knapp, es reicht aber um dessen Aufmerksam zu binden bevor ein größerer Felsbrocken endlich wirklich trifft. Wütend fährt die mächtige Gestalt herum und stößt ein seltsames, klirrendes Geräusch aus, welches wohl für andere Wesen dieses Planeten einschüchtern klingt. Doch schon fliegt ein weiterer Stein und trifft das Tier genau am Kopf, was dieses endlich von seiner Beute ablenkt, während Proximo immer noch teilnahmslos die Geschehnisse beobachtet. Wild klirrend stürmt es davon in Richtung einer anderen Gestalt, welche sich gerade rennend entfernt

"Komm schon!", hört der Junge ein Flüstern hinter sich, welches ihm seltsam vertraut vor kommt.

Er schaut sich um und erblickt einen erdfarbenen Wolf, welche Proximo mit der Schnauze am linken Arm packt und unter größter Anstrengung mit sich schleift, dabei verliert der Junge endgültig das Bewusstsein.

Während der Junge erwacht, nimmt er schemenhaft genau jenes Wesen wahr, welches ihn scheinbar zuvor gerettet hat. Es steht über ihm und beobachtet ganz genau jede noch so kleine Muskelzuckung mit seinen großen Wolfsaugen. Als Proximo endlich die Augen aufschlägt ist es plötzlich ganz aufgeregt und wendet seinen Kopf in eine andere Richtung.

"Schnell! Er ist aufgewacht!", ist das Erste was der Junge hört, als er endlich erkennt wer sein Retter wirklich ist.

Langsam richtet sich der Mensch auf und schaut sich neugierig in der kleinen Höhle um, bevor er den Canidar ausfragt: "Was ist passiert, wo bin ich und warum bist du so schmutzig?"

"Es hat gut 13 Tage gebraucht, ihn so schmutzig zu kriegen!", mischt sich eine weibliche Faeli ein, welch gerade die Höhle betritt, "Ist es nicht so, Lupi?"

Mit hängendem Kopf erklärt der Wolf die Umstände: "Naja, Weiß ist nicht unbedingt eine unauffällige Farbe, die Tiere hier haben außerdem panische Angst vor meinem natürlichen Körpergeruch und nicht zuletzt hat sie mich dazu gezwungen!"

"Pappalapap, wenn ich das Glück hätte wie die Zehnfüßer zu riechen, würde ich mich auch nicht mehr waschen!", reagiert Nikira auf die Anschuldigungen und räumt ein komisch aussehendes, gut zwei Meter langes, Schaltier von ihrem Rücken in eine Ecke der Höhle.

"Zehnfüßer? 13 Tage? Was wird hier gespielt?", versucht Proximo herauszufinden und ignoriert dabei vorerst sogar die Anwesenheit Nikiras.

"Während du dich schön ausgeschlafen hast, haben wir hier ums nackte Überleben gekämpft!", beginnt die Faeli etwas gekränkt, "Wenn wir uns nicht verzählt haben, sind es bereits 21 Tag, und als hätten wir sonst nichts anderes zu tun, mussten wir dich gleich auch noch retten!"

Einige Sekunden bleibt es still, bevor Proximo seinerseits wieder zu sprechen beginnt: "Das heißt ihr seid freiwillig hier runter gebeamt während ich 21 Tage geschlafen habe?"

"Wenn du unter freiwillig die Wahl zwischen Transporterraum und Luftschleuse verstehst, dann war es wohl so, allerdings wissen wir auch nicht warum du so lange oben bleiben musstest! Wir haben gehofft du könntest uns das sagen?", meint das Katzenmädchen mit fragendem Gesichtsausdruck.

"Ich dachte es wären höchstens einige Stunden vergangen seit wir auf Centauri erschossen worden sind! ", erklärt der Junge die Sachlage, "Mir hat man nur gesagt dass ich euch retten muss!"

"Das mit dem Retten üben wir noch mal! Außerdem muss ich nicht immer gerettet werden, ich kann auch ganz gut auf mich alleine aufpassen!", meint das Weibchen, leicht eingeschnappt, bevor sie das selbst gefangene Schaltier mit einer Kraft zerteilt, die für diese Beute etwas übertrieben erscheint.

Die beiden Jungen stehen, etwas irritiert, da und beobachten mit großen Augen wie Nikira, offensichtlich wütend, das tote Tier zu Brei schlägt.

"Was ist?", erwidert die Faeli unschuldig und schaut die Beiden giftig an, "Ihr könntet mir ruhig helfen anstatt mich die Arbeit ganz alleine machen zu lassen! Einer muss schließlich Wache stehen!"

"Dass übernehme ich!", meint Proximo vorschnell, steht ruckartig auf, kann aber dann das Gleichgewicht nicht halten und wird nur durch das Eingreifen des Wolfes vor einem Sturz bewahrt.

"Vorsicht, du bist schlimm verletzt worden und hattest gestern sogar noch Wundfieber! Du bleibst liegen und Lupi übernimmt die Wache!", meint das Katzenmädchen trocken aus der Ecke und hackt weiter das Essen klein.

"Fieber? Verletzungen? Gestern?", erkundigt sich Proximo ungläubig über weitere, für ihn unerklärliche, Phänomene, "Das macht doch alles keinen Sinn! Ohne den Anzug hält bei mir keine Verletzung mehr wie ein oder zwei Tage und nie hatte ich Fieber oder habe so lange ununterbrochen geschlafen!"

"Höhe 22. Wirbelknochen!", reagiert das Katzenmädchen beiläufig, was beim Jungen aber nur einen unschlüssigen Gesichtsausdruck auslöst.

"Über deinem Arsch Proximo!", erläutert Nikira mit gröberen Worten, worauf die Hand des Jungen dorthin wandert und ein Gerät ertastet.

"Es scheint mit deinem Rückenmark verbunden zu sein und unterbindet vielleicht auch deine Fähigkeiten, ähnlich wie die Centaurisuite aber ohne dessen Vorteile!", fährt das Weibchen analytisch fort.

"Dann schneide es einfach raus!", meint Proximo in sicherem Tonfall, "Sobald es weg ist, heilen auch die Wunde wieder zu!"

Etwas unsicher wiegt die Faeli den Kopf, sie hatte sich das schon genauer überlegt und damit spekuliert.

"Meistens wird so ein Ding dazu aber verwendet um absolut lebensnotwendige Stoffe zuzuführen, ohne die der Betreffende nicht überleben könnte. Auch wenn es nicht so ist, eine unsachgemäße Entfernung ist dein Todesurteil, da die Einheit direkt mit dem Zentralnervensystem verbunden ist, damit fehlende Substanzen die das Gehirn anfordert, automatisch zur Verfügung gestellt werden können!", erklärt Nikira die Funktion des komplexen Geräts.

Der Menschenjunge überlegt einige Sekunden und will seine Entscheidung dann bekannt geben, doch das Weibchen fährt ihm sofort über den Mund: "Nein, auf keinen Fall! Sei wenigstens einmal ein bisschen erwachsen, leg dich hin und ruhe dich aus bist du ganz gesund bist! Auf ein bis zwei Tage kommt er jetzt auch nicht mehr an, da wir keine Ahnung haben ob und wann wir jemals wieder nachhause kommen!"

Die Faeli hat eine Überzeugungskraft, der Proximo nur selten etwas entgegenzusetzen hat und nicht zuletzt ist sie auch eine gute Ärztin. Er folgt, wenn auch nur ungern, der medizinischen Empfehlung und legt sich erneut auf den sandigen Erdboden und schläft, nach langem herumwälzen, schließlich ein.

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