Proximo Colonies/Stories/work

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<small>Die Geschichte der Proximo Colonies</small>
<small>Die Geschichte der Proximo Colonies</small>
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<b>Auf gefährlichen Pfaden</b>
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Exakt in dieser Nacht jedoch, wacht Proximo auf und bemerkt gerade noch wie sich die Türe zur Höhle schließt. Das Schnarchen des schlafenden Wolfes ist in aus der Dunkelheit deutlich zu vernehmen, an Nikiras Schlafstelle hingegen kann der Junge nur die borstige Schlafunterlage ertasten. Entschlossen steht Proximo auf, tritt fast auf den Schwanz von Lupi und erreicht tastend den Ausgang, welchen er vorsichtig öffnet und eben so leise wieder hinter sich schließt.
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Auf dem Planeten angekommen, wird Proximo erneut in die Knie gezwungen, doch nicht die Umstellung von Schwerelosigkeit zu Normalschwerkraft sind der Grund, vielmehr erhöhte Anziehungskräfte machen ihm zu schaffen. Langsam richtet er sich auf, steckt den nun leeren Transmitter an seine schlichte Uniform und betrachtet als erstes das Emblem auf dem Messer in seiner Rechten. Hätte man ihn wenige Monate zuvor mit dieser Ausrüstung auf einem gefährlichen und unbekannten Planeten ausgesetzt, wäre der Junge wohl in Panik verfallen. Jetzt aber bemerkt er nicht einmal, dass sein medizinischer Anzug fehlt. Weit auffallender ist für ihn das seltsame Zeichen auf Messer und Anzug und er auf einmal wird ihm auch klar wo dieses zuletzt zu sehen war. Aktuell ist es aber wichtiger sich zu orientieren, schließlich hat ihm der Wolf in Aussicht gestellt dass seinen Freunden Gefahr droht. Was bleibt ihm schon anderes übrig als den einzigen Felsen dieser trostlosen Gegend zu erklimmen und dabei einige male fast die rutschigen Steine hinunter zu fallen.
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Oben angekommen überblickt der Junge die Gegend und vergleicht dessen Konturen mit der Karte, welche in gewohnter, photographischer Genauigkeit in seinem Kopf herum spukt. Doch genau in diesem Moment wird ihm klar dass er ausgetrickst wurde. Das Standbild welches Proximo vor sich hat ist großenteils unbrauchbar, sind doch die verschiedenen Informationen nur in der zusammenhängenden Videoanimation zu sehen gewesen. Ylia scheint wohl über diese Fähigkeit bescheid zu wissen und ist sich entweder dessen Beschränkungen bewusst oder möchte diese genauer ausloten. Andererseits könnte es genau so gut sein dass dies nur Zufall ist, ganz sicher ist sich der Junge nicht. Aber es hilft nichts, er muss sich Schritt für Schritt an die komplizierte Abfolge erinnern, die Zeichen und Bilder in seinem Kopf zusammenfügen und diese Informationen für sich nutzen um zum Ziel zu kommen.
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Draußen erblickt Proximo den Rücken des Katzenmädchens, welches ihre Pfoten ganz nah an den Körper drückt. Auch wenn zur Mittagszeit sogar die wenigen massiven Felsen anfangen zu glühen und der ungeschützte Aufenthalte in der Sonne innerhalb weniger Minuten zum Tod führt, fällt die Außentemperatur in der Nacht ins tiefe Minus. Deshalb nähert sich der Junge besonders besorgt und legt schützend die Hände um Nikira, welche erschrocken zusammenzuckt.
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Er bemerkt gar nicht welche Gefahr sich hinter ihm zusammenbraut, bis es fast zu spät ist. Ein wütend Tier, welches an einen Bären mit Hörnern erinnert, stürmt ohne Vorwarnung, oder ersichtlichen Grund, auf den Jungen zu, welcher den Prankenschlag nur durch das Heben der Hände abmildern kann. Der gewaltige Angriff stößt Proximo gut drei Meter zurück und zerschneidet das Fleisch seiner Rechten bis auf den Knochen. Er hat nicht mal Zeit den Schmerz zu spüren, bevor der Junge einem zweiten Angriff nur knapp entrinnt und panisch mit der linken Hand nach dem Messer tastet, welches er mit der Anderen durch die schweren Wunden nicht mehr erreichen kann.
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"Ich bin es nur!", versucht der Junge zu beruhigen, doch das Zittern des Mädchens bleibt und scheint nicht nur von der Kälte herzurühren.
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Der Schmerz sowie plötzlicher Blutverlust wirken dem Adrenalin entgegen, welches in diesem Moment Leben rettend sein könnte und auch sein besonders ausgeprägtes Reaktionsvermögen scheint irgendwie unterdrückt zu werden. Nur mit viel Glück entkommt er einem Hieb bevor ein Zweiter ihn erneut zu Boden wirft und außerdem gefährliche  Verletzungen an seiner Brust hinterlässt. Verzweifelt wirft Proximo dem Tier sein Messer entgegen, welches aber ohne große Wirkung in der Brust des aufgerichteten Bärenwesens stecken bleibt und es damit erst richtig wütend macht. Die ungewohnte Schwerkraft erschwert jegliche Bewegung für den Jungen, der Bär aber wird durch die aus diesem Grund stärker ausgebildeten Muskeln zu einer noch größeren Gefahr. Er versucht mit einem gewagten Sprung an das Tier sowie sein Messer heranzukommen, ist aber viel zu langsam und wird bei dem Versuch so stark am Kopf getroffen dass er benommen am Boden liegen bleibt.  Als sich das Wesen daraufhin mit vollem Gewicht und Kraft auf ihn stürzt, ist Proximo nicht mehr in der Lage der Attacke zu entgehen, der Treffer zerbricht seinen Oberschenkelknochen wie ein Streichholz. Doch gerade als das Tier zum vielleicht letzten Schlag ausholen will, fliegt ein Stein durch die Luft und verfehlt das Bärenwesen knapp, es reicht aber um dessen Aufmerksam zu binden bevor ein größerer Felsbrocken endlich wirklich trifft. Wütend fährt die mächtige Gestalt herum und stößt ein seltsames, klirrendes Geräusch aus, welches wohl für andere Wesen dieses Planeten einschüchtern klingt. Doch schon fliegt ein weiterer Stein und trifft das Tier genau am Kopf, was dieses endlich von seiner Beute ablenkt, während Proximo immer noch teilnahmslos die Geschehnisse beobachtet. Wild klirrend stürmt es davon in Richtung einer anderen Gestalt, welche sich gerade rennend entfernt
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Unfreundlich faucht ihn das Weibchen an: "Was machst du um die Zeit hier draußen?"
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"Komm schon!", hört der Junge ein Flüstern hinter sich, welches ihm seltsam vertraut vor kommt.
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"Diese Frage stellst du mir?", reagiert Proximo verblüfft, "Du bist doch diejenige die zuerst raus gegangen ist! Ist dir nicht kalt?"
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Er schaut sich um und erblickt einen erdfarbenen Wolf, welche Proximo mit der Schnauze am linken Arm packt und unter größter Anstrengung mit sich schleift, dabei verliert der Junge endgültig das Bewusstsein.
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"Nein, und jetzt geh!", befiehlt das Weibchen, wobei es zunehmend verkrampfter wirkt.
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Während der Junge erwacht, nimmt er schemenhaft genau jenes Wesen wahr, welches ihn scheinbar zuvor gerettet hat. Es steht über ihm und beobachtet ganz genau jede noch so kleine Muskelzuckung mit seinen großen Wolfsaugen. Als Proximo endlich die Augen aufschlägt ist es plötzlich ganz aufgeregt und wendet seinen Kopf in eine andere Richtung.
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"Vielleicht hast du Fieber?", meint Proximo und hält seine Hand an die Stirn des Katzenmädchens, "Ja, du bist wirklich sehr heiß!"
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"Schnell! Er ist aufgewacht!", ist das Erste was der Junge hört, als er endlich erkennt wer sein Retter wirklich ist.
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Langsam richtet sich der Mensch auf und schaut sich neugierig in der kleinen Höhle um, bevor er den Canidar ausfragt: "Was ist passiert, wo bin ich und warum bist du so schmutzig?"
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Auch wenn es der Menschenjunge kaum wahrnimmt, erhöht sich doch der Herzschlag Nikiras und auch die Atmung scheint diesem nicht nachzustehen.
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"Es hat gut 13 Tage gebraucht, ihn so schmutzig zu kriegen!", mischt sich eine weibliche Faeli ein, welch gerade die Höhle betritt, "Ist es nicht so, Lupi?"
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"Tu das nicht!", flüstert sie gepresst als Proximo auch ihren Nacken und Ohren betastet und damit die erhöhte Temperatur verifiziert.
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Mit hängendem Kopf erklärt der Wolf die Umstände: "Naja, Weiß ist nicht unbedingt eine unauffällige Farbe, die Tiere hier haben außerdem panische Angst vor meinem natürlichen Körpergeruch und nicht zuletzt hat sie mich dazu gezwungen!"
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Obwohl das Weibchen mit abwehrenden Worten auf seine Berührungen reagiert, strichelt der Junge ganz sanft ihren Hals und schmiegt sich an sie.
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"Pappalapap, wenn ich das Glück hätte wie die Zehnfüßer zu riechen, würde ich mich auch nicht mehr waschen!", reagiert Nikira auf die Anschuldigungen und räumt ein komisch aussehendes, gut zwei Meter langes, Schaltier von ihrem Rücken in eine Ecke der Höhle.
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Nur mit großer Anstrengung bringt sie die folgenden Worte über die Lippen: "Bitte nicht!"
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"Zehnfüßer? 13 Tage? Was wird hier gespielt?", versucht Proximo herauszufinden und ignoriert dabei vorerst sogar die Anwesenheit Nikiras.
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Proximo hat keine Ahnung was Nikira von ihm erwartet und steht einfach nur da, seine Hände auf den Schultern des Mädchens, bis sie sich endlich zu ihm umdreht.
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"Während du dich schön ausgeschlafen hast, haben wir hier ums nackte Überleben gekämpft!", beginnt die Faeli etwas gekränkt, "Wenn wir uns nicht verzählt haben, sind es bereits 21 Tag, und als hätten wir sonst nichts anderes zu tun, mussten wir dich gleich auch noch retten!"
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"Warum hörst du auf?", fragt das Weibchen mit weinerlicher Miene, "Bin ich für dich zu Hässlich? Zu schwach? Ist es weil ich eine Faeli bin?"
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Einige Sekunden bleibt es still, bevor Proximo seinerseits wieder zu sprechen beginnt: "Das heißt ihr seid freiwillig hier runter gebeamt während ich 21 Tage geschlafen habe?"
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"Was?", reagiert der Menschenjunge völlig perplex, bevor ihn Nikira, ohne jegliche Vorwarnung, auf den Mund küsst.
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"Wenn du unter freiwillig die Wahl zwischen Transporterraum und Luftschleuse verstehst, dann war es wohl so, allerdings wissen wir auch nicht warum du so lange oben bleiben musstest! Wir haben gehofft du könntest uns das sagen?", meint das Katzenmädchen mit fragendem Gesichtsausdruck.
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Jeglicher Widerstand ist völlig undenkbar als sich das Katzenmädchen an ihn drückt und ihre Pfoten den Rücken Proximos hinunter streichen lässt. Nun bemerkt auch er wie heiß es einem, bei einer Außentemperatur von -32 Celsiusgraden, werden kann. Jegliche Frage scheint in diesem Moment überflüssig, jede Antwort unbedeutend und doch kann Proximo das Warum nicht auf sich beruhen lassen. Es ist nicht schwer zu erraten was Nikira vom ihm will, jedes Mal wenn sie ihn berührt fühlt der Junge ihre Zuneigung stärker, aber da ist noch etwas anderes das von einer zur anderen Sekunde zunimmt. Er zögert dadurch kurz und drückt sie etwas von sich weg als ihn, total unvorbereitet, ein Prankenschlag des Weibchens mitten ins Gesicht trifft welcher tiefe Kratzspuren darauf hinterlässt.
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"Ich dachte es wären höchstens einige Stunden vergangen seit wir auf Centauri erschossen worden sind! ", erklärt der Junge die Sachlage, "Mir hat man nur gesagt dass ich euch retten muss!"
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Das letzte was der Junge von ihr zu sehen bekommt ist ein verweintes Gesicht dass sich sofort von ihm abwendet und in der Höhle verschwindet. Es vergeht noch fast eine halbe Stunde, in dieser Kälte, bis Proximo endlich ebenfalls die Höhle betritt, seine Wunde mit etwas Wasser abspült bis sie aufgehört hat zu bluten und sich dann endlich schlafen legt, ohne zu wissen was er eigentlich falsch gemacht hat.
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"Das mit dem Retten üben wir noch mal! Außerdem muss ich nicht immer gerettet werden, ich kann auch ganz gut auf mich alleine aufpassen!", meint das Weibchen, leicht eingeschnappt, bevor sie das selbst gefangene Schaltier mit einer Kraft zerteilt, die für diese Beute etwas übertrieben erscheint.
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Diese Frage steht ihm auch noch ins Gesicht geschrieben, als er am nächsten Morgen erwacht und die Verkrustungen entlang seiner Wange betastet.
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Die beiden Jungen stehen, etwas irritiert, da und beobachten mit großen Augen wie Nikira, offensichtlich wütend, das tote Tier zu Brei schlägt.
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Proximo erinnert sich dadurch gerade wieder an die vorangegangene Nacht, als Nikira mit einem Dermalregenerator an ihn herantritt: "Halt still, ich mach es weg!"
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"Was ist?", erwidert die Faeli unschuldig und schaut die Beiden giftig an, "Ihr könntet mir ruhig helfen anstatt mich die Arbeit ganz alleine machen zu lassen! Einer muss schließlich Wache stehen!"
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"Nein!", reagiert der Menschenjunge eingeschnappt, "Nur wenn du mir vorher sagst warum du mich eigentlich geschlagen hast!"
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"Dass übernehme ich!", meint Proximo vorschnell, steht ruckartig auf, kann aber dann das Gleichgewicht nicht halten und wird nur durch das Eingreifen des Wolfes vor einem Sturz bewahrt.
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"Du willst doch nicht so herumlaufen? Das entzündet sich und gibt Narben!", reagiert das Mädchen abwehrend.
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"Vorsicht, du bist schlimm verletzt worden und hattest gestern sogar noch Wundfieber! Du bleibst liegen und Lupi übernimmt die Wache!", meint das Katzenmädchen trocken aus der Ecke und hackt weiter das Essen klein.
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Mit einem ungewöhnlich strengen Blick fixiert Proximo ihre Augen, welche sich daraufhin zu Boden richten, ohne auch nur die Spur einer Antwort zu geben.
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"Fieber? Verletzungen? Gestern?", erkundigt sich Proximo ungläubig über weitere, für ihn unerklärliche, Phänomene, "Das macht doch alles keinen Sinn! Ohne den Anzug hält bei mir keine Verletzung mehr wie ein oder zwei Tage und nie hatte ich Fieber oder habe so lange ununterbrochen geschlafen!"
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"Schön!", reagiert der Junge mit angespannten Gesichtszügen, "Dann bleibt die Verletzung da so lange bis du es mir gesagt hast!"
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"Höhe 22. Wirbelknochen!", reagiert das Katzenmädchen beiläufig, was beim Jungen aber nur einen unschlüssigen Gesichtsausdruck auslöst.
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"Du bist so ein Idiot!", erwidert das Weibchen aufgebracht, "Wenn du das nicht selber weißt, geschieht dir das ganz recht!"
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"Über deinem Arsch Proximo!", erläutert Nikira mit gröberen Worten, worauf die Hand des Jungen dorthin wandert und ein Gerät ertastet.
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Wütend stapft sie aus der Tür der Behausung und begegnet draußen Lupi, welcher gerade den Tag mit einem wolftypischen Morgengruß eröffnet, bei dem er die Vorderläufe nach vorne Streckt, sich mit dem restlichen Körper bis zum Boden durchstreckt und dabei der Sonne entgegen gähnt.
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"Es scheint mit deinem Rückenmark verbunden zu sein und unterbindet vielleicht auch deine Fähigkeiten, ähnlich wie die Centaurisuite aber ohne dessen Vorteile!", fährt das Weibchen analytisch fort.
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"Guten Morgen!", begrüßt der Canidar das Mädchen und sieht in diesem Moment auch schon Proximo vorbei laufen, welcher ebenfalls den allmorgendlichen Gruß verweigert.
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"Dann schneide es einfach raus!", meint Proximo in sicherem Tonfall, "Sobald es weg ist, heilen auch die Wunde wieder zu!"
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"Du!", flüstert Lupi vorsichtig der Faeli zu, "Weißt du wieso er Verletzungen im Gesicht hat oder warum er so wütend ist?"
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Etwas unsicher wiegt die Faeli den Kopf, sie hatte sich das schon genauer überlegt und damit spekuliert.
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"Weil er ein Idiot ist!", antwortet das Weibchen gereizt und packt ihre wenigen Sachen zusammen.
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"Meistens wird so ein Ding dazu aber verwendet um absolut lebensnotwendige Stoffe zuzuführen, ohne die der Betreffende nicht überleben könnte. Auch wenn es nicht so ist, eine unsachgemäße Entfernung ist dein Todesurteil, da die Einheit direkt mit dem Zentralnervensystem verbunden ist, damit fehlende Substanzen die das Gehirn anfordert, automatisch zur Verfügung gestellt werden können!", erklärt Nikira die Funktion des komplexen Geräts.
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Unsicher nickt der Wolf mit dem Kopf und trabt dann langsam der Faeli hinterher um auch etwas vom Frühstück ab zu bekommen.
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Der Menschenjunge überlegt einige Sekunden und will seine Entscheidung dann bekannt geben, doch das Weibchen fährt ihm sofort über den Mund: "Nein, auf keinen Fall! Sei wenigstens einmal ein bisschen erwachsen, leg dich hin und ruhe dich aus bist du ganz gesund bist! Auf ein bis zwei Tage kommt er jetzt auch nicht mehr an, da wir keine Ahnung haben ob und wann wir jemals wieder nachhause kommen!"
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Während die drei nebeneinander am Feuer sitzen und die übrig gebliebenen Reste einer mehr als überdimensionalen Raupe verzehren, sprechen sie kein Wort. Nicht einmal Lupi traut sich das Schweigen zu brechen und wartet genau so still darauf dass es endlich losgeht.
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Die Faeli hat eine Überzeugungskraft, der Proximo nur selten etwas entgegenzusetzen hat und nicht zuletzt ist sie auch eine gute Ärztin. Er folgt, wenn auch nur ungern, der medizinischen Empfehlung und legt sich erneut auf den sandigen Erdboden und schläft, nach langem herumwälzen, schließlich ein.
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Der Marsch in Richtung der Landestelle von Proximo dauert nur etwa eine Stunde in welcher bestenfalls die Silben So, Ja und Ah zu vernehmen sind, wenn der Wolf versucht die Stimmung aufzulockern. Die meiste Zeit verbringt dieser allerdings mit der Nase am Boden, was dem Menschenjunge sehr seltsam vorkommt, schließlich hält der Wolf normal nicht viel von seinen natürlichen Fähigkeiten, sondern setzt lieber Technik und sein Köpfchen ein um Probleme zu lösen. Es ist wirklich verwirrend wieviele Sachen sich geändert zu haben scheinen und wie sich diese auf ihr tägliches zusammenleben auswirken. Der Menschenjunge  trabt in diese Gedanken versunken hinter den anderen her, bis die Faeli plötzlich wild mit den Pfoten fuchtelt und Zeichen gibt sich hinzu knien und leise zu sein.
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"Irgendetwas bewegt sich, ich spüre es!", flüstert das Weibchen und auch Lupi spitzt die Ohren, nur der Menschenjunge kann nichts außergewöhnliches feststellen.
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Doch da erblickt der er etwas anderes dass seine Aufmerksamkeit verlangt. Das verschollene Tritaniummesser liegt einfach auf dem sandigen Boden und scheint nur darauf zu warten aufgehoben zu werden. Die Warnungen ignorierend will Proximo beweisen dass hier nichts ist was man fürchten müsste, läuft die restlichen Schritte auf die Waffe zu und nimmt diese, trotz den beschwörenden Zeichen der anderen beiden, vom staubigen Boden auf.
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"Was habt ihr denn, hier ist nichts!", meint Proximo selbstsicher, doch in jenem Moment, als er das letzte Wort ausgesprochen hat, spürt auch er das Beben im Untergrund.
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Die Sekunden, in denen er reagieren sollte, verrinnen unerbittlich, und als der Junge endlich beginnt zu rennen ist es schon fast zu spät. Ein gewaltiger Wurm, mit einem Durchmesser von fast fünf Metern, bricht durch die Sandkruste und verfehlt Proximo nur um Zentimeter. Die Wucht am Rand des Durchbruchs reicht aber offenbar um ihn meterhoch in die Luft zu schleudern. Während seine Bewegung in der Luft noch relativ gezielt erscheint, ist der Aufprall um so härter. Gerade will das Untier erneut angreifen, als Lupi schließlich eintrifft und seine Zähne sowie Klauen in der lederartigen Haut vergräbt. Die Aktion zeigt sichtlich Erfolg, das Schütteln des Tiers wirkt aber mit einer so gewaltigen Kraft, dass der Wolf weit durch die Luft fliegt und schmerzhaft durch einen Felsen gebremst wird. Der Menschenjunge allerdings, liegt auf einer dünnen, bröckelnden Erdscholle, als der Wurm gerade wieder abtaucht.
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Nikira erreicht erst in dem Moment die erwähnte Stelle, als diese plötzlich einbricht. Aus Angst zu spät zu kommen, bremst sie nicht rechtzeitig und kann sich selbst nur noch am Rand des Erdlochs festhalten, schafft es jedoch den Jungen am Arm zu packen. Nikira bemerkt wie sie unweigerlich weiter abrutscht und krallt sich fester an den Untergrund sowie den Arm Proximos.
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"Schnell, kletter an mir hoch!", befiehlt das Katzenmädchen, doch der Menschenjunge ist von den Schmerzen wie gelähmt und hat einfach nicht genug Kraft im anderen Arm um sich hochzuziehen.
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"Ich schaff es nicht!" ruft er dem Weibchen zu, "Lass mich los, sonst fallen wir beide da runter!"
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Natürlich geht Nikira nicht darauf ein, sondern  beginnt den Mensch immer stärker zu schwingen. Hin und her, bei jedem Mal etwas höher und vom Knirschen der Krallen am Rand begleitet.
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"Greif zu!", befiehlt Nikira mit angestrengter Stimme, doch es ist zwecklos zu versuchen sich, ohne Krallen, an sandigem Untergrund festzuhalten.
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Dies begreift schließlich auch das Mädchen und setzt ihre letzten Kraftreserven ein um erst noch einmal Schwung zu holen und schafft dann das Unvorstellbare. Von einem animalischen Schrei begleitet, wird der Junge geradezu aus dem Loch katapultiert, bevor die Faeli den Halt verliert und in der Tiefe verschwindet.
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"Niki!", ruft er ihr panisch nach und währe fast nach gesprungen, wäre da nicht auch noch der benommene Wolf.
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Die kratzenden Geräusche  entfernen sich immer weiter bis sie plötzlich schlagartig abbrechen.
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"Nikira!", ruft der Mensch in die Tiefe und vernimmt nur ein leises stöhnen, "Bist du verletzt?"
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"Nein, alles in Ordnung! Kümmere dich um Lupi!", schallt es nach oben, woraufhin der Junge der Anordnung folgt und gerade noch sieht wie sich der Wolf aufrappelt.
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"Bist du verletzt?", eruiert Proximo gezielt und wenig freundlich.
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"Ich glaub ich hab mir mein rechtes Hinterbein gebrochen!", analysiert der Canidar und schaut dann zu wie der Menschenjunge das Gepäck des Mädchens durchwühlt, "Was machst du da? Lass das sein, du kannst das eh nicht, wo ist Niki?"
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"Weg, also halt still damit ich wenigstens die Wunde verschließen kann!", raunt Proximo betroffen und beginnt mit einem kleinen Gerät über die verletzte Haut des Wolfes zu fahren.
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Wenigstens dass scheint er unfallfrei hin zu bekommen und legt das Ding erst zur Seite als auch die letzte Verletzung behandelt ist. Der Caitianer will gerade erleichtert aufstehen, als der Junge scheinbar intuitiv nach einem anderen elektrischen Hilfsmittel greift und damit die Bruchverletzung behandeln. Das Endergebnis ist schließlich sehr dilettantisch und etwas schräg, aber immerhin scheint der Knochen wieder zusammengewachsen zu sein.
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Lupi will einige lobende Worte an den Jungen richten, der jedoch unterbricht sofort: "Später, lass uns erst herausfinden wie man die Sachen dazu einsetzen kann um Niki und auch uns zu helfen!"
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Der kleine Wolf traut sich nicht irgendwelche Fragen zu stellen und  schaut, genau wie Proximo, die gesammelten Gegenstände an. Ein Tritaniummesser eignet sich natürlich gut um Sachen zu zerschneiden und durch das extrem harte Metall kann man es sogar als starken Hebel ansetzen ohne Angst haben zu müssen dass es bricht. Der medizinische Trikorder kann im Zweifelsfall, und bei spezieller Justierung, auch die Struktur von Steinen oder Untergrund identifizieren, während der Normale eher für grobe Scans über größere Entfernung taugt. Die restlichen Geräte sind aus Sicht von Proximo völlig unwichtig und natürlich nur für medizinische Dinge brauchbar.
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Lupi seufzt auf als er wohl ähnliche Szenarien durchgespielt hat: "Hätten wir ein Shuttle, einen Transporter oder wenigstens einen leistungsstarken Sender, können wir die da oben ja mal fragen!"
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"Hmm...", reagiert der Mensch apathisch, bevor ihm ein echter Geistesblitz kommt, "Sag mal, wie seid ihr eigentlich hier runter gekommen?"
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"Wir wurden runter gebeamt, was hast du denn gedacht?", meint der Canidar spöttisch und schaut den Jungen dabei überrascht an.
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In Proximos Kopf arbeitet es, die Antwort scheint so offensichtlich: "Aus einem Transporterraum?"
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"Natürlich, warum?", meint Lupi kopfschüttelnd und begutachtet erneut seine nun verschlossene Verletzung.
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"Das ist es!", freut sich der Menschenjunge und sucht eifrig etwas an seinem Körper, "Wo ist es denn?"
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"Suchst du das hier?", ermittelt Lupi sachlich und wenig aufgeregt mit dem Emitter in seiner Hand.
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"Du hattest den bei dir, aber wir haben keine Energiequelle die stark genug wäre um auch nur einen von uns zu transportieren!"
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Die beiden Jungs grübeln einige Sekunden über eine mögliche Lösung, als aus der Tiefe plötzlich in Schrei erklingt.
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"Nikira!", erwidert Proximo in Panik den Ruf, bevor er sich an den angeschlagenen Wolf wendet, "Niki sagte etwas von einem starken Energiespeicher, welche sich in den Geräten auf unseren Rücken, befindet!"
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"Sie sagte auch dass es tödlich wäre diese zu entfernen, während diese eingeschaltet sind!", erinnert Lupi seinen Freund an die Stelle, welche er scheinbar vernachlässsigt.
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"Tödlich, ja!", fasst Proximo den Gedanken auf, "Tödlich für euch beide!"
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"Nein, das mache ich nicht!", entscheidet der Canidar mit vehementem Nachdruck.
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"Nun, dann hatte Nikira wohl doch recht!", meint der Menschenjunge, was Lupi aufhorchen lässt, "Das Tritaniummesser ist Teil des Puzzles!"
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Bevor der Wolf mitbekommt wie Proximo dies gemeint hat, rammt dieser sich das Messer selbst in den Rücken und zerstört auf einen Schlag die Verbindungen zu seinem Körper. Ein kurzer Aufschrei folgt dem Schauspiel bevor der Junge zusammenbricht. Krämpfe durchfahren seinen Körper, gefolgt von unkontrollierten Zuckungen und heftigen Blutergüssen aus Augen, Nase, Ohren und Mund.
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"Proximo!", schreit sein Freund und eilt zu diesem hin, so schnell es seine Verletzungen zulassen.
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Er versucht den Puls zu fühlen, spürt aber nichts oder kann ihn in seiner Panik sowie Bewegungen des Jungen nicht finden.
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"Proximo!", versucht es der Canidar erneut und rüttelt an dem Menschenjungen, "Tu mir das jetzt nicht an!"
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Nur schemenhaft nimmt der Betroffene die Rufe wahr, bevor alles zu verschwimmen scheint und er mit einem letzten schmerzerfüllten Seufzer die Augen schließt.
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Dumpfe Schritte, ein unverständliches Gewirr an Stimmen und anderen Lauten scheint wie in einem riesigen Raum zu verhallen. Bunte Farben mischen sich in abstrakten Mustern mit bekannten Gesichtern und einem Anderen, weiblichen, welches unbekannt und doch irgendwie vertraut erscheint. Es ist als wäre dieses Wesen in irgend einer Form verbunden mit etwas, tief im eigenen Selbst und trotz der menschlichen Erscheinung ein verwantes etwas. So zumindest durchlebt Proximo die Stunden zwischen Leben und Tod bis er die Augen aufschlägt und eine nur zu vertraute, weiße Decke betrachtet. Er versucht seine Gliedmaßen zu bewegen und spürt mit seinen Fingern eine weiche Pfote welche durch seine Bewegungen zusammenzuckt.
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"Proximo?", hört der Mensch eine Stimme und fühlt geradezu wie eine andere Person weggeschoben wird, "Hörst du mich?"
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Er möchte antworten, doch der Versuch eine Silbe auszusprechen, scheitert kläglich. Um sich doch noch verständlich zu machen, verstärkt der Junge den Druck seiner Hand und streicht mit dessen Daumen über die Innenfläche der gehaltenen Pfote. Ein Hypospray an seinem Nacken zischt und haucht ihm scheinbar neues Leben ein, wonach er endlich das Gesicht Nikiras erkennt, welche über ihn gebeugt ist.
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"Ich habe geträumt!", formuliert der Menschenjunge seinen ersten Satz und lässt seine Augen den Raum abtasten, "Von einem wunderschönen Mädchen!"
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"Von mir?", meint die Faeli geschmeichelt.
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Gedankenverloren wendet Proximo seine Blicke ab: "Nein, sie war ein Mensch und wirkte so vertraut als würde ich sie schon ewig kennen!"
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"Oh!", reagiert die Faeli bissig und löst ihre Pfote aus dem Griff seiner Hand, "Schön dass du Spaß hattest während wir vor Sorge fast gestorben sind! Vielleicht willst du ja jetzt noch etwas dümmeres machen um die Frau deiner Träume wieder zu sehen!"
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"Was?", erkundigt sich der Angesprochene verdutzt, doch das Weibchen hat bereits den Behandlungsraum verlassen und dabei auch noch eine Ärztin mit einem ganzen Tablett Behandlungsgeräten und Medizin umgerannt.
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"Was ist denn hier passiert?", erkundigt sich Lupi, der gerade noch mitbekommt wie die aufgebrachte Faeli den Raum verlässt als er diesen betritt.
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Ein Schulterzucken ist alles was Proximo dazu einfällt, bevor er selbst das Wort ergreift: "Ist etwas passiert während ich weggetreten war? Warum ist sie so sauer auf mich?"
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"Ich weiß nicht, viel ist es ja nicht mehr gewesen!", erinnert sich der Canidar an die letzten Ereignisse, "Ich hab die Energiequelle deines Neuralinjektors nicht anschließen können weil sie bei der Beschädigung des Injektors durch einen Kurzschluss zerstört wurde!"
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Der Menschenjunge nimmt die Nachricht auf ohne eine Emotion zu zeigen, versteht aber nicht wie es danach weitergehen konnte.
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"Naja!", setzt Lupi seinen Bericht fort, "Um es kurz zu machen, Nikira wurde schon einige Sekunden vor uns hochgebeamt, als sie fast von Klauenwürmer-Jungen gefressen wurde. Wir zwei wurden dann vorallem wegen deinem kritischen Zustand zur Krankenstation hier auf dem Schiff gebracht!"
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Proximo überlegt einige Sekunden, will eine Frage stellen, beantwortet sie aber schließlich selbst: "Es gab nie ein Puzzle, jeder der Gegenstände sollte uns nur beim Überleben helfen, stimmts?"
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"Ja!", bestätigt der Wolf ohne zu zögern, "Unsere Aufgabe bestand darin einfach 50 Tage auf diesem Planeten zu überleben!"
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Mit einem Seufzer schließt Proximo erneut die Augen, bevor der Wolf der Krankenstation verwiesen wird, damit der Mensch sich weiter erholen kann.
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Auch wenn nicht alles so verlaufen ist wie sich das Ylia erhofft hat, ist das Potential der Drei nicht zu verleugnen. Für sie war der Versuch aber auch Beweiß dafür, dass es für die Kinder noch ein weiter Weg ist und es Zeit für eine Ausbildung wird, wie sie nur beim schwarzen Rudel zu bekommen ist. Zugegebenermaßen ist dies auch bekannt dafür, dass sie nur wenige überleben und noch weniger später in den aktiven Dienst aufgenommen werden können. Wirkliche Sorgen macht der Canidar allerdings nur das zuweil sehr eigenartige Verhalten Nikiras, ihre offensichtliche, innere Unruhe und die ungestühmen Gefühlsausbrüche. Ihr ist nicht ganz klar welche Beziehung zwischen Proximo und dem Faeli-Weibchen herrscht, dennoch scheint diese zu einem zunehmenden Problem für die Gruppenstabilität zu werden. Das und vieles andere geht der Canidar durch den Kopf, während sie am Biobett des schlafenden Menschenjungen steht und jede seiner Regungen beobachtet.
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"Warum hatten Nikira und Lupi auch so ein Teil am Rücken?", spricht der Menschenjunge völlig unvermittelt.
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Die Wolfsfrau zuckt überrascht zusammen, denn es gab kein weder irgend ein Anzeichen dafür dass der Junge wach wird, noch ein Blinzeln mit dem er sich hätte umschauen können.
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"Nun, ja, also, das ist so", beginnt Ylia stotternd, "Da du normal körperlich das stärkste Glied bist, haben wir versucht eure Rollen zu tauschen!"
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"Hmm, daher also die plötzliche Kraft von Nikira! Hat das auch etwas mit dem eigenartigen Verhalten von ihr zu tun gehabt?", forscht der Junge weiter.   
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"Nein!", erwiedert die schwarze Wölfin überzeugend und verlässt ohne ein weiteres Wort den Raum..
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In Gedanken versunken runzelt Proximo die Stirn und auch wenn es nicht viele Antworten waren die er Ylia Lykan entlocken konnte, hat er doch eine ganze Menge mehr erfahren. Das einfache Nein gibt aber genau so viele neue Rätsel auf wie es beantwortet. Nachdenklich betrachtet er die vorbeiziehenden Sterne an denen für den Jungen nur eine einzige Wahrheit erkennbar ist. Es geht in Richtung eines neuen Abenteuer, irgendwo in den Tiefen des Weltraumes.
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Ein nerviger Piepton weckt Proximo aus seinem Schlummer, bereits wenige Stunden nachdem er die Krankenstation verlassen hat. Noch müde wankt der Menschenjungen zur Schalldusche und betrachtet seinen Körper, insbesondere aber sein Gesicht, im Wandspiegel. Trotz seiner wiederhergestellten Regenerativen Fähigkeiten, sind die Narben geblieben, da

Version vom 6. Januar 2010, 16:10 Uhr

Die Geschichte der Proximo Colonies

Exakt in dieser Nacht jedoch, wacht Proximo auf und bemerkt gerade noch wie sich die Türe zur Höhle schließt. Das Schnarchen des schlafenden Wolfes ist in aus der Dunkelheit deutlich zu vernehmen, an Nikiras Schlafstelle hingegen kann der Junge nur die borstige Schlafunterlage ertasten. Entschlossen steht Proximo auf, tritt fast auf den Schwanz von Lupi und erreicht tastend den Ausgang, welchen er vorsichtig öffnet und eben so leise wieder hinter sich schließt.

Draußen erblickt Proximo den Rücken des Katzenmädchens, welches ihre Pfoten ganz nah an den Körper drückt. Auch wenn zur Mittagszeit sogar die wenigen massiven Felsen anfangen zu glühen und der ungeschützte Aufenthalte in der Sonne innerhalb weniger Minuten zum Tod führt, fällt die Außentemperatur in der Nacht ins tiefe Minus. Deshalb nähert sich der Junge besonders besorgt und legt schützend die Hände um Nikira, welche erschrocken zusammenzuckt.

"Ich bin es nur!", versucht der Junge zu beruhigen, doch das Zittern des Mädchens bleibt und scheint nicht nur von der Kälte herzurühren.

Unfreundlich faucht ihn das Weibchen an: "Was machst du um die Zeit hier draußen?"

"Diese Frage stellst du mir?", reagiert Proximo verblüfft, "Du bist doch diejenige die zuerst raus gegangen ist! Ist dir nicht kalt?"

"Nein, und jetzt geh!", befiehlt das Weibchen, wobei es zunehmend verkrampfter wirkt.

"Vielleicht hast du Fieber?", meint Proximo und hält seine Hand an die Stirn des Katzenmädchens, "Ja, du bist wirklich sehr heiß!"

Auch wenn es der Menschenjunge kaum wahrnimmt, erhöht sich doch der Herzschlag Nikiras und auch die Atmung scheint diesem nicht nachzustehen.

"Tu das nicht!", flüstert sie gepresst als Proximo auch ihren Nacken und Ohren betastet und damit die erhöhte Temperatur verifiziert.

Obwohl das Weibchen mit abwehrenden Worten auf seine Berührungen reagiert, strichelt der Junge ganz sanft ihren Hals und schmiegt sich an sie.

Nur mit großer Anstrengung bringt sie die folgenden Worte über die Lippen: "Bitte nicht!"

Proximo hat keine Ahnung was Nikira von ihm erwartet und steht einfach nur da, seine Hände auf den Schultern des Mädchens, bis sie sich endlich zu ihm umdreht.

"Warum hörst du auf?", fragt das Weibchen mit weinerlicher Miene, "Bin ich für dich zu Hässlich? Zu schwach? Ist es weil ich eine Faeli bin?"

"Was?", reagiert der Menschenjunge völlig perplex, bevor ihn Nikira, ohne jegliche Vorwarnung, auf den Mund küsst.

Jeglicher Widerstand ist völlig undenkbar als sich das Katzenmädchen an ihn drückt und ihre Pfoten den Rücken Proximos hinunter streichen lässt. Nun bemerkt auch er wie heiß es einem, bei einer Außentemperatur von -32 Celsiusgraden, werden kann. Jegliche Frage scheint in diesem Moment überflüssig, jede Antwort unbedeutend und doch kann Proximo das Warum nicht auf sich beruhen lassen. Es ist nicht schwer zu erraten was Nikira vom ihm will, jedes Mal wenn sie ihn berührt fühlt der Junge ihre Zuneigung stärker, aber da ist noch etwas anderes das von einer zur anderen Sekunde zunimmt. Er zögert dadurch kurz und drückt sie etwas von sich weg als ihn, total unvorbereitet, ein Prankenschlag des Weibchens mitten ins Gesicht trifft welcher tiefe Kratzspuren darauf hinterlässt.

Das letzte was der Junge von ihr zu sehen bekommt ist ein verweintes Gesicht dass sich sofort von ihm abwendet und in der Höhle verschwindet. Es vergeht noch fast eine halbe Stunde, in dieser Kälte, bis Proximo endlich ebenfalls die Höhle betritt, seine Wunde mit etwas Wasser abspült bis sie aufgehört hat zu bluten und sich dann endlich schlafen legt, ohne zu wissen was er eigentlich falsch gemacht hat.

Diese Frage steht ihm auch noch ins Gesicht geschrieben, als er am nächsten Morgen erwacht und die Verkrustungen entlang seiner Wange betastet.

Proximo erinnert sich dadurch gerade wieder an die vorangegangene Nacht, als Nikira mit einem Dermalregenerator an ihn herantritt: "Halt still, ich mach es weg!"

"Nein!", reagiert der Menschenjunge eingeschnappt, "Nur wenn du mir vorher sagst warum du mich eigentlich geschlagen hast!"

"Du willst doch nicht so herumlaufen? Das entzündet sich und gibt Narben!", reagiert das Mädchen abwehrend.

Mit einem ungewöhnlich strengen Blick fixiert Proximo ihre Augen, welche sich daraufhin zu Boden richten, ohne auch nur die Spur einer Antwort zu geben.

"Schön!", reagiert der Junge mit angespannten Gesichtszügen, "Dann bleibt die Verletzung da so lange bis du es mir gesagt hast!"

"Du bist so ein Idiot!", erwidert das Weibchen aufgebracht, "Wenn du das nicht selber weißt, geschieht dir das ganz recht!"

Wütend stapft sie aus der Tür der Behausung und begegnet draußen Lupi, welcher gerade den Tag mit einem wolftypischen Morgengruß eröffnet, bei dem er die Vorderläufe nach vorne Streckt, sich mit dem restlichen Körper bis zum Boden durchstreckt und dabei der Sonne entgegen gähnt.

"Guten Morgen!", begrüßt der Canidar das Mädchen und sieht in diesem Moment auch schon Proximo vorbei laufen, welcher ebenfalls den allmorgendlichen Gruß verweigert.

"Du!", flüstert Lupi vorsichtig der Faeli zu, "Weißt du wieso er Verletzungen im Gesicht hat oder warum er so wütend ist?"

"Weil er ein Idiot ist!", antwortet das Weibchen gereizt und packt ihre wenigen Sachen zusammen.

Unsicher nickt der Wolf mit dem Kopf und trabt dann langsam der Faeli hinterher um auch etwas vom Frühstück ab zu bekommen.

Während die drei nebeneinander am Feuer sitzen und die übrig gebliebenen Reste einer mehr als überdimensionalen Raupe verzehren, sprechen sie kein Wort. Nicht einmal Lupi traut sich das Schweigen zu brechen und wartet genau so still darauf dass es endlich losgeht.

Der Marsch in Richtung der Landestelle von Proximo dauert nur etwa eine Stunde in welcher bestenfalls die Silben So, Ja und Ah zu vernehmen sind, wenn der Wolf versucht die Stimmung aufzulockern. Die meiste Zeit verbringt dieser allerdings mit der Nase am Boden, was dem Menschenjunge sehr seltsam vorkommt, schließlich hält der Wolf normal nicht viel von seinen natürlichen Fähigkeiten, sondern setzt lieber Technik und sein Köpfchen ein um Probleme zu lösen. Es ist wirklich verwirrend wieviele Sachen sich geändert zu haben scheinen und wie sich diese auf ihr tägliches zusammenleben auswirken. Der Menschenjunge trabt in diese Gedanken versunken hinter den anderen her, bis die Faeli plötzlich wild mit den Pfoten fuchtelt und Zeichen gibt sich hinzu knien und leise zu sein.

"Irgendetwas bewegt sich, ich spüre es!", flüstert das Weibchen und auch Lupi spitzt die Ohren, nur der Menschenjunge kann nichts außergewöhnliches feststellen.

Doch da erblickt der er etwas anderes dass seine Aufmerksamkeit verlangt. Das verschollene Tritaniummesser liegt einfach auf dem sandigen Boden und scheint nur darauf zu warten aufgehoben zu werden. Die Warnungen ignorierend will Proximo beweisen dass hier nichts ist was man fürchten müsste, läuft die restlichen Schritte auf die Waffe zu und nimmt diese, trotz den beschwörenden Zeichen der anderen beiden, vom staubigen Boden auf.

"Was habt ihr denn, hier ist nichts!", meint Proximo selbstsicher, doch in jenem Moment, als er das letzte Wort ausgesprochen hat, spürt auch er das Beben im Untergrund.

Die Sekunden, in denen er reagieren sollte, verrinnen unerbittlich, und als der Junge endlich beginnt zu rennen ist es schon fast zu spät. Ein gewaltiger Wurm, mit einem Durchmesser von fast fünf Metern, bricht durch die Sandkruste und verfehlt Proximo nur um Zentimeter. Die Wucht am Rand des Durchbruchs reicht aber offenbar um ihn meterhoch in die Luft zu schleudern. Während seine Bewegung in der Luft noch relativ gezielt erscheint, ist der Aufprall um so härter. Gerade will das Untier erneut angreifen, als Lupi schließlich eintrifft und seine Zähne sowie Klauen in der lederartigen Haut vergräbt. Die Aktion zeigt sichtlich Erfolg, das Schütteln des Tiers wirkt aber mit einer so gewaltigen Kraft, dass der Wolf weit durch die Luft fliegt und schmerzhaft durch einen Felsen gebremst wird. Der Menschenjunge allerdings, liegt auf einer dünnen, bröckelnden Erdscholle, als der Wurm gerade wieder abtaucht.

Nikira erreicht erst in dem Moment die erwähnte Stelle, als diese plötzlich einbricht. Aus Angst zu spät zu kommen, bremst sie nicht rechtzeitig und kann sich selbst nur noch am Rand des Erdlochs festhalten, schafft es jedoch den Jungen am Arm zu packen. Nikira bemerkt wie sie unweigerlich weiter abrutscht und krallt sich fester an den Untergrund sowie den Arm Proximos.

"Schnell, kletter an mir hoch!", befiehlt das Katzenmädchen, doch der Menschenjunge ist von den Schmerzen wie gelähmt und hat einfach nicht genug Kraft im anderen Arm um sich hochzuziehen.

"Ich schaff es nicht!" ruft er dem Weibchen zu, "Lass mich los, sonst fallen wir beide da runter!"

Natürlich geht Nikira nicht darauf ein, sondern beginnt den Mensch immer stärker zu schwingen. Hin und her, bei jedem Mal etwas höher und vom Knirschen der Krallen am Rand begleitet.

"Greif zu!", befiehlt Nikira mit angestrengter Stimme, doch es ist zwecklos zu versuchen sich, ohne Krallen, an sandigem Untergrund festzuhalten.

Dies begreift schließlich auch das Mädchen und setzt ihre letzten Kraftreserven ein um erst noch einmal Schwung zu holen und schafft dann das Unvorstellbare. Von einem animalischen Schrei begleitet, wird der Junge geradezu aus dem Loch katapultiert, bevor die Faeli den Halt verliert und in der Tiefe verschwindet.

"Niki!", ruft er ihr panisch nach und währe fast nach gesprungen, wäre da nicht auch noch der benommene Wolf.

Die kratzenden Geräusche entfernen sich immer weiter bis sie plötzlich schlagartig abbrechen.

"Nikira!", ruft der Mensch in die Tiefe und vernimmt nur ein leises stöhnen, "Bist du verletzt?"

"Nein, alles in Ordnung! Kümmere dich um Lupi!", schallt es nach oben, woraufhin der Junge der Anordnung folgt und gerade noch sieht wie sich der Wolf aufrappelt.

"Bist du verletzt?", eruiert Proximo gezielt und wenig freundlich.

"Ich glaub ich hab mir mein rechtes Hinterbein gebrochen!", analysiert der Canidar und schaut dann zu wie der Menschenjunge das Gepäck des Mädchens durchwühlt, "Was machst du da? Lass das sein, du kannst das eh nicht, wo ist Niki?"

"Weg, also halt still damit ich wenigstens die Wunde verschließen kann!", raunt Proximo betroffen und beginnt mit einem kleinen Gerät über die verletzte Haut des Wolfes zu fahren.

Wenigstens dass scheint er unfallfrei hin zu bekommen und legt das Ding erst zur Seite als auch die letzte Verletzung behandelt ist. Der Caitianer will gerade erleichtert aufstehen, als der Junge scheinbar intuitiv nach einem anderen elektrischen Hilfsmittel greift und damit die Bruchverletzung behandeln. Das Endergebnis ist schließlich sehr dilettantisch und etwas schräg, aber immerhin scheint der Knochen wieder zusammengewachsen zu sein.

Lupi will einige lobende Worte an den Jungen richten, der jedoch unterbricht sofort: "Später, lass uns erst herausfinden wie man die Sachen dazu einsetzen kann um Niki und auch uns zu helfen!"

Der kleine Wolf traut sich nicht irgendwelche Fragen zu stellen und schaut, genau wie Proximo, die gesammelten Gegenstände an. Ein Tritaniummesser eignet sich natürlich gut um Sachen zu zerschneiden und durch das extrem harte Metall kann man es sogar als starken Hebel ansetzen ohne Angst haben zu müssen dass es bricht. Der medizinische Trikorder kann im Zweifelsfall, und bei spezieller Justierung, auch die Struktur von Steinen oder Untergrund identifizieren, während der Normale eher für grobe Scans über größere Entfernung taugt. Die restlichen Geräte sind aus Sicht von Proximo völlig unwichtig und natürlich nur für medizinische Dinge brauchbar.

Lupi seufzt auf als er wohl ähnliche Szenarien durchgespielt hat: "Hätten wir ein Shuttle, einen Transporter oder wenigstens einen leistungsstarken Sender, können wir die da oben ja mal fragen!"

"Hmm...", reagiert der Mensch apathisch, bevor ihm ein echter Geistesblitz kommt, "Sag mal, wie seid ihr eigentlich hier runter gekommen?"

"Wir wurden runter gebeamt, was hast du denn gedacht?", meint der Canidar spöttisch und schaut den Jungen dabei überrascht an.

In Proximos Kopf arbeitet es, die Antwort scheint so offensichtlich: "Aus einem Transporterraum?"

"Natürlich, warum?", meint Lupi kopfschüttelnd und begutachtet erneut seine nun verschlossene Verletzung.

"Das ist es!", freut sich der Menschenjunge und sucht eifrig etwas an seinem Körper, "Wo ist es denn?"

"Suchst du das hier?", ermittelt Lupi sachlich und wenig aufgeregt mit dem Emitter in seiner Hand.

"Du hattest den bei dir, aber wir haben keine Energiequelle die stark genug wäre um auch nur einen von uns zu transportieren!"

Die beiden Jungs grübeln einige Sekunden über eine mögliche Lösung, als aus der Tiefe plötzlich in Schrei erklingt.

"Nikira!", erwidert Proximo in Panik den Ruf, bevor er sich an den angeschlagenen Wolf wendet, "Niki sagte etwas von einem starken Energiespeicher, welche sich in den Geräten auf unseren Rücken, befindet!"

"Sie sagte auch dass es tödlich wäre diese zu entfernen, während diese eingeschaltet sind!", erinnert Lupi seinen Freund an die Stelle, welche er scheinbar vernachlässsigt.

"Tödlich, ja!", fasst Proximo den Gedanken auf, "Tödlich für euch beide!"

"Nein, das mache ich nicht!", entscheidet der Canidar mit vehementem Nachdruck.

"Nun, dann hatte Nikira wohl doch recht!", meint der Menschenjunge, was Lupi aufhorchen lässt, "Das Tritaniummesser ist Teil des Puzzles!"

Bevor der Wolf mitbekommt wie Proximo dies gemeint hat, rammt dieser sich das Messer selbst in den Rücken und zerstört auf einen Schlag die Verbindungen zu seinem Körper. Ein kurzer Aufschrei folgt dem Schauspiel bevor der Junge zusammenbricht. Krämpfe durchfahren seinen Körper, gefolgt von unkontrollierten Zuckungen und heftigen Blutergüssen aus Augen, Nase, Ohren und Mund.

"Proximo!", schreit sein Freund und eilt zu diesem hin, so schnell es seine Verletzungen zulassen.

Er versucht den Puls zu fühlen, spürt aber nichts oder kann ihn in seiner Panik sowie Bewegungen des Jungen nicht finden.

"Proximo!", versucht es der Canidar erneut und rüttelt an dem Menschenjungen, "Tu mir das jetzt nicht an!"

Nur schemenhaft nimmt der Betroffene die Rufe wahr, bevor alles zu verschwimmen scheint und er mit einem letzten schmerzerfüllten Seufzer die Augen schließt.

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Dumpfe Schritte, ein unverständliches Gewirr an Stimmen und anderen Lauten scheint wie in einem riesigen Raum zu verhallen. Bunte Farben mischen sich in abstrakten Mustern mit bekannten Gesichtern und einem Anderen, weiblichen, welches unbekannt und doch irgendwie vertraut erscheint. Es ist als wäre dieses Wesen in irgend einer Form verbunden mit etwas, tief im eigenen Selbst und trotz der menschlichen Erscheinung ein verwantes etwas. So zumindest durchlebt Proximo die Stunden zwischen Leben und Tod bis er die Augen aufschlägt und eine nur zu vertraute, weiße Decke betrachtet. Er versucht seine Gliedmaßen zu bewegen und spürt mit seinen Fingern eine weiche Pfote welche durch seine Bewegungen zusammenzuckt.

"Proximo?", hört der Mensch eine Stimme und fühlt geradezu wie eine andere Person weggeschoben wird, "Hörst du mich?"

Er möchte antworten, doch der Versuch eine Silbe auszusprechen, scheitert kläglich. Um sich doch noch verständlich zu machen, verstärkt der Junge den Druck seiner Hand und streicht mit dessen Daumen über die Innenfläche der gehaltenen Pfote. Ein Hypospray an seinem Nacken zischt und haucht ihm scheinbar neues Leben ein, wonach er endlich das Gesicht Nikiras erkennt, welche über ihn gebeugt ist.

"Ich habe geträumt!", formuliert der Menschenjunge seinen ersten Satz und lässt seine Augen den Raum abtasten, "Von einem wunderschönen Mädchen!"

"Von mir?", meint die Faeli geschmeichelt.

Gedankenverloren wendet Proximo seine Blicke ab: "Nein, sie war ein Mensch und wirkte so vertraut als würde ich sie schon ewig kennen!"

"Oh!", reagiert die Faeli bissig und löst ihre Pfote aus dem Griff seiner Hand, "Schön dass du Spaß hattest während wir vor Sorge fast gestorben sind! Vielleicht willst du ja jetzt noch etwas dümmeres machen um die Frau deiner Träume wieder zu sehen!"

"Was?", erkundigt sich der Angesprochene verdutzt, doch das Weibchen hat bereits den Behandlungsraum verlassen und dabei auch noch eine Ärztin mit einem ganzen Tablett Behandlungsgeräten und Medizin umgerannt.

"Was ist denn hier passiert?", erkundigt sich Lupi, der gerade noch mitbekommt wie die aufgebrachte Faeli den Raum verlässt als er diesen betritt.

Ein Schulterzucken ist alles was Proximo dazu einfällt, bevor er selbst das Wort ergreift: "Ist etwas passiert während ich weggetreten war? Warum ist sie so sauer auf mich?"

"Ich weiß nicht, viel ist es ja nicht mehr gewesen!", erinnert sich der Canidar an die letzten Ereignisse, "Ich hab die Energiequelle deines Neuralinjektors nicht anschließen können weil sie bei der Beschädigung des Injektors durch einen Kurzschluss zerstört wurde!"

Der Menschenjunge nimmt die Nachricht auf ohne eine Emotion zu zeigen, versteht aber nicht wie es danach weitergehen konnte.

"Naja!", setzt Lupi seinen Bericht fort, "Um es kurz zu machen, Nikira wurde schon einige Sekunden vor uns hochgebeamt, als sie fast von Klauenwürmer-Jungen gefressen wurde. Wir zwei wurden dann vorallem wegen deinem kritischen Zustand zur Krankenstation hier auf dem Schiff gebracht!"

Proximo überlegt einige Sekunden, will eine Frage stellen, beantwortet sie aber schließlich selbst: "Es gab nie ein Puzzle, jeder der Gegenstände sollte uns nur beim Überleben helfen, stimmts?"

"Ja!", bestätigt der Wolf ohne zu zögern, "Unsere Aufgabe bestand darin einfach 50 Tage auf diesem Planeten zu überleben!"

Mit einem Seufzer schließt Proximo erneut die Augen, bevor der Wolf der Krankenstation verwiesen wird, damit der Mensch sich weiter erholen kann.

Auch wenn nicht alles so verlaufen ist wie sich das Ylia erhofft hat, ist das Potential der Drei nicht zu verleugnen. Für sie war der Versuch aber auch Beweiß dafür, dass es für die Kinder noch ein weiter Weg ist und es Zeit für eine Ausbildung wird, wie sie nur beim schwarzen Rudel zu bekommen ist. Zugegebenermaßen ist dies auch bekannt dafür, dass sie nur wenige überleben und noch weniger später in den aktiven Dienst aufgenommen werden können. Wirkliche Sorgen macht der Canidar allerdings nur das zuweil sehr eigenartige Verhalten Nikiras, ihre offensichtliche, innere Unruhe und die ungestühmen Gefühlsausbrüche. Ihr ist nicht ganz klar welche Beziehung zwischen Proximo und dem Faeli-Weibchen herrscht, dennoch scheint diese zu einem zunehmenden Problem für die Gruppenstabilität zu werden. Das und vieles andere geht der Canidar durch den Kopf, während sie am Biobett des schlafenden Menschenjungen steht und jede seiner Regungen beobachtet.

"Warum hatten Nikira und Lupi auch so ein Teil am Rücken?", spricht der Menschenjunge völlig unvermittelt.

Die Wolfsfrau zuckt überrascht zusammen, denn es gab kein weder irgend ein Anzeichen dafür dass der Junge wach wird, noch ein Blinzeln mit dem er sich hätte umschauen können.

"Nun, ja, also, das ist so", beginnt Ylia stotternd, "Da du normal körperlich das stärkste Glied bist, haben wir versucht eure Rollen zu tauschen!"

"Hmm, daher also die plötzliche Kraft von Nikira! Hat das auch etwas mit dem eigenartigen Verhalten von ihr zu tun gehabt?", forscht der Junge weiter.

"Nein!", erwiedert die schwarze Wölfin überzeugend und verlässt ohne ein weiteres Wort den Raum..

In Gedanken versunken runzelt Proximo die Stirn und auch wenn es nicht viele Antworten waren die er Ylia Lykan entlocken konnte, hat er doch eine ganze Menge mehr erfahren. Das einfache Nein gibt aber genau so viele neue Rätsel auf wie es beantwortet. Nachdenklich betrachtet er die vorbeiziehenden Sterne an denen für den Jungen nur eine einzige Wahrheit erkennbar ist. Es geht in Richtung eines neuen Abenteuer, irgendwo in den Tiefen des Weltraumes.

Ein nerviger Piepton weckt Proximo aus seinem Schlummer, bereits wenige Stunden nachdem er die Krankenstation verlassen hat. Noch müde wankt der Menschenjungen zur Schalldusche und betrachtet seinen Körper, insbesondere aber sein Gesicht, im Wandspiegel. Trotz seiner wiederhergestellten Regenerativen Fähigkeiten, sind die Narben geblieben, da

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