Proximo Colonies/Stories/work

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<b><u>27/05/09 - Teil 2 von 3 -- Azarin</u></b>
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<b><u>21/06/09 - Teil 3 von 3 -- Azarin</u></b>
<small>Die Geschichte der Proximo Colonies</small>
<small>Die Geschichte der Proximo Colonies</small>
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<b>Die letzte Nacht</b>
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<b>Das Leben nach dem Tod</b>
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<i>Nach der Verhandlung äußern die Kinder, auch Proximo, als letzten Wunsch die verbleibende Zeit bis zum kommenden Morgen mit ihren Eltern beziehungsweise Pflegeeltern verbringen zu dürfen. Als letzter Wunsch wird ihnen dies natürlich gewährt, auch wenn man ihren Eltern für diese Zeit ebenfalls sämtliche Berechtigungen im Umgang mit der Centauri-KI entzieht. Da die Ausgänge der Wohneinheiten von bewaffneten Soldaten bewacht werden, macht man sich einen - angesichts der Umstände - schönen Abend im Haus. Schlafen will in dieser Nacht niemand, denn alle sind sich ohne es auszusprechen darüber einig, dass diese letzte Nacht nicht mit Schlaf vergeudet werden sollte.
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<i>Als erster der drei wacht Lupi nach etwa einem halben Tag auf. Moment, aufwachen? Man hat sie doch erschossen? Verwirrt bleibt er liegen und betrachtet die drei Wände in seinem Blickfeld. Seltsamerweise sehen sie aus, wie ganz normale Wände eben aussehen und wie man sie auf jedem Schiff der Flotte und in jedem Gebäude Centauris finden kann. Der einzige Unterschied ist der, dass das Zierband, das für gewöhnlich in der Höhe von etwa 1,5 Metern an einer solchen Wand entlang läuft und auf dem Sektions-, Deck- und Quartiernummern ihren Platz finden, hier nicht rot ist, so wie Lupi es kennt, sondern schwarz. Überhaupt fühlt sich Lupi in keiner Weise wie ein Toter, mal davon abgesehen, dass ein richtiger Toter nichts mehr fühlen dürfte. Schließlich wendet er sich dem Kraftfeld zu, das seine Arrestzelle verschließt und blickt dann erstaunt auf.
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Zwischenzeitlich begibt sich Proximo für einige Zeit in sein Quartier, um sich noch einmal die Aufzeichnungen des Datenkristalls anzusehen und ihn dann einzustecken. Nikira macht Anstalten ihm zu folgen, doch Xelas hält sie mit einem irgendwie sehr vielsagenden Blick und einem angedeuteten leichten Kopfschütteln zurück. Proximo hingegen macht sich währenddessen ungewöhnliche Gedanken: Würde er morgen möglicherweise seine richtigen Eltern im Jenseits kennen lernen und auch seinen Vater - Pflegevater, wie er mittlerweile weiß - Tchark wieder treffen?
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Vor dem Kraftfeld stehen drei Canidar und ein Faeli. Eine von ihnen ist Ylia Lykan, die Angehörige des schwarzen Rudels von der Ankedris und der große schwarze Canidar mit der Narbe an der Stelle, an der sich das linke Auge befinden sollte - Fenrir Akkunar - ist ihm ebenfalls bekannt, auch wenn Lupi ihn noch nie so richtig gesehen hat. Neben ihm steht ein weiterer Canidar, der Fenrir auf das Haar genau gleicht, sieht man davon ab, dass er noch über beide Augen verfügt. Das muss Aridan Akkunar, der Sohn Fenrirs und der Kommandant der AZA-251 Anaconda sein. Er ist nach seinem Vater das oberste Alpha des schwarzen Rudels und für sein meist kompromissloses Vorgehen ähnlich berühmt berüchtigt. Der Faeli im Bunde wird anhand seines Namensschildes und der Rangabzeichen auf der Uniform als Commander Canoris identifiziert. Aus diesen Tatsachen folgert Lupi, dass sie sich offenbar an Bord der Anaconda befinden, wofür auch die Tatsache des schwarzen Zierstreifens an den Wänden spricht, der für gewöhnlich Schiffe des schwarzen Rudels kennzeichnet. Nun kommen auch seine beiden Freunde Proximo und Nikira in den Zellen neben ihm zu sich, was er allerdings erst erkennt, als diese ebenfalls an ihr Kraftfeld treten.</i><ul>"Guten Morgen Kadetten, ihr befindet euch auf der AZA-251 Anaconda!"<i> beginnt Fenrir Akkunar, </i>"Ich freue mich euch mitteilen zu dürfen, dass ihr nun tot seid! Hier sind eure Totenscheine. Alles weitere werden euch Aridan Akkunar, Kommandant dieses Schiffes, und sein erster Offizier erklären."</ul><i>Mit diesen Worten verlässt Fenrir Akkunar den Zellenblock, während sein Sohn Aridan die drei Inhaftierten mit schadenfrohem Blick mustert, da die drei Kinder ihre Verwunderung nicht sonderlich gut verbergen.</i><ul>"Ihr habt richtig gehört, offiziell seid ihr tot." <i>erklärt Aridan Akkunar.</i> "Für eure Hinrichtung wurden die neusten Entwicklungen auf dem Gebiet der Waffentechnik zum ersten Mal regulär, also außerhalb des Versuchsgeländes, verwendet. Ihr hattet die Ehre durch die aktuellste Generation von Phasergewehren gerichtet zu werden. Die Entwicklung ermöglicht es auch dieser Waffengattung die Gegner nur zu betäuben. Ihr seid also betäubt und dann auf dieses Schiff gebracht worden."
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Mehr als diese Möglichkeiten einer versteckten und nicht sonderlich ausgeprägten Art von Glauben - mehr Hoffnung, dass dies nicht das Ende ist - überkommen ihn jedoch beim Betrachten des Kristalls die Erinnerungen an seine Kindheit. Die vielen schönen Tage auf Sanda mit seinem Vater Tchark kehren ihm ins Gedächtnis zurück und auch der Tag, an dem dieser Teil seiner Kindheit ein jähes Ende fand. Er erinnert sich daran, wie er mit dem kleinen Schiff der Venture-Klasse allein von Sanda fliehen musste und wenig später in dem Asteroidenfeld, in dem er sich versteckt hatte, mit großen Waffen beschossen wurde. Das nächste woran er sich erinnert ist eine Krankenstation auf einem fremden Schiff und ein fremder Kommandant der ihm Fragen stellte. Schließlich bekam Proximo von ihm seine ersten Fischstäbchen und nach und nach fasste er Vertrauen zu Xelas, dem fremden Kommandanten und erzählte ihm seine Geschichte.
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"Aber warum, wir wurden doch wegen Hochverrats zum Tode verurteilt"<i> wundert sich Proximo.</i>
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Xelas hatte ihn darauf hin mit zu seinem Heimatplaneten Xatarias genommen, wo er schließlich Nikira kennen lernte und ein neues Zuhause fand. Mit der Zeit ging er dort wie jedes andere Faeli-Kind zur Schule und lernte für das Leben. Als Xelas schließlich nach einiger Zeit einen neuen Auftrag bekam, der die beiden getrennt hätte, brach für Proximo erneut eine Welt zusammen. So versteckte er sich damals mit Nikira zusammen auf der BFK-931 Schneeleopard, um nicht wieder von einer vaterähnlichen Vertrauensperson getrennt zu werden.
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"Das ist sehr simpel. Eure Taten gelten als Hochverrat, das ist korrekt, gleichfalls wurden eure Fähigkeiten, die ihr mehrfach unter Beweis gestellt habt, als außerordentlich hoch bewertet. Ihr drei seid dazu bestimmt worden, dem schwarzen Rudel beizutreten und ihm zu dienen, denn der Nutzen eurer Fähigkeiten, wenn sie erst einmal vollständig ausgebildet sind, ist für das Rudel ungleich höher, als der Nutzen eures Todes."</ul><i>Bei diesen Worten blickte Nikira den Wolf mit leichtem Entsetzen an.</i><ul>"Ich werde niemals dem schwarzen Rudel dienen, dessen Mitglieder einfach so den Mord an hunderten Unschuldigen befehlen"<i> entgegnet Nikira scheinbar fest entschlossen und zeigt dabei auf Ylia Lykan.</i></ul><i>Aridan Akkunar scheint ein solches Verhalten des Mädchens erwartet zu haben, denn nichts deutet auch nur auf die mindeste Überraschung hin. Als er jedoch eine Antwort gibt, schwingt der gleiche drohende, gefährliche Unterton mit, der auch seinem Vater so oft zu Eigen ist.</i><ul>"Mädchen, das schöne an Toten ist, dass sie tot sind und somit keinerlei Rechte mehr haben. Das was man ihnen an Rechten jedoch nimmt, das gibt man ihnen an Pflichten zurück, denn sie können sich an keiner Stelle mehr wehren, schließlich sind sie, wie bereits mehrfach erwähnt wurde, tot! Wenn du also nun meinst das großzügige Angebot der Zugehörigkeit zum schwarzen Rudel - und damit des Lebens - ausschlagen zu können, so sei dir gewiss, dass dies zur korrekten Vollstreckung des Todesurteils führen wird. Ich verspreche dir an dieser Stelle außerdem, dass wir es dann nicht bei einer derart einfachen, schnellen und verhältnismäßig schönen Methode belassen, wie sie das Gericht für euch vorgesehen hat!"</ul><i>Bei diesen Worten wird das Gesicht Nikiras trotz des Fells erkennbar weiß. Ihre Rechte kennt sie nun, denn die sind scheinbar denkbar einfach mit 'nicht vorhanden' zu formulieren und auch die Konsequenzen einer Weigerung kann sie sich in vielen Einzelheiten vorstellen. Hinzu kommt, dass ihre beiden Freunde bei dem Gedanken Mitglieder des schwarzen Rudels zu werden, keinerlei große Bedenken zu haben scheinen und sie lediglich die letzten Ausführungen Aridans ein wenig erschreckt haben. In der Gewissheit, dass sie keine andere Wahl hat und scheinbar sowohl Lupi, als auch Proximo mit der Zukunft liebäugeln, kapituliert sie innerlich, was man ihrem Gesicht anscheinend auch ansieht.</i><ul>"Damit wären also alle Unklarheiten beseitigt"<i> fährt Akkunar fort, </i>"Unser Kurs führt uns zum Planeten Kathgard II, auf dem sich die Ausbildungslager des Rudels befinden. Commander Canoris wird euch nun aus den Zellen lassen, jedem von euch dieses Messer mit Wellenschliff überreichen und euch dann den rechten oberen Reißzahn, beziehungsweise bei dem Menschenjungen den Eckzahn, dauerhaft schwärzen. Der schwarze Reißzahn ist das Erkennungszeichen des Rudels und solltet ihr jemals einen erblicken, so wisst ihr, woran ihr mit seinem Träger seid!"</ul><i>Auf Akkunars Zeichen hin, deaktiviert Canoris die Kraftfelder, überreicht jedem ein Messer und schwärzt den angegebenen Zahn. Als er damit fertig ist, begeben Aridan Akkunar und sein erster Offizier sich wieder auf die Brücke. In der Tür dreht sich Akkunar noch einmal um.</i><ul>"Ach ja, beinahe hätte ich das vergessen. Ylia Lykan ist von nun an eure Ausbilderin und damit direkte Vorgesetzte. Von ihrem Urteil hängt euer Erfolg ab und solltet ihr nicht euer bestes geben oder gar grundlos Befehle verweigern, so werde ich das umgehend erfahren! Und nun genießt den Flug!"</ul><i>Für lange Zeit ist dies das letzte Mal, dass die drei einen ihrer obersten Alphas zu sehen bekommen und als die Anaconda schließlich Kathgard II erreicht und alle hierfür bestimmten Personen mit einem Shuttle zur Oberfläche geflogen werden, überwiegt bereits wieder die Neugierde die letzten Bedenken, auch bei Nikira.</i>
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Proximo schluckt erschrocken, wird ihm doch auf einmal wieder bewusst, wie er sich Xelas gegenüber in der letzten Zeit verhalten hat, nach all dem, was dieser im Laufe der letzten Jahre für ihn tat und nach all dem was beide gemeinsam erlebten. Proximo hatte etwas sehr überdeutlich klar gestellt, nämlich das er nicht Xelas Sohn ist. Biologisch stimmt das natürlich, aber trotzdem entspricht es nicht unbedingt so richtig der Wahrheit. Dieser Gedanke beschäftigt ihn eine Weile und ihm wird eines sehr deutlich klar. Es ist nicht unbedingt wichtig, ob Xelas nun sein richtiger Vater ist, denn ausschlaggebend ist hier die Tatsache, dass er Proximo immer die gleiche väterliche Liebe entgegen gebracht hatte, wie Tchark und wie es vermutlich auch sein richtiger Vater getan hätte.
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Von diesen Gedanken ergriffen sucht sich Proximo ein DataPad und verfasst eine kurze Nachricht. Anschließend legt er diese zusammen mit seinem Tritaniummesser in die Schublade seines Nachtschrankes neben seinem Bett, so dass Xelas beides hoffentlich finden würde. Proximo erwartet nicht, dass sein Vater wirklich versteht, warum er Niki retten musste, aber er will auf keinen Fall, dass Xelas von ihm nur eine Erinnerung bleibt oder er ihn gar vergisst. Anschließend versucht er diese Gedanken zu verdrängen und begibt sich zurück zu den anderen, um mit ihnen eine Variante von "Mensch, ärgere dich nicht! zu spielen.
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Am kommenden Morgen holen vier schwer bewaffnete Soldaten die drei Kinder - korrekter eigentlich die Jugendlichen - ab und führen sie in den Hof eines großen Gebäudes. Kaum sind die Kinder außer Sichtweite, werden auch die beiden Eltern abgeholt und in einen Raum in eben jenem Gebäude gebracht, in dessen Hof nun ihre Kinder stehen. Beide hatten unter viel Protest seitens der Ordnungskräfte darauf bestanden bei der Ausführung der Strafe anwesend zu sein. Schließlich hatten diese eingewilligt, um es für die Verurteilten jedoch nicht noch schwerer zu machen, dürfen die beiden Erwachsenen nicht direkt im Hof anwesend sein.
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Um 3,85 CNT marschieren fünfzehn, mit nagelneuen Phasergewehren bewaffnete Soldaten in den Hof und nehmen in einer Reihe Aufstellung vor der Wand, vor die man gerade die Kinder positioniert. Jedem der Drei wird eine schwarze Augenbinde angelegt und kurz darauf ertönt schon das Kommando:</i><ul><b>"Achtung! Legt an!
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"Feuer!"</b></ul><i>Um Punkt 4,00 CNT werden die Kinder von den Schüssen der fünfzehn Phasergewehre getroffen und rutschen leblos an der Wand hinter ihnen zu Boden. Etwa drei Stockwerke über dem Geschehen verliert bei diesem Anblick Lyra Lycaon ihr Bewusstsein und auch Xelas verspürt ungeheure seelische Schmerzen, als er mit ansieht, wie die Soldaten abrücken und die drei Leichen der Kinder aus dem Hof getragen werden.</i>
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Version vom 21. Juni 2009, 14:31 Uhr

21/06/09 - Teil 3 von 3 -- Azarin

Die Geschichte der Proximo Colonies

Das Leben nach dem Tod

Als erster der drei wacht Lupi nach etwa einem halben Tag auf. Moment, aufwachen? Man hat sie doch erschossen? Verwirrt bleibt er liegen und betrachtet die drei Wände in seinem Blickfeld. Seltsamerweise sehen sie aus, wie ganz normale Wände eben aussehen und wie man sie auf jedem Schiff der Flotte und in jedem Gebäude Centauris finden kann. Der einzige Unterschied ist der, dass das Zierband, das für gewöhnlich in der Höhe von etwa 1,5 Metern an einer solchen Wand entlang läuft und auf dem Sektions-, Deck- und Quartiernummern ihren Platz finden, hier nicht rot ist, so wie Lupi es kennt, sondern schwarz. Überhaupt fühlt sich Lupi in keiner Weise wie ein Toter, mal davon abgesehen, dass ein richtiger Toter nichts mehr fühlen dürfte. Schließlich wendet er sich dem Kraftfeld zu, das seine Arrestzelle verschließt und blickt dann erstaunt auf.

Vor dem Kraftfeld stehen drei Canidar und ein Faeli. Eine von ihnen ist Ylia Lykan, die Angehörige des schwarzen Rudels von der Ankedris und der große schwarze Canidar mit der Narbe an der Stelle, an der sich das linke Auge befinden sollte - Fenrir Akkunar - ist ihm ebenfalls bekannt, auch wenn Lupi ihn noch nie so richtig gesehen hat. Neben ihm steht ein weiterer Canidar, der Fenrir auf das Haar genau gleicht, sieht man davon ab, dass er noch über beide Augen verfügt. Das muss Aridan Akkunar, der Sohn Fenrirs und der Kommandant der AZA-251 Anaconda sein. Er ist nach seinem Vater das oberste Alpha des schwarzen Rudels und für sein meist kompromissloses Vorgehen ähnlich berühmt berüchtigt. Der Faeli im Bunde wird anhand seines Namensschildes und der Rangabzeichen auf der Uniform als Commander Canoris identifiziert. Aus diesen Tatsachen folgert Lupi, dass sie sich offenbar an Bord der Anaconda befinden, wofür auch die Tatsache des schwarzen Zierstreifens an den Wänden spricht, der für gewöhnlich Schiffe des schwarzen Rudels kennzeichnet. Nun kommen auch seine beiden Freunde Proximo und Nikira in den Zellen neben ihm zu sich, was er allerdings erst erkennt, als diese ebenfalls an ihr Kraftfeld treten.
    "Guten Morgen Kadetten, ihr befindet euch auf der AZA-251 Anaconda!" beginnt Fenrir Akkunar, "Ich freue mich euch mitteilen zu dürfen, dass ihr nun tot seid! Hier sind eure Totenscheine. Alles weitere werden euch Aridan Akkunar, Kommandant dieses Schiffes, und sein erster Offizier erklären."
Mit diesen Worten verlässt Fenrir Akkunar den Zellenblock, während sein Sohn Aridan die drei Inhaftierten mit schadenfrohem Blick mustert, da die drei Kinder ihre Verwunderung nicht sonderlich gut verbergen.
    "Ihr habt richtig gehört, offiziell seid ihr tot." erklärt Aridan Akkunar. "Für eure Hinrichtung wurden die neusten Entwicklungen auf dem Gebiet der Waffentechnik zum ersten Mal regulär, also außerhalb des Versuchsgeländes, verwendet. Ihr hattet die Ehre durch die aktuellste Generation von Phasergewehren gerichtet zu werden. Die Entwicklung ermöglicht es auch dieser Waffengattung die Gegner nur zu betäuben. Ihr seid also betäubt und dann auf dieses Schiff gebracht worden."

    "Aber warum, wir wurden doch wegen Hochverrats zum Tode verurteilt" wundert sich Proximo.

    "Das ist sehr simpel. Eure Taten gelten als Hochverrat, das ist korrekt, gleichfalls wurden eure Fähigkeiten, die ihr mehrfach unter Beweis gestellt habt, als außerordentlich hoch bewertet. Ihr drei seid dazu bestimmt worden, dem schwarzen Rudel beizutreten und ihm zu dienen, denn der Nutzen eurer Fähigkeiten, wenn sie erst einmal vollständig ausgebildet sind, ist für das Rudel ungleich höher, als der Nutzen eures Todes."
Bei diesen Worten blickte Nikira den Wolf mit leichtem Entsetzen an.
    "Ich werde niemals dem schwarzen Rudel dienen, dessen Mitglieder einfach so den Mord an hunderten Unschuldigen befehlen" entgegnet Nikira scheinbar fest entschlossen und zeigt dabei auf Ylia Lykan.
Aridan Akkunar scheint ein solches Verhalten des Mädchens erwartet zu haben, denn nichts deutet auch nur auf die mindeste Überraschung hin. Als er jedoch eine Antwort gibt, schwingt der gleiche drohende, gefährliche Unterton mit, der auch seinem Vater so oft zu Eigen ist.
    "Mädchen, das schöne an Toten ist, dass sie tot sind und somit keinerlei Rechte mehr haben. Das was man ihnen an Rechten jedoch nimmt, das gibt man ihnen an Pflichten zurück, denn sie können sich an keiner Stelle mehr wehren, schließlich sind sie, wie bereits mehrfach erwähnt wurde, tot! Wenn du also nun meinst das großzügige Angebot der Zugehörigkeit zum schwarzen Rudel - und damit des Lebens - ausschlagen zu können, so sei dir gewiss, dass dies zur korrekten Vollstreckung des Todesurteils führen wird. Ich verspreche dir an dieser Stelle außerdem, dass wir es dann nicht bei einer derart einfachen, schnellen und verhältnismäßig schönen Methode belassen, wie sie das Gericht für euch vorgesehen hat!"
Bei diesen Worten wird das Gesicht Nikiras trotz des Fells erkennbar weiß. Ihre Rechte kennt sie nun, denn die sind scheinbar denkbar einfach mit 'nicht vorhanden' zu formulieren und auch die Konsequenzen einer Weigerung kann sie sich in vielen Einzelheiten vorstellen. Hinzu kommt, dass ihre beiden Freunde bei dem Gedanken Mitglieder des schwarzen Rudels zu werden, keinerlei große Bedenken zu haben scheinen und sie lediglich die letzten Ausführungen Aridans ein wenig erschreckt haben. In der Gewissheit, dass sie keine andere Wahl hat und scheinbar sowohl Lupi, als auch Proximo mit der Zukunft liebäugeln, kapituliert sie innerlich, was man ihrem Gesicht anscheinend auch ansieht.
    "Damit wären also alle Unklarheiten beseitigt" fährt Akkunar fort, "Unser Kurs führt uns zum Planeten Kathgard II, auf dem sich die Ausbildungslager des Rudels befinden. Commander Canoris wird euch nun aus den Zellen lassen, jedem von euch dieses Messer mit Wellenschliff überreichen und euch dann den rechten oberen Reißzahn, beziehungsweise bei dem Menschenjungen den Eckzahn, dauerhaft schwärzen. Der schwarze Reißzahn ist das Erkennungszeichen des Rudels und solltet ihr jemals einen erblicken, so wisst ihr, woran ihr mit seinem Träger seid!"
Auf Akkunars Zeichen hin, deaktiviert Canoris die Kraftfelder, überreicht jedem ein Messer und schwärzt den angegebenen Zahn. Als er damit fertig ist, begeben Aridan Akkunar und sein erster Offizier sich wieder auf die Brücke. In der Tür dreht sich Akkunar noch einmal um.
    "Ach ja, beinahe hätte ich das vergessen. Ylia Lykan ist von nun an eure Ausbilderin und damit direkte Vorgesetzte. Von ihrem Urteil hängt euer Erfolg ab und solltet ihr nicht euer bestes geben oder gar grundlos Befehle verweigern, so werde ich das umgehend erfahren! Und nun genießt den Flug!"
Für lange Zeit ist dies das letzte Mal, dass die drei einen ihrer obersten Alphas zu sehen bekommen und als die Anaconda schließlich Kathgard II erreicht und alle hierfür bestimmten Personen mit einem Shuttle zur Oberfläche geflogen werden, überwiegt bereits wieder die Neugierde die letzten Bedenken, auch bei Nikira.

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