Cymech/Stories/work

Aus STNE-Wiki

Wechseln zu: Navigation, Suche

Mir gefälCymech Galaxy

L7342E-AD345 A6214G-42EMO

K8392C-AJ41

Cybotgeschosse Eternitgeschoss


Letzte Dämmerung

Als im Jahre 204 galaktischer Neuzeit ein kleines Transmittergerät vom Himmel schwebt und in den heißen Sand der Conawüste fällt, ist diese Einöde noch ein friedlicher Ort. Nur ab und zu streiten sich vereinzelte reptilienartige Wesen um das wenig vorhandene Wasser oder einige ausgelaugte Pflanzenreste. Dies ändert sich aber schnell, denn kaum leuchtet das kleine Licht auf dem unscheinbaren Gerät auf, bildet sich darüber ein rotierendes Flimmern, welches schnell größer wird, sich verdichtet und als schwarze Kugel erscheint. Mit einem Durchmesser von gut 5 Meter, drückt das Objekt mit gewaltiger Kraft den Sand zur Seite und stoppt dann langsam seine Ausdehnungsbewegung.

Fast 234 Jahre zuvor, entdeckte der Quantenmechaniker Minao Inagaki, durch Zufall ein seltsames Phänomen, welches er die Minao-Brechung nannte und als Ursprung der soeben demonstrierten Technik gilt.

Eben jenen Effekt kann man auch in diesem Moment beobachten, nach welchem die Kugel schnell durchsichtig wird und die Sicht auf fünf eckige Gestalten und einige Kisten freigibt. Im entstandenen Krater kauernd scheinen sie auf etwas zu warten, bevor sie plötzlich aus ihrer Starre erwachen und sich zügig erheben.

"Teamleader K8392C meldet Ankunft in Zielsektor!", ertönt die blecherne Stimme eines der roboterartigen, etwa zwei Meter großen, Wesen, "Einsatzgruppe SPEC3942 erwartet Befehle!"

Die SPEC-Teams stellen seit vielen Jahren die Speerspitze der Nano Research dar, nicht zuletzt deshalb weil zu diesen die Cymechs gehören, welche sich als absolut zuverlässig und präzise erwiesen haben.

"SPEC3942, Aufklärungsmission wie geplant durchführen, Feindkontakt wenn möglich vermeiden und alle vier Phaseamp's an den Zielkoordinaten verankern!", befielt eine Stimme in den Gehirnen der fünf Roboterwesen.

Während die ersten die Geräte auspacken, schaut sich K8392C die Phase Amplifier Units an, und prüft kurz sein eigenes Wissen darüber. Wenngleich er weiß dass, bei den aktuellen Bedingungen, zwei aktive Phaseamp's benötigen werden um größeres Kriegsgerät herbeischaffen oder mindestens eines für die Evakuierung, kann er sich doch nicht entsinnen wie diese Geräte aktiviert werden.

"K8392C an Missionsleitung!", wendet sich der Teamleader an den Kommandierenden in der Leitzentrale, "Ich denke, beziehungsweise glaube, wir benötigen noch die Installationsanweisungen für diesen Gerätetyp!"

Die Antwort kommt schnell, unfreundlich sowie präzise: "Glauben und denken fällt nicht ihr Aufgabengebiet K8392C! Die notwendigen Instruktionen wurden bereits in ihre Neuralimplantate geladen! Handeln sie!"

"Verstanden!", erwidert der Cymech emotionslos und wendet sich den anderen vier zu, "SPEC3942, laut unseren Informationen benötigt der Gegner noch etwa 18 Minuten bis zum Eintreffen in diesen Sektor! Sie haben 12 Minuten um ihren Auftrag auszuführen! Ausschwärmen!"

"Zu Befehl!", erwidern die vier mit einer Stimme und wuchten die gut 140 Kilo schweren Signalverstärker wie Spielzeug auf ihre Schultern, bevor sie sich mit hoher Geschwindigkeit entfernen.

Etwas besorgt über die Belastung seiner Teammitglieder, überprüft der Leader alle Statusinformationen seiner Untergebenen. Wie schon erwartet erschöpfen sich die Energiezellen bei dieser Belastung extrem schnell, auf die Einsatzdauer gerechnet würde dies allerdings kaum Probleme ergeben. Die Daten zur Seite wischend konzentriert der Teamleader nun seine Aufmerksamkeit auf den Chronometer, 4 Minuten sind schon verstrichen. Sich seiner Aufgabe entsinnend, öffnet er eine weitere Kiste und steckt die einzelnen Stücke darin geschickt zusammen, bevor der Cymech das Endresultat in der Mitte des Kraters auf den Boden legt.

Eine weitere Zeitkontrolle später, ist es nun schon fast 6 Minuten her, seit er sein Team ausgesandt hat.

Gerade will er sich nach dem Status erkundigen, als eine Übertragung von einem Untergebenen eingeht: "C6214F an Teamleader, ich glaube hier..."

Ein lauter Schrei erreicht den Kontaktierten, gleichzeitig ertönt eine weibliche Computerstimme in seinem Kopf.

"Warnung! Einheit C6214F wurde durch Waffenfeuer beschädigt, Vitalfunktionen in Gefahr!"

Nachzufragen wäre ohnehin Zeitverschwendung, also zieht er entschlossen seine Waffe und rennt mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung des Notsignals.

"K8392C an SPEC3942 und Einsatztleitung! Feinkontakt!", meldet der Anführer hastig, während er mit atemberaubender Geschwindigkeit einen steilen Hügel hoch rennt, "C6214F wurde außer Gefecht gesetzt, rücke in Richtung seiner Position vor!"

Schnell und trocken erfolgt die Reaktion der Zentrale: "Negativ K8392C, oberste Einsatzpriorität hat die Extraktion! Der Ausfall eines Phaseamps sowie Biomech ist ein akzeptabler Verlust!"

"Die Zeit ist noch ausreichend!", reagiert der Teamleader hastig und rennt mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, "Extraktion wird wie geplant erfolgen! SPEC3942, ich benötige sofortige Unterstützung!"

Mit einem Auge auf die Karteninformationen fixiert, erklimmt er die letzten Meter. Auf der steinigen Erhöhung angekommen springt K8392C, mit einem gewaltigen Satz, über die Kuppe um sich dann im freien Fall wiederzufinden. Gut 60 Meter stürzt der Teamleader haltlos in die Tiefe bevor er, wie berechnet, auf der Hügelschräge wieder den Boden berührt. Laut krachend und klirrend zerbrechen Teile des Gerölls unter seinen Füßen und lassen ihn mit immer noch rasantem Tempo den Erhöhung hinunter schlittern. Gerade will er nochmals seine Richtung prüfen, als ein Warnton erklingt. Mit den Augenwinkeln nimmt der Teamleader noch eine, sich schnell nähernde, Rauchsäule war, als er alarmiert mit maximaler Kraft von der Steilwand abspringt.

Keine Sekunde zu früh, denn eine gewaltige Explosion zerreißt das Massiv hinter ihm und schleudert den Cymech in hohem Bogen davon. Unkontrolliert überschlägt er sich beim Aufkommen mehrfach und durchbricht dabei eine Wand aus Lehmziegeln.

"Was war das?", schießt K8392C durch den Kopf, während er sich aufrappelt.

Prompt antwortet ihm die unterstützende KI: "Taktisches Kurzstreckenprojektil, geschätzte Sprengkraft etwa fünf Kilogramm TNT-Äquivalent, Druckdifferenz zirka 620 mbar auf 5 Meter."

Das Wort Rakete hätte es wohl auch getan, allerdings weiß er jetzt wenigstens was ihn da nur knapp verfehlt hat. In immer noch geduckter Haltung und Waffe im Anschlag, schaut sich K8392C um. Er scheint mitten in den Ruinen eines kleinen Dorfes gelandet zu sein, kein Feind ist auszumachen und es ist ruhig, zu ruhig. Laut den Anzeigen befindet sich das getroffene Teammitglied nur wenige Meter von seiner Position entfernt. Beherzt verlässt er seine Deckung, vollführt einen gewagten Hechtsprung in Richtung des nächsten Gebäudes, rollt sich dann geschickt ab und landet dabei genau neben C6214F. Der abgerissene Arm sowie die überall verteilte, rote Flüssigkeit fallen am meisten auf, doch das wäre nicht so schnell das Ende eines Cymechs gewesen. K8392C betrachtet die Überreste genauer und findet zwei Einschusslöcher genau in Höhe von Kopf und Hals.

Durch seine jahrelange Erfahrung weiß er auch ohne Computer welcher Waffe diese Treffer zuzuordnen sind. Eine Tritanpanzerung kann nur von Hochgeschwindigkeitsprojektilen aus speziellen Materialien derart durchschlagen werden, die Trefferanzahl und Genauigkeit bestätigen diese Vermutung.

"C6349H erreicht Zielgebiet!", unterbricht ein Untergebener seine Gedanken.

"Achtung C6349H!", warnt der Teamleader schnell, "Scharfschütze und Gegner mit Großprojektilwaffen geortet!"

"Verstanden!", tönt es zurück, doch scheinbar hat der Cymech nicht begriffen was die Konsequenz daraus ist.

Wie man es eben von einer programmierten Maschine erwartet, hetzt C6349H mit mörderischer Geschwindigkeit den Abhang hinunter um K8392C zu unterstützen, als schon das bekannte Warnsignal an seine Ohren dringt. Anstatt sich jedoch in Sicherheit zu bringen, springt er fast senkrecht in die Luft und Feuert in die Richtung in welcher er den Abschussort vermutet. Mit einem Schwall Explosivgeschosse, deckt C6349H seinen Gegner ein und ebnet dabei die Gebäude in seinem Sichtfeld ein.

"Munition verbraucht!", hört der Cymech die Computerstimme sagen und greift gleichgültig zu einem Ersatzmagazin.

"Deckung C6349H!", zischt der Teamleader scharf, doch es ist bereits zu spät.

Ein einziger, gezielter Schuss trifft den Cymech direkt auf Augenhöhe woraufhin er kurz wankt und anschließend einfach umfällt.

"C6349H!", schreit K8392C erschrocken, doch nur eine Computerstimme erwidert den Ruf kurz und emotionslos, "Einheit C6349H wurde zerstört!"

Innerlich aufgewühlt drückt sich der Teamleader mit dem Rücken an die Überreste einer der Gebäudes. Ein Blick auf die Zeit und den Energiestand enthüllt dann sein scheinbar endgültige Los.

"Teamleader K8392C an SPEC3942!", beginnt er trocken, "Unterstützung abbrechen und sofort zum Extraktionspunkt begeben!"

"D4273L verstanden! C6831S verstanden!", erwidern die anderen zwei, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken.

Mit einem leichten Seufzer registriert der Teamleader, dass nicht mal seine langjährigen Weggefährten auch nur einen Finger krümmen oder auch nur ihre Besorgnis ausdrücken, bevor sie nicht den direkten Befehl dazu erhalten. Ein leises Signal macht ihn darauf aufmerksam dass er sich konzentrieren muss. Nur noch zirka 4 Minuten bis zum Eintreffen der gesammelten Streitkräfte, es bleibt keine Zeit lange nachzudenken.

"Rauchgranate!", flüstert K8392C, während er eine kleine Metallkugel an seiner Hüfte berührt und diese dann im hohen Bogen in die Richtung wirfst in welche er den Gegner vermutet.

Ungezielte Schüsse peitschen durch den Rauch und verfehlen den Cymech nur knapp, welcher so schnell er kann auf der anderen Seite um das Gebäude rennt. Dort angekommen schaut er vorsichtig durch einen dünnen Spalt und sieht auf einem Flachdach ein Geschütz hinter dem scheinbar eine Person sitzt.

"9 Millimeter, Vollmantel, Eternitspitze!", wählt der Teamleader schnell seine Munition, bevor er die entdeckte Position unter Dauerfeuer nimmt.

Spielend durchschlagen die Kugeln das schützende Metall, bevor der Cymech nach nur knapp zwei Sekunden wieder zurück in seine Deckung geht.

"Munition verbraucht!", hört K8392C die künstliche Intelligenz sagen und registriert missmutig wie schnell die Magazine leer werden.

Die gleichzeitig größte Stärke und Schwäche der Remjet 25C, ist die taktische Munition bei welcher man direkt vor dem Abfeuern noch diverse Parameter verändern kann um sie der aktuellen Situation anzupassen. Unglücklicherweise wird dadurch die Anzahl der Schüsse massiv reduziert und selbst die größten Magazine reichen nur für kurze Feuerstöße. Genau das wird ihm in diesem Moment wieder bewusst und so ersetzt er gezwungenermaßen das Magazin mit einem neuen.

"Tom? Was ist mir dir? Tom!", schreit eine weibliche Stimme aufgeregt und nähert sich scheinbar schnell.

Hastig wählt K8392C eine Munitionsvariante die ihm passender erscheint: "16 Millimeter, Weichkern, Teilmantel!"

Erneut stürmt er aus seiner Deckung, feuert einen einzigen Schuss ab welcher den Kopf seines, scheinbar unbewaffneten, Opfers durchschlägt und diesen dabei praktisch zerreißt. Er selbst versucht sich mit einer geschickten Drehung hinter der nächsten Wand zu verschanzen, als im Augenwinkel ein Blitz zu erkennen ist, K8392C von einer Kugel am rechten Arm getroffen wird und er hart auf die Stein, bei der anvisierten Deckung, fällt. Eine heftige Emotion, irgendwo zwischen Verbrennung, Quetschung und Bruchschmerz, lässt den Cymech auf der Stelle zusammenkauern und einen unkontrollierten Laut ausstoßen.

"Schwere Beschädigung, linker Oberarm, Mechanik beeinträchtigt, Flüssigkeitsverlust wird gestoppt, Analgetikum verabreicht!", vernimmt der Verletzte die scheinbar zynische Stimme und ärgert sich, verstärkt durch den Schmerz, über diese.

Doch da zischen schon zwei weitere Projektile heran und durchschlagen unbeeindruckt die Wand wobei sie den Cymech nur knapp verfehlen. Ihm bleibt keine Zeit noch lange zu überlegen oder sich darum sorgen zu machen dass es mit einer Hand unmöglich ist sein Gewehr zu bedienen, ohne massiv an Beweglichkeit sowie Genauigkeit einzubüßen. Auch wenn seine Sekundärwaffe ausschließlich eine Art panzerbrechende Munition abfeuern kann und weder in Feuerkraft noch Präzision mit seinem Gewehr mithalten kann, so bleibt ihm doch nichts anderes übrig als dieses wegzulegen. Als Ablenkung muss erneut eine der rundlichen Allzweckgranaten herhalten, auch wenn es sich leider um die letzte handelt.

"Blendgranate, zehn Sekunden!", flüstert K8392C, während er den Zündmechanismus drückt und rollt diese auf der linken Seite der Deckung vorbei.

Wenn auch nicht für lange, das reine Auftauchen des Sprengkörpers lässt den Schützen in Deckung gehen. Ungefähr sechs Sekunden vergehen, bis sich der Teamleader wieder hinter einer Mauer versteckt und entwischt gerade noch den suchenden Blicken seines Feindes. Gespannt sieht er die Zeitanzeige rückwärts laufen, zieht das pistolenähnliche Gerät aus seine Halterung und stellt es auf Vollautomatik. Genau eine halbe Sekunde nach dem berechneten Moment der Explosion, rennt der Cymech los und springt in einem einzigen Satz und wild feuernd auf das Flachdach, von welchem er kurz zuvor beschossen wurde, erkennt noch dass darauf niemand ist und bricht durch die dünne Deckenwand.

Auch wenn noch einige Schüsse übrig sind, wechselt K8392C schnell das Magazin, da rollt auch schon ein Gegenstand durch den einzigen Eingang. Der Gefahr bewusst, durchbricht er einfach die Seitenwand, sieht überraschend einen Gewehrlauf, schießt reflexartig darauf und zerstört das empfindliche Präzisionsgerät. Die folgende Explosion schleudert ihn aber quer durch ein weiteres Gebäude, bevor er in einem dritten liegen bleibt. Ein Pistolenschuss trifft seinen Brust seitlich und bleibt in der Panzerung stecken, was sich durch die Neuralverbindung mit dieser aber genau so real wirkt wie eine echte Verletzung und ist Grund genug für ihn, sich mit einer Rollbewegung in Sicherheit zu bringen.

"Leichte Beschädigung, linker Torso, Energiezelle vier defekt!", warnt die unterstützende künstliche Intelligenz.

Es wird höchste Zeit zu handeln denn eben verstreicht die letzte Sekunde bis zum errechneten Zeitpunkt der Gegnerverstärkung in diesem Sektor. Mit einem schnellen Sprint erreicht der Cymech die anvisierte Gebäudewand, schwingt sich hoch und feuert auf den Angreifer, welcher in großen Sätzen von Dach zu Dach springt um den Kugeln auszuweichen. Dies tut das Wesen mit hoher Schnelligkeit und Geschick, besonders auffällig ist aber der Schwanz welcher auffällig aus dem Anzug des Gegners heraussteht und ihm scheinbar beim balancieren hilft. K8392C lässt sich durch diese Ungewöhnlichkeit allerdings nicht lange ablenken, zielt und trifft, was die Gestalt aus dem Gleichgewicht bringt und sie zwischen die Gebäude fallen lässt.

Sich seinem Sieg sicher, brescht der Cymech in jenen Gang vor, wird dort aber bereits von einem äußerst wütenden, auf dem Rücken liegenden, Wesen empfangen, welches gerade zur Seite rollt und nach seiner fallen gelassenen Waffe greift. Kurz entschlossen schießt K8392C erneut und trifft die, nach der Waffe greifende, Hand. Anschließend bewegt er die Seinige siegessicher in Richtung Kopf des zusammengekauerten, wimmernden Geschöpfs und drückt ohne zu zögern ab, was mit einem Klicken des Gerätes quittiert wird.

Da hört er eine monotone und scheinbar erneut zynische Stimme: "Munition verbraucht!"

"Oh scheiße!", kommt ihm noch über die Lippen, bevor sein Gegenüber mit der linken zur Pistole greift.

In einem Reflex versucht der Cymech mit den Armen sein Gesicht zu schützen und wird dabei von einem Kugelhagel eingedeckt. Schmerzgepeinigt verkrampft er seinen Metallkörper bis ein Klicken das Ende des Angriffs verkündet. Der Treffer eines stumpfen Metallgegenstandes lässt ihn nochmals zusammenzucken, verursacht aber keine weiteren Beschädigungen, was angesichts der diversen Defekte unwesentlich erscheint.

"Schwere Schäden, linker Torso, rechter Torso, linker Arm, rechtes Bein, Beweglichkeit stark eingeschränkt, Sensoren beschädigt, Energiezelle 1 defekt, Fusionsreaktor wurde nach Beschädigung deaktiviert!", vernimmt K8392C die technische Zusammenfassung welche durch die symbolhafte Darstellung kleinerer Probleme ergänzt wird.

Mit einem, für Cymechs untypischen, Gefühlsausbruch in Form von wüsten Flüchen, greift er an die Panzerung des rechten Schenkels, entriegelt durch gezielten Druck auf zwei bestimmte Stellen eine Platte und zieht ein, fast einen halben Meter langes, Kampfmesser hervor. Selten die Waffe der Wahl, ist es doch aus massivem Eternit hergestellt und kann sogar durch Energiezufuhr, über eine kleine Einkerbung an Hand und Griff, in Härte und Wirkung verstärkt werden. Zu seinem Leidwesen ist keiner mehr da an welchem er dies ausprobieren könnte, denn sein Gegner ist spurlos verschwunden.

Kurz denkt K8392C darüber nach ob er die Verfolgung aufnehmen soll, was aber seine Überlebenschance radikal senken würde, jetzt wo die Gegnerstreitmacht bereits eingetroffen sein sollte.

"Warnung! Kritische Systemschäden an biologischen und technischen Komponenten, umgehende Rückzug aus Kampfhandlungen empfohlen!", versucht die Computerunterstützung ihn wieder zur Vernunft zu bringen, hat aber noch mehr schlechte Nachrichten, "Warnung! Energiereserven annähernd erschöpft, Fusionsreaktor ausgefallen, Basisbetrieb kann bei vollständiger Erschöpfung der Energiezellen nicht länger gewährleistet werden!"

K8392C betrachtet die diversen Anzeigen und vor allem die schell fallende Spannungsanzeige, welche ganz besonders bedrohlich wirkt. Erschöpfung der Energiereserven bei fehlendem Generator kommt, sogar ohne Feindeinwirkung, einem Todesurteil gleich.

Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als noch schnell die zwei Pistolenmagazine sowie drei Allzweckgranaten an sich zu nehmen und sich auf den Weg zum Extraktionspunkt zu machen. In genau dem Moment wo er gerade aufbricht um sich dorthin zu begeben, hört der Cymech eine Kette explosionsartiger Geräusche mit den typischen Lichtblitzerscheinungen und erkennt diese als unverwechselbares Zeichen für die Verstärkung.

Während er seine Optionen überdenkt, erkennt er dass seine Verbindung zur Basis, seit dem letzten Gespräch, immernoch blockiert ist. Schnell schaltet er sie wieder frei und wird prompt von der Missionsleitstelle kontaktiert.

"... sofort aus der Gefahrenzone zurück! Wiederhole! Missionsleitung an alle Cymechs im Kampfgebiet, ziehen sie sich sofort aus der Gefahrenzone zurück!"

Wie aufs Stichwort ist dies auch schon die letzte Mitteilungswiederholung. Überall donnert und blitzt es, woran allerdings nicht das Wetter schuld zu sein scheint. Gewaltige Roboter mit zwei und vier Beinen erscheinen auf dem Schlachtfeld, begleitet von kleinen Gleitern und länglichen Fahrzeugen, beladen mit jeweils einer einzigen, gewaltigen Rakete. Gleichzeitig erhebt sich am Horizont eine gewaltige Staubwolke, aufgewirbelt von genau so riesigen Ungetümen. Schnell wird ihm klar dass die restlichen zweihundert Meter, welche ihm noch vom rettenden Portal trennen, eine nicht zu unterschätzende Entfernung sind.

"K8392C an Missionsleitung, erbitte Evakuierungskorridor zwischen Angriffsfahrzeugen!", formuliert der Cymech hastig.

Prompt folgt die Antwort der Basis: "Negativ K8392C, ihnen wird Befehlsverweigerung und der darauf folgende Verlust aller Mitglieder des SPEC3942-Teams zur Lasten gelegt!"

"Was?", ruft der Angesprochene tief erschüttert aus, "Aber D4273L und C6831S wurden doch von mir zur Basis zurück befohlen! Ich wäre informiert worden wenn ihnen etwas zugestoßen wäre!"

Trocken erfolgt die Reaktion auf die Argumentation: "Es gab einen Transportunfall, dies muss ihnen als Information ausreichen und ändert auch nichts an den vorliegenden Tatsachen! Wenn sie es lebend zurückschaffen werden wir eventuell auf die sofortige Exekution verzichten, alles weitere liegt an ihnen!"

Aus Schock und Überraschung verliert der Cymech die Konzentration sowie Balance und findet sich nach einigen ungeschickten Schritten auf dem harten Felsboden wieder. Alle seine langjährigen Teamkameraden sollen einfach so tot sein und ihm wird auch noch die Verantwortung dafür auferlegt? Ein Albtraum welcher den sonst so ruhigen und berechnenden Anführer schier überwältigt. Welchen Sinn hat es jetzt noch weiter zu kämpfen? Er könnte einfach liegen bleiben und auf sein Ende warten, sicher nicht die schlechteste Wahl bei der Schande welche der Anführer über sich und die SPEC gebracht hat. Doch einfach aufzugeben war noch nie ein Option für ihn, weshalb er sich schließlich aufrichtet und seinen Weg fortsetzt, so wie es von ihm erwartet wird.

Als dich die gewaltige Armee vor ihm in Bewegung setzt, bebt der Untergrund, was den Cymech in seiner Bewegung stoppen und mit den Händen am Boden abstützen lässt. Einige Sekunden verharrt er so, bis er sich wieder aufrappelt und weiter in Richtung des rettenden Ausgangs strebt. Doch gerade als es so scheint als würde der Cymech die letzten Meter unbeschadet überstehen,…




[nonrpg]http://wiki.stne.net/index.php?title=Cymech[/nonrpg]

Persönliche Werkzeuge